Mittwoch, 29. Juli 2020

Ein Blinder hilft mir sehen

Vor einem Monat tauchte ein blinder Mann im APC auf und bat um einen Job. Was kannst Du? wollte ich zuerst mal wissen. Den Kindern das Klavierspielen zeigen, damit sie die Musik sehen können.
Interessant!
Ich setzte ihn ans Klavier und neben ihm 2 Schüler, die ich unterrichten sollte. Ich bat ihn höflich, diesen beiden das Spielen beizubringen. Der Mann fragte die beiden, ob sie ihm ein Lied vorsingen könnten. Sie lachten, aber er wartete geduldig und forderte sie nochmals auf, zu singen. Sie wurden ganz ruhig, und nach einer Weile summte einer leise: Kumbayah my Lord...Der Blinde sagte: Nun schau auf meine Hände und spiel dann, was Du gesehen hast. Die Augen der beiden Jungen wurden immer grösser und konzentrierter. Am Ende der Improvisation über das Thema Kumbayah versuchte einer der beiden, die Finger auf den Tasten zu bewegen. Der Lehrer nahm ihm die Hand und sagte: Hier setzest Du den Daumen auf das mittlere C und dann spielst Du die Melodie. Er tat es, und es klang schön, zumindest der erste Teil.
Der Junge fragte ihn, wie er als Blinder die Noten lesen könne. Ich sehe die Melodie mit dem Herzen, war die Antwort. Daraufhin ging der Junge hinaus und kam mit einer Gruppe Freunde herein und bat den Blinden, ihnen das auch zu zeigen.
"Die Corona Regeln müssen wir einhalten,  geht bitte hinaus und kommt nach einer halben Stunde".
Der Blinde Unterricht besser als ich , und so stellte ich ihn einmal für die nächsten 3 Monate als Probezeit ein.
Der Blind war in Windhoek im Hotel Hilton als Pianist angestellt gewesen, und als die Covid19 das Hotel übernahm, verlor es nicht nur die Touristen, sondern auch den Pianisten. Dieser zog in ganz Namibia herum und suchte eine Stelle. Da hörte er in Tsumeb ein Junge auf der Strasse Geige spielen.
Wo er so etwas Schönes gelernt hätte, wollte der Blinde wissen. Im APC.

Montag, 27. Juli 2020

Ein neues N-APC-AS account für jedermann

Das beinahe 3 stündige Arbeiten auf der Bank hat sich heute gelohnt.
Die Sekretärin des APC Tsumeb und ich haben mit einer Fachfrau der First National Bank die alte Unterschrift des vor 2 Jahren verstorbenen Hans Leu (Treasurer im Board) und jene der Chairperson im Board ersetzt mit der meinigen und jener der Sekretärin. Endlich nach 2 Jahren konnte ich die Unterschrift von Hans Leu übernehmen und die Sekretärin von Diana , der Chairperson aus Walvisbay. Das macht die ganze Sache einfacher; denn wenn wir Geld für die beiden APC brauchen, können wir direkt Geld in Tsumeb abheben.
Es is das Namibian APC-Association account. Weil APC eine NGO, also eine Nicht Regierungs Organisation ist, braucht es 2 Unterschriften.
Dieser Konto -Name lautet:

N-APC-As 21/2006/642
account number 62140553026
Swift code:firnnanxa544
First National Bank, Branch Tsumeb
Tsumeb

Die Banken hier arbeiten sehr genau.

EURE SPENDE FÜR UNS IST DIE ENERGIE, DIE WIR IN MENSCHLICHE ENTWICKLUNG TRANSFORMIEREN. HERZLICHEN DANK!

Wunder der Natur


Wenn wir die Natur nicht zerstören, gibt sie alles her, was wir Menschen zur Gesundheit brauchen.
Während ich von meinem Zitronenbaum goldgelbe, fast süsslich Zitronen pflücke, spriessen Knospen , und die feinriechenden Blüten ziehen die Bestäuben heran. Chemie ist nicht nötig; denn die zerriebenen Eierschalen am Boden halten alle Insekten fern.

