Samstag, 30. Dezember 2017

Namibia, das Land der Gegensätze


Soeben in einer Zeitung gelesen: Das Land, das 700 000 unterernährte Menschen hat bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als 2 Millionen.
Daneben gibt es das grosse Problem der vielen Fettleibigen.
Gestern beim Schlangestehen am Postschalter hatte ich Zeit, die Leute zu beobachten. Am Postschalter findet man meistens nicht die Unterernährten, sondern mehrheitlich die Überernährten.
Es gab keine Figuren, sondern nur noch Säcke mit Füssen dran.
Dabei wird Namibia als eines der schönsten Länder der Welt beschrieben. Das höre ich oft von weltbereisten Touristen, die das APC besuchen.

Neuer Leiter im APC Oshikuku


Eine wahre Geschichte, die sich genau vor 25 Jahren zutrug: Ein Strassenkind hat es zum APC Leiter gebracht. Wie dies möglich ist, erzählt die folgende Geschichte:
Vor 25 Jahren wagten die Jugendlichen das erste Konzert im grossen Saal der dortigen Missionsstation Oshikuku zu geben. Viel Anstrengung wurde unternommen, um Zuschauer zu bekommen. Nachdem wir alle Musikinstrumente mit samt Marimben und Trommeln auf der Bühne bereit gestellt hatten, war es 16°°. Um 17°° sollte das Konzert beginnen. Alle Spielerinnen und Spieler verliessen die Bühne, um sich noch umziehen zu gehen.
Der Saal füllte sich mit Primar-Lehrern und  Angestellten des nahegelegenen Spitals, mit Polizisten und vielen Pfarreiangehörigen. Es entstand eine peinliche Situation: Die Zuschauer warteten und warteten auf die Performer. Nach einer halben Stunde begannen die Leute unruhig zu werden:" Was soll das? Wo sind die Spieler? Ich stand allein auf der Bühne und schämte mich fast zu Tode. Nach und nach begann sich der Saal zu leeren, und so gegen 19°° war er leer, nur ein verlorenes, in Lumpen gehülltes Kind sass noch wartend auf der vordersten Bank. Und dann stolzierten die Spielerinnen und Spieler so langsam herein mit fragenden Gesichtern. Neue, aufgetürmte Frisuren, Stöckelschuhe, Krawatten und einige noch mit Vaters schwarzen Anzügen.
Ich war wütend: "Der Saal war voll, und Ihr macht Euch für nichts schön." Nach langem Schweigen wollten sie gehen; doch ich hielt sie zurück und sagte, dass jetzt für dieses Kind, das schon über 2 Stunden auf Euch gewartet hat, das ganze Programm gespielt wird."
Es wurde eine Stunde lang gespielt, und das Kind strahlte vor Begeisterung.
Am Montag darauf kam dieses Kind ins APC und fragte, ob es auch spielen dürfe. Es hiess Shangelao Andreas Wedeinge. Shangelao durfte alle Instrumente ausprobieren. Er war sehr talentiert, lernte schnell und nach wenigen Monaten war er der beste Marimba Spieler. Er hatte ein Zuhause im APC gefunden. Eines abends lud er unsere erste Volontärin aus der CH Caviezel Regula und mich nach "Hause" ein, um uns seinen Besitz zu zeigen:" Da oben auf dem Baum sitzt ein Huhn, und dieses Huhn gehört mir! Er werde es einmal schlachten und mit uns zusammen essen!"
Wenige Jahre später gaben wir ein Konzert in Windhoek, wo Shangelao Querflöte spielte. Unter den Zuschauern war die Direktorin für Kunst des Erziehungsministerium. Am Ende des Konzertes wurde Shangelao von dieser Frau eingeladen, am College für Musik Querflöte zu studieren.
Nach Abschluss dieses Studiums nahm er eine Stelle als Musiklehrer in einer privaten Schule an.  
Er kam aber immer an die APC Konzerte, um mit zu spielen. Als ein Militär Oberst in der hintersten  Bank sass und Notizen machte, hatte ich mich nur gefragt, was dieser Mann dort tue. Nach dem Konzert  lud er hinter meinem Rücken die besten Spieler für die NAVI Band in Walvisbay ein. Er versprach ihnen einen grossen Lohn. 5 unserer Lehrer erschienen am Montag nicht mehr zum Meeting; seit jenem Abend war auch Shangeloa verschwunden. Nach 13 Jahren NAVI-Mitglied bekam ich einen Anruf von Shangelao;  er  habe gehört, dass APC Oshikuku einen neuen Leiter suche.
Es erfolgten zuverlässige Vorstellungsgespräche mit dem Personalchef des APC Verwaltungsrates  H.Leu. Und Shangelao wird offiziell am 8. Januar diese Stelle antreten.
Er sucht bereits in Gärtnereien nach Pflanzen, die der Dürre standhalten können. Gratuliere!

Sonntag, 24. Dezember 2017

Afrikanische Weihnachten

Eben kam ich zurück, nicht von der Mitternachtsmesse, sondern vom grossen Blechhüttenviertel, wo ich Elifas, den Klarinettenspieler und Selma, die Harfenistin heimbrachte, nachdem sie den Gottesdienst mit Musik verschönert hatten. Die Messebesucher waren alle hübsch gekleidet, sangen laut und erfreuten sich an der Musik von Elias und Selma. Der Applaus war bis nach draussen zu hören, wo ich im Auto wartete.
Auf dem holperigen schmalen Rückweg begegnete ich einer ganz andern Welt. Überall die apathischen Gesichter von jungen Menschen, Bierflaschen oder gröbere Steine wurfsbereit in den Händen, manche blieben mitten auf dem Weg stehen; ich wagte nicht zu hupen; denn ein Aggressiver könnte einen Stein auf die Windschutzscheibe werfen. Die Heimfahrt dauerte einfach sehr lange, und ich war ziemlich angespannt auf das, was plötzlich kommen mochte. Den Bierbuden, in denen Leute tanzten und grölten, patrouillierten Polizisten in Gruppen entlang, nie einer alleine; denn trotz Schusswaffe schien es für einen zu gefährlich zu sein. Endlich fuhr ich dann auf eine geteerte Strasse, wo ich wieder sicherer war,  kurvte um das nahegelegene APC, sah den Nachtwächter winken, und dann noch um die nächste Ecke nach Hause. Kaum hatte ich das Garagentor zugeschlagen, hörte ich eine Gruppe Frauen mit einem weinenden Baby vorbeirennen, wahrscheinlich dem Spital entgegen.
Die Harfe werde ich Morgen früh in der Kirche abholen gehen.

