letzten Dienstag wartete ich in Grootfontain, ca 70 km von Tsumeb entfernt, auf meinen Wagen, den ich für das Anbringen von neuen Bremsen in die Garage brachte. Eine Stunde hätte ich zu warten, hiess es, aber der Wagen war erst nach dem langen, heissen Nachmittag wieder fahrbar. Ich hörte die langsam vorbei schlendernden Leute einander eine frohe, regnerische Weihnachten wünschen. Nass vor Schweiss fuhr ich geblendet vom untergehenden und grässlich leuchtenden Feuerball Tsumeb zu. Eine Hitze, wie ich sie in Namibia noch nie erlebt hatte, und dies noch 2 Tage länger. Hätte ich mehr Zeit, würde ich über Weihnachten an die kühle Küste nach Swakopmund fahren.
Doch heute wurde ich von Donnern aufgeweckt. Ich rannte hinaus, watete in das Wasser, das als Fluss die Strasse hinunter hinunterfloss. So ein schönes Weihnachtsgeschenk: Im Hintergrund mein gelbes Haus, das von einem herrlichen See umgeben ist.
Sonntag, 25. Dezember 2016
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Das gemischte Jugendorchester in Swakopmund
Etwas über 50 Kinder und Jugendliche spielen in der Musikaula der Swakopmunder höheren Ober- Schule "Den Karneval der Tiere" von Camille Saint Säens, dirigiert von Hendi Krock, einer sehr humorvollen und kompetenten Dirigentin. Es macht allen viel Freude, auch wenn sie nach der Probe ziemlich müde sind.
Samstag, 10. Dezember 2016
internat. Musik Workshop in Swakopmund
Zur Eröffnung hat das APC folgendes kurzes Musikdrama aufgeführt:
Zwei Jungens kamen im Handstand aus die Bühne, während sie von Afrika.Trommeln begleitet wurden. Ein Teufel stellte wild tanzend und frohlockend mit einer Alkoholflasche das Leben dar. Plötzlich ein Gong, der Teufel fiel um, zwei Engel kommen auf die Bühne und spielten Harfe,; da kam der Sprecher herein und stoppte diese Heuchler Engel weiter zu spielen; denn was sollten diese schönen Klänge bedeuten, wenn Namibia im Alkohol versinkt?."Lasst uns diese missliche Situation ändern, erst dann können wir weiterspielen". Anschliessend stimmten die 24 anwesenden APC Teilnehmer/innen mit all ihren verschiedenen Instrumenten das Lied:"Dona nobis pacem".
Der Applaus war gross, man hatte die Botschaft verstanden.
Zwei Jungens kamen im Handstand aus die Bühne, während sie von Afrika.Trommeln begleitet wurden. Ein Teufel stellte wild tanzend und frohlockend mit einer Alkoholflasche das Leben dar. Plötzlich ein Gong, der Teufel fiel um, zwei Engel kommen auf die Bühne und spielten Harfe,; da kam der Sprecher herein und stoppte diese Heuchler Engel weiter zu spielen; denn was sollten diese schönen Klänge bedeuten, wenn Namibia im Alkohol versinkt?."Lasst uns diese missliche Situation ändern, erst dann können wir weiterspielen". Anschliessend stimmten die 24 anwesenden APC Teilnehmer/innen mit all ihren verschiedenen Instrumenten das Lied:"Dona nobis pacem".
Der Applaus war gross, man hatte die Botschaft verstanden.
Donnerstag, 1. Dezember 2016
2 weiter Unterrichts-Hütten gerüstet
Das Strohdach auf den Pfählen (links) ist nun bezugsbereit als Freiluft Unterrichtsraum. Boden und Bänke müssen noch eingebaut werden.
und hier unten ein ziemlich grosses Dach auf 6 starken Pfählen. Hier werden wir die Mauern mit 2 Fenstern und Eingangs -Türe bauen. Die Schwierigkeit wird immer der Boden sein, der termitensicher gepflastert werden muss.
und hier unten ein ziemlich grosses Dach auf 6 starken Pfählen. Hier werden wir die Mauern mit 2 Fenstern und Eingangs -Türe bauen. Die Schwierigkeit wird immer der Boden sein, der termitensicher gepflastert werden muss.
Ohne APC wären wir heute Müllfrauen
Heute Abend besuchten mich überraschend die beiden früheren APC Lehrerinnen Consi (left) und Delicia (rechts), um mich im nächsten Restaurant zu einem Drink einzuladen. Sie waren mit dem Polizei-Bus unterwegs zu einer Performance. Sie bedauerten sehr, nicht mehr im APC zu arbeiten, doch seien sie heute dem APC einen tiefen Dank schuldig; denn ohne das APC wären sie heute Müllfrauen , d.h. Frauen mit vielen unerwünschten Kindern, die in den Mülltonnen nach Nahrung wühlen. Nun spielen beide in der Polizei-Band in Windhoek, und Delicia ist die 2. Höchste in dieser grossen Band , d.h. sie organisiert die Konzerte und ist für die ganze Logistik zuständig. Beide Frauen sind sehr aufgestellt und fähig, ihren Alltag positiv zu gestalten. Sie sind 28 Jahre alt und freuen sich, dort zu sein, wo sie heute sind, so sagten sie mir und baten mich, auch vielen andern Mädchen so eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen.
So ein positives Echo freut mich natürlich, doch die schleichende Angst packt mich, wenn ich sehe, dass die Sponsoren in Europa gegenüber Afrika langsam abnehmen.
Ich las einen Zeitungsartikel von einem afrikanischen Denker, der Folgende Gedanken schrieb:
Soll Europa gerettet bleiben, muss es zuerst Afrika retten.
Darum meinen höflichen Aufruf an die Leserinnen und Leser:
Eine willkommene Weihnachtsspende für die Chancen schwarzer Mädchen und Jungen für ein solches Leben wie Delicia und Consi:
Raiffeisenbank CH 8887 Mels / SG
Lis Hider / APC / Namibia
IBAN CH75 8128 1000 0058 0490 1
So ein positives Echo freut mich natürlich, doch die schleichende Angst packt mich, wenn ich sehe, dass die Sponsoren in Europa gegenüber Afrika langsam abnehmen.
Ich las einen Zeitungsartikel von einem afrikanischen Denker, der Folgende Gedanken schrieb:
Soll Europa gerettet bleiben, muss es zuerst Afrika retten.
Darum meinen höflichen Aufruf an die Leserinnen und Leser:
Eine willkommene Weihnachtsspende für die Chancen schwarzer Mädchen und Jungen für ein solches Leben wie Delicia und Consi:
Raiffeisenbank CH 8887 Mels / SG
Lis Hider / APC / Namibia
IBAN CH75 8128 1000 0058 0490 1
Montag, 28. November 2016
So wird's gemacht
Ein Grasbüschel um das andere wird in einer Reihe von unten her nach oben hingelegt . Damit der Arbeiter auf dem glatten Gras nicht runter rutscht, näht er einige Stangen als Halterung an.
