Sonntag, 31. August 2014

Peter Leu ist angekommen

Peter Leu, der Mann in der Mitte, ist gerade in dieser Mitternacht mit dem Inter-Cape Bus angekommen. Das ist jeweils für mich ein spannender Abend, wenn die freiwilligen Helfer und Helferinnen fürs APC ankommen; denn dieser Bus, der von Cape Town zu den Victoria Fällen fährt, sollte nach Plan um Mitternacht in Tsumeb halten; dem ist meistens nicht so. Entweder kommt er zu früh oder zu spät, manchmal bis zu 2 Stunden mit  Verspätung. Dann habe ich Zeit, über den Freiwilligen nachzudenken: Wie mag er wohl aussehen, hoffentlich gefällt es ihm, wie wird er die Arbeit im APC angehen etc..

Donnerstag, 28. August 2014

Judith Waldschütz

Judith Waldschütz, die 7. im Bund der APC Freiwilligen, wird am 21. September von Wien her in Namibia eintreffen. Welch ein Glück, so eine hochkarätige Musikerin für längere Zeit im APC als Lehrerin erleben zu dürfen.

Mittwoch, 27. August 2014

APC erfährt eine lernintensive Zeit

Oskar Schulheiss bringt Elifas, den Klarinettenlehrer auf den höchsten Grad, den das APC je geben konnte. Alle seine Schüler sind nun fähig, aus alten Sax-Blättern neue für die Klarinetten herzustellen, ganz afrikanisch!

Peter Leu, der zur Zeit noch die Leuen in der Etosha erlebt, wird Musiktheory, Komposition, Klavier und Keyboard unterrichten. Er ist Dozent für Theory an der Uni Luzern und Organist in Schaffhausen. Nun setzt er seine Auszeit im APC ein.

Im September wird Gwenn Rossbacher bis Weihnachten Ausdruckstanz unterrichten und gleichzeitig eine Nachfolgerin trainieren

Eine Artistin aus Südafrika Amanda wird so lange die Artsklassen weiterführen, bis die Kupferschmelze sagt, dass ihr Mann seine spezielle Tätigkeit als "Luftreinhalter" in Tsumeb zu Ende gebracht hat. Dann müsste sie leider wieder nach Süd Afrika zurückkehren.

Wann die Geigerin Johanna Moll aus Feldkirch eintreffen wird, ist noch unklar.

Während der Schweizer Oktober Schulferien wird Nicola Hanck die Harfenengel im APC weiter unterrichten.

Sonntag, 24. August 2014

Wieder mal etwas Schönes

 Oskar Schultheis, der ehemalige Philharmoniker aus Berlin, hat noch Zeit, sich abends mit seinen Schülern Karten zu spielen, Abend für Abend gemütliche Stunden.
 Gestern besuchten wir die einmalig schöne und sehr spezielle Lodge "Emanya" am Eingang der Etosha Pfanne, um mit den Marimba die Touristen zu erfreuen.
Hier haben es die jungen Strausse auf die Armreifen aus Stroh abgesehen und wollen sie den Spielern vom Handgelenk reissen.
 Von der Terrasse aus konnten wir stundenlang vorbeiziehendes Wild beobachten. Hier wanderten Oryxe dem Wasserloch entgegen












Hier in der Emanya Lodge finden unsere Marimba Spieler wieder den nötigen Ausgleich zum gestrigen Stress, den sie beim Anblick der Einkerkerung des schwer betrunkenen Kollegen eingefangen hatten.

Freitag, 22. August 2014

Wieder einer im Gefängnis

Gerne hätte ich ein Foto geknipst, doch das durfte ich nicht; denn die Polizei darf in ihrer "Aktion" nicht einfach so aufgenommen werden. Ich hielt zwar den Foto-Apparat in den Händen, als 2 Polizisten aus dem APC Office einen unberechtigten Eindringling auf den Boden rauswarfen, um ihm die Handschellen anzulegen. Als ich dann zum Polizeiposten wegen Bestandesaufnahme gerufen wurde, schrie es aus allen Ecken: Miss Lis, help me. Ich staunte zuerst, wie viele dieser Gefangenen mich kannten, vor allem die vielen Kinder. Auf meine Frage, warum sie denn hier gelandet seien, antworteten die meisten, dass sie es auch nicht wissen. Ich hörte einmal den Chef rufen, dass sie nicht umsonst hier seien. Eine Stunde lang sah ich dieser Hektik und diesem "Durcheinanderschreien" zu. Die Polizisten wurden von den Gefangenen mit den wüstesten Ausdrücken beschimpft, während sie am Gitter wütend rüttelten.
Nach der kurzen Bestandesaufnahme fragte ich die Polizistin, ob sie nachts noch schlafen könne. Sie lächelte und sagte ja.
Sie wohnt ja auch in diesem Viertel, wo diese gefangenen Kinder herkommen. Die sieht in die Situation hinein, muss leider auch mitansehen, wie diese Kinder ohne Mutter und mit Saufvätern aufwachsen müssen.
Am Schluss erklärte sie mir, dass ich am Montag auf das Magistratsamt zu gehen habe, um einen Befehl abzuholen, welcher deklariert, dass dieser Lehrer das  APC nicht mehr betreten dürfe. Auf diese Art sei das APC und ich selber auch besser geschützt.