Freitag, 22. Dezember 2017



Hier im Bild: Die noch im Bau befindende Burg des reichsten Mann in Tsumeb. Sie wird noch höher werden. Würde zuletzt oben drauf nicht noch eine Helikopterhandfläche gebaut, würde sie einem mittelalterlichen europäischen Schloss ähnlich werden. Viele Leute fragen sich, was dieser Protzbau bedeuten soll. Was soll's, auch die reichsten Leute müssen einmal sterben.
Doch das grosse Glück sieht man oben: Heute fegen die Wolken nicht vorüber; sie leeren sich aus. Eine wunderbare Abkühlung für die Tierwelt, den Menschen und die ganze Natur.
Den ganzen Tag Regen, und wie es scheint, wird es morgen noch weiter auf das Land regnen, nicht mehr nur den Ozean weiter füllen.


Donnerstag, 21. Dezember 2017

Die Musikwoche in Swakopmund ist vorbei


Es gingt an die Rückfahrt von Swakopmund nach Tsumeb. Wir hatten 3 dieser Spitz -Bungalows für die Musikwoche gemietet gehabt. Alle waren sehr müde und mussten mehrmals aufgefordert werden, nichts in den Hütten zu hinterlassen.
Die Dozenten hatten die Jugendlichen recht herausgefordert, einige übten 8 Stunden am Tag auf ihren Instrumenten. Dies war wirklich gut; denn sie konnten von Spezialisten der einzelnen Instrumente sehr viel lernen. Das Schlusskonzert war dementsprechend hervorragend, und unsere Spieler erfuhren, dass nur durch hartes Üben etwas Grosses erreicht werden kann.
Beim Einpacken wollte niemand so recht behilflich sein; denn die Müdigkeit und die Kälte machten sie so untätig; doch munterte ich alle auf, die Kälte noch zu geniessen; denn nach wenigen Kilometern wird es wieder heiss werden. Und das wurde es auch, speziell durch die nicht enden wollende Wüste. Alle schnarchten im Wagen, eine mühsame Fahrt für den Driver Lis.

Verkehrt


Mit Blitz und Donner rollen diese Wolken im Eiltempo über das Inland Namibias. Vom Osten her werden sie gegen Westen getrieben.

Sie ziehen weiter und weiter über das Land Namibia hinweg, über die Namib-Wüste, der das Entleeren der Wolken so gut täte. Hier im Hintergrund die berühmten Berge, die schon seit Jahrzehnten für den Uranabbau herhalten.

Die Wüste wird immer karger je mehr es gegen den atlantischen Ozean hingeht. Im Hintergrund steigen die Kumulus Wolken. Sie eilen daher. Wohin denn, wenn sie sich nie ausleeren?

Hier stürmen sie in den kalten Ozean, über den Benguela Strom hinaus.
Und dort entleeren sie sich, als ob der Ozean bewässert werden müsste.

Diese Wolken regnen hinten über dem Ozean. Warum nicht einige Kilometer vorher? Dann müsste die Municipality von Swkopmund nicht mit teuerstem Süsswasser, das aus dem Grundwasser der Wüste hergeleitet werden muss, das Ufer künstlich bewässern. So wächst Gras am Ufer, und die Touristen freuen sich über das Grün.



Montag, 11. Dezember 2017

Abfahrt nach Swakopmund



















Zur Zeit der Morgendämmerung schon ein Gewitter mit Regenbogen.
Kinder und Jugendliche mit all den Musikinstrumenten, Kochkesseln und Kleidersäcken bestiegen 2 Busse. Ein Mädchen sagte, dass es eine wunderbare Musikwoche in Swakopmund geben werde; und alle bewunderten den Regenbogen und deuteten ihn als Zeichen kommenden Glücks. Dann fuhren wir los.

Hier in Otjiwarongo machen wir bei Hans Leu einen Kaffee Stop. Er wird noch mit seinem Wagen die Kochequipe und ein Kind mit nach Swakopmund nehmen. Ein Jugendlicher meinte, dass diese 2 Tokoloshi kein gutes Zeichen seien; denn sie würden Unglück bringen. (Irgendwie übersetzt heisst Tokoloshi: Schrättli, Dämonen oder Fetische etc.) Diese beiden Holzfiguren sind sehr alt; Flüchtlinge aus dem Osten Kongos haben sie mitgebracht in der Hoffnung , einen Käufer zu finden, um überleben zu können. Hans Leu hatte sie ihnen abgekauft, als er im Flüchtlingslager bei Otjiwarongo Gottesdienst hielt. Nun stehen die Figuren am Hauseingang bei Hans Leu. Doch bis jetzt ist noch nichts Schlimmes im Haus passiert; die Bewohner sind gesund, und diese Figuren halten höchstens die Hauseinbrecher fern.














Wir besuchten den Schlangenpark in Swakopmund. 2 Jugendliche hatten den Mut, eine Riesenphyton aufzuheben und sie um den Körper zu wickeln. Ein sicher 2 m hoher, spindeldürrer Mann, den ich vor Jahren im Schlangenpark der Etosha beim Vorführen einer Blackmamba angetroffen hatte, ist nun der Leiter dieses Schlangenparkas. Er  erklärte uns, dass die Reptilien magische Kräfte haben. So hätte Lis viel Glück; denn die ganze Zeit stellte mir eine Schildkröte nach, ganz hartnäckig folgte sie meinen Füssen und nippte an den Zehen.
Und den beiden Jugendlichen, welche die Schlange um ihren Körper wickelten, sagte der Schlangenbeschwörer, dass sie gesegnet seien.
Ein Kind fragte ihn, mit welcher Sprache er sich mit den Schlangen unterhalte. Seine Antwort: Lies  Harry Potter, und dann erfährst die Antwort.

