Mittwoch, 23. September 2020

Trotz einigermassen der Distanzeinhaltung fanden die meisten der grösseren Kinder auf Tischen Platz, um  zuerst zeichnerisch ihre Gedanken über Dienst für den Weltfrieden auf Papier zu bringen.. Farbstifte haben wir genug für 100 Kinder.
Bea Maritz aus der Schweiz, die sich schon einige Male als Volontärin fürs Malen im APC einsetzte, hatte uns die vom grossen Malpädagogen Arno Stern aus Paris geniale Methode nach der besten Farben- Methode hinterlassen.:

Diese Arno Stern Methode geht zuerst von der Freude der "Farben in Ordnung" aus, was viel Vorbereitung eines Lehrers oder einer Lehrerin verlangt. Wir haben in Behälter die Farbstifte nach der Reihe der Regenbogenfarben so aufgestellt, dass die Kinder einfach schon beim Anblick der Farben  animiert wurden, mit viel Fantasie und Freude mit Zeichnen zu beginnen.
Nun aber fehlen uns die Farben, die man mit breitflächig mit Pinsel auftragen kann. Da die Schulen in Namibia keinen Zeichnung-und Malunterricht anbieten, weil die Lehrer dazu nicht ausgebildet sind, gibt es kaum irgendwo sogenannte Wasserfarben.
So kam mir die Idee, die Wasserfarben aus Blumen herzustellen.
Jetzt steht die ganze Stadt Tsumeb in voller Blüte da.

Wo die Sonne die Blüten an Sträuchern und Bäumen in intensiven Farben erschienen lässt, ist das Gewinnen der Farbpigmente sehr einfach: Man malt mit den Blüten selber, als wären sie Pinsel: Eine billige, aber sehr attraktive Art.















 

Sonntag, 20. September 2020

Welt Mal -Wettbewerb über das Thema Welt-Frieden durch Service

Gestern, am Freitag, erzählte ich vom Welt -Malwettbewerb über das Thema :"Weltfrieden durch Service;" der vom Lions Club ausgeschrieben wurde. In Namibia wurde das APC zur Teilnahme eingeladen. Ich sagte den Schülern:"Wer morgen am Samstag daran teilnehmen möchte, muss pünktlich um 10°° im APC erscheinen!"  Etwa 40 Schüler und Schülerinnen meldeten sich durch Handerhebung an. Ich dachte, dass 40 doch zu viel sind und hoffte, dass nur etwa die Hälfte erscheinen würde, was so üblich war. 
Doch als ich heute morgen mit einem Sack voll Farbmaterial ins APC kam, traute ich meinen Augen nicht: eine Schar von etwa 100 Kindern wollte am Malwettbewerb teilnehmen. Da kam ich richtig ins Schleudern. Ich brauchte einige Minuten, um Neues zu erfinden, wie ich mit 100 Kindern diesen Malkurs durchführen könnte; das ungenügende Material wäre kein grosses Problem; aber die Corona Vorschriften der Distanz, der genügenden Disziplin und auch der Hunger.
Um die Zeit etwas hinaus zu zögern, fragte ich zuerst, wer heute gefrühstückt hätte . Wenige meldeten sich und erklärten, dass sie etwas Brot oder Maisbrei gegessen hätten. Dann kam meine Idee: "Teilt Euch in  10 Gruppen ein zu je 10 Personen und übt ein Theater während einer Stunde ein. Anschliessend essen wir alle etwas Gutes, und danach spielt jede Gruppe Ihr Theater über den Frieden vor. Die besten 3 Gruppen dürfen anschliessend mit dem Zeichnungswettbewerb beginnen." Ein langes lautes Klatschen und Bravo Rufen erklang. Während Junias, der Gitarrenlehrer, die Gruppen organisierte, ging ich 100 Würste und 10 grosse Brote einkaufen. 
Das war ein wirkliches Fest für die Kinder: Ein Bild,  das ich nicht so schnell vergessen werde: Über das ganze APC Areal verstreut sassen Kind und Jugendliche am Boden und assen Brot mit Wurst. Ohne Masken mussten alle auf Distanz sitzen, recht ungewöhnlich für Afrika, wo man doch hier normalerweise beim Essen im Kreis sitzt und mit der Hand aus dem Topf, der in der Mitte auf einem Tuch steht, gegessen wird.
Die Essenszeit dauerte lange; denn genüsslich langsam wurde die Wurst gegessen.
Es war dann bereits 16°°, als wir uns das letzte Theater ansehen konnten.
Sie spielten sehr eindrücklich Szenen, welche den Corona Alltag mit der häuslichen Gewalt und dessen Friedenslösung darstellten.
Morgen werden wir mit dem Malen beginnen.


