Sonntag, 25. Oktober 2020

Schon zum 3. Mal die ersten Preise


 

Der WORLD Lionsclub schreibt jedes Jahr einen Zeichnungswettbewerb über das Thema Frieden aus. Das Thema handelt jedes Mal über Frieden, aber jeweils mit einer differenzierten Nuance. Letztes Jahr hiess es: Ein Tag für den Frieden; dieses Jahr hiess es Dienstleistung für den Frieden.

Dieses Jahr gewann der 13 jährige Dennis Diergaard den 1. Preis mit dem obigen Bild.

Den 2. Preis wurde an die 13 jährige Lucia Kalumbu verliehen, 




Die Sonne wirft keine Schatten mehr; es ist Zeit , heimzugehen, und das ist wohl eine der mühsamsten Arbeit, die Kinder und Jugendlichen vom farbenfrohen, musikalischen Paradies in die garten und nach Alkohol riechenden Blechhütten heim zu schicken.

 

Dienstag, 20. Oktober 2020

Der neue APC Board (Verwaltungsrat)

 Endlich haben wir es fertig gebracht, die faulen Eier legal aus dem alten Board zu werfen und mit guten Leuten zu ersetzen. Heiss ging es zu, nicht nur die Temperatur, die um 15 Uhr auf 41° Hitze anstieg. Der Chef Mr. A. Neethling wurde glücklicherweise wieder gewählt und erhielt die meisten Stimmen. Ein sehr wichtiger Mann, der Chef der ganzen Kulturszene Namibias, konnte ich gewinnen; dazu eine kompetente Frau der Bank in Tsumeb, und dazu auch jener charaktervolle Mann, der im Testament von Hans Leu als den besten und zuverlässigsten Freund  erwähnt ist, nahm seine Wahl mit Freude an. Mit diesen Kapazitäten, so hoffe ich, wird das Hochgericht die eingefrorenen Konti schneller öffnen können.

Das APC ist zu klein geworden, einige Fächer müssen bereits in Nachbarhäuser erteilt werden. So viel Jugendliche und auch kleinere Kinder klopfen täglich an die Office Türe, um ein Anmeldeformular zu erfragen. Die Warteliste ist bereits lang, und ich hoffe, morgen einen Platz im Blechhüttenviertel zu erhalten, um einige Hütten fürs Tanzen, Spielen und Malen aufstellen zu können.

Schade, dass Volontäre und Volontärinnen aus Europa und Kanada nicht fliegen können. Unsere Lehrer/innen bräuchten vor allem jetzt mehr Unterstützung und Ausbildung.

Freitag, 16. Oktober 2020

"Die ich rief, die Geister, werd' ich nicht mehr los"

Diese Tafel, die wir in den Blechhüttenvierteln (etwa 5 davon) während der Corona Lockdown aufgestellt hatten, bringt heute unsere 29 Angestellten im APC recht ins Schwitzen und Rotieren; denn täglich kommen 10 bis 15 neue Schüler, Jugendliche und zum Teil mit den Eltern zusammen ins APC Office, bezahlen die N$ 50.- (ca. 3.-sfr) Einschreibegebühr und wollen nun in Musik , Zeichnen, Tanzen; Drama unterrichtet werden. 
Heute machte ich eine Kontroll- Runde: In der 1. Hütte 5 Keyboardschüler (2 an einem Instrument), in der 2. Hütte 6 Geigenschüler, in der 3. Hütte 12 Trompetenschüler, in der 4.  Hütte 16 Marimbaschüler (an jedem Instr. sassen 4 Schüler), in der 5. Hütte übten einige Kinder an einem Keyboard, in der 6 . Hütte sassen tatsächlich 14 Geiger, die alle gemeinsam von einem Lehrer unterrichtet wurden, dann sassen 4 Oboenschüler und 2 Klarinettenspieler in derselben Hütte, beim Gitarrenlehrer zählte ich 16 Schüler, in den nächsten beiden Flötenhütten zusammen 20 Schüler, im Tanzsaal befanden sich nur 14 Schüler, in der Harfenklasse sassen 4, im Cello Raum 8, auf der Bühne ging es etwas chaotisch zu; denn die Frau für die Ludothek konnte die 72 Schüler kaum in Ordnung bringen, im Pianohaus befanden sich 5 Schüler, draussen spielten Dutzende Kinder Schach,  Hüpfen, Springseil etc. 
Ich sah:"Das geht so nicht weiter; denn die Lehrer werden mit diesen grossen Gruppen mit der Zeit überfordert." In Afrika lernen die Kinder schneller in Gruppen als einzeln, doch wenn die Gruppenzahl zu gross ist, sinkt die Qualität des Unterrichtens.
So habe ich für die nächste Zeit bereits 5 Lehrer mehr gefunden, und morgen, bei der Jahresversammlung des APC und des Boardmeetings muss entschieden werden, wie wir mit dieser grossen Schülerzahl umgehen können.
Zu den neuen Lehrern: 3 dürfen vom Flüchtlingslager  Ostre mit erlaubten Papieren ins APC kommen, um Zeichnen, Piano und Swahili zu unterrichten. Swahili ist die panafrikanische Sprache, die jetzt immer mehr gefragt wird; denn es ist die meistgesprochene Sprache Afrikas. 2 Frauen werden von Windhoek kommen und uns beim Spielen und auf der Bühne helfen.
Vielleicht müssen wir die Werbetafeln einsammeln gehen.