Freitag, 1. Dezember 2017

Um Mitternacht

Um Mitternacht gibts kein Bild mehr; denn da eilt es: Der Nachtwächter rief mich an, sofort im APC vorbei zu kommen. Er zeigte mir, wo jemand 2 Eisenstäbe am Zaun durchgebrochen hatte. "Da hat jemand vor, diese Nacht einzubrechen. " Ich bemerkte, dass er besser die Polizei rufe; denn möglicherweise seien die Räuber schon hier irgendwo versteckt. " Daraufhin begab ich mich ganz schnell nach Hause und verschloss die Türen

APC gewinnt immer wieder Preise



Als ich spät nachts von der Uris Lodge mit den Marimba Spielern vor dem APC ankam, stand unser Zeichnungslehrer vor dem Tor, wartete schon stundenlang, um uns zuerst das Bild seines Zertifikates für den 1. Preis von Diamanten Schmuck zu zeigen. Er kam von Windhoek zurück, wo er als Overall Winner der SADEC und Namibia den 1. Preis für das Entwerfen  von Diamantschmuck hervorging.
Der Preis: 1 Jahr bezahltes Studium in Mailand für Designing.
Das ist gut für diesen Richarde, dessen Mutter vom Tomaten- und Avocado Verkauf auf der Strasse leben muss und für seinen Sohn nie ein Studium hätte bezahlen können.
Hier im Bild: Ein Modell, das die Diamanten-Schmuckstücke der Wettbewerbsteilnehmer in Windhoek vorführte.

Wenige Minute später
















Gegen zog ich mit 14 Jugendlichen ins benachbarte Shopping Centre, das seit wenigen Jahren gebaut wurde und jetzt schon einige der Läden und Restaurant wieder leer standen, weil die die horrenden Mieten nicht bezahlen konnten. Das teure Gebäude wurde von Südafrikanern aufgestellt, die ihre Ketten wie Foshini, Pep etc. hier in Namibia weiterverbreiten möchten. Die Tsumeber Leute haben das Geld nicht, um hier dauernd die teure Ware zu kaufen. Viel Läden rentierten nicht, zogen wieder ab und hinterließen leere Schaufenster. So hatte und die Managerin angefragt, die leeren Fenster zu bemalen. Ich gab das Thema "Namibia schützt die Natur. "


Zum Glück hatten die Schulferien begonnen, und so konnten wir ohne Unterbruch malen, während die Marimba Spieler in der wunderschönen Uris Lodge, etwa 40 km von Tsumeb entfernt für die Arbeiter der grossen Zementfabrik Ohorongo zum Weihnachtsessen aufspielten. Ich holte sie später ab, und wir erhielten alle ein gutes Honorar, auch noch eine Spende fürs APC.

Bank und Geld und Streik

Über einer Stunde in einer Schlange vor dem Bankschalter wartend, um die Löhne in die einzelnen Konti der APC Angestellten zu bezahlen. Auch das dauerte lange, und als ich dann unsern Angestellten bekannt gab, dass der Lohn etwas später eintreffen wird, waren alle eine wenig enttäuscht; denn sie brauchten das Geld . Ihre Enttäuschung verstand ich.
Doch als ausgerechnet die Dümmste der 23 Angestellten alle zum Streik aufforderte, folgten ihr nur 3 Personen. Diese 4 hockten bequem auf dem Boden und schauten spöttisch zu , wie alle andern weiter arbeiteten. Nach wenigen Stund trat ich zu ihnen und lauschte ein wenig zu. Sie wussten nicht, dass ich ihre Muttersprache Oshiwambo verstand; doch ich hörte, wie sie gegen mich fluchten. Nach einer Weile befahl ich ihnen, arbeiten zu gehen, doch sie lachten mich aus.  Ich eilte ins Office, wo ich 3 Briefe schrieb: Derjenigen, die sowieso das ganze Jahr kaum etwas leistete, übergab ich die fristlose Kündigung, die nächste, die nur am Essen interessiert ist und täglich dicker wurde, überreichte ich die Nachricht, im Dezember nicht mit nach Swakopmund in den Musikworkshop zu kommen, der 3. Frau sagte ich, dass sie keinen Christmas Bonus erhalten werde, und der 4. rannte selber weg; kam später zurück und entschuldigte sich für sein dummes Benehmen. Er ist nicht der Hellste, aber ein guter Gitarrenlehrer, und so bekam er keine Strafe.

In 3 Tagen läuft so viel im APC

Die weisse Frau hier rechts im Bild kommt aus Schweden, der Stadt Falun, die neuerdings eine Freundschaft mit der Stadt Tsumeb eingegangen ist Falun ist die alte Kupferstadt Schwedens, wo kein Kupfer mehr abgebaut und geschmolzen wird, sondern, wo die aufbereiteten Kupferbarren von Tsumeb in Falun zu Gebrauchsgegenständen wie Kupferröhren, Drähte, Saiten, Ringe etc. verarbeitet werden. Wir in Namibia kaufen diese Dinge dann teuer in hiesigen Läden. Das ist Wirtschaftspolitik, von der ich zwar nicht viel verstehe, aber nennen kann ich den Vorgang.
Grossartig ist hier auf dem Bild das kleine weisse Mädchen, das einem schwarzen seine Geige vermacht. Ich hoffe, dass diese Mädchen einander über die Kontinente hinaus schreiben werden.

Dienstag, 28. November 2017

Für 25 Kinder neue Hoffnung

Im vorletzten Blog habe ich beschrieben, wie das APC Lektionen verkaufen könnte.
Und heute schon kam ein unerhört grosszügiges Angebot:" Ich werde für 25 Kinder im nächsten Jahr  die Musik-Zeichnen-oder Tanzstunden bezahlen. "
Mit Stolz kann ich diese Botschaft veröffentlichen: Es ist mein Bruder Ignaz, der vor einiger Zeit ein Solarprojekt in einer Buschmannschule in Tsumkwe installiert hatte.

Montag, 27. November 2017

Wir benutzen WiFi, aber wir reden miteinander



Kommt man ins APC, sieht man gleich am Anfang diese Tafel, geschrieben von jener Gruppe, die täglich nach dem APC Schluss ihre Handy hervor nehmen, es einander zeigen und dann laut miteinander zu reden und lachen beginnen.
Nach meiner kritischen Meinung über diese Tafel sagte einer der Jungen, dass sie das Handy mehr zur Schau benutzen; alleine würden sie gar nicht da sitzen,  das wäre langweilig, sondern es mache einfach viel Spaß, miteinander da zu sitzen und über alles Mögliche zu plaudern.
Diese Gruppe hat ja kaum Geld, um ihre Handy zu laden.