Anschliessend werden die flachgelegten Bündel mit einer starken Schnur am Innenbalken angenäht. Ein anderer Arbeiter nimmt die Nadel von der Innenseite entgegen, näht dort einen Stich und steckt die Nadel wieder nach aussen.
Dann wird das Gras mit einem Hobel gleichmässig gestutzt und die hervorstechenden Gräser mit dem Hobel zurückgestossen, was dem Dach am Ende einen weichen Glanz verleiht.
Anschliessend werden die flachgelegten Bündel mit einer starken Schnur am Innenbalken angenäht. Ein anderer Arbeiter nimmt die Nadel von der Innenseite entgegen, näht dort einen Stich und steckt die Nadel wieder nach aussen.
Dann wird das Gras mit einem Hobel gleichmässig gestutzt und die hervorstechenden Gräser mit dem Hobel zurückgestossen, was dem Dach am Ende einen weichen Glanz verleiht.
Das Gerüst ist gebaut. Und wie weiter?
Das Gerüst für das neue Haus für die frühmusikalische Erziehung ist nun fertig gebaut. Der Vorarbeiter, der nie eine Schule besuchte, stand unten und dirigierte seine 4 Arbeiter, wie sie die Pfählen anzubringen haben, welche Winkel sie einhalten müssen, etc. alles nur nach dem Gefühl, und alles war so kunstgerecht gebaut, dass selbst ein Architekt nach seinem Bauplan fragen würde. Aber den gibt es nicht, da alles nach Augenmass "ausgerechnet und gemessen" wurde.
Nun aber kam dieser Bauherr doch in Schwierigkeiten; denn die nötige Organisation ohne Papiere ....... :
Gestern, am Sonntag Nachmittag, standen einige Männer vor meiner Tür und forderten 16000.- N$ ; denn sie würden erst das weitere Gras aus Ihrem plombierten Lastwagen ausladen, wenn sie dieses Geld in ihren Händen besässen.
Wie kommt Ihr dazu , am Sonntag zu kommen, wenn doch alle Banken geschlossen sind? Der Chef des Roof-thatching hätte sie bestellt.
Ich riet ihnen, bis Montag mit Ausladen zu warten.Das ging nicht, weil sie am Sonntag Abend den Lastwagen abzuliefern hätten, ansonsten würden sie den Job verlieren. Nach langem Hin -und Her mit dem Dachdecker stellte sich heraus, dass diese 8000 Grasbündel möglicherweise illegal, d.h. ohne Veterinär -Kontrolle hergefahren wurden. (Dieses Gras muss vor dem Verladen mit einem chemischen Mittel gegen die Maul-und Klauenseuche behandelt werden.) Die Arbeiter wollten das Gras an einen versteckten Ort in Tsumeb ausladen. Da kam ich ins Schleudern, weil ich mich schon im Gefängnis hocken sah. Ich erklärte, dass ich mich aus diesem illegalen Handel zurückziehe , und ich lief davon. Ich wusste, wie streng diese veterinären Kontrollen durchgeführt werden müssen; denn Namibia könnte das sonst bekannt gute und gesunde gutes Fleisch nicht mehr in die EU ausführen. Rund um Tsumeb sind die grossen Farmen mit den vielen Vieherden. Ich wollte mich verstecken, doch die Arbeiter folgten mir und baten mich nochmals um die 16000.- N$. Ich erklärte dann, dass ich nur beim Erhalt der veterinären Papiere einen Check aushändigen würde.
Das ganze Problem war: Der Fahrer hatte wirklich die Papiere erhalten, doch er konnte sie nicht mehr finden, und ohne diese Papiere durfte er das Gras nicht offiziell ausladen. Der Veterinär von Tsumeb müsse dazu die Erlaubnis geben. Doch dieses Office war am Sonntag geschlossen.
Glücklicherweise hatte der Co- Driver eine plombierte Metallnummer in der Hosentasche gefunden, was für mich der Beweis war, dass dieses Gras durch die offizielle Kontrolle ging. Also, wenn dieses Gras so schnell wie möglich ins APC abgeladen werden könnte, so dachte ich, sei die ganze Sache kein Problem. Ich rief alle Lehrer zusammen, und nach gut einer Stunde waren die 8000 Grasbündel im APC abgeladen.
Dieses Begebenheit ist so typisch für Namibia. Von oben werden strenge Regeln gesetzt, welche die Leute, auch wenn sie nach ihrem besten Willen arbeiten, nicht durchschauen und deshalb auch nicht befolgen können. Da fehlt eben die gute Volks-Schulbildung.
Darum ist das APC so wichtig; denn es fördert die Kinder schon sehr früh im sog.logischen Denken, das für einen reibungslosen Ablauf von Projekten nötig ist.
Nun aber kam dieser Bauherr doch in Schwierigkeiten; denn die nötige Organisation ohne Papiere ....... :
Gestern, am Sonntag Nachmittag, standen einige Männer vor meiner Tür und forderten 16000.- N$ ; denn sie würden erst das weitere Gras aus Ihrem plombierten Lastwagen ausladen, wenn sie dieses Geld in ihren Händen besässen.
Wie kommt Ihr dazu , am Sonntag zu kommen, wenn doch alle Banken geschlossen sind? Der Chef des Roof-thatching hätte sie bestellt.
Ich riet ihnen, bis Montag mit Ausladen zu warten.Das ging nicht, weil sie am Sonntag Abend den Lastwagen abzuliefern hätten, ansonsten würden sie den Job verlieren. Nach langem Hin -und Her mit dem Dachdecker stellte sich heraus, dass diese 8000 Grasbündel möglicherweise illegal, d.h. ohne Veterinär -Kontrolle hergefahren wurden. (Dieses Gras muss vor dem Verladen mit einem chemischen Mittel gegen die Maul-und Klauenseuche behandelt werden.) Die Arbeiter wollten das Gras an einen versteckten Ort in Tsumeb ausladen. Da kam ich ins Schleudern, weil ich mich schon im Gefängnis hocken sah. Ich erklärte, dass ich mich aus diesem illegalen Handel zurückziehe , und ich lief davon. Ich wusste, wie streng diese veterinären Kontrollen durchgeführt werden müssen; denn Namibia könnte das sonst bekannt gute und gesunde gutes Fleisch nicht mehr in die EU ausführen. Rund um Tsumeb sind die grossen Farmen mit den vielen Vieherden. Ich wollte mich verstecken, doch die Arbeiter folgten mir und baten mich nochmals um die 16000.- N$. Ich erklärte dann, dass ich nur beim Erhalt der veterinären Papiere einen Check aushändigen würde.
Das ganze Problem war: Der Fahrer hatte wirklich die Papiere erhalten, doch er konnte sie nicht mehr finden, und ohne diese Papiere durfte er das Gras nicht offiziell ausladen. Der Veterinär von Tsumeb müsse dazu die Erlaubnis geben. Doch dieses Office war am Sonntag geschlossen.
Glücklicherweise hatte der Co- Driver eine plombierte Metallnummer in der Hosentasche gefunden, was für mich der Beweis war, dass dieses Gras durch die offizielle Kontrolle ging. Also, wenn dieses Gras so schnell wie möglich ins APC abgeladen werden könnte, so dachte ich, sei die ganze Sache kein Problem. Ich rief alle Lehrer zusammen, und nach gut einer Stunde waren die 8000 Grasbündel im APC abgeladen.
