Freitag, 28. Juli 2017

Sehr hilfreiche Freiwillige im APC

Lia Anderfuhren aus der Schweiz hat sich mit ihrem Mann Andreas bereit erklärt, für 2 Monate als Musiklehrerin im APC zu betätigen. Mit grösster Geduld unterrichtet sie Erwachsene und Kinder in Keyboard und Klavier, während Andreas die fortgeschrittenen Geigenschüler und Schülerinnen übernommen hat. Noch selten war ich um Freiwillige so froh wie jetzt; denn die Geigenlehrerin Selma musste für ihr Weiterstudium für ein Quartal weg, und der einheimische Geigenlehrer war aus Wut abgehauen. Wie lange er wegbleiben wird, weiss ich ja nicht.

Ich schlage zurück

Ein einheimischer Touristenführer besuchte mit 5 Touristen aus Österreich einen Nationalpark im Norden Namibias. Als die Insassen ca.50 m entfernt einer vorbeigehenden Kolonne friedlicher Elefanten zusah, riss plötzlich eine Elefanten Kuh aus und rannte im Höllentempo auf das Auto zu, stach mit den Zähnen auf die Deckhaube ein und schleuderte das Auto zur Seite. In dieser Gegend wurden seit Januar 2017 über 100 Elefanten wegen der Stosszähne brutal gewildert. Die Hintermänner dieser gemeinen Wilderei von Elefanten, Löwen und Rhinos sind meistens Chinesen.
Die Natur schlägt zurück; in diesem Falle hat es leider die falschen Menschen getroffen. Aber wie sollen nun die Elefanten, Löwen und Rhinos nach China rennen, um am richtigen Ort zurück zu schlagen? Leider trifft es bei der Rache oft die falschen Menschen und Gegenden.

Dienstag, 25. Juli 2017

Der wichtigste Mann der Welt

Ein grosser, aufrecht gehender älterer Mann aus Durban erschien im APC und wollte wissen, wie viele Klaviere es in Tsumeb gäbe, die gestimmt werden sollten. Zu seiner Enttäuschung besitzen wir im APC nur Electro-Pianos. Doch in einigen Farmen, reichen Familien und in einem Gymnasium gibt es  Klaviere.
Er erzählte uns viel Interessantes von seinem Leben als Klavierstimmer im südlichen Afrika und erwähnte, wie wichtig seine Arbeit sei; denn ohne gestimmte Saiten gäbe es keine gemeinsame Harmonie. Als ich ihn fragte, ob er vom Klavierstimmen allein genügend Geld verdiene, um überleben zu können, bejahte er und fügte bei, dass leider nicht alle Kunden bezahlten. Die reiche Familie, die ihn vor einem Monat kommen liess, um ihr total verstimmtes Klavier stimmen zu lassen, hätte ihm gar nichts bezahlt und ihn mit allen möglichen Ausreden weiter geschickt. Er wollte keinen Streit und ging. Doch kurz darauf kaufte diese Familie für ihren teuren Wagen 2 neue Vorderreifen. Beim Sonntags Ausflug platzte ein Reifen, und der Wagen überschlug sich.
"So kommt alles wieder zurück, was man im Leben tut, Böses und Gutes, alles kommt doppelt und vermehrt zurück!" sagte er., und weiter erklärte er:
"Die Welt sei noch nicht in Ordnung; die Menschen seien noch nicht gestimmt, so gebe es keine Harmonie."