Sonntag, 26. November 2017

Neues Lohnsystem und neue Einkommen Ideen



Diese Goldkugel steht als Wert Zeichen am Eingang zum APC Tsumeb.
Wäre diese Kugel aus Gold, würde ich sie morgen verkaufen; aber wir haben sie vor Jahren aus Draht und Kunststoff gebaut. So ist es aus mit dem Verkauf.
Wir müssen andere Ideen erschaffen, wie wir das APC nächstes Jahr weiterführen imstande sind, ohne viel Personal zu entlassen.
Eine Idee kam von Hans Leu: Wir verkaufen Lektionen für Kinder und Jugendliche, d.h. konkret: Wir suchen Sponsoren, die z.B. für ein Kind 50 Unterrichtslektionen pro Jahr bezahlen würden. Auf ein Trimester verteilt ergäbe die Summe von N$ 250.-, umgerechnet in Euro 21.-.
Viele Kinder kommen aus ziemlich armen Familien; wenige aus Familien mit einem verdienenden Elternteil oder Onkel.

APC wird immer besser

Gestern begannen wir mit dem alljährlichen Graduation Konzert genau wie angesagt um halb acht Uhr. Es brauchte Jahre bis Zuschauer und Spieler endlich begriffen haben, dass es wichtig ist, die abgemachte Zeit einzuhalten.
Am Graduation Konzert erhielten Schüler/innen und Lehrer/innen Zertifikate nach den bestandenen Grade in Musik, Tanz und Malen.
Hans Leu (Gen.Sekretär des APC Verwaltungsrates) konnte über 80 Zertifikate an die betreffenden Personen überreichen.
Die Qualität der einzelnen Darbietungen war schon viel besser als das vorige Jahr. Das heisst, dass unsere Lehrer/innen trotz mageren Lohnes mit den Kindern hart gearbeitet hatten. Die höchste
Auszeichnung ging an die Harfenspielerin für den Grad 7 (Grad 10 wäre das Diplom).
Auch dank der Volontärinnen für Cello, Klarinette, Harfe und Geige aus Österreich und der Schweiz konnten die Level angehoben werden.

Sonntag, 19. November 2017

4 ganz gute performer



Die Leitung der Tsumeb Copper Mine lud das APC für die musikalische Umrahmung des Trust Fund Festes ein. V.l.n.r. Fessi, Pinto, Zum und Marco hatten so schön gespielt, dass der Minen Direktor den Organisator fragte, aus welcher Stadt Südafrikas diese Spieler geholt wurden.
Stolz sagte er: Aus dem APC in Tsumeb.
Also man kann uns immer mehr sehen lassen. Zu bemerken ist: Jeder dieser 4 Burschen kommt aus einem andern Stamm.
Falls ich eine Agentur in der CH ausfindig machen könnte, würde ich gerne mit einer solchen Marimba-Gruppe auf eine Konzerttournee nach Europa kommen.

APC ist sichtlich erfolgreich

Der Lionsclub des südl. Afrikas schrieb einen Poster Wettbewerb mit dem Thema Weltfrieden aus.
Unsere Zeichnungsklassen machten sich gleich an die Arbeit. Wir gaben die Posters ab.
Nach einigen Wochen kam die Jury mit der Mitteilung ins APC, dass wir für Namibia den ersten Preis gewonnen haben und für die SADEC Staaten den 2. Preis.
Am meisten freute es mich, dass der Gewinner ein San Kind aus ärmlichen Verhältnissen ist. Die Jury brachte das gewonnene Geld mit dem Kind zusammen zur Familie nach Hause.

Samstag, 11. November 2017

Komm, ich will Dir's zeigen



Ein unheimlicher heisser Nachmittag.Ich musste mich zusammennehmen, um nicht während des Unterrichtens einzuschlafen. Tat es dann doch. Ich verliess den Raum, schob mich mühsam nach Hause, um mich mit einem starken Kaffee zu wecken. Das gelang, und als ich wieder im Harfen Raum war, sah ich überraschend, wie die Kinder einander konzentriert unterrichteten.
Das machen die Kinder hier sehr gerne: Sie zeigen einander, wie etwas geht, wie man richtig spielt und wie ein Instrument am Schluss zu reinigen ist. "Lehrerlis " spielen ist eine der Lieblingsbeschäftigung der Kinder hier.

Volontärinnen gehen und kommen
















Michaela Eyberg (rechts im Bild) hat nun für 3 Monate täglich Kinder und Jugendliche in Cello unterrichtet. Heute Abend führt sie mit ihren Schülern und Schülerinnen das Schlusskonzert auf.
Die Schüler/innen sind ziemlich traurig, weil die Lehrerin zurück nach Wien fliegen muss.
Eine Hoffnung bleibt: Hannah Ederle aus Feldkirch wird bitte Februar für 3 Monate die Celloschüler weiter unterrichten

Erste Zertifikate für die 5 Jährigen
















Eine Mutter überreicht 24 Kindern das erste Zertifikat für Grade 1 im Marimba-Flöte-oder Ukulele Spiel. Leider konnten wegen Informationsmangel nicht alle Kinder dabei sein.
Die Freude an einem solchen Papier war gross, ihre Augen strahlten wie bei den Kindern in Europa am Christbaum Licht.

Konzertnummer der 4 bis 6 Jährigen

















Mehr als ein Dutzend kleiner Kinder singen, spielen auf Marimben und zupfen dazu Ukulele. Die Zuschauer sind mäuschenstill und erfreuen sich am rhythmischen Zusammenspiel.
Wir haben im APC Pre-Primary music education (Frühmusikalische Erziehung) . Heute am Abendkonzert durften wir die Früchte dieser ganzjährigen Erziehung geniessen. Der Applaus war gross, als sich die Kleinen so diszipliniert benahmen und sich am Schluss gemeinsam verneigten.
Diese Kinder werden einmal ihr Leben meistern.