Sonntag, 26. Juli 2020

Der Lockdown hat uns beflügelt


diesen Platz, auf dem nur Gerümpel und Abfall waren, haben wir während der Corona Ferien geräumt, zementiert und mit einigen Tischchen belegt. Den verkommenen Geräteraum links wird nun als Küche gebraucht, Abwasser mit Becken, einige Gestelle für Tassen, Becher und Teller haben wir bereits installiert. Die Tischplatten gaben etwas Arbeit; denn sie müssen dem Regen und der Hitze standhalten. Die Organisation für Schachtourniert läuft an.

Wir wollen noch nicht heim


Bitte, wir wollen doch noch ein wenig hier bleiben, bitten mich die Kinder.
Doch sie müssen gehen; denn die Schatten werden schnell ganz lange, und in wenigen Minuten beginnt die kalte dunkle Nacht. Die Blechhütten warten, und drinnen dampft ein warmer Maispapp, für die meisten die einzige tägliche Nahrung. Das war immer schon so.
Was seit dem Masken tragen besser ist: Die Kinder haben keine Erkältung mehr wie dies sonst im kalten Winter üblich war

Mittwoch, 22. Juli 2020

Die erste Geigenstunde nach dem Lockdown


Die Kinder strömen in grossen Gruppen nach diesem Lockdown ins APC. Ich hätte das nie gedacht und habe bereits etwas für die Werbung vorbereitet, was sich glücklicherweise erübrigt. Ich mag mit Anmeldeformular ausfüllen und Namensschilder schreiben kaum nach.
Aber komisch ist es schon für die Kinder hier: Ein Meter Abstand, wo doch die Afrikaner so gerne nahe beieinander sind, und dazu noch eine Maske. Jeremia  (links) erteilt einer Gruppe die erste Violin Stunde. Es kommen bereits schon über 200 Kinder und Jugendliche.

Sonntag, 19. Juli 2020

Aufstand der Tiere


Das meist gewilderte Nutztier, das Pangolin, trägt das Corona Virus, dargestellt in Ballone, welche nächstens vom Affen, Elefanten, vom Löwen, vom Springbock, vom Leoparden, vom Rhino und von den Fischen den Menschen zugeworfen werden. Dieses Drama, von unsern Lehrern gespielt, wird  bald in verschiedenen Fernsehen ausgestrahlt werden. Ein Drama, das Folgenden Inhalt zeigt:
Wenn die Menschheit weiterhin die Luft, den Ozean, die Wälder und Ackerböden und uns Tiere zerstören, werfen wir Euch bald COVID20 zu. Es ist ein eindrückliches Drama, auch mit viel Humor gespielt, aber sehr ernst gemeint.
Ich habe erfahren können, dass unsere Lehrer/innen durch dieses Drama wirklich einen Reifeprozess machen konnten. Plötzlich wollen sie kein Junk food mehr essen, sondern pflanzen Spinat und andere Grünsorten an. Zudem kommt es ihnen finanziell günstiger.

Das APC bekommt ein neues Gesicht


Wegen der Corona Lockdown hatten all unsere Lehrer sehr viel Zeit, um das APC zu erneuern. Hier
entsteht ein Wasser Platz am Eingang. Nun gab es viele Diskussionen über ihre privaten Situationen zu Hause, und vor allem wurde ihnen damit bewusst, was das APC ihnen gebracht hat, wie es ihr Leben positiv verändert und wie sie plötzlich jemanden Nützliches für die Gemeinde darstellen, sie sind angesehen, und das macht sie glücklich, auch wenn sie zur Zeit oft den leeren Magen knurren hören.



Die alten Bilder an den Hauswänden verblassten mit der Zeit wegen der starken UV Einstrahlung. So konnten einige Bilder restauriert werden und glänzen nun in neuen Farben.

Donnerstag, 16. Juli 2020

Der Schwung der Musik führt ins All


Hans Leu hat vor 2 Jahren, bevor er zum Sternenstaub zurückkehrte, noch das letzte APC Haus bezahlt, und einer unserer Zeichnungslehrer , Taleni, hat es mit der Sprache der Musik bemalt:
"Die Sprache der Musik ist die Sprache Gottes, der uns in die Schönheit des Weltalls führt,"
Taleni .
Taleni hat den 2. Preis des Diamantenschmuck -Wettbewerbes von de Beers gewonnen und konnte dadurch in Botswana und Süd Afrika Designing weiter studieren. Aber als er mit dem Studium zu Ende war, wollte er einfach wieder im APC Musik machen.Er unterrichtet Violine, Posaune, Marimba und Malen.