Dieses Begebenheit ist so typisch für Namibia. Von oben werden strenge Regeln gesetzt, welche die Leute, auch wenn sie nach ihrem besten Willen arbeiten, nicht durchschauen und deshalb auch nicht befolgen können. Da fehlt eben die gute Volks-Schulbildung.
Darum ist das APC so wichtig; denn es fördert die Kinder schon sehr früh im sog.logischen Denken, das für einen reibungslosen Ablauf von Projekten nötig ist.
Dienstag, 22. November 2016
Die frühmusikalische Erziehung muss erweitert werden
Ein Open Air Hut muss zugunsten eines grösseren und mit Seitenwänden gebauten Hauses abgerissen werden. Die 12 Jahre alten Gras Bündel können wieder verwendet werden. Doch die Pfähle sind zu klein und neue müssen aufgestellt werden.
Viele Eltern haben entdeckt, dass nur noch durch eine gute Erziehung von ganz klein auf Erfolg auf gute Jugendliche, die sich nicht von schlechten Freunden beeinflussen lassen, haben wird. Es kommen jetzt schon Eltern und holen im APC Office Anmeldeformulare für nächstes Jahr.
Eine neue Lehrerin muss für diese Erziehung trainiert werden: Helena (links im Bild). Rauna ist bereits schon seit 7 Jahren als Erzieherin für diese frühmusik.Erziehung im APC tätig. Rauna sollte Helena in den Dezemberferien trainieren.
Vielleicht haben wir Glück und finden eine Freiwillige aus Europa, die von dieser Sache etwas versteht; denn Rauna selbst möchte weiter trainiert werden.
Viele Eltern haben entdeckt, dass nur noch durch eine gute Erziehung von ganz klein auf Erfolg auf gute Jugendliche, die sich nicht von schlechten Freunden beeinflussen lassen, haben wird. Es kommen jetzt schon Eltern und holen im APC Office Anmeldeformulare für nächstes Jahr.
Eine neue Lehrerin muss für diese Erziehung trainiert werden: Helena (links im Bild). Rauna ist bereits schon seit 7 Jahren als Erzieherin für diese frühmusik.Erziehung im APC tätig. Rauna sollte Helena in den Dezemberferien trainieren.
Vielleicht haben wir Glück und finden eine Freiwillige aus Europa, die von dieser Sache etwas versteht; denn Rauna selbst möchte weiter trainiert werden.
Montag, 21. November 2016
Die Braune Hauptstadt
Gestern fuhr ich 500 km weit nach Windhoek .
Die Nacht verbrachte ich in einem Hotel. Es galt für alle Gäste: Nicht mehr als 5 lt Wasser pro Person für die Toilette, Dusche etc. zu gebrauchen.
Die Füsse klebten auf dem Plattenboden ; wahrscheinlich hatte die Putzfrau zu viel Seife in das wenige Putzwasser gestreut.
Vom Balkon aus sah ich die braunen Stadtgärten, keine Blüten hellten mehr auf, doch die Kakteen und Aloen zeigten Leben. Und die immergrünen Bäume mit den gummiartigen Blättern hoben sich vom langweiligen Braun ab.
Wenn mich Bekannte begrüssten, war die erste Frage, ob es in Tsumeb Regen gab.
Wenn diese Saison der Regen wieder ausbleiben wird, werden die Dämme leer sein, und eine halbe Million Menschen muss schauen, wie sie in Windhoek zu Wasser kommt.
Die Nacht verbrachte ich in einem Hotel. Es galt für alle Gäste: Nicht mehr als 5 lt Wasser pro Person für die Toilette, Dusche etc. zu gebrauchen.
Die Füsse klebten auf dem Plattenboden ; wahrscheinlich hatte die Putzfrau zu viel Seife in das wenige Putzwasser gestreut.
Vom Balkon aus sah ich die braunen Stadtgärten, keine Blüten hellten mehr auf, doch die Kakteen und Aloen zeigten Leben. Und die immergrünen Bäume mit den gummiartigen Blättern hoben sich vom langweiligen Braun ab.
Wenn mich Bekannte begrüssten, war die erste Frage, ob es in Tsumeb Regen gab.
Wenn diese Saison der Regen wieder ausbleiben wird, werden die Dämme leer sein, und eine halbe Million Menschen muss schauen, wie sie in Windhoek zu Wasser kommt.
Sonntag, 20. November 2016
Das schönste Konzert
Am Samstag Morgen um 10°° fanden sich viele Schüler und Lehrer/innen im APC ein, um das Graduation Konzert für den Abend zu proben. Da wir alle wussten, dass heute Abend viele Besucher kommen werden, wollten wir es perfekt machen, und dementsprechend dauerte die Probe 3 1/2 Stunden , und dies in der grössten Hitze. Zum Dank für die Geduld erhielten alle Sirup und eine Banane.
Ich schloss das Tor und sandte inzwischen alle nach Hause.
,
Stunden Später schleppte ich mich wieder ins APC, um das Programm zu kopieren. Noch nie in meinem Leben empfand ich die Hitze so drückend wie an diesem Nachmittag. Kein Vogel und kein Kinderlachen waren zu hören, ein unheimliche Stille.
Vor dem APC Tor schliefen die jüngsten Geigenspieler .
Voller Freude wachten sie auf, als ich das Tür aufschloss.
Und dann gings los: Ein Blitzen und Donnern. ein langer , erfrischender Platzregen zwang uns, das Konzert auf einen andern Tag zu verschieben.
Nass und ratlos standen die Kinder herum, freuten sich über den langersehnten Regen und baten inbrünstig, das Konzert trotz der Nässe durchzuführen.
"Dazu wäre es für die wertvollen Instrumente zu schade, und die Zuschauer würden gewiss nicht gerne auf nassen Zementbänken sitzen".
Das wollten sie nicht verstehen:" Das schönste Konzert verschieben!"
Sonntag, 13. November 2016
Achtung, die Geister bewachen das APC
Am Eingang zum APC haben wir 4 meterhohe Masken angebracht. Sie sollen Diebe abhalten, Leute zum fleissigen Lernen animieren, zur Kreativität aufmuntern und vor allem schlechte Menschen vom APC abhalten. Diese Geister haben eine wichtige Erziehungsaufgabe inne:
Wenn jemand z.B. Streit beginnt, wird von der Lehrerseite her gewarnt: Der Geist steigt herunter. Das ist eine sehr schlechte Methode.Ich wollte diese Masken lediglich gegen den entwicklungshindernden Geisterglauben und zur Dekoration anbringen. Nachts leuchten die Augen in verschiedensten Farben (Solarlampen sind angebracht). So schrecken sie die gewöhnlichen Räuber ab, sicher nicht die professionellen; denn diese fürchten sich vor nichts mehr. Aber solche brechen auch nicht im APC ein. Wir sind ja keine Banken oder reiche Farmer
Mittwoch, 26. Oktober 2016
Endlich Regen
So um 15°° hörte ich ein freudiges Geschrei , und ich verliess meinen Unterrichtsraum, um zu sehen, was dieser Lärm zu bedeuten hatte. Aus allen Hütten strömten die Kinder und Lehrer/innen, und alle begannen zu tanzen.Es fielen die ersten Regentropfen seit einem Jahr.