Afrika hat auch beste Seiten



Wir sind uns aus Zeitungsberichten gewöhnt, Kindergesichter mit grossen, versteinerten Augen und ausgemergelten Backenknochen zu sehen= nichts als Hunger und Elend.
Doch hier auf dem Foto singst ein einjähriges Mädchen aus Leibeskräften, als es die Klänge der Marimba hört. Es sieht gut ernährt und sehr fröhlich aus. Das war heute morgen im APC bei der Probe für das Abend-Konzert.  Seine Mutter sitzt daneben und hört freudig mit. Sie hat eben einen Lohn; sie unterrichtet als Hilfslehrerin in Flöte.

Sonntag, 5. November 2017

Peter Brunner im Rahmen

Peter Brunner aus der Schweiz ist heute  spät nach Mitternacht im Lehrer Haus angekommen. Er wird dem APC helfen; wird die Brass Band vortragswürdig entwickeln, und ich bin sicher, so ein sympathischer Mensch, der nicht aus dem Rahmen fällt,  wird  im APC, leider nicht sehr lange, sehr nützlich sein, und alle werden ihn nach seinem Einsatz vermissen. Das Bild spricht .

Freitag, 3. November 2017

Nun gehts wieder ans Verpacken

Es vergeht keine Woche mehr, ohne dass wir die Marimba und einige andere Instrumente verpacken, um irgendwo zu spielen. Diesmal geht es zum traditionellen Kupferfestival in der Minenstadt Tsumeb. Und immer die gleiche Überraschung bei den Zuschauern: Mit Lob werden die Spieler und Spielerinnen überhäuft. Und heute lobte ein Minister nach seiner Ansprache über die Reduzierung der Armut das APC besonders: "Wir sind stolz auf unser Jugendorchester , das mit so vielen Instrumenten unsere Meetings und Festivals bereichern."
Ja, das ist wirklich so: Wir bereichern , sind schon in ganz Namibia bekannt, und doch bleiben die Löhne unserer 24 Angestellten auf dem niedrigsten Niveau. Zum Glück besuchen uns täglich Touristen, welche uns meistens eine Spende hinterlassen, und die uns Mut zum Weiterspielen geben.

Sonntag, 29. Oktober 2017

Der lebendige Grabstein

So eine Idee ist höchst empfehlenswert: Wenn ich einmal tot bin, möchte ich keinen Grabstein auf einem Friedhof, der nur ab und zu mal besucht wird. Ich möchte einmal einen Grabstein, der lebt, der jemandem dient, und der nie vergehen wird.
Das APC in Tsumeb (Afrika) besitzt so einen Grabstein: Als eine Frau, namens Helga Benath, uns als Touristin besuchte, war sie vom Marimba Klang sehr angetan. Etwas später verstarb sie im Vorarlberg. Ihr intelligenter Mann wusste, dass ihm niemand seine Frau zurückbringen werde, und so kam ihm die Idee eines lebendigen Grabstein, nicht aus Stein, sondern aus Mauern und einem Strohdach. Ein wunderschönes Haus entstand. Die Bau-Kosten übernahm Herr Benath.
Heute kommen täglich Kinder und Jugendliche in das Marimba Haus oder , wie es auch oft genannt wird: Benath  Haus, um zu musizieren und manchmal auch zu tanzen. Dieses Grab lebt, und zwar von morgens bis abends. 
Dieses Grab dient sehr vielen. Statt dass Jugendliche auf den Strassen herumlungern, kommen sie hierher, grüssen einander, und dann beginnen sie auf den Marimba und Trommeln zu spielen.
Bei jedem Besuch, vor allem sind es Touristen, wird von Mister Benath gesprochen, der diese gloriose Idee vom lebendigen Grabstein kreierrt hatte. So lebt seine  Frau Helga, welche vor einigen Jahren starb, im Spiel all dieser Jugendlichen in diesem Haus weiter. Ihre Foto hängt an der Wand , und es scheint, als würde sie uns beim Spielen freudig beobachten.
Ich möchte eine solche Idee allen Menschen auf der Erde empfehlen: Über den Tod hinaus helfen wir Menschen zur Weiterentwicklung.

Freitag, 27. Oktober 2017

Freiwillige Helfer sind oft Diamanten

Freiwillige Helfer/innen sind oft Diamanten, auch wenn sie keine tragen; wie hier die Harfenistin   Nicola Hanck aus Basel, welche ihre Herbstferien den Hart-angels widmete, um sie für ein Harfenkonzert in Windhoek noch auf den letzten guten Schliff vorbereitete.
Links: Nicola Hanck; rechts ihre Schülerin Selma Angala. Selma Angala besuchte vor 20 Jahren das APC Oshikuku, um Geigenstunde zu nehmen. Oft sagten Leute zu mir:"Was soll so ein kleines Kind mit einer Geige? Zeig ihr doch, wie man arbeitet, um später einen tüchtigen Beruf erlernen zu können!" So, mit ihren erst 25 Jahren wird sie überall gefragt, an Festen etc. spielen zu kommen.
Nebenbei lernt sie noch Elektroingeneurin.

Montag, 23. Oktober 2017

Workshop im Gefängnis

Keine Fotos  erlaubt.
Riesengross breiten sich die vielen Gebäude für die Gefangenen aus.
Schöne, helle, saubere und für Afrika noble Räume.
Kein Schulhaus in Namibia
sieht so einladend aus wie hier, wo unsere Lehrer einen Workshop gegen Depression und Selbstmord erteilen.
Die Tanzlehrerin erarbeitet mit den Gefangenen ein dem Thema entsprechendes Drama.
Der Brass Band Lehrer spielt Lieder aus dem Kirchengesangbuch, während die Insassen kräftig dazu singen.
Der Gitarrenlehrer unterrichtet mit 20 Ukulele-Instrumenten Akkorde, die alle sehr schnell erfassen, und der Zeichnungslehrer malt mit einigen Mandalas und erklärt dabei immer wieder, dass sie ihre Stimmung mit Farben ausdrücken können.
Die Begeisterung der Gefangenen ist gross.
Und als wir wieder hinaus gingen, rief einer der Gefangenen hinten her: Ihr habt es gut. Ich kenne das APC in Tsumeb, war dort einmal in einer Geigenstunde . Hätte ich durchgehalten, so könnte ich jetzt auch einer von Euch sein. Wenn ich wieder frei bin, komme ich zu Euch.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Das Konzert gelang

Obwohl das Französische Kulturzentrum in Windhoek trotz Vertrag jegliche Reklame für unser Harfen-Konzert vergessen hatte, gelang die Vorführung zur grössten Freude der wenigen Zuschauer.
Hier im Bild v. l.n.r.:
Michaela Edberg von Wien als Cellistin
Karina Francis aus dem APC für Harfe
Selma Angela aus dem APC für Harfe
Katja Francis aus dem APC  für Harfe
Ronaldo Kandume von der UNI , urspr.aus dem APC für Geige

Das Konzert war hohen Niveaus.
Die Einnahmen kaum sichtbar









 2 Tage zuvor spielten unsere Marimba-Player an der grossen Business Konferenz in Windhoek hervorragend gut, und die Managerinnen dieser Konferenz stellte das APC allen Teilnehmern  als ein mustergültiges Entwicklungsprojekt dar, welches die Armut reduzieren hilft.

