Sonntag, 26. Januar 2014

Ein weiteres Genie

Viktoria
Am ersten Schultag wurde das Mädchen von der Mutter gebracht, welche zuerst einmal ein Dankeschön brachte für das Teilnehmendürfen an der Musikwoche in Swakopmund letzten Dezember. Viktoria war die jüngste Teilnehmerin.
Viktoria hat Glück; denn sie hat eine Mutter, die stolz auf ihr eigenes Kind ist.
Diese Mutter brachte gleich noch ein 2 Kind für die frühmusikalische Erziehung.

Samstag, 25. Januar 2014

Erfolgreicher Unterricht ohne viel Geld

"So musst Du die Finger halten", erklärt der 8 jährige Kudakwashe (im roten T-Shirt) seinem Freund, der Piano lernen möchte. Kuda ist hochbegabt. Nach erst 2 Wochen täglich einer Stunde Klavierunterricht, hat er schon die Hälfte der ersten Klavierschule durchgespielt. Als ich gestern seine Mutter fragte, ob sie wisse, welches Genie sie da einst geboren habe, sagte sie nachdenklich, dass sie auch schon darüber erschrocken sei. Sie kann ihn nicht in die normale Staatsschule schicken, da er dort aus lauter Unterforderung und Langeweile nur Blödsinn arrangieren und dann als Dummer  rausgeworfen würde. So wird er am Vormittag in einer Heimschule privat unterrichtet, und am Nachmittag erhält er im APC Musikunterricht und erteilt schon sehr gerne andern Kindern Klavierstunden. Im APC haben wir zur Zeit 6 überbegabte Kinder und Jugendliche, und wenn ich sie nicht genügend beschäftige und herausfordere, stellen sie mir das APC auf den Kopf.

Freitag, 24. Januar 2014

Neue Hilfe im APC

Annaky aus Tsumeb, die neue, versierte Sekretärin mit einem Englisch, das für alle sehr verständlich ist. R und L werden nicht mehr verwechselt, wie es die Owambos gewohnt sind, und somit gibt es bereits ein bisschen weniger Missverständnisse. (Correct oder collect ist nicht dasselbe.)
Das für mich komplizierte Buchhaltungssystem hat sie sehr schnell verstanden und scheint zuverlässig zu arbeiten.

Neue Hilfe fürs APC

Links die hübsche Viola-und Violinlehrerin Anna Monnerat aus Basel, die ebenfalls 3 Monate unterrichten kommt.
Letzten Sommer war Carla Kreis aus Zürich für 3 Monate hier und begann Viola zu unterrichten, was nun Anna weiterführen wird. Sie unterrichtet nicht nur Kinder, sondern fördert hauptsächlich angehende Musiklehrer.
Rechts der neue Violinlehrer Merson Hanguwho, den wir für alle Anfänger und Anfängerinnen in Geige eingesetzt haben. Er hat eben die Matura sehr gut bestanden und möchte vorläufig für ein Jahr im APC die Kleinen in Geige unterrichten.

Neue Hilfe im APC

Eine weitere grosse Hilfe bietet Frau Esther Tresch aus der Schweiz. Sie unterrichtet nicht nur einen Haufen Kinder im Malen, Bastle und Zeichnen, sondern sie trainiert den möglichen Nachfolger ; denn Esther kann leider auch nur 3 Monate hier bleiben, und danach muss sie wieder in ihre Familie und in ihr Mal Atelier zurückkehren. Eine bodenständige Frau aus den Urnerbergen.

Neue Hilfskräfte

Schon über ein Jahr bestürmte mich Vicci (links), doch endlich einmal jemanden zu suchen, die mit ihr singen kann. Und dieses Jahr kam sie:
Die Peggy Schütze aus Deutschland.
Sie singt nicht nur viel, sie arbeitet vor allem mit den beiden Lehrerinnen für die Pre-Primary Music-Education.
Leider kann sie nur 6 Wochen bleiben; denn sie hat ihre Familie und Arbeit in Deutschland weiter zu führen.

Montag, 13. Januar 2014

Horrorszenen vor dem 1.Schultag

Schon morgens früh bestürmten mich 3 Mütter mit babies auf dem Rücken, Kleinkinder an den Händen  und 6 Jährige Buben und Mädchen und bettelten um Geld. Es geht da um die 6 Jährigen, die Schulmaterial kaufen müssen. Eine Frau zeigte mir eine grosse Liste an Material, welches ihr Sohn nun morgen zum 1. Schultag dem Schulvorsteher abzugeben hat. Vor einem Jahr hat das Ministerium für Erziehung diese Materialpflicht für die unteren Klassen abgeschafft, damit alle, auch die Ärmsten zur Schule gehen können. Namibia hat die obligatorische Schulpflicht. Doch warum Schulvorsteher trotzdem soviel Material verlangen, ist mir unklar.. Eine Frau mit 3 Kindern bestürmte mich und forderte Geld. Ich kannte sie und gab ihr heimlich zu verstehen:"Hättest Du an Weihnachten nicht so viel gesoffen, dann hättest Du jetzt das Geld für die Schule." Ich gab ihr nichts.
Das Schulhaus in der Nähe des APC hat z.B. eine Warteliste von 120 Kindern. Vor den Kleiderläden stehen die Mütter Schlangen bis weit über die Strassen; doch erfahrungsgemäss werden die letzten keine Schuluniform mehr erhalten. Tsumeb hat viele Schulen, und alle stellen Wartelisten auf. Entweder hat es einfach zu wenig Schulen, obwohl immer neue gebaut werden oder einfach zu viele Kinder, die meistens planlos in die Welt gesetzt werden, oft  von Jugendlichen, und meistens von den Ärmsten, was sich mit den Ungebildetsten deckt.
Und es herrscht die Schulpflicht.
Und das ist Elifas, unser Klarinettenlehrer, der letztes Jahr so massiv in der Matura durchgefallen ist, wie über die Hälfte der Schulabgänger. Der Grossvater nahm ihn vor 3 Jahren aus dem APC, damit er ja sehr fleissig lerne. Doch das tat ihm nicht gut; denn nun fehlte ihm das, was er so richtig gerne getan hätte, nämlich täglich Klarinette gespielt, und am Ende fiel er trotzdem durch.
Und nun ist er im Norden des Landes in einem Internat, wo er die ganze Matura nachzuholen hat, vielleicht auf 2 Jahre verteilt; weg von seinen angeblich schlechten Freunden, die ihn für "jeglichen Blödsinn" verführten. Doch das APC hätte ihm geholfen.