Die Temperatur fiel. Es wurde angenehm, doch die Kinder waren nicht mehr zu halten. Es kam mir ähnlich vor wie damals in der Schweiz, wo ich in Mels Realschüler unterrichtete: Als der erste Schnee fiel, war ich auch nicht mehr fähig, die Schüler in meiner Klasse ruhig zu halten.Die Schüler wollten schon das Datum festsetzen, wann wir schifahren gehen, und hier riefen die Kinder:"Thanks for the rain ."
Die Temperatur fiel. Es wurde angenehm, doch die Kinder waren nicht mehr zu halten. Es kam mir ähnlich vor wie damals in der Schweiz, wo ich in Mels Realschüler unterrichtete: Als der erste Schnee fiel, war ich auch nicht mehr fähig, die Schüler in meiner Klasse ruhig zu halten.Die Schüler wollten schon das Datum festsetzen, wann wir schifahren gehen, und hier riefen die Kinder:"Thanks for the rain ."
Sonntag, 23. Oktober 2016
Farbige Stadt
Überall an den Rändern der Nebenstrassen in Tsumeb blühen zur Zeit (auch ohne jeglichen Regen) die Flamboyen-Bäume, und ein angenehmer Blütenduft fliesst durch die Stadt.
Also ist die Stadt gar nicht fantasie-und farblos, wie der Stadtrat es so schildert.
S
Sonntag Nachmittag. Die Strassen sind fast leer. Links hier der Eingang zum APC, rechts die blühenden roten Bäume. Rechts vom parkierten weissen Auto ist mein Haus.
Hier im APC wieder die rotblühenden und duftenden Bäume. Beim Anblick dieser Blüten und des kräftigen Grüns der Blätter ist es kaum zu glauben, dass es schon seit einem Jahr nicht mehr geregnet hat.
APC verschönert Tsumeb
Die Stadt Tsumeb sei so farb-und fantasielos, erklärte der Stadtrat unserm Zeichnungslehrer und bat ihn, etwas Farbe an die Strassenränder zu bringen. Dutzende von Eisenbahnschwellen aus Beton, von denen zu viele aus China bestellt wurden, stehen zum Schutz der Fussgänger an den Teerstrassen einbetoniert. Die Autos rasen oft zu schnell vorüber, vor allem an Zahltagen, wo Betrunkene hinter dem Steuer hocken.
Die Idee, dass die APC Schüler die Beton Schwellen verzieren, ist gut; doch die Hitze unter der prallen Sonne, wo im Schatten schon 39° herrscht, macht müde. Hoffentlich schaut eine gute Donation heraus.
Die Idee, dass die APC Schüler die Beton Schwellen verzieren, ist gut; doch die Hitze unter der prallen Sonne, wo im Schatten schon 39° herrscht, macht müde. Hoffentlich schaut eine gute Donation heraus.
Samstag, 15. Oktober 2016
Weiterbildungskurs
Hans Leu, der General Sekretär des APC Verwaltungsrates führte letztes Wochenende für 20 Hauptlehrer/innen der beiden APC's Oshikuku und Tsumeb durch. Das Hauptthema war, wie wir alle besser zusammenarbeiten können, um effektivere Resultate erzielen zu können.
Bei der Auswertung waren zwei Meinungen zu hören: Kein so Grünzeug zum Mittagessen, das sei für Ziegen (gemeint war der Salat) und die andere gemeinsame Stimme: Wir wollen sobald wie möglich wieder so ein Weekend erleben.
Bei der Auswertung waren zwei Meinungen zu hören: Kein so Grünzeug zum Mittagessen, das sei für Ziegen (gemeint war der Salat) und die andere gemeinsame Stimme: Wir wollen sobald wie möglich wieder so ein Weekend erleben.
Die Hitze lähmt sogar die Kinder
Um 15°° drückt die Hitze besonders stark. Während der Harfenstunde musste ich für kurze Minuten den Raum verlassen; als ich zurückkam, fand ich die Schülerinnen schlafend am Boden.
Doch die Flötenlehrerin Selma lässt die Kinder unermüdlich Noten blasen, eine Gruppe draussen vor der Hütte, und eine zweite Gruppe pfeift drinnen.
Welche Gruppe mehr schwitzt, wollte ich wissen. "Die drinnen; denn die war so unkonzentriert, und so muss sie als Strafe drinnen üben!"
Ich schaue auf den Thermometer:"39°° im Schatten".
Doch die Flötenlehrerin Selma lässt die Kinder unermüdlich Noten blasen, eine Gruppe draussen vor der Hütte, und eine zweite Gruppe pfeift drinnen.
Welche Gruppe mehr schwitzt, wollte ich wissen. "Die drinnen; denn die war so unkonzentriert, und so muss sie als Strafe drinnen üben!"
Ich schaue auf den Thermometer:"39°° im Schatten".
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Wieder gewonnen
S
Diese 3 elfjährigen Mädchen haben den Malwettbewerb, der vom Liens club für die Kinder im südlichen Afrika über das Thema "PEACE" ausgeschrieben wurde, gewonnen. Stolz präsentieren sie hier ihre Zeichnungen. Der Preis:
N$ 500.- , 400.-, und 250 .- und dazu einen Flug nach Süd Afrika.
Ich war überaus glücklich, weil es diesmal jene Kinder getroffen hat, die sozial am Rande der Gesellschaft stehen.
Diese 3 elfjährigen Mädchen haben den Malwettbewerb, der vom Liens club für die Kinder im südlichen Afrika über das Thema "PEACE" ausgeschrieben wurde, gewonnen. Stolz präsentieren sie hier ihre Zeichnungen. Der Preis:
N$ 500.- , 400.-, und 250 .- und dazu einen Flug nach Süd Afrika.
Ich war überaus glücklich, weil es diesmal jene Kinder getroffen hat, die sozial am Rande der Gesellschaft stehen.
Langsam wächst das Interesse der Weissen am APC
Endlich ist das APC als Zentrum, wo Musik, Malerei, Tanzen und Diskutieren gelernt wird, auch von Weissen, die es speziell auf den Farmen rund um Tsumeb noch gibt, entdeckt; wie die beiden jungen Mädchen hier, welche das Gymnasium besuchen.
Beide nehmen Gitarrenstunde bei Junias und bei einem Flüchtling aus Zimbabwe Klavier. Mir scheint, dass der Graben zwischen Weiss und Schwarz nicht mehr existiert in Namibia,
Beide nehmen Gitarrenstunde bei Junias und bei einem Flüchtling aus Zimbabwe Klavier. Mir scheint, dass der Graben zwischen Weiss und Schwarz nicht mehr existiert in Namibia,
Samstag, 8. Oktober 2016
Regula Hassler aus Zug CH spendet OROS
In den letzten Wochen war es wieder ziemlich heiss geworden. So schenkten wir jedem APC Lehrer und Schüler einen Becher Sirup , genannt Oros. Doch angesichts der rapiden Teuerung der Nahrungsmittel und der Getränke in Namibia, vermochten wir kein Oros mehr zu kaufen und schenkten gefiltertes Wasser aus. Ich stellte dies in einem der letzten Blog dar. Und prompt reagierte Regula mit einer OROS Spende von N$ 4500.-, was sicher bis Weihnachten reichen wird.