Morgen geht es in das Gefängnis, wo wir Workshops in Kunst und Musik erteilen werden unter dem Motto: Selbstmord ist keine Lösung.

Montag, 16. Oktober 2017

www. Spenden für Backstage-Lautsprecher gesucht

Da musste ich nur noch lachen:
Letzte Samstag gaben wir ein Konzert mit dem Thema Tiere:
Unter anderen war da eine Nummer: Der weisse kleine Esel von Debussy . Ich versuchte den Klarinettenspieler auf dem Klavier zu begleiten. Er stand in der Mitte der Bühne, und ich spiele am Rande. Wir hörten einander gar nicht, und so spielte jeder für sich mit dem andern. Das klang mehr als nur falsch, wirklich chaotisch.
Die alten Lautsprecher, die vor der Bühne stehen, tun es auch nicht mehr, oder sie knirschen , dass es den Zuhörern dickt weh tut.
Vielleicht hat jemand, der oder die diese  Blog liest, etwas zu viel Geld übrig und macht uns eine gute Tat.
Im Voraus herzlichen Dank!

Concerte zugunsten von APC Einnahmen

Am kommenden Samstag geben wir im Franco-Namibian Kulturzentrum FNCC ein Harfenkonzert , das vermutlich einen schönen Brocken abwerfen wird; denn es haben schon viele nach Tickets gefragt.
Und 2 Tage zuvor spielen unsere Marimba Schüler im Safari Hotel in Windhoek für die Business Konferenz, die alljährlich einmal stattfindet und sicherlich grossen Eindruck hinterlassen werden; denn sie spielen je länger je besser und origineller.
Vielleicht schaffen wir es, nächstes Jahr eine Konzerttournee in der CH zu veranstalten.
Dazu suchen wir einfach noch einen Sponsoren.

Samstag, 7. Oktober 2017

Mäzen für etwas Ausserordentliches gesucht



Dieses 17 jährige Mädchen Karina spielt hier auf einer SCOLPITA Konzert-Harfe, die vom Designer Richard Graham entworfen wurde.
Es ist eine sehr spezielle und teure Harfe, die ich im Jahre 1990 von der Schweiz nach Namibia mitgebracht hatte.
Karina und Selma (r ) spielen sehr eindrücklich auf dieser Scolpita







Selma spielte am letzten Konzert  ein Stück eines französischen Komponisten, während Lina dazu tanzt.Es war mäuschenstill im Zuschauerraum.
Da  Geldreserven des APC langsam zu Neige gehen, hatte ich die Idee von einer australischen Künstlerin, die als Tourist  kurz auf Besuch war, einen Mäzen zu suchen, der oder die das Patronat über diese Harfe übernehmen könnte. Die Harfe gerät dann nicht mehr dem APC, sondern dem Mäzen, und die Mädchen müssen all jene Konzerte meistern, die der Mäzen wünscht, wo immer und wann immer es sein wird. Der Name des Mäzen würde somit schnelle bekannt. Es wäre ein gute Situation: Der Mäzen gewinnt, und wir gewinnen.

Harfenkonzert als Eigeneinnahme fürs APC



Endlich sind wir so weit, dass Schülerinnen und Lehrer/innen vom APC in die Städte reisen, um Konzerte höheren Grades zu bieten. Dieses Poster hängt nun als Reklame in der Hauptstadt.
In 2 Wochen wird das erste Konzert dieser Art gegeben.
Bis jetzt waren es Konzerte mit einheimischen Instrumenten, welche vor allem die Touristen begeisterte.

Die Schönheitskur des Elefanten
















Am letzten Sonntag besuchte ich mit der Cello -Lehrerin aus Wien, Michaela Eyberg, die Etosha-Pfanne. Da konnten wir zuschauen, wie Elefanten sich schön machten.
Zuerst tranken sie ausgiebig Wasser, danach bespritzten sie sich mit dem Rüssel über den ganzen Körper , eine erfrischende Dusche, und ihre nasse  Haut erschien dunkler.

Nach diesem Bad sogen sie Staub in den Rüssel, der dann über den ganzen Körper gepustet wurde. Das dauerte ein Weile.

Und am Schluss sah er weisslich aus.
Wenn irgendwo ein Projekt, sei es eine Eisenbahn, eine Textil Fabrik oder sonst etwas Grossartiges gebaut wird, was kein Gewinn abwirft, nur weil nichts läuft, sagt man :"Das ist ein weisser Elefant".
Eben: Das Weiss der Elefanten ist nur Make Up.
Ein möglicher Sponsor aus Namibia fragte mich, ob das APC, für das ich Werbung mache, ein weisser Elefant sei. Daraufhin lud ich ihn ein, dieses Projekt von innen anzusehen. Er kam und war erstaunt über das Leben der Kinder und Jugendlichen, das an diesem Nachmittag herrschte.
Er betonte, dass dieses Projekt wirklich unterstützungswürdig sei.


Donnerstag, 5. Oktober 2017

Ich habe wieder Haare auf dem Kopf

Geben winkte mir heute morgen fröhlich entgegen und sagte, dass er am Montag zu mir in die Keyboard-Stunde kommen werde; denn er habe nu wieder Haare.
Also um 09°° sagte er, und dann fügte er hinzu, dass er sein Können auf dem Keyboard später in der Kirche seines Vaters spielen werde. (2. Zeil des Blogs)

Mittwoch, 27. September 2017

Willst Du wirklich ein IS Kämpfer werden?

