Adresse der neuen Homepage, erstellt von Gideon Eibeb (Violinplayer):
https://www.artsperformancecentre.com
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Ein 10 jähriges Mädchen sass heute Nachmittag vor dem Eingangstor des APC und weinte, weil es von den headboys nach Hause geschickt wurde, da alle unsere Unterrichtshüttchen voll mit Schülern besetzt waren. Es erklärte mir, dass es den Jahresbetrag von N$ 100.- (5.-Euro) nicht bezahlen könne. Es hat auch keine Eltern mehr. Die Eltern starben vor Jahren an AIDS weg, und seine Tante , welche dieses Mädchen betreut, hat keine Arbeit. Es fragte mich, ob es meinen Garten bewässern dürfe, um dafür im APC Violin Lektionen zu bekommen.
Nun hatte ich Probleme; denn die 3 Geigenlehrer/innen sind mit 5 und mehr Schülern in einer Lektion total überfüllt. "Komm zuerst in die Chalumeau Stunde; denn ein solches Instrument ist noch frei!" Mir kommt es auf ein Mädchen mehr oder weniger nicht mehr drauf an.
Es strahlte, nun endlich Musik lernen zu dürfen.
Nun meine Frage an die werten Leser/innen dieses Blogs:
"Kennt jemand einen Musiker-oder eine Musikerin, der oder die gerne für 2 bis 3 Monate im APC unterrichten möchten? Gerne würde ich per Mail Kontakt aufnehmen:
artslis@mweb.com.na
Gestern Abend wurden die Marimba Spieler für die etwa 110 km vom APC entfernt gelegene Onguma Lodge eingeladen, um für die Touristen zu spielen. Das ist jeweils ein Highlight für uns; denn die Gege ist ghood, das feinste Gourmet-Nachtessen ist gratis für uns, und die Gegend ist ein Paradies auf Erden. Hier einige Bilder von Gestern Abend:
Namibia, das neben Botswana als friedlichstes und gastfreundlichste Land des südlichen Afrikas gilt, scheint dem zivilen Zerfall nahe zu sein.
Es vergeht keine Woche, in der bei einem Lehrer oder einer Lehrerin vom APC nicht eingebrochen wird. Gestern Nacht war unsere Sekretärin an der Reihe. Jene, welche eine Alarmanlage oder einen Nachtwächter besitzen, geht es etwas besser, wie dem APC, wo täglich bei Schulende bis zum morgigen Schulbeginn ein Wachtmann einer Sicherheitsfirma, mit Waffen ausgerüstet, unser Zentrum abläuft. Selbst dann fährt jede halbe Stunde ein Sicherheitswagen vorbei, um das Gelände abzuleuchten.
Täglich werden Menschen nur schon wegen eines kleinen billigen Handy, wegen etwas Geld in der Tasche etc. ermordet.
Wer sind diese Kriminellen?
Sie kommen vom bevölkerungsdichten Norden, dessen Einwohner Selbstversorger mit viel Vieh, Hühner, Hirsefelder, Gemüse und Nüsse sind. Doch wenn der Regen ausbleibt, fällt die Selbstversorgung aus, und der Hunger beginnt. So wandern die Jungen ab in die Städte und suchen Arbeit, die es nicht mehr gibt. Die Fantasie und Kreativität sind meistens sehr unterentwickelt, um selber Ideen für eine eigene Arbeit zu schaffen.
Unter Bäumen, hinter Mauern und auf dunklen schattigen Plätzen lauern sie auf Vorbeigehnde, welche Opfer dieser Banden werden, und die Polizei mag ihrer Arbeit oft nicht mehr nachkommen.
Die Globalwarming zeigt hier sein konkretes Resultat.
sagten mir Kinder heute auf der Strasse:"Wir wollen nie mehr stehlen und lügen!" Ich fragte zurück:"Habt Ihr denn gestohlen und gelogen?" Scheu kam von einem Jungen eine Antwort:"Manchmal ein wenig!" Dann erzählten sie mir, dass am Freitag Vormittag ein Dutzend Polizisten mit einer Gruppe von Gefangenen in die Schule kamen. Die Gefangenen spielten ein Drama, wie es dazu kam, dass sie nun für Jahre eingesperrt sein müssen. Das Drama wurde anscheinend sehr eindrücklich gespielt, ansonsten würden die Kinder nun nicht versprechen, nie mehr zu lügen, zu stehlen, zu rauchen und saufen beginnen.
Gestern fiel mir beim Schülermeeting auf, wie die grosse Masse unserer APC Kinder und Jugendlichen sehr ruhig den Anweisungen unserer Musiklehrer zuhörten und fleissig gute Fragen stellten.
Viele übten heute auf ihren Instrumenten recht ausgiebig, um morgen überall in Kirchen zu spielen.