Hier im Bild alte Schüler und Schülerinnen, die sich noch gut an Regula erinnern mögen, die ihnen vor einigen Jahren Querflöte, Bass und Stricken beibrachte. Sie war 3 mal als Volontärin hier im Einsatz.
Sonntag, 2. Oktober 2016
Wo früher Kanonen standen, stehen heute Harfen
Wenn Touristen das APC besuchen, was heute oft der Fall ist, wird der helle grosse Raum mit den Harfen, der Bibliothek, der Küche und des grossen Sitzungstisches bewundert. Die Wände sind schuss-und feuerbeständig, was für solch wertvolle Musik-Instrumente nur von Vorteil sein kann.
Und wenn die Kinder den Touristen vorspielen,
fühlen sich alle wohl. Eine helle Erkenntnis wird wach, dass alles auch ohne Krieg geht, auch im Nahen Osten, wo im Vorzeigedorf Neve Shalom Juden und Palästinenser friedlich zusammen wohnen.
Im Hintergrund die Räume, wo früher die Kriegsfahrzeuge gewartet wurden. Anstelle der Wellblechtüren haben wir elegante Schiebetüren aus Glas und ein Vordach aus Gras anbringen lassen.
Jerome (rechts von mir) hat das APC verlassen, um sich in Querflöte in Swakopmund weiterbilden zu lassen.
Und wenn die Kinder den Touristen vorspielen,
fühlen sich alle wohl. Eine helle Erkenntnis wird wach, dass alles auch ohne Krieg geht, auch im Nahen Osten, wo im Vorzeigedorf Neve Shalom Juden und Palästinenser friedlich zusammen wohnen.
Im Hintergrund die Räume, wo früher die Kriegsfahrzeuge gewartet wurden. Anstelle der Wellblechtüren haben wir elegante Schiebetüren aus Glas und ein Vordach aus Gras anbringen lassen.
Jerome (rechts von mir) hat das APC verlassen, um sich in Querflöte in Swakopmund weiterbilden zu lassen.
Samstag, 1. Oktober 2016
"Nur einen Becher, bitte!"
Heute wollte ich im Internet nachschauen, wann vielleicht endlich der Regen einsetzen würde; denn ich fühlte die Hitze noch selten so stark. Da las ich gleich: Rekordhöhe 40° in Tsumeb im 2016 erreicht.Die Probe für das Konzert ging nur ganz mühsam über die Bühne. Alle hatten Durst. Zum Glück haben wir eine Filteranlage, die letzten Herbst von der Melser (meiner Heimat-) Gemeinde gestiftet wurde. So konnten alle am Ende den Durst mit genügend gesundem Wasser löschen. So weit, so gut.
Doch an den andern Werktagen, wo im Schnitt 150 Kinder und Jugendliche in die Lektionen oder zum MusikÜben kommen, erhielten sie einen Becher Wasser mit etwas Sirup versüsst. Das schätzten sie besonders. Aber nun kommt das Problem der Finanzierung. Letztes Jahr kostete ein Liter Sirup die Hälfte von heute. Nach meiner Ausrechnung bezahle ich nun N$ 950.- für 5 Tage, das kostet zu viel. Nun werde ich am Montag allen verkünden müssen, dass unser Geld für den Sirup nicht mehr reichen wird. Ich werde erklären, dass leeres, gefiltertes Wasser sehr gesund sei. Sicher werde ich noch anfügen, dass ich einen Sponsern suchen werde, der bereit wäre, sfr. 60 .- für eine Woche zu schenken.
Falls dem so wäre, dann hier die Bank Nummer:
Raiffeisenbank CH 8887 Mels / SG
Lis Hidber / APC Namibia
IBAN CH75 8128 1000 0058 0490 1
Doch an den andern Werktagen, wo im Schnitt 150 Kinder und Jugendliche in die Lektionen oder zum MusikÜben kommen, erhielten sie einen Becher Wasser mit etwas Sirup versüsst. Das schätzten sie besonders. Aber nun kommt das Problem der Finanzierung. Letztes Jahr kostete ein Liter Sirup die Hälfte von heute. Nach meiner Ausrechnung bezahle ich nun N$ 950.- für 5 Tage, das kostet zu viel. Nun werde ich am Montag allen verkünden müssen, dass unser Geld für den Sirup nicht mehr reichen wird. Ich werde erklären, dass leeres, gefiltertes Wasser sehr gesund sei. Sicher werde ich noch anfügen, dass ich einen Sponsern suchen werde, der bereit wäre, sfr. 60 .- für eine Woche zu schenken.
Falls dem so wäre, dann hier die Bank Nummer:
Raiffeisenbank CH 8887 Mels / SG
Lis Hidber / APC Namibia
IBAN CH75 8128 1000 0058 0490 1
Dienstag, 27. September 2016
Hidber Zacharia
Neben meinen 7 Schwestern wurden noch 5 Brüder geboren. Wir alle erhielten den Geschlechtsnamen meines Vaters HIDBER, wie es damals üblich war.
Einige haben geheiratet und Familien gegründet. Meine Brüder erhielten alle Mädchen, welche den Namen ihres Vaters erhielten, und die hiessen alle nicht mehr Hidber. Der einzige Sohn eines meiner Brüder, Christian Hidber, starb leider schon im Kindesalter an Krebs.
So wird der Name HIDBER in meiner Familie nicht mehr weitergetragen.
"Schade", finde ich; denn mein Vater Ferdinand Hidber hätte ein literarisches Weiterleben durch seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle all seiner Kinder sicher verdient.
Doch heute, am 27. September 2016 wurde ein neugeborener Junge auf der Einwohnerkontrolle in Windhoek als Hidber Zacharia registriert. Der Vorname: Hidber, der Geschlechtsname Zacharia.
So wird der Stammbaum der Familie Ferdinand Hidber doch noch weitergeführt.
Wie kam dies zustande?
Hier unterrichtet der Vater gewordene Abraham Kayumbu 2 Schüler in Trompete. Als 6 jähriger besuchte er das APC Oshikuku, nahm verschiedene Musikstunden, vor allem Trompete und Planflöte.
Er war ein Waisenkind, und da er sich ausser im APC nirgends zu Hause fühlte, schlich er sich nachts oft unbemerkt ins APC, klopfte mitternachts an meine Türe und bat um etwas Essen. Manchmal fand ich ihn morgens zusammen mit dem Schäferhund aus dem Hundehäuschen gucken, vor ihnen der leere Metallnapf.
Mit 18 trat Abraham in die Polizei Band als Trompeter ein. Er konnte dort nicht mehr Planflöte spielen, weil sie angeblich nicht in die Band passte. Es wurde ihm langweilig, rannte weg, wurde gesucht, und niemand wusste, dass er sich in Angola zurechtfinden wollte, was ihm aber nicht gelang.