 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Die Hochzeit des Nachtwächters

Von links nach rechts: Jeremia, der Geiger, Taleni, der 2. Geiger, Dallas, der Cellist,der Bräutigam, die Braut, dann Lis und rechts von mir Ndatoolewe, die Flötistin, aussen Hilia, die Harfenspielerin.
Der schönste Tag meines Lebens, sagte der Nachtwächter; denn seine langjährige Ehe sei gelungen, die Kinder gesund und gross, und nun könne er seine Ehe mit der Hochzeitsfeier absegnen.
Warum nicht so,  macht so eine Umkehrung nicht auch grossen Sinn?

 

Samstag, 10. Oktober 2020

Nun geht es wieder richtig los

So richtig ausgelassen tanzten unsere Spieler heute in der Kirche, als die Leute nach dem Spiel Bravo riefen und jauchzten. Als ich den Spielern sagen wollte, weiter zu spielen und nicht so wild zu sein, begannen alle Leute in der Kirche mit zu tanzen und mit dem afrikanischem Trällerjodel die Stimmung zu heben. Die Lebendigkeit war mitreissend.
Eine andere Gruppe unserer Lehrer spielte an einer andern Hochzeit am Meeresstrand in Swakopmund für weisse Bürger; auch die seien alle trotz kaltem Benguela Wind sehr ausgelassen gewesen.
Eine andere Gruppe vom APC spielte heute zur gleichen Zeit wie die Hochzeitsperformer vor dem Einkaufszentrum in Tsumeb. Auch hier, trotz 38° Hitze, heiteres Aufatmen der Zuhörer und grosszügiges Zuwerfen von Münzen zur Unterstützung des APC.

Seit die Reiserestriktionen innerhalb Namibias von der Regierung aufgehoben wurden, werden wir plötzlich überall hin zur Verschönerung der Feste mit Musik eingeladen.



 

"Legt die Masken ab und küsst euch"

So hat der Pastor dem Hochzeitspaar zugejubelt, dass es nun endlich Zeit sei, die Masken abzulegen und einander zu küssen.
Der Ehemann, unser Nachtwächter vom APC, war etwas verlegen dabei, so an der Öffentlichkeit zu küssen. Das Ehepaar ist auch nicht mehr das Jüngste und hat ihre Kinder schon gross gezogen. Es ist hier oft Brauch, dass erst dann geheiratet wird, wenn die beiden zeigen können, dass die Ehe gelungen ist. Dann wird gefeiert und all jenen mit einem grossen Fest gedankt, die dem Ehepaar zum Gelingen der Familie geholfen haben. Heute haben unsere APC Lehrer/innen dem Ehepaar in der Kirche die Zeremonie verschönert.




 

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Das Jasstournier, das einer unserer Musiklehrer im APC organisierte, verlief am letzten Wochenende trotz grosser Hitze sehr konzentriert. Wir teilten die angemeldeten Schachspieler in 3 Altersgruppen ein, so gab es 3 Preise zu gewinnen. Die Anmeldung zum Schachtournier kostete schon etwas, und trotzdem  war die Anmeldequote recht hoch. Es meldeten sich Primarschüler, Jugendliche und Erwachsene an. Und das Erstaunliche war, dass sich alle sozialen Schichten mischten. Am Ende erklärte ein Vater, warum seine beide Söhne und seine Tochter so gute Schüler seien; er spiele mit ihnen jeden Sonntag Schach vor seiner Blechhütte. Nun wurde ich in meiner Meinung bestätigt, dass Schachspieler einen höheren Intelligenzspiegel aufweisen. Seine 3 Kinder sind Musik-Schüler im APC und lernen sehr schnell Musikinstrumente.
Ein Kind gewann ein Fahrrad, das ich heutet für etwa 35.- Euro kaufen konnte. Es gibt hier einen südafrikanischen Geschäftsmann, der in Kanada Tausende gebrauchte Fahrräder einkauft, und diese hier in Namibia von jungen Männern neu zusammensetzen lässt, um sie als stabile Fahrräder für sehr günstige Preise der Bevölkerung anbietet. Eine geniale Idee, wie weggeworfenes, aber gutes Material wieder neu gemacht werden kann, und dabei auch noch einen guten Beitrag für Sport,  bessere Luft und zudem auch noch Arbeitsplätze schafft.

 

Dienstag, 6. Oktober 2020

Wer ängstigt sich mehr wegen Corona, Touristen oder Afrika?

 


Letztes Samstag Abend spielten wir mit den Marimben in der Etoscha Lodge für die ersten Touristen, die wir aber nicht zu Gesicht bekommen konnten, da sie durch eine Hintertür zum geschlossenen Speiseraum geführt wurden. So wurden unsere Spieler als eine Art Grenze zwischen diesen versteckten Touristen