Montag, 24. Juli 2017

Mein Gesicht will ich zeigen

Das ist keine gestellte Foto. Ich wollte nur den jungen Mann  fotografieren, da schob er gleich die Sonnenbrille weg von den Augen über den Kopf und versuchte, bevor ich zum Knipsen kam, eine interessante Miene zu machen und fragte mich, ob er so schön aussehe. Bevor ich überhaupt zu antworten kam, rannten blitzschnell einige herbei, um ihr Gesicht darzustellen.Sie warfen sich direkt in eine Gruppe zusammen.
Ich knipste, und das ist nun die Foto dieser interessanten Gruppe:
Zu Oberst: Eine Gitarrenschülerin, rechts von ihr der Harfen-Schüler, weiter rechts eine Flöten - Schülerin, ganz rechts aussen die Tanzlehrerin, die 2. vorne rechts eine Cello- Spielerin, daneben im rosa T-shirt wieder eine Cello-Schülerin, das in der Mitte ist eine Tänzerin, die mit der Violetten Kappe ebenfalls eine Tänzerin, ganz links aussen die Pre-Primary-Music-Education Lehrerin, dann hinter ih die Lis, getauft auf meinen Namen, eine Harfen-Schülerin.
Der junge Mann mit der Sonnenbrille heisst Gideon und spiet den ganzen Nachmittag mit all jenen Kindern, die gerade keine Lektion haben oder extra für das Schach Spiel ins APC gekommen.
Hätte ich die Kinder selber zu einer Gruppe zusammengestellt, wäre das Foto sicher nicht so gut herausgekommen.

Das Geld gehört unter die Gürtellinie

Heute kam eine Frau aus dem Norden Zambias und legte im APC einen Sack voll handgefertigter  Schmuckstücke aus. Alle Lehrer eilten herbei und bewunderten diese schönen afrikanischen Halsketten. Einige vermochten welche zu kaufen, auch ich. Am Ende zählte die Frau das Geld und war froh, ihre Familie wieder für einige Wochen ernähren zu können. Ich riet ihr, das das Geld wegen der Strassenräuber gut zu verstecken: da lachte sie, schob das Geld unter den Rock mit den Worten:
" DAS GELD SEI UNTER DER GÜRTELLINIE AM SICHERSTEN: DORTHIN GEHÖRT DOCH ALLES GELD IN DER WELT!" Die Lehrer lachten laut; worauf die Frau beim Weggehen eine weise Erklärung hinterliess:"Die Kriege werden nur wegen des Geldes geführt. Macht es gut; ich komme wieder; denn bei Euch gefällt es mir!"

Freitag, 21. Juli 2017

Im APC ist jeder Schüler auch ein Lehrer

Die kleine 4 jährige Albertina zeigt seine 6 jährigen Kollegen , wie er seine Finger auf die richtigen Löcher der 5 Ton Flöte  setzt, um einen schönen Ton blasen zu können.


(Ein wirklich guter Schnappschuss)gerade als ich zur Tür der Pre Primary Musik Education hineinging.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Es war kein Witz

Der namibianische Postwagen brachte eine grosse Schachtel von Windhoek ins APC. Einer unserer  Arbeiter, der Musikinstrumente repariert, legte den Inhalt dieser Schachtel auf den Werktisch und begann schallend zu lachen, als er den Begleitzettel las: Bitte reparieren, neu anstreichen und so schnell wie möglich zurückschicken.
Wir waren uns einig, dass da jemand einen Witz gemacht hatte. Dieses Instrument mit Einschusslöchern, mit fehlenden Teilen und losgelösten Teilen war unmöglich zu reparieren, und so packten wir die vielen losen Teile wieder ein und schoben die Schachtel unter den Tisch. Nach 2 Wochen rief einer entsetzt aus Windhoek an; denn er hatte das Instrument schon vor einigen Tagen erwartet. Als ich ihm erklärte, dass diese Basstrompete in einem nicht mehr  reparierfähigen Zustand befinde, klagte er jämmerlich: "Wenn er sie nicht mehr spielbar bei sich habe, ginge es ihm schlecht", und dann bat er, diese Teile ihm sofort zurück zu senden. Das taten wir .
Ich vermute, dass diese Trompete der Militär Band gehört, und dass ein Spieler sie ausgeliehen oder mit einem Kollegen gekämpft hat.
So muss er nun diese Teile dem Kommender übergeben, und dann......