Er sucht mich später und fand mich im neuen APC Tsumeb.
Hier scheint er nun glücklich als Trompetenlehrer und Panflötenspieler zu sein.
"Aber HIDBER als Rufname eines Kindes, was soll das?" fragte ich Abraham.
Nach einheimischer Tradition des Owambostammes wird der Vorname des Vaters zum Geschlechtsnamen des Kindes.
Abraham wollte mich ehren und als Dank meinen Geschlechtsnamen zum Vornamen seines Kindes
machen. Erstaunlicherweise hat dies die Einwohnerkontrolle akzeptiert.
Uns so wird der Name Hidber in der nächsten Generation wieder zum Familienträger, und zwar in Afrika
Einige haben geheiratet und Familien gegründet. Meine Brüder erhielten alle Mädchen, welche den Namen ihres Vaters erhielten, und die hiessen alle nicht mehr Hidber. Der einzige Sohn eines meiner Brüder, Christian Hidber, starb leider schon im Kindesalter an Krebs.
So wird der Name HIDBER in meiner Familie nicht mehr weitergetragen.
"Schade", finde ich; denn mein Vater Ferdinand Hidber hätte ein literarisches Weiterleben durch seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle all seiner Kinder sicher verdient.
Doch heute, am 27. September 2016 wurde ein neugeborener Junge auf der Einwohnerkontrolle in Windhoek als Hidber Zacharia registriert. Der Vorname: Hidber, der Geschlechtsname Zacharia.
So wird der Stammbaum der Familie Ferdinand Hidber doch noch weitergeführt.
Wie kam dies zustande?
Hier unterrichtet der Vater gewordene Abraham Kayumbu 2 Schüler in Trompete. Als 6 jähriger besuchte er das APC Oshikuku, nahm verschiedene Musikstunden, vor allem Trompete und Planflöte.
Er war ein Waisenkind, und da er sich ausser im APC nirgends zu Hause fühlte, schlich er sich nachts oft unbemerkt ins APC, klopfte mitternachts an meine Türe und bat um etwas Essen. Manchmal fand ich ihn morgens zusammen mit dem Schäferhund aus dem Hundehäuschen gucken, vor ihnen der leere Metallnapf.
Mit 18 trat Abraham in die Polizei Band als Trompeter ein. Er konnte dort nicht mehr Planflöte spielen, weil sie angeblich nicht in die Band passte. Es wurde ihm langweilig, rannte weg, wurde gesucht, und niemand wusste, dass er sich in Angola zurechtfinden wollte, was ihm aber nicht gelang.
Er sucht mich später und fand mich im neuen APC Tsumeb.
Hier scheint er nun glücklich als Trompetenlehrer und Panflötenspieler zu sein.
"Aber HIDBER als Rufname eines Kindes, was soll das?" fragte ich Abraham.
Nach einheimischer Tradition des Owambostammes wird der Vorname des Vaters zum Geschlechtsnamen des Kindes.
Abraham wollte mich ehren und als Dank meinen Geschlechtsnamen zum Vornamen seines Kindes
machen. Erstaunlicherweise hat dies die Einwohnerkontrolle akzeptiert.
Uns so wird der Name Hidber in der nächsten Generation wieder zum Familienträger, und zwar in Afrika
Sonntag, 25. September 2016
Brass Konzert der San Kinder aus Mangetti
Ganz unerwartet brauste am letzten Samstag Morgen ein Bus vor dem APC Tsumeb heran, und etwa 20 Kinder stiegen mit grossen Instrumenten-Koffern aus. Jack Frances, der in der Mangetti - Dune Schule Musikunterricht erteilt, eilte zu mir und rief, dass seine San Kinder dem APC jetzt ein Konzert geben möchten. Etwas spät kam diese Ansage. Während die Kinder ihre Instrumente auspackten und sich aufstellten, trommelte ich einige Zuschauer heran, und dann gings los. Zuerst einige Lieder in einem klaren Unisono, dann tönte es menuettartig und sehr lebendig. Ich staunte, wie diese Kinder aus der Halbwüste so diszipliniert und mit Freude spielten.
Montag, 19. September 2016
So einen Tod wünsche ich mir einmal
Das ist ein Friedhof der Stadt Tsumeb. Es gibt noch 2 weitere Friedhöfe, etwas ausserhalb der Stadt.
Am letzten Samstag wurde die über 102 Jahre alte Grossmutter von Diana Muatunga, ein Bordmitglied des APC's , beerdigt. Hätte ich nicht den Pass gesehen, würde ich sagen, dass früher die Zeitrechnung etwas falsch war.
Diese Frau ging noch bis zum letzten Tag Wasser und Brennholz holen, das sie auf dem Kopf mit aufrechtem Gang nach Hause trug.
Sie legte sich nachts zufrieden wie immer nieder und schlief einfach hinüber.
Die APC Performance Band hat sie mit den Blasinstrumenten bis zur Grabestiefe begleitet. Es war eine gediegene und besinnliche Beerdigung ohne Tränen und Wehklagen.
Nur die APC Spieler beklagten sich, weil sie nicht zum Beerdigungs Braten eingeladen wurden.
Sonntag, 18. September 2016
Das mobile APC
Den Bus mit Marimben und Trommeln beladen fuhren wir zu den Armen ins Blechhütten-Dorf.Als die Kinder den Bus sahen, riefen sie schon von weitem "APC " und rannten hinter her bis zur üblichen Haltestelle unter dem grossen Amarulla Baum, der inzwischen den Namen APC Baum erhalten hatte. Viele Kinder waren bereits vor uns dort; sie hatten uns erwartet.
Diszipliniert standen sie da und hörten lange Zeit ganz interessiert zu, auch die Erwachsenen in den hintern Reihen freuten sich an der Musik.
Mit der Zeit begannen die Kleinen zu tanzen. Das 4jährige Mädchen im roten Kleid zeigte den Buben, wie sie sich beim Tanzen zu drehen haben. Seine Mutter war stolz und fragte uns, warum wir nicht jeden Tag hierher kommen könnten.
Ich selber bin gespannt, wie das fahrende APC in einem Jahr aussehen wird. Auf alle Fälle: Das Interesse der Armen für die Musik ist gross.
Diszipliniert standen sie da und hörten lange Zeit ganz interessiert zu, auch die Erwachsenen in den hintern Reihen freuten sich an der Musik.
Mit der Zeit begannen die Kleinen zu tanzen. Das 4jährige Mädchen im roten Kleid zeigte den Buben, wie sie sich beim Tanzen zu drehen haben. Seine Mutter war stolz und fragte uns, warum wir nicht jeden Tag hierher kommen könnten.
Ich selber bin gespannt, wie das fahrende APC in einem Jahr aussehen wird. Auf alle Fälle: Das Interesse der Armen für die Musik ist gross.