 

Freitag, 18. September 2020

Corona und 5G Antwortversuch aus Afrika


Der COVID19 Virus blockiert das Atmen, recht symbolisch für die Folgen der Luftverschmutzung,

Überdüngung, Plastic etc. und chemisch behandelte Lebensmittel verursachen Verdauungstrakt Krebs, 

Woher kommt die zunehmende Gehirndemenz, und was wird mit dem elektromagnetische Smog der 5G noch weiter im Leben der Menschen und der Tiere zerstört. Das APC hat eine Erklärung versucht:

Klicke obenstehendes Video


Dienstag, 15. September 2020

Die Meditation mit den Kindern erreicht eine höhere Stufe

Viele Kinder liegen ruhig und entspannt auf dem Boden, während die Lehrerin Rosy den Kindern erklärt, sich eine Reise ins All vorzustellen, vielleicht auf einen Stern, während zwei Jugendliche diese Reise mit Improvisation auf der Geige begleiten. 
-Nach einer Stunde wollten die Kinder gar nicht aufstehen, nur langsam kamen sie wie von einer andern Welt wieder in diese Realität zurück und begaben sich ruhig in die nächste Musik - oder Zeichnungsstunde.


 

Kinder lernen konzentrierter in einer schönen Umgebung

In letzter Zeit kommen mehr Schulleiter/innen ins APC und fragen nach Setzlingen und Samen; denn sie wollen ihre Schulplätze verschönern. Eine Schulvorsteherin vom Armenviertel bemerkte, dass sie nun wisse, weshalb die Kinder so gerne das APC besuchen; denn wo es paradiesisch schön aussehe, werde man einfach angezogen. APC sei wie ein Magnet. So wolle sie auch ihren Schulplatz gestalten.
Ich frage mich, ob eine solche positive Einsicht auch dem Lockdown zuzuschreiben ist?

 

Geburtstag

David, der Controller der eingehaltenen Lektionen hat Geburtstag. Die Torte, von der Sekretärin gebacken, wird zum Mittelpunkt des Lehrermeetings. Auch hier hat die Corona Zeit die Kraft der Gemeinschaft gestärkt. Ich sehe, wie, weil alle etwas ärmer sich zuhause durchkämpfen müssen als vorher, die Lehrer sich wie Kinder an Weihnachten an dieser Torte freuen Sehr genau wird geteilt, jedem der 25 Lehrer dasselbe Stück, niemand will einem andern etwas wegnehmen. Es scheint mir, dass je länger der Lockdown dauert, je mehr achten sie aufeinander.

 

Sonntag, 13. September 2020

Was hat die Polizei schon wieder im APC zu suchen?

 Als ein Streifenwagen vor dem APC Gate anhielt und zwei Polizisten schnellen Schrittes nach einer Lehrerin im APC suchten, wurden sie von einem unserer Arbeiter in das entsprechende Unterrichtsaus verwiesen. Einer unsere schlauen Lehrer versteckte sich nahe des offenen Fensters, um auf sein Handy das Gespräch, das nach draussen drang, aufzunehmen. Die Verhandlung ging etwa eine halbe Stunde, und dann zogen die Polizisten alleine wieder ab, ohne die Lehrerin mitzunehmen. "Gut gegangen," dachte ich. Alle hörten sich die Aufnahme auf dem Handy an: Eine Lehrerin hatte einen Mann mitsamt seines Kindes  gestohlen und ihn geheiratet, staatlich, so wie auch kirchlich. Ein lautes Lachen ging durch die Lehrerschaft; denn alle wussten, dass dies gar nicht möglich war. Wir hatten noch an der Hochzeit Musik gespielt, und da war noch kein Baby unterwegs. Und der Mann war an der Hochzeit überglücklich, so eine lebendige und hübsche Braut zu haben.

