Freitag, 29. April 2016

Wenn Hexen die Macht ergreifen

wird es schlimm.
Dieses Hexengemälde wurde vom Zeichnungslehrer vor 2 Jahren im APC gemalt. Er brachte es nicht in die Ausstellung nach Windhoek, weil er Angst hatte, davon selber verhext zu werden. Er versteckte es im Safe Raum im APC. Kürzlich entdeckte ich das Bild, und der neue Zeichnungslehrer war begeistert und hing es in sein Schulzimmer, wo es von allen Schülern und Schülerinnen verachtet wird.
Einige Lehrerinnen gehen nicht mehr in diesen Raum, weil dieses Hexenbild darin hängt.
Einige unserer Schüler glauben tatsächlich an die Macht von Hexen. Wenn z.B. eine Mutter früh stirbt, sind die Nachbarn, die Kinder dieser Mutter und sogar ihr Mann überzeugt, dass sie verhext wurde, auch wenn sie wegen AIDS gestorben ist.
Wenn der Regen dieses Jahr ausblieb, ist Witchcraft im Spiel. So wird es einfach schwierig, aufzuzeigen, wie wir Menschen schuld sind, weil wir die Umwelt zerstören.
"Meine Nachbarin hat mich aus Eifersucht verhext, darum bin ich bei der Natur durchgefallen", hörte ich von Jugendlichen.

Donnerstag, 28. April 2016

Schwierige Geigenlektionen

Zur Zeit unterrichten im APC Tsumeb 2 junge Männer Geige, und beide Lehrer sind überfordert, einmal mit der Vielzahl der Schüler und zudem auch noch  mit dem dem nötigen Material. Wie kann nun  ein Lehrer mit einer Gruppe von 4 Kindern weiterkommen, wenn jedes eine andere Seite  geübt hat? Und dazu kommt, dass plötzlich die Notenständer verschwunden sind. Nach langem Suchen nach den Notenständern, rief der Zeichnungslehrer, dass er sie für seine Schüler als Stabellen  gebraucht hatte. Und der Wind blies die Noten in alle Richtungen. Diese offenen Übungshütten sind wohl angenehm wegen der frischen Luft, bringen aber Nachteile; der Lehrer ist in seiner Vorbereitung mehr gefordert; denn das Bereitstellen des ganzen Materials braucht mehr Zeit und Überlegung.

Montag, 25. April 2016

Wenn 5 Jährige musizieren


wenn die Kleinen der musikalischen
Früherziehung singen, dazu Ukulele und
Xylophon spielen, wird es im Zuschauerraum sehr ruhig, und der Applaus is unüberhörbar.
Diese Kleinen werden noch von den Eltern wegen der Gefährlichkeit des Schulweges ins APC gebracht und nach 3 Stunden wieder abgeholt, manche mit dem Auto, und andere zu Fuss, auch wenn es einige Km lange Wege sind.
Ja, wenn 5 Jährige von Eltern oder Grossvätern zum Musik-lernen ins APC gebracht werden, ist das ein Zeichen: Afrika ist nicht nur der Kontinent der Hoffnungslosigkeit, sondern der Kontinent, der grosse Hoffnung weckt. Man muss solche Anstrengungen fördern, dann wird man nicht mehr so of  "ACH, AFRIKA" hören müssen, sondern "WOW, AFRIKA".

Sonntag, 17. April 2016

ä guetä appetit


Heute lud ich die Cello Lehrerin , die für 3 Monate aus Wien hierher kam, um den Schülern das Cellospiel beizubringen, zum Nachtessen in die !URIS -Lodge ein.
Hier wartet sie auf das Empfangsgetränk.





Draussen vor der Lodge beobachteten wir, wie eine Schlange ebenfalls hungrig ist. An einem Ast hat sich sich mit dem Schwanz aufgehängt .Der Kopf ist breit aufgeblasen und verschlingt eine Taube. Beim genaueren Hinsehen kann man noch die beiden Flügel der Taube sehen, welche nächstens im Schlund der Schlange verschwinden wird. Michaela wird kein Fleisch bestellen.

Dienstag, 12. April 2016

Wenn 5 Jährige konzertieren

Wenn 5 Jährige Kinder der frühmusikalischen Erziehung ein Konzert geben, ist der Zuschauerraum voll. Da erscheinen Onkels, Väter , sofern sie existieren und Mütter im Sonntagskleid, bezahlen sogar N$ 10.- (90 Rappen) Eintritt und freuen sich am Ukulele-und Orff-Spiel und an den Kinderliedern.
Es scheint, dass da eine neue Generation von Eltern heranwächst, welche bewusst ihre Kinder in gute Schulen oder hier ins APC bringen; denn in Afrika wird immer mehr bewusst, dass Bildung die Menschen weiterbringt und aus der Armut herausholt.