Freitag, 16. September 2016
Dieser chinesische Föhn bläst zu stark
Jedesmal, wenn ich in letzter Zeit das Office im APC betrete, sehe ich den Sekretär herumfuchteln , um die weggeblasenen Papiere einzufangen. Er möge doch diesen Führ ausschalten, bat ich ihn. Auch mir ist es lästig, die flatternden Papiere zu lesen. Eine Korrektur auf richtige Zeile zu bringen, ist schon gar nicht möglich; denn der Text fliesst ständig. Sitzt der Sekretär gerade hin, wirbelt sein Hut weg. Ohne Hut sei er nich office conform meint er und glaubt, dass nur ein Air-conditioner richtiger sei. So ein Gerät sei ich nicht imstande zu bezahlen, sagte ich, worauf hin er den ratternden Föhn ausschaltete, und die heisse Luft begann sich zu setzen.
Mittwoch, 14. September 2016
zu früh gestorben
Dienstag, 13. September 2016
Das war Wilfried Bertsch
Am Samstag gaben wir ein Konzert zu Ehren von Wilfried, das sehr guten Anklang bei den Zuhörern fand. Hans Leu hielt zu Beginn eine eindrückliche Abdankungsrede.
Gideon, sein bester Lehrling damals, sagte heute, dass er nun Wilfried ersetzen werde, doch hätte er noch gerne mehr von ihm gelernt.
Mittwoch, 7. September 2016
Tod ist nicht tot
Wilfried Bertsch aus Frastanz im Vorarlberg Österreich ist kürzlich verstorben. Der Tod hat ihn in eine andere Welt gebracht.
Wilfried hat für uns hier im APC sehr viel geholfen. Er hat 3 Jugendlichen gezeigt, wie sie die originalen afrikanischen Marimben herstellen, wie sie Geigen, Gitarren, Celli flicken können. Weiter hat er sie gelehrt, Blasinstrumente zu reparieren.
Wilfried hat neben all den teuren und wertvollen Maschinen sein Können und seinen Humor dem APC vermacht. Und so ist er für uns nicht tot; er lebt in jedem Musikinstrument das im Workshop geflickt wird, weiter; in jeder Marimba, die gespielt wird, schwingt Wilfried mit.
Als ich Gideon, dem Lieblingsschüler Wilfrieds, mitteilte, dass er gestorben sei, sagte er nach einer Weile: Mister Bertsch ist vorbeigegangen, aber in meinem Herzen steckengeblieben.
Wilfried hat für uns hier im APC sehr viel geholfen. Er hat 3 Jugendlichen gezeigt, wie sie die originalen afrikanischen Marimben herstellen, wie sie Geigen, Gitarren, Celli flicken können. Weiter hat er sie gelehrt, Blasinstrumente zu reparieren.
Wilfried hat neben all den teuren und wertvollen Maschinen sein Können und seinen Humor dem APC vermacht. Und so ist er für uns nicht tot; er lebt in jedem Musikinstrument das im Workshop geflickt wird, weiter; in jeder Marimba, die gespielt wird, schwingt Wilfried mit.
Als ich Gideon, dem Lieblingsschüler Wilfrieds, mitteilte, dass er gestorben sei, sagte er nach einer Weile: Mister Bertsch ist vorbeigegangen, aber in meinem Herzen steckengeblieben.
Sonntag, 4. September 2016
Erstaunlich, wie die Kleinen zuhören
Heute Nachmittag hat die APC Brass Band unter der Leitung des Trumpetenteachers Abraham im Blechhüttenviertel ein Konzert gegeben. Die Kleinen waren tief versunken beim Zuhören und wippten mit dem Körper zum Rhythmus. Eine Mutter fragte mich, wann wir endlich die Kinder hier unterrichten kommen. Auch wenn der Weg zum APC nur 2 bis 3 km beträgt, haben die meisten Eltern Angst, ihre Kinder am Nachmittag dorthin zu schicken; denn auf dem Rückweg kann allerlei passieren.
Nun melden sich die Professoren
In den letzten Tagen meldeten sich vermehrt Musiker und andere Künstler, die mit hohen Auszeichnungen von Universitäten aus dem Nachbarland sich im APC bewerben. Auf meine Fragen, warum sie vom UNI-Level ins APC heruntersteigen wollen, antworten sie, dass es besser sei, hier eine Arbeit mit Kindern zu tun und dabei etwas Geld zu erhalten, als an der UNI monatelang gratis zu unterrichten.
Hätte das APC genügend Geld , würde ich sie so gerne anstellen
Geldmangel bringt Leben und Tod näher zusammen
Das APC ist mit einem Maschendraht vom Friedhof getrennt. Vor 3 Wochen war ich hier in Oshikuku und habe die Lehrerinnen gefragt, wie es dazu gekommen sei, dass der tiefgrüne Haag zwischen dem Friedhof und dem APC nicht mehr existiere. "No money!" war die Antwort. Es sei nicht schön, beim Unterrichten immer diese Grabkreuze sehen zu müssen; aber sie hätten sich daran gewöhnt, erzählte die Geigenlehrerin weiter.
Samstag, 3. September 2016
Mehr Ausgaben als Einnahmen
Der vorletzte Blog ging mir zu früh aus den Händen. Ich wollte eigentlich mit dem Vorstellen unserer APC-Tsumeb Angestellten (dazu kämen noch 9 vom APC Oshikuku, also zusammen 40 Leute) fragen, wie wir sie am Monatsende besser bezahlen können, ohne über die verfügbare Spenden-Höhe zu klettern.
Für die Langsameren ist der jetzige Lohn gut angepasst, doch für die Fleissigen ist er ein Fragezeichen.
Für die Langsameren ist der jetzige Lohn gut angepasst, doch für die Fleissigen ist er ein Fragezeichen.
Mehr Ausgaben als Einnahmen
Das ist unser Arbeiterteam im APC Tsumeb. Mit 4 Lehrern habe ich vor 12 Jahren das APC Tsumeb begonnen; auf dem Bild sind 24 und 7 Arbeiter fehlen noch auf diesem Bild.
Von links nach rechts: Lukas, der hier für 9 Monate das Praktikum für feine Handarbeit absolviert. Er studiert sonst in einer technischen Schule für Mining und verschiedene Handwerksfächer.
2. v.l. Jeremja, ein Violin Lehrer und Marimba Spieler.
3. v.l. Agnes, welche jeden Nachmittag die Kinder, die keine Lektion mehr haben, mit Spielen , Schach und Lego unterrichtet.
4.v.l. hinten: Richard Lee, der Haupt-Zeichnungslehrer.
5.v.l. Abraham, der Trompetenlehrer. Er unterrichtete früher in Oshikuku Trompete, trat später der Polizei Band in Windhoek bei, und ist nun seit 2 Monaten im APC Tsumeb tätig.
6.v.l. hinten: Aber, der für 9 Monate hier ein Praktikum im Instrumenten Bau absolviert. Er studiert Mining und diverse Handwerke wie Schreinerei , Schweisser etc.