Montag, 17. Juli 2017

In einer schönen Umgebung lernt man leichter

Dieser Junge spielt schon eine lange Weile auf dem F-Horn. Mit grösster Geduld und Konzentration übt er die langen runden Töne und merkt dabei kaum meine Anwesenheit. Als ich ihn dann fragte, ob er Freude am Hornspielen habe, lächelte er zufrieden zurück: Es ist so schön hier.

Sonntag, 16. Juli 2017

Macron hinterschaut die Armut Afrikas

Wenn Macron sagt, dass jede afrikanische Frau im Schnitt 6 bis 7 Kinder in die Welt stellt, wird Afrika nie aus der Armut heraus kommen.
Wenn ich irgendwo ein Kind fotografieren  möchte, schnellen blitzartig Kinder herbei, um auch auf dem Bild Platz zu haben und  lachen mit ihren wunderschönen Gesichtern.
Doch ich werde jeweils schon etwas nachdenklich: "Wer gibt ihnen einmal eine Arbeit?" Mehr als die Hälfte der jetzigen Schulabgänger/innen finden weder einen Studienplatz noch eine Arbeit. Wenn ich durch das Wellblech Hüttenviertel fahre, muss ich sehr aufpassen, kein Kleinkind vor dem Auto zu übersehen. Da wimmelt es nur so von Kindern und herumstehenden Jugendlichen.Unser APC hat im Moment starken Zuwachs von Kindern; einige unserer Lehrer sind überfordert mit all der Lebendigkeit fertig zu werden.
Da gibts die wilden Strassenkinder, die alles stehlen, was nicht ihnen in die Hände fällt, dann die Fleissigen, die wissen, was sie wollen, dann jene, die zuerst nach Brot betteln, da sie sich sonst nicht konzentrieren können, und auch wenige Weisse, die geduldig warten, bis ein Lehrer oder eine Lehrerin Zeit findet, sie in Musik, Malen oder Tanz zu unterrichten.

Freitag, 14. Juli 2017

Das APC wird qualitativer

Jeden Freitag um 17°° wird mit allen Schülern und Lehrern das sogenannte student-meeting abgehalten, d.h. ein Meeting, wo alle Teilnehmer/innen ihre Anliegen, Verbesserungsideen, Reklamationen oder auch Komplimente anbringen können. Es wird diskutiert.
So ein Meeting ist einmalig hier in Namibia; denn woanders können denn die Kinder mitreden, Vorschläge zu einer Verbesserung vortragen? Hier wird Demokratie gelernt. Das Publikum ist sehr gemischt: Europäer, Asiaten, und von allen 12 Stämmen Namibias gibt es welche, sogar die San (Buschleute) sind vertreten.

Dazwischen tragen Kinder ihre neu erlernten Musikstücke vor. Auch das ist eine gute Übung, sich auf einer Bühne vor einem Publikum darzustellen und Hemmungen zu verlieren.

Neue hilfreiche Freiwillige im APC

Sarah Gross aus Wien half letztes Jahr kräftig mit, eine kleine Brass-Band aufzubauen, welche in mitten des Blechhüttenviertels Kuvukiland wöchentlich ein Abendständchen boten.
Nun ist sie wieder angereist, diesmal wird sie 2 Monate bleiben. Am ersten Tag unterrichtet sie schon Kinder in F-Horn.

Dienstag, 11. Juli 2017

Zusammen sind wir stark

 Diese Trompeten Spieler, zu Beginn des  Semesters neu zusammen gestellt, kennen sich auf einmal so gut, dass sie immer beieinander sein wollen, sogar in der Freizeit, auf der Strasse, und überall, wo es nur möglich ist: Wir sind eine Gruppe, wir gehören zusammen
links: Die Trompetenlehrerin Rebekka
 Und auch diese beiden 17 jährigen Mädchen sind weder voneinander, noch von der Harfe zu trennen. Sie kommen täglich nach der Schule ins APC, spielen sogar die gleichen Musikstücke, und am Ende der Übungsstunde sagen beide zusammen, dass es im Magen mangels Essen etwas knurre.
Nachts erscheinen sie wieder gemeinsam, um in diesem Harfenraum ihre Schulaufgaben zu erledigen. Trotz gefährlichen Heimweges in der Nacht bevorzugen sie den Harfenraum. Wenn ich ihnen die Begleitung des Nachtwächters nach Hause anbiete, lehnen sie ab: "Zu zweit sind wir stark genug, wir fürchten uns nicht."
Diese Giraffen Gruppe fühlt sich als Gruppe ebenso stark und schauen stolz auf das heran rollende Auto. Ein Tier allein würde sich erheben und dann schnellsten davon rennen.