Freitag, 10. Januar 2014

Ferien

 Ich benutzte die langen Weihnachtsferien, um mit einigen Schülern die von der Sonne langsam verblassten Gemälde an den einzelnen Musikhütten im APC wieder zu färben.
Hier an der St.Anna Dance Hall mussten die Tänzerinnen mit neuem Braun sichtbarer gemacht werden.



 Das String Geigenhaus: Die verblasste Buschmanngruppe mit ihren traditionellen Musikinstrumenten bekamen ihre ursprüngliche Farbe wieder zurück.
 
 Dieses Hüttchen war zuallererst vor 9 Jahren fertig gebaut worden. Wir benutzten es damals für  Marimben, Celli und Harfe. Ich staunte, wie ein 12 jähriger Schüler dieses Bild wieder lebendig machte und die Farbtöne so harmonisch an die Wand brachte.
Das Keyboard Haus:
Alte und morsche Holzstücke auf jeder Wand: Eine eigenartige Sekte hat die in diesem Haus zuständige Lehrerin beinahe irrsinnig gemacht.
Wie soll es weitergehen?

Keyboard Lehrer oder Lehrerin gesucht. Schon 4 Erwachsene haben sich für die Stelle beworben, doch keiner der Bewerber konnte Keyboard spielen.

Wieder ein weisser Elefant

 Die Weihnachtsferien benutzte ich, um mit den beiden Schweizerinnen Bea Roos und Barbara Volken die Treesleeper und Buschmänner in Tsintsabis (60 km von Tsumeb entfernt) zu besuchen. Ein älterer San spielte uns auf seiner selbstgebauten Harfe in einem schnellen Tempo Melodien vor, zu denen er mit seinen vielen verschiedenen Klicksen sang. Hier auf dem Bild kann man nur schlecht die 6 dünnen Saiten sehen, die er mit den Daumen zupfte. Das Harfenspiel ist in Afrika uralt. Vermutlich sind unsere Harfenspielerinnen im APC so talentiert, weil es ihnen "im Blut" liegt. 
Wenige Meter vom Harfenspieler entfernt steht der weisse Elefant sehr unpässlich, total leblos und deshalb nicht gefährlich, auch wenn man verärgert zu ihm schaut.
Als ich fragte, woher dieser Elefant komme, sagte einer, dass ihn vielleicht die Regierung für uns Buschleute aufgestellt hat. Alle Umstehenden begannen zu lachen, und einer sagte: "Aber wir wollen dieses Gebäude gar nicht. Man hat uns nicht gefragt, und jetzt sollten wir es nutzen.Wozu denn? Ein Hof mit Hühnern hätte uns mehr gedient."
Hier auf der Foto ist nur ein kleiner Teil des Komplexes zu sehen. Ich ging hinein. Alles schöne, weissgetünchte Räume mit weissen Plättchenböden. In einem Raum hingen Plastik-Kleider aus China. Doch niemand will sie kaufen: Das Geld fehlt. In einem weiteren Raum kauerte ein Chinese, der mir erzählte, dass es hier viel schöner sei als im dreckigen und hecktischen Peking. Er sei hier glücklich und allein. Wovon er denn lebe, wollte ich wissen. Da zeigte er mir sein kleines Gemüsegärtchen; davon lebe er.

Hinter diesem weissen Elefanten das Wohnhaus einer Buschmann Familie, aus dem gleich einige Kinder und eine Frau mir entgegen rannten. Sie bettelten um Brot. Da ich keines auftreiben konnte, riet ich der Frau, den Chinesen dort drüben zu fragen, ob er ihr nicht helfe, einen Gemüsegarten anzulegen. Da lachte sie: "Wir sind doch keine Ziegen!"

Während der Heimfahrt begann es zu regnen. Ideales Wetter für einen Gemüsegarten.

Solch weisse Elefanten trifft man überall in Namibia. Sie wurden ohne Miteinbezug der Anwohner und ohne zu hinterfragen, welchen Dienst sie den Menschen am betreffenden Ort tun, aufgestellt. Profit hat nur das Baugeschäft, und der Spender hat seinen Namen aufpolieren und sich vielleicht auch von seinem schlechten Gewissen, sehr reich zu sein, befreien können; denn er hat nun etwas für die Armen getan.

Sonntag, 5. Januar 2014

Barbara Volken und Bea Roos aus Zug CH

Zwei hübsche, gesetzte Damen, die mit mir damals in jungen Jahren Blauringlager in Zug geleitet hatten, besuchten mich und das APC für einige Tage; und Bea, links (nicht die Sitzende), machte es mir, neben viel anderem Positiven  möglich, meine oft mit Fehlern geschriebenen Blogs wieder mit Bildern besser zu verstehen. Nicht dass sie meinen früheren Fotoapparat flicken konnte; doch sie liess ihre Maschine einfach in meiner Handtasche liegen.
Herzlichen Dank.
Es waren einige erholsame und schöne Tage für mich.