Eine unserer Lehrerinnen war vor 7 Jahren mit diesem Mann verlobt,  heiratete ihn vor 6 Jahren und gebar nach einem Jahr ein Kind. Ganz eine normale Sache!

Die Putzfrau des Geschäftes, in welchem dieser sogenannte gestohlene Mann sich als Mechaniker betätigte, warf ihr Herz auf ihn, doch er wollte von diesem Herzen nichts wissen. So erfand sie eine Story auf dem Polizeiposten in der Hoffnung, dass sie bei einer möglichen Verhaftung zu einem Mann kommen könnte.

Mittwoch, 9. September 2020

COVID19 lehrt uns so vieles Gute

Die Stage Lehrerin, die für etwa 50 Kinder im Normalbetrieb fürs Spielen zuständig ist, lässt nun die Kinder und Jugendlichen eine Metitationshaltung einnehmen. Ich schaute lange, lange Zeit zu; weder 10 Jährige noch 18 Jährige bewegen sich; es scheint, dass alle in sich gehen, keinen Gruppendruck oder so etwas Verderbliches wahrnehmen, während die Lehrerin Rosy leise Gebete spricht und Geschichten erzählt. Heiss ist es , aber niemand stört sich daran oder jammert, alle sind in tiefster Ruhe versunken. 
Und dies über eine Stunde; danach kommt die nächste Gruppe und setzt oder legt sich hin.

Und was mache ich? Ich wünschte, so viel Ruhe zu haben. Nein, ich habe andere Methoden, um den Arbeitsstress seit letzten März unbeschadet überspringen zu können: "Take it easy!" (Nimm es leichter) und spring  wie dieses Kudu über die dicken Hindernisse. Diese Kudus haben eine gewaltige Sprungkraft; die muss ich durch Training lernen.

 

Dienstag, 8. September 2020

Lockdown auch im APC etwas gelockert

Und kaum wurde veröffentlicht, dass einige Schulen wieder öffnen dürfen, kommen Kinder und Jugendliche recht zahlreich wieder ins APC. Ich bin erstaunt, wie spiel-und lernbegierig die Jugendlichen wieder bereit sind; sogar ein sog. Leiterlispiel, das wir früher als Kinder auf dem Tisch gespielt hatten, fasziniert nun auch die grossen Jungen, die mit Begeisterung sich am Leiterlispiel beteiligen. 
Auch in der Musiktheorie sind die Lehrer/innen so begeistert, dass ihnen eine Stunde zu wenig vorkommt und bitten um Verlängerung.
Die Projekte gehen neben des Unterrichtens weiter; die Lehrer wollen nun ein Buch herausgeben, das sie mit ihren eigen komponierten liefern drucken und herausgeben wollen. Wir arbeiten nun daran.

Ein weiteres Projekt, das heute fertig erstellt wurde. 5 solcher Strassenschilder haben wir heute in die wichtigsten Orte der Stadt einbetoniert. Es war nicht nur eine harte Handarbeit, sondern auch die Verhandlungen für die Erlaubnis mit den verschiedenen Ämtern war nicht so leicht; aber für das APC wurde uns alles erlaubt, weil sie alle den Wert nach all den Jahren erkannt haben.




Und endlich ist auch eines der letzten Projekte fertig erstellt worden: Die APC Zeitung PAPL news, die in den Läden verkauft wird; sie enthält 16 Seiten und war nicht so ganz einfach; denn wir wollten sie nicht nur mit vielen Informationen bespicken, sondern auch für das afrikanische Auge "blickfangend" gestalten. So hoffen wir, selber Einkommen zu generieren; denn die neuen Richter sind mit dem eingefrorenen Erbe von Hans Leu, das er dem APC vermacht hat, an der Arbeit. Wir haben neue Hoffnung, seit wir den Anwalt gewechselt haben.