Montag, 29. Mai 2017

Stand an der Tourismus Expo

Morgen früh fahre ich mit der besten Performer Gruppe, Marimba, Trommeln, Geigen und Trompetenmach Windhoek zur Tourismuswoche.
Zuerst wollte ich mangel Geldes gar nicht hinfahren; doch der Ausstellerchef fragte uns doch mehrmals an, trotzdem zu kommen, da wir letztes Jahr den besten Stand vorzeigen konnten. So wurde uns der beste Stand, direkt am Eingang der Präsidentenhalle gratis gegeben.
Da haben wir uns aber stolz gefühlt: Den schönsten Stand unter so vielen grandiosen Touristen shows aus Botswana, South Afrika und Namibia.
Und so einen Erfolg muss ich natürlich all den Sponsoren verdanken; denn ohne Geld wäre doch das APC nie so weit gekommen.
Speziellen Dank an Martin Pfanner aus Klaus, der während der ganzen Existenz des APC Tsumeb, uns über die Firma OMICRON im Vorarlberg, so viel gesponsert hat.
Für OMICRON haben wir mit den afrikanischen Instrumenten einen Song kreiert, den wir an der Touristenmesse uraufführen werden.

Samstag, 20. Mai 2017

Kampfhund

Meine Nachbarn besitzen 2 Kampfhunde der gefährlichen Rasse Pit Bull, die in den Städten verboten sind, zu halten. Das sind jene, welche zum Beispiel jemanden anspringen, den Arm anbeissen und nicht mehr los lassen, bis der Arm im Maul des Tieres landet. Alle Leute fürchten sich, nachts bei diesem Nachbarn vorbeizugehen. Auch ich habe Angst, vor allem mitternachts, wenn ich vom APC nach Hause laufe. Der Nachbar ist die ganze Woche nie zuhause, überlässt das Füttern einem jungen Mädchen.
Da ich es mit den Nachbarn nicht verderben wollte, liess ich die Polizei Benachrichtigung sein, doch beim Tierschutz klagte ich. Aber dieser sog. Schutz tat nichts, und so erfand ich den Trick, immer mit Brot in der Tasche an diesem Haus vorbei zu gehen.Die Hunde lieben das Brot und begleiten mich jeweils bis zum Gartentor.
Heute fand ich eine Menge Leute im Kreis vor dem Haus des Nachbarn versammelt, und in der Mitte einen zerrissenen Schäferhund. Die Polizei untersuchte den Fall: Die Hunde waren nicht einmal registriert, unterernährt und von Zecken übersät.
Ich gesellte mich zur Menge  und erklärte der Polizei, dass sie etwas unternehmen soll, bevor ein Kind vom APC in gleicher Weise zerrissen wird.
Die Polizei liess die Hunde abführen.

Freitag, 19. Mai 2017

Vorläufig keine Bilder mehr

In nächster Zeit werde ich die Blogs ohne Bilder senden; denn schon während einer ganzen Woche  schleichen nachts Räuber um mein Haus und nehmen alles mit, was nicht angebunden ist. Die grosse 6m hohe Leiter, die Malkübel, Leintücher und Wäsche, die an der Leine zum Trocknen hingen, alle Gartenwerkzeuge, Stühle und den Fotoapparat. Der Versuch, das Auto zu stehlen, misslang dank des Alarms.
Der Zeichnungslehrer versucht für mich Fotos zu knipsen und sie anschliessend zu mailen.

Samstag, 13. Mai 2017

Fröhliche Geigenstunden


Trotz der Herbstferien erscheinen Mädchen und erfreuen sich speziell an den Geigenlektionen, die Aline Arn aus Bern erteilt. Nach Abschluss des Geigen Diploms beschloss Aline eine 8 monatige Reise durch Afrika zu unternehmen. Für Aline bedeutet das Reisen mehr als nur das Bewundern schönster Landschaften, Tiere und Kulturen: sie möchte das ganz andere Denken afrikanischer Menschen kennen lernen. So hilft sie dort mit, wo sie auf der Durchreise aufgehalten und um Hilfe angefragt wird. Ob es ein Spital, eine Klinik, ein Kindergarten oder wie hier das APC ist, egal wo: denn sie trifft überall Menschen, die ihr Bleiben wünschen, um ihnen zuzuhören und um ihnen etwas Wissen beizubringen.