Freitag, 15. August 2014

Afrikanische Idylle trügt

Diese Jugendliche, die eine Woche Workshop hinter sich haben, wollen noch nicht heimgehen, auch wenn die Sonne gleich untergehen wird. Sie wollen noch weiter spielen und tanzen.
Wer ahnt hinter diesem schönen und harmonischen Bild die Tragik dieses heutigen Freitages?
Zwei Arbeitern musste gekündigt werden,  
ein Schüler rannte weg, Pausenbrote wurden geklaut,  
die Lehrerin wartete vergebens auf ihre Malschüler,  
ein Bub weinte, weil in seinem Schulzeugnis, das er heute abholen musste, stand, dass er in den Noten durchgefallen sei,
der Viola Lehrerin wurde der kleine Sohn vergiftet, weshalb sie mit ihm ins Spital rennen musste,
mir wurde  von der Verkehrskontrolle mitgeteilt, dass ich ohne einen speziellen Fahrausweis nicht mehr mit Kindern herumfahren dürfe (und dies erst nach 24 Jahren!) und so weiter.....
Doch am Montag wird der Workshop trotz der Schulferien weiter gehen.

Mittwoch, 13. August 2014

Etwas, das ich nicht mehr verstehe

Ein riesenlanges Gebäude zieht sich einer Strasse entlang in Windhoek dahin: Es ist die chinesische Botschaft, die ich am Montag besucht habe, um mich zu interessieren, ob fortgeschrittene Studenten vom APC Tsumeb in China weiter studieren und schliesslich ein Diplom in Musik erreichen könnten. Es ist also möglich.
Zur Zeit studieren einige Dutzend Medizinstudenten und Medizinstudentinnen aus Namibia in Peking, und China bezahlt alles. Einige studieren im Nebenfach Musik.
Für das APC scheint dies nun eine gute Lösung zu sein,
Was ich nun gar nicht verstehe: Warum wird einem schwarzen Namibier es fast unmöglich gemacht,  nur schon einen Musikworkshop in der Schweiz zu besuchen, geschweige denn ein Studium zu absolvieren? Da müsse man zuerst Deutsch beherrschen, wurde mir gesagt. Umgekehrt aber geht das ganz einfach. Wie viele Schweizer und Deutsche kommen da täglich nach Namibia? Sie brauchen kein sog. Schengen-Visa , kommen als Touristen. Das ist ja gut. Aber stellt man sich vor, wie so ein Namibier in Kloten auch ohne Visa landet und sagt, dass er einfach als Tourist käme, so würde er wahrscheinlich eingesperrt und wieder zurückgeschickt.

Samstag, 9. August 2014

Der grösste Jahrestag im APC endete mit...

Heute wurde die jährliche Generalversammlung mit den Leitern vom APC Oshikuku, mit dem Board des Otjiwarongo Art-Centre und mit dem ganzen Board der APC's in Tsumeb durchgeführt. Es war ein strenger Tag, geleitet von Hans Leu mit der Generalversammling am Vormittag, mit den Spielen, ausgeführt von Regula Hassler für alle Kinder und Jugendlichen am Nachmittag, mit dem Konzert, gespielt vom APC Tsumeb.
Der Tag beendeten die beiden Harfen-Engel Delisia und Jennifer mit der Bach.Kantate "Jesu, meine Freude".
Dann gab es das gute Nachtessen im Minen Hotel für alle Stimmberechtigten der Generalversammlung.

Sonntag, 3. August 2014

Strausseneier-Brot

 Wie elegant dieser Strauss über die dürre Gegend  hinweg gleitet, als würde er gleich abheben. Es  folgt ein zweiter Vogel, dann ein nächster und plötzlich schwebt eine ganze Kolonne vorbei.

Kürzlich bestellte eine Frau im Minen Hotel in Tsumeb Straussenfüsse. Der Kellner lachte und riet ihr, ins Owambo-Land zu reisen, wo sie überall Hühnerfüsse zum Nagen bekomme. Das ist kein Witz! Oft habe ich gesehen, wie die Leute im Norden Hühnerfüsse unter lautem Knacken kauten.
Da bevorzuge ich doch lieber die Eier dieser Hühner.
Aus einem einzigen Straussenei, gemischt mit Mehl, Hefe, Cacao und Zucker können wir 7 grosse Brote in unserem neuen Solarofen backen.
So kann ich morgen sicher jedem Kind im APC ein Stück dieses leckeren Brotes verteilen.

Samstag, 2. August 2014

"Weh dem, der keine Heimat hat.."

"Weh dem, der keine Heimat hat" heisst es in einem Gedicht von Nietzsche.
Gespannt stand ich  gestern in einer Reihe nervöser Menschen vor der Tür im 2.Stock des Home Affairs in Windhoek. Verschiedenste Sprachen waren im Flüsterton zu hören. Ein Polizist, der seine Arbeit, Ordnung in den Reihen zu schaffen, sehr genau nahm, musterte jeden Wartenden. Endlich einmal kam ich an die Reihe. Die Türe wurde mir geöffnet; eine überaus freundliche Dame rief:"Oh, APC Lis!" Dann fuhr sie freundlich fort, dass sie heute morgen  ein Fernsehinterview mitverfolgt habe, in welchem ein Junger vom APC gezeigt wurde, der   gerade in die Schweiz fliegt, um an einem Jugendorchester teilzunehmen. "Gratulation," lächelte sie und drückte mir den roten Pass mit dem Einreise-Visa in die Hände. Ich fand kaum richtige Worte, mit denen ich ihr meinen Dank auszudrücken vermochte; denn endlich, nach 10 Jahren ist es mir wieder möglich geworden, aus und in zu reisen, ohne an den Grenzen festgehalten zu werden. Ein seltsames Glücksgefühl kam über mich. Ich habe eine Heimat: Die Schweiz; und ich habe auch eine Heimat hier im schönen Namibia.
In letzter Zeit war ich der Überzeugung, dass es nicht wichtig sei, wohin man gehöre. Und jetzt, wo ich plötzlich den roten Pass mit den richtigen Stempeln darin in den Händen halte, denke ich:"Wohl dem, der eine Heimat hat!"