Sonntag, 9. Juli 2017

wann ist das Leben ein Irrtum?

Friedrich Nietzsche schrieb:

OHNE MUSIK IST DAS LEBEN EIN IRRTUM

Früher dachte ich, dass Nietzsche mit dieser Behauptung nicht richtig liegt; denn er ist ja ein Dichter und kein Musiker;
doch heute mit so viel Musik Erfahrung bei afrikanischen Jugendlichen muss ich sagen, dass er recht hat; denn ich habe unsere Kinder und Jugendlichen im Arts-Performance-Centre noch nie so zufrieden und fröhlich gesehen wie im gemeinsamen Musizieren. Auch einzelne Kinder erfreuen sich beim Spielen, vor allem dann, wenn ihre Töne rein klingen.



Sonntag, 2. Juli 2017

Bitte, helft uns weiter


Es wäre doch sehr schade, könnten diese Jugendlichen nicht mehr zusammenspielen und nicht mehr so fröhlich sein.
Auf der Strasse ist das Leben zu hart, zu gefährlich, und sie würden dort verrohen.

Hier fühlen sie sich daheim und können Zukunftspläne schmieden.






Und diese 4 bis 6 Jährigen kommen täglich von 14 bis 17°° in die frühmusikalische Erziehung.
Das Geld reicht vielleicht noch für einige Monate, und dann? Ist Schluss ? Das darf nicht so weit kommen.
Die Regierung hat sich bankrott erklärt;
die meisten Eltern könnten die Lektionen gar nicht bezahlen;
viele Kinder haben gar keine Eltern mehr und wohnen bei Grossmüttern, die schon zu viele Ausgaben haben;



Oder diese beiden Schönheiten, die es dank ihrem guten Willen schon zu einem bemerkenswerten Level in Harfe gebracht haben,
müssten ihren stolzen Traum, Harfenistin zu werden, wieder begraben. Das wäre zu schade.
Die beiden werden bereits angefragt, an Hochzeiten und andern Festen zu spielen, wo sie etwas Geld bekommen. Daraus bezahlen sie Bücher und Uniformen für die Schule.


Die Spendengelder sind rückläufig, und unser Arts-Performance-Centre wird niemals selbsttragend sein, da ja jedes Jahr viele neuen Kinder kommen und jene, die all die Jahre die Erziehung im APC durchliefen, einen guten Job gefunden haben, entweder als Musik-Kunst-oder Mallehrer. Einige sind Band Mitglieder in der NAVI oder Polizei oder Militär. Niemand ist zur Strasse zurückgekehrt oder sonst wie verroht worden.
Darum, weil es so wichtig ist, dass gerade Afrikaner eine Arbeit haben und dabei zufrieden sind, müsste dieses APC nicht eingehen, weil einfach die Finanzen fehlen.
Wenn ich den Tagesanzeiger für die Auslandschweizer lese, werde ich oft nachdenklich gestimmt; denn da wird von Millionen und Milliarden Schweizerfranken geschrieben, die verhöckert werden.
Ich frage mich, warum es so schwierig ist, auf meine Bettelbriefe an Schweizer Banken, Musik -Hochschulen und Manager, die ihre Konten überfüllt haben, positiv zu antworten.
Nie kommt eine Antwort zurück.
Nur ein einziger reicher Mann schrieb zurück, dass er uns leider nicht helfen könne, da er bereits ein Kinder Hilfswerk in Kenia unterstütze. Es war der damalige Bundesrat Blocher.