Namibia, das Land des Wartens

.Ein leeres Gebäude, vor dem viele Leute stehen, sitzen und warten. Gegenüber links dieser wartenden Menge befindet sich die Post von Tsumeb, wo noch viel viel mehr Leute warten. Auch ich sollte in die Post hinein, um einen Brief abzugeben: doch das war wirklich nicht möglich. denn ich kann nicht 8 Stunden warten. So ging ich dann auf die Bank, um etwas Geld abzuholen. Dort aber war es noch schlimmer: Die wartende Schlange ging sogar bis draussen um die Bankecke herum. Ich ging weiter und versuchte mein Glück auf einer andern Bank. Dort war wieder eine Schlange. Leute hatten sogar eigen Stühle mitgebracht, um sich das Warten zu erleichtern. Ich lief zum andern Stadtteil, wo es einige Bankautomaten gibt. Hier war es noch hoffnungsloser. Ich gabs auf und begann meine Münzen im Portemonnaie zu zählen. Für ein Brot reichte es, und so begab ich mich in das nächste Einkaufszentrum. An der Kasse stand wieder eine Schlange. Wie ich beobachten konnte, bezahlten die Leute mit Münzen, manche mit lauter kleinen Münzen. Das benötigte bei jedem Kunden viel Zeit, denn oft verzählten sich die Verkäuferinnen und begannen diese Münzen wieder von vorne zu zählen. Mir zerfloss die Geduld, ich legte das Brot in ein Gestell und lief in einen andern Laden. Dort sah es nicht anders aus. So beschloss ich, heim zu gehen; denn ich hatte ja noch etwas anderes zum Essen. Ich telefonierte dem Elektrizität Office und bat, den Strom für mein Haus nicht abzustellen; denn das lange Warten in den Banken mache mir das zeitgerechte Bezahlen von Rechnungen nicht zu. Der Mann am andern Kabelende sagte mir tröstend, dass es ihm auch nicht besser ginge; denn ihm wurde sogar das Wasser abgestellt. Und dann begann er mir dieselbe Geschichte zu erzählen, wie ich hier beschrieben habe.Da versuchte ich meiner Bank anzurufen, um meinen Kontostand zu wissen. Die Antwort: Ich hätte Geld auf dem Konto, aber die Bank habe im Moment das geld nicht. Das überstieg meine Logik.Ich  ging ins APC, wo ich die Geigenlehrerin antraf, die auf ihre beiden Schüler wartete. Die  Sekretärin stand daneben und wartete schon seit einer Stunde auf jenen Boy, der ihr den Schlüssel bringen sollte.

Samstag, 6. Mai 2017

Rächt sich die Natur?

Von meiner Wäscheleine wurden sämtlich Leintücher und Kissen und Decken gestohlen. Ich hegte den Verdacht, dass es jemand sein muss, die oder der alles in meinem Haus kennt, also jemand vom APC, aber das ist kaum zu glauben: Die tun so etwas nicht, sonst hätten sie schon längst alles von mir stehlen können.
Da mein Verdacht der neuen Putz-Lady gilt, versuchte ich sie heute zu Hause zu treffen. Sie hat seit gestern gezügelt. Nach langem Suchen, fand ich sie. Etwas verlegen rannte sie aus der Hütte und grüsste mich mit der Frage, Schön, kommst Du mich wirklich besuchen?
Dutzende von Klein - Kindern rannten auf dem Vorplatz hin und her, junge Mütter waren am streiten und palavern, alle schwanger, junge Männer sassen da, fast unbeweglich, sie schienen für mich etwas abwesend, in die Ferne starrend, vielleicht bereits etwas vom Alkohol beduselt.
Als ich nach einem Kaffee fragte, sagte die Putz-Lady, dass dies leider nicht ginge, da sie keinen Zucker mehr habe. Ich trinke Kaffee immer ohne Zucker. Dann sagte sie bestimmt: Ein andere Mal, bitte. So fuhr ich bedenklich weiter, musste in einem bachbettartigen Weg rückwärts fahren, heftig achtend, kein Kind zu überfahren, ein hartes Manöver. Zu Hause angelangt, wurde es mir angst und bange beim Gedanken: Wie kann Namibia  dieses Problem der massiven Kinder Überzahl einmal Herr werden. Die Kinder- Gärten und Schulen sind alle überfüllt. Die Lehrer fehlen, das Ministerium für Erziehung sagt, dass es zu wenig Geld habe, und trotzdem schnellen die Kinderzahlen immer höher. Eine Frau, die mich den Garten bewässern sah, wollte bei mir einen Kaffee trinken.Das tat ich gerne; denn ich hatte den Wunsch, mit jemandem über dieses Problem zu sprechen. Die Frau sagte einfach ganz gelassen: AIDS wird dieses Problem lösen; denn die Natur rächt sich. Ich fragte sie, wie sie zu dieser Theory komme; da erklärte sie, dass sie nur ein einziges Kind erschaffen habe, um das Geld und die Kraft für dieses Einzelkind aufzubringen, um aus ihm etwas Gutes werden zu lassen. Ich hörte und staunte.
Die Frau hat an verschiedenen Universitäten in Namibia und Süd-Afrika  Chemie, Public-Relation und Computer studiert, und sie hat sich als Sekretärin fürs APC beworben. Zur Zeit unterrichtet sie gratis Religion in einer katholischen Kirche.
Es ist beinahe 01°°, und ich warte immer noch auf einen Anruf unserer Marimba Spieler, die an einem Fest im Cultural Museum; denn ich muss sie doch abholen gehen.
Das Arbeiten hier ist gar nicht immer so einfach.
Es tröstet mich zu wissen, dass alle unsere APC Lehrer und Lehrerinnen eine Zukunft Perspektive haben und mir erklärten, nie mehr als ein Kind zu haben; ausser die 2 schwächsten Lehrerinnen haben bereits 2 Kinder.