7.v.l. mit Hut: Werner, der ersteSchüler vor 12 Jahren im APC für Cello, Gitarre und Violin. Heute unterrichtet er 60 km weiter nördlich in einem kleinen Dorf Buschmanns-Kinder in den 3 genannten Instrumenten
8. v.l. vorne; Katolewe; sie unterrichtetQuerflüte und alle andern Recorders, von Sopran bis Bass
9. v. l. hinten: Kleophas. Er unterrichtet Gitarre für Anfänger.(früher Kindersoldat in Angola)
10. v.l.vorne: Jerome: Teacher für Piano, Querflöten Musiktheory. Seit 3 Tagen ist er wegen Weiterstudium für Flöte nicht mehr im APC tätig.
11.v.l. mittlere Reihe im schwarzen T-shurt: Helen, ein Buschmann Mädchen. Helen kontrolliert die genaue Einhaltung der Lektionen unserer Lehrer, Sie hält das APC sauber.
12.direkt hinter Helen: Elias, der langjährige Klarinetten Lehrer.
13. Hinten zu oberst: Willem, der Hilfslehrer für Visual Arts und Bassgegenspieler.
14.Hinten im weissen T-shirt: Ben ein Lehrling für Musikinstrumenten flicken
15. v.l. Rebecca: Lehrerin für Tenorflöte
16 .im roten Rock: Rauna, Lehrerin für die Frühmusical. Erziehung
17.hinten im roten T-shirt: Dallas, Lehrer für Cello
18.v.l. hinten Marco, der Hilfslehrer für Horn
19. Andreas, der Instrumentenflicker
20. Sarah aus Wien, Hornlehrerin, Freiwillige für 3 Monate
21. Kenneth aus Zimbabwe, Lehrer für Keyboard
22. Lana, die Tanzlehrerin
23. Frederike, Lehrerin für die Frühmusikalische Erziehung
25 vorne kniend: Lehrer für Geige, Posaune, Saxophon
Da fehlen noch 7 weitere Personen auf dem Bild:
26. Junias, Hauptlehrer für Gitarre für Fortgeschrittene
27. Thomas, der Gärtner
28. Pinto, der Marimba Lehrer
29. Peter: Hilfslehrer für Marimba
30. Filippos, der Sekretär
31. Lydia, die Hilfssekretärin, muss bis Ende Jahr ein Praktikum für die Uni absolvieren
32. Und dann noch der altbekannte Gideon, der kommt und geht und wieder kommt , und
er ist als Restaurierer und Instrumenten -Flicker, sowie Marimba-Bauer ein Genie
32. Lis, Leiterin des APC und Harfen Lehrerin
Sonntag, 28. August 2016
Lass Dich nicht umbringen
Heute morgen in der Früh klopfte Gideon an und bat mich um den APC Schlüssel. Er wolle die zerbeulten Trompeten neu herrichten und auf Hochglanz bringen. Er hat seinen Cousin mitgenommen; denn es sei besser, ihm beim Reinigen der Trompeten im APC zu helfen, als sich zu Hause umbringen zu lassen. Dieser Cousin hatte seinen besoffenen Freunden, die ihn heute früh besuchen wollten, mitgeteilt, dass er keine Freunde kenne, die saufen und wollte sie weg jagen. Da zog einer dieser Betrunkenen das Messer und wollte auf ihn losgehen. Gideon, der beim Cousin stand, reagierte blitzschnell und riss ihn von diesem Besoffenen weg: Lass Dich nicht umbringen! Es ist besser, Du kommst mir im APC helfen, die Trompeten zu flicken.!
Als ich die beiden am späten Nachmittag fragte, warum sie nicht im Werkraum, sondern hier draussen so unbequem am Boden die Trompeten flicken, erklärte mir Gideon (links im Bild), dass sie so die Killer besser im Auge behalten können, falls sie ins APC eindringen.
Mittwoch, 24. August 2016
Pre-Primary Music Education sucht Lehrer/in
An einem kalten, windigen Winterabend gaben die 4 bis 7 Jährigen auf der APC Bühne ein Konzert.
Der Zuschauerraum war voll wie immer, wenn die Kleinsten etwas darbieten. Langsam wird auch in Afrika der Wunsch nach einer guten Erziehung wach
Den beiden Lehrerinnen dieser Pre-Primary Education ist es wichtig, wenn jemand mit ihnen einen Workshop durchführen würde, wo sie neue Ideen und Anregungen für
Spiele, Tänze und Lieder bekommen könnten.
Interessenten melden sich bei Lis Hidber artslis@mweb.com.na
DANKE
Dienstag, 23. August 2016
Ohne Worte oder Lohn für Freiwillige
Am Sonntag fuhr ich mit der Freiwilligen , Sarah Gross aus Wien, eine F-Horn Spielerin, in die Etoscha Pfanne. Es lohnt sich wirklich, als Freiwillige im APC einen Einsatz zu wagen; denn Ausflüge in diese Etoscha Pfanne, wo sogar die Tiere Danke schön sagen, und auch in andere wunderbare Gegenden, werden wir unternehmen.
Freiwillige Helfer und Helferinnen gesucht
Wir im Arts-Performance-Centre APC in Tsumeb, Nähe der Etoscha Pfanne, suchen für die musikalische Weiterbildung all dieser Kinder und Jugendlichen Menschen, die gerne Geige, Cello, Flöte, Gitarre, Harfe, Klavier, Dirigieren, Oboe, Saxophone und mehr unterrichten möchten, dabei auch unser 50 köpfiges Jugendorchester dirigieren würde. Daneben suchen wir eine Fachfrau oder Mann, der oder die unsere beiden Lehrerinnen in der frühmusikalischen Weiterbildung helfen würde. Also eine schöne Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus einer andern Kultur.
Für mehr Details und Informationen klick auf www.apcnamibia-lis.ch
Der Einsatz lohnt sich!
Lis Hidber
Mittwoch, 17. August 2016
I do everything, ich tue alles
Richard Lee, der Zeichnungslehrer, verputzt ein Musikhüttchen . Auf meine Frage, wo er das gelernt habe, sagte er, dass er alles tue und meinte damit, dass er ein Allrounder sei, die man heute nötig hat, nicht die Spezialisierten, die nur ein Ding beherrschen. Die Leute sind hier oft sehr praktisch. Da repariert einer eine komplizierte Harfe, anschliessend erledigt er den 100 km Serviceeines Wagens und zimmert einen Solarofen.
Und eine Dame im APC Board kann sogar das schönst bemalte Musikhütchen im APC Oshikuku einfach mit einer grässlichen Farbe überstreichen lassen, ohne jemanden zu fragen und sackt dafür viel Geld ein. Bei einem solchen Können stehen mir die Haare nach oben.
Samstag, 6. August 2016
Konzert im Armenviertel
Es scheint schon bald Tradition zu sein, wenn das APC beim Sonnenuntergang im Blechhüttenviertel ein Konzert gibt. Rechts in der hinteren Reihe stellen sich einige Brass Spieler mit der Volontärin Sarah Gross aus Wien für den Beginn bereit.
Wir können nicht lange spielen; denn die Kälte und Dunkelheit werden uns bald einholen.
Schnappschuss auf die Kinder der hintersten Reihe.
Die Bevölkerung ist hier sehr gemischt; denn man hört die verschiedensten Sprachen Namibias; auch portugiesisch fehlt nicht.
Donnerstag, 4. August 2016
Das neue APC Orchester
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