Mittwoch, 6. April 2016

Grenzenlose Geduld

Heute war im Minen Areal Tsumeb die Einweihung der neuen Bauten, welche das Sulfur Acid, das beim Kupferschmelzen freigesetzt wird, aufgefangen.
Das Motto hiess: Versprechen gemacht, Versprechen gehalten.
Von der WHU sollte diese Mine letztes Jahr geschlossen werden, falls gegen die Vergiftung der Luft nichts unternommen werde. Nach hartem Arbeiten ist es endlich der Mine gelungen, das Kupferschmelzen weiter zu betreiben, ohne dabei die Natur zu zerstören. Das hätte schon vor Jahrzehnten passieren sollen.
Zu diesem Fest heute wurde der Staatspräsident eingeladen und viele Gäste aus Schweden. In Schweden wird das in Tsumeb gewonnene Kupfer weiter verarbeitet.

Hier im Bild: Unsere Marimba Spieler warteten 2 Stunden in der Sonne, bis sie endlich zum Empfang spielen konnten.
Letzten Samstag warteten die Marimba Spieler 4 Stunden, bis sich endlich die angesagte  Regierungsbeamtin sehen liess, welche die Feier zum 26. Unabhängigkeitsjahr Namibias eröffnete.
Kein Wunder, leiden die Spieler jedesmal nach einer solchen Aufführung unter Kopfweh.
Ein Spieler fragte mich am Ende, wie viele Stunden man in der Schweiz für den Empfang eines Regierungsbeamten warten müsse. Bei uns würden die Spieler sicher nach einer halben Stunde wieder gehen, und ich nach 15 Minuten.

Sonntag, 3. April 2016

Der APC Verkauf muss an Österreich gehen


"Bitte, verkauft das APC nicht an die Chinesen; denn die saugen unser Geld aus. Warum verkauft Ihr das APC nicht an Österreich; denn von da kommen immer die guten Volontärs und helfen uns." meinte heute ein Junge, der zum Üben gekommen war. (Hier im Bild die 8 jährige Ailly, die extra 180 km herfuhr, um bei der Wienerin Michaela Eyberg am Sonntag Cello Lesson erhalten zu können.)
" Ja, das stimmt, die grosse Hilfe fürs APC kommt von Österreich, vor allem von OMICRON, dem wir unser Überleben verdanken", entgegnete ich und fügte noch an, dass wir das APC gar nicht verkaufen werden. Der Junge fragte weiter, ob denn der Verkauf des APC auch nur ein April Scherz sei, so wie er am 1.April in den Nachrichten gehört habe, dass die Regierung den Etoscha National Park an die Chinesen verkaufe. "Sicher, das war ein April Scherz". Der Junge atmete auf.
Es war tatsächlich im Radio verkündet worden, dass die Regierung den Etoscha Park an die Chinesen verkaufe, die dann dafür sorgen müssen, dass die Elefanten und Nashörner nicht mehr gewildert werden, und damit mehr Einheimische den Park besuchen, sollten die Chinesen eine Chilbi, ein Schwimmbad, eine Spielhölle mit Disco bauen, und das Abschiessen von Nashörnern und Löwen den Amerikanern überlassen. Die würden sicher noch Ölbohrungen vornehmen. Die 3 staatlichen Unterkünfte soll die Regierung noch behalten, doch das Instandhalten der Toiletten usw. sollen den Chinesen überlassen werden; nur die namibianischen Angestellten sollten unter dem Diktat der Chinesen das Putzen lernen und trotzdem einen guten Lohn erhalten. Auch müssten die Chinesen schauen, dass die Seifen, das Toilettenpapier und die Handtücher von den Angestellten nicht nach Hause genommen würden.


Freitag, 1. April 2016

Heute wird das APC verkauft

Der Protest war gross, als ich heute beim Schülermeeting erklärte, dass wir das APC an die Chinesen verkaufen müssen; denn das Geld sei zu Ende gegangen.  Einige fragten, ob sie dann wenigstens die Instrumente nach Hause nehmen dürfen, wenn die Chinesen unsere Häuser besitzen werden. Ein 6 jähriges Ukulele Mädchen meinte ernst, dass wir doch besser aufräumen sollen, damit die Chinesen nicht kommen.
Die Lehrer und Lehrerinnen wurden plötzlich so ruhig. Der Lehrerin von der frühmusikalischen  Erziehung (Rauna) rollten die Tränen über die Wangen. Die 4 Haufenmädchen senkten ihre Köpfe.        Da plötzlich unterbrach der Zeichnungslehrer entsetzt das Schweigen, nahm sein Handy hervor und rief, dass heute ein spezielles Datum sei.