Ein junger Mann mit einem auffällig glänzenden Kahlkopf kam mit einer Bibel unter dem Arm zu mir, um sich für die Keyboard Stunde anzumelden. Nach dem Ausfüllen des Anmelde -Formulars bemerkte ich, dass er vor Jahren im APC Gitarre spielte. Ich wollte wissen, warum er seine schönen Locken wegrasiert habe. Er antwortete:"Der Pastor habe im Gottesdienst erklärt, dass Gott nur dann in das Gehirn steigen kann, wenn man die Haare wegschneidet, denn die Haare seien ein Hindernis für Gott." Ich fragte ihn, wer die Menschen erschaffen habe. "Gott!" Ich antwortete etwas laut, dass dieser Gott wirklich ein ganz schräger sei; denn er erschafft Dinge, die er später wieder korrigieren muss. "Nein", sagte der Mann und fuhr energisch weiter mit seiner Verteidigung:" Unser Gott ist der Richtige; denn er hat nachweislich eine AIDS-Kranke total geheilt,"und dann zog er ein Papier mit dem Spital Stempel hervor, worauf Rosa Kadhila HIV negativ stand. "Glaubst Du jetzt?" fragte er mich. "Zuerst möchte ich das Formular des Spitals sehen, worauf Rosa Kadhila HIV positiv steht, dann würde ich zuerst einmal staunen." Weiter bemerkte ich, dass er einmal all die armen Mitglieder seiner Sekte anschauen soll, und dann solle er die reiche Villa mit dem Swimmingpool und den teuren Autos  dieses Pastors bewundern gehen. Ich fragte ihn:"
Aus welchem Geld konnte der Pastor diesen Reichtum bezahlen??" Zuerst antwortete er nicht, aber dann sagte er:" Aus unserem Opfer-Geld!"
Nach einer Weile fragte er mich, wann er zur Keyboard Stunde kommen könne; denn er wolle jeden Abend in seiner "Kirche" zur Predigt des Pastors spielen. Nachdem ich ihn gefragt hatte, wieviel Lohn der Pastor ihm dafür bezahle, stotterte er : " Der Pastor habe ihm einen guten Platz im Himmel versprochen." Meine Antwort lautete:" So ein Pastor gehört ins Gefängnis! So machen es auch die Hintermänner der IS Attentäter.....Und Du darfst erst in die Keyboard Stunde kommen, wenn Du wieder Haare auf dem Kopf hast." Das schien hart für ihn zu sein, aber nach langem Nachdenken, sagte er: "Yes, I will do so!"

Hilfe, die Harfe ist kaputt

Selma hat eben ihre Stücke zu Ende gespielt, und als ich die nächste Lektion mit einem andern Mädchen begann, tönte die Musik ganz falsche. Ich probierte selber vorzuspielen, und es tönte noch falscher; denn die A Saite bewegte sich nicht mehr.
Ich hatte Angst, das angesagte Harfenkonzert, das im Oktober in Windhoek stattfinden sollte, absagen zu müssen. Eine Harfe gibt es in Namibia nicht zu mieten; es gibt nicht einmal ein Geschäft, wo man eine solche kaufen könnte. dazu würde mir auch das Geld fehlen.
So holte ich Gideon vom Musik Instrument Repair Workshop herbei und fragte ihn um Rat.
Kurz entschlossen legte er die Harfe auf den Tisch, um von unten her die Mechanik zu kontrollieren. Hier auf dem Bild sieht man gut, wo ein Stahlstück, das beim Pedalschalten brach, ersetzt werden muss.
Alle herumstehenden Mädchen fragten ihn  herausfordernd, ob er dies wirklich reparieren könne?
Nun war sein Stolz herausgefordert. Nach 3 Stunden stand die Harfe wieder am alten Spielort, und alle mussten herkommen, um ihn zu bejubeln. Er rief alle herbei, und alle klatschten, als die Harfe wieder  gespielt werden konnte.
 Gideon verliess mit hohlem Rücken den Raum.

Sonntag, 24. September 2017

Vielfältige Kunstobjekte im APC



Aus Serpentin - Stein gehauene Figur mit Solarlampe. Diese beiden Bilder stellen nur eine Figur dar: Rechte und linke Seiten sind hier fotografiert. Die Figur stellt den Konflikt zwischen wilden Tieren und den Menschen in Namibia dar. Auf der einen Seite wollen die Bewohner die schönen Tiere in Namibia behalten, auf der andern Seite zerstören die Elefanten die Felder und Hütten der Menschen.
Hier ist der Boden besät mit den violetten Blüten des zur Zeit blühenden Jakaranda Baumes. Unsere Schüler in der Bildhauer Klasse meisseln schon vom ersten Tag an schöne Kunstwerke, die wir in der Gallery zum Kauf anbieten.

Donnerstag, 21. September 2017

Darf ich wieder ins APC zurück kommen?

Linekela ist eines der Drillinge, die ohne Eltern in einer alten Militärbaracke aufwachsen. Das Essen bekommen sie vom Sozialamt: Täglich das gleiche Maismuss.
Sie nahmen damals vor 4 Jahren bei der grossartigen Harfenistin Nicola Hanck aus Basel Hafenstunden. Als Nicola wieder ind die Schweiz zurückkehren musste, verliessen sie das APC; und jetzt, wo sie gehört haben, dass unsere Nicola wieder kommt, erschienen die Drillinge plötzlich wieder und fragten mich, ob sie wieder kommen dürfen.
In diesen 4 Jahren Abwesenheit haben sie viel erfahren müssen; das verraten bereits ihre Augen.
Ich bin froh, dass sie, wo sie in ein gefährliches Alter kommen, sich wieder an die Harfe wagen. So fühlen sie sich etwas mehr sicher und werden auch viel an Zukunftsperspektive lernen.