Freitag, 10. Juli 2020

Neue CD des APC

https://soundcloud.com/collectivenamibia/sets/masters-v3-melodies-from-the-heart-of-namibia/s-V1bTqIbMcYG

Wegen des Lockdowns sind die Grenzen zu Süd-Afrika und Namibia geschlossen, weswegen keine CD Hülle mit Beschreibung und Bildern zur Zeit nicht erhältlich sind .
Aber vielleicht gelingt es, den oberen Link zu öffnen.
Herzlichen Dank
Lis Hider

Donnerstag, 2. Juli 2020

Wer mit Leidenschaft was tut, erreicht sein Ziel


Ndatoolewe Kandjunguluume sitzt in meiner Küche mit einer noch nie dagewesener Zufriedenheit:
"I reached my goal (ich hab es geschafft!)"
2 Wochen lang hat sie den 3 tägigen Workshop für alle APC Lehrer/innen von Oshikuku und Tsumeb bis auf das letzte Detail vorbereitet und dann alleine durchgeführt. Das Thema, das sie wählte, hiess: "Wie kann eine Musik-oder Mallektion erfolgreich sein?"
Der Kurs hatte sie so interessant durchgeführt, dass es allen Lehrern und Lehrerinnen schwer fiel, voneinander Abschied zu nehmen. Das Essen, die Unterkunft und das Schlusskonzert waren für alle ein Highlight.
Trotz der Corona Restriktionen, einander nicht zu berühren, wurde sie von allen 35 Teilnehmern mit herzlicher Umarmung verabschiedet.
Als der Gärtner ihr spöttisch zurief, vorsichtig zu sein; denn Corona schleiche in der Welt herum, rief sie (übersetzt):
"Nein, das Leben steht diesmal auf unserer Seite!"

Alle Lehrer wollen und sollen auch Projekte während dieser langen Lockdown-zeit durchführen.


Mittwoch, 1. Juli 2020

"Dank der vielen alten Leute muss es der Schweiz gut gehen."


Dieses Mädchen hier bedauert, keine Grossmutter mehr zu haben. Dieser gelbe Pullover, den es hier den ganzen Winter durch trägt, ist nicht nur bewundernswert, sondern gibt auch schön warm in diesen kalten Nächten. Er wurde von einer älteren Frau in der Schweiz gestrickt.. Dieses Mädchen Martha wollte unbedingt wissen, wie man so schöne Kleider selber stricken kann. Ich zeigte ihm, wie dieses "Inäschtäche-Umeschlo-Usezühe-Abeloh" funktioniert, so wie ich es als Kind in der Schule in der CH gelernt hatte. Martha ist sehr eifrig und begreift alles sehr schnell- So strickt sie nicht nur für sich eine Halsschleife, sondern sammelt Strassenkinder, um ihnen dieses wertvolle Gut weiter zu geben.
Sie machen das gern.
Immer wieder erhalte ich aus dem Sarganserland Schachteln mit handgestrickten Pullovern, Socken und Wolldecken. Die Jugendlichen und Kinder staunen recht, wenn ich ihnen erzähle, dass diese Wollsachen von älteren Frauen gestrickt werden, um ihre Hände fit zu halten.
Hier in Namibia mangelt es an älteren Menschen, was die Jugend sehr beklagt. Die wenigen, die es hier gibt, haben zu viel zu tun: Auf dem Feld, das Kochen, die Kindererziehung etc..Sie sind sehr wertvoll und geschätzt. Der Lebensdurchschnitt ist hier etwa 28.
Als ich erzählte, dass sich der Lebensdurchschnitt in der CH etwas um die 65 bewegt, kamen sie aus dem Staunen kaum heraus und einer sagte, dann muss es den Schweizern sehr gut gehen; denn mit so vielen Grossmüttern kann den Kindern und der Jugend nichts fehlen. Auf die Frage, ob die alten Leute in der Schweiz auch etwas Geld von der Pension erhalten, antwortete ich: Jeder und jede bekommt Geld zum Überleben. Verhungern muss niemand. WOW, war unüberhörbar.

Zur Information: Die wenigen Jugendlichen im APC können von ihren Eltern erzählen; denn viele sind tot, die meisten Väter unbekannt, und oft sind die Mütter irgendwo auf der Suche nach Arbeit. Nur ganz wenige können sagen, dass sie bei ihren Eltern wohnen.