Im Jahr 2017 war der 16 jährige Vertrag zwischen der Gemeindeleitung und dem APC abgelaufen.
Hans Leu machte die Gemeinde darauf aufmerksam; aber es kam nie eine Antwort zurück. Erst vor kurzem wurde ich eingeladen, den neuen Vertrag unterzeichnen zu kommen. Er wurde vorläufig für 5 Jahre weiter verlängert mit einer kleinen Veränderung: APC bezahlt die Elektrizität, und das Wasser wird weiterhin von der Gemeinde übernommen. Ich empfand dies als sehr grosszügig: Das Wasser ist in Tsumeb sehr teuer, obwohl hier mit keinem Wassermangel gerechnet werden muss. Der Strom, der APC verbraucht, ist sehr klein. Ausser den Konzerten haben wir keinen Nachtbetrieb.
Tsumeb kann eigentlich stolz auf das APC sein; denn viele Städte wünschten so einen Betrieb für die vielen arbeitslosen JugendlichenNicht einmals die Hauptstadt Windhoek vermag so etwas aufrecht zu erhalten, was gerade jetzt an diesem Diamanten Forum wieder zum Ausdruck kam:
Alle kulturellen Beiträge werden nur nur von den früheren und jetzigen APC Studenten vorgetragen, aber zum Teil unter falschen Namen. Da gibt es eine Musikschule, in Windhoek, die vom Staat finanziert wird, und gerade diese Schule holte ehemalig APC Teilnehmer unter ihrem Namen; denn jene Schüler spielen zu schlecht für ein solches Diamanten Forum. Sogar unser Zeichnungslehrer wurde aufgefordert, am Forum teilzunehmen, weil er vor Jahren den 1. Preis im Diamantenschmuck-Design Afrikas gewann. Aber dieser junge Mann wird sich sicher fürs APC wehren. Er kann auch sehr laut und deutlich reden.
Hier die Vertrags Kopie der Gemeinde Tsumeb.
Die kanadische Kupferschmelze hat nicht nur die Stadt Tsumeb zerstört, sondern auch die Staatsstrasse von Tsumeb bis nach Walvisbay, auf der die schweren Lastwagen täglich die Kupferbarren von der Schmelze bis zum Hafen transportieren und in der grossen Hitze Teer aufreissen, welche der Staat reparieren muss. Die Kupferbarren werden nach Schweden verschifft, wo sie in Röhren, Drähte und alles Mögliche verarbeitet werden. Warum dieser Transport, wo es hier Tausende von arbeitslosen Jugendlichen gibt, welche für diese Kupferverarbeitung geschult werden könnten.
Das ist nur ein Beispiel, wie ausländische Firmen sich auf dem Buckel von Drittweltländern bereichern.
Heute kam unser Marimba Lehrer von den 4 wöchigen Ferien im Norden Namibias zurück zu mir; denn am Montag nimmt die Schule und somit auch das APC das Unterrichten wieder auf. Der 18 jährige Fransz ist einer der besten und zuverlässigsten Lehrer.Als er aus der schäbigen Blechhütte im Armenviertel von Tsumeb rausgeworfen wurde, weil ein Mafiosi die Hütte einem vermieten wollte, der eine bessere Rente bezahlen konnte. So bat mich Franz um Hilfe. Ich gab ihm eine Schlafgelegenheit in meinem Haus. Alles, was er hatte, war ein kleiner Plasticsack mit der Schuluniform und einer 2. Hose. Der andere Junge, der ebenfalls bei mir wohnt, teilte sofort mit ihm, was er konnte.
Ich fragte ihn heute, wie die Ferien waren. Er schwieg und begann zu weinen.Nach einer Weile sagte er, dass seine Mutter und sein Zwillingsbruder verhungern werden. Er weinte weiter. Es drückte mich nieder und konnte meine Tränen auch nicht mehr zurück halten. Ich sah, wie Franz dünn geworden war.
Ich höre täglich in den Nachrichten, wie die Menschen in Namibia an Hunger leiden; denn der Regen fiel aus, und weder Hirse noch Gemüse konnten gedeihen. Amerika hatte Nothilfe Nahrung geschickt; aber bis diese Pakete die Hungernden im Norden erreichen, vergeht Zeit. (Namibia ist 32 mal grösser als die Schweiz!)
Die Familie von Franz lebt zur Zeit von gerösteten Raupen und Moringa Blättern.