Alle, welche diesen Blog lesen, möchte ich um eine Spende für diese Drillinge bitten.
Ich möchte Ihnen ein Bank Konto anlegen, damit sie später eine Berufslehre absolvieren können. Unser Konto: Standardbank / Tsumeb 847734
APC - Tsumeb / 041624157  /  Switch: fbnmnanx

Sonntag, 17. September 2017

Die materielle Gier Europas erzeugt die Flüchtlingsströme


Ich lese:"Wenn die afrikanischen Migranten in ihren eigenen Ländern eine Arbeit hätten, kämen sie gar nicht auf die Idee, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um nach Europa zu gelangen.Eigentlich sollte die Entwicklungspolitik dazu beitragen, die wirtschaftliche Entwicklung der afrikanischen Länder zu fördern und damit die Lage der ärmsten Bevölkerungsschichten zu verbessern. Diese Entwicklungshilfe stellt nur einen geringen Teil der Hilfe dar und wird wieder mit dem Freihandel kaputt gemacht; denn die afrikanischen Länder können nicht mit der EU-Importe konkurrenzieren."
Doch glaube ich, dass so etwas wie das APC den europäischen Musikschulen standhalten kann; denn hier wird mit Freude zusammen gespielt, und unsere Musiker und Maler könnten manchen Europäern eine unterhaltsame Darbietung bringen.
Doch auch hier sind wir abhängig von Spenden.Aber hier käme niemand auf die Idee, nach Europa zu rennen; denn gerade dank des APC bekommen die jungen Menschen hier in Namibia eine Arbeitsstelle. Eigentlich dank europäischen Spenden.

Mittwoch, 13. September 2017

Ein Steinmetz aus Zimbabwe im APC

Du musst den Stein lange betrachten, den Stein sprechen lassen, und dann siehst Du im Stein die Figur, die Du aus dem Stein herausmeisseln möchtest," erklärt uns der Steinmetz und beginnt gleich einen rötlichen Serpentin Stein  zu durchsägen.
Unsere beiden Zeichnungslehrer sägen, hämmern und meisseln begeistert.
Es entstehen bereits kleinere interessante Figuren:











Eine Frau in Form eines Bootes, das ihr Kind beschützt, aber doch frei sitzen lässt.

Diese Figur brachte der Steinmetz aus Zimbabwe mit. Er durfte vor 30 Jahren die Kunstschule in Harare besuchen, welche die Jesuiten aus der CH aufgebaut und so lange geführt hatten, bis Mugabe sie des Landes verwies.















Hier einige einfache Figuren, die gut in unsere Galerie passen, und heute wurden einige bereits von Touristen, welche das APC besuchten, abgekauft.
Der Steinmetz namens Nesto hatte schon in Amerika, Deutschland und vor allem in Italien Ausstellungen seiner Figuren organisiert.
In Italian hatte er nach der Ausstellung keine übrigen Figuren mehr; alles wurde gekauft.

So hoffe ich, dass wir im APC auch vieles verkaufen können, um unser Centre nicht schmälern zu müssen.

Montag, 4. September 2017

Dummer, arroganter Laptop

Liebe Blog Leser und Leserinnen

Vielleicht dent Ihr, dass die Lis in Namibia bereits an Alzheimer leidet; denn so komische Wörter und falsche Zusammenhänge kann ein gesunder Menschenverstand nicht produzieren. Dem ist aber nicht so. Wie z.B. habe ich im gestrigen Blog vom Harfenkonzert schreiben wollen; etwa 4 mal korrigierte ich das Wort, das der Laptop gegen meinen Willen falsch hinsetzte: Haufenkonzert statt Harfenkonzert, wie ich es haben möchte.
So kehrt er manchmal ganze Sätze nach seinem Willen um oder lässt Wörter aus, die ich an der richtigen Stelle hinplatzierte.
Ich möchte mich entschuldigen; ich bin noch nicht im Alzheimerstadium, doch der Laptop scheint es zu sein. Da müsst Ihr einfach selber raten, was mein Text meinen könnte.

Sonntag, 3. September 2017

am 21.Oktober ein Haufenkonzert im FNCC

Der Titel des Konzertes:
Die Haufenklänge führen uns in eine geheimnisvolle Welt.
Die Spieler und Spielerinnen:
Nicola Hanck aus Basel Harfe
.Selma Angela aus Namibia Harfe
Katja und Karina Francis aus Tsumeb Harfe
Lis aus Tsumeb Harfe
Michaela Eyberg aus Wien (Cello)
Ronaldo Kandume Universität Windhoek, früher aus dem APC , Geige


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Samstag, 2. September 2017

Solche Freiwilligen sind Diamanten

So einen Einsatz habe ich noch nie gesehen: Michaela Eyberg kam nach Mitternacht nach einer über 30 stündigen Fahrt von Wien nach Tsumeb an. Das war letzte Nacht vom Freitag auf heute Samstag. Schlaf aus , riet ich ihr; aber nein: Michaela sass heute schon früh im Cello Zimmer, wo sie zusammen mit den Jugendlichen die Musikinstrumente richtig spielbar machte. Es erschienen viele Jugendlichen und baten schon um die erste Lektion. Gerne wäre ich mit ihr morgens am Sonntag in die Etoscha gefahren, doch sie verneinte; denn sie sei nicht mit dem Touristenprospekt in der Tasche gekommen, sondern mit dem Willen, unsern Jugendlichen zu helfen.
Man muss nicht viel über die Volontärinnen oder Volontäre sagen: Hier spüren die Jugendlichen, wer es wirklich gut meint mit ihnen und wer ihnen Zukunftsperspektive vermittelt.
Es ist überhaupt interessant, wie die Kommunikation hier geht: Wenn es um Gutes geht, sind plötzlich viel da, ohne dass ich sie etwa gerufen habe. Geht es um Egoismus, erscheinen die Jugendlichen nur auf Befehl. Das ist meine Erfahrung in Afrika.

Freitag, 1. September 2017

Grosse Hilfe wieder angekommen

Lange haben wir auf die beliebte Michaela Eyberg aus Wien gewartet. Und endlich, um 01°° ist sie eben aus dem tiefgekühlten Intercape gestiegen, eine über 30 stündige Reise von Wien bis nach Tsumeb.
Viele ihrer letztjährigen Cello Schüler/innen wollten sie abholen kommen, doch die meisten hatten sich wahrscheinlich verschlafen. Michaela kam mit einem kleinen Rucksäckli an; die Koffern sind irgendwo in Süd Afrika auf der Strecke geblieben.
Die Hauptsache: Ihr Meisterkönnen für das Unterrichten ist nicht abhanden gekommen und ihre Fröhlichkeit ist trotz allem auch da.
Rechts im Bild: Michaela, hinten Selma Angala, eine Schülerin des Mining Technologie Institutes, die als Job Attachment dieses Institutes hier im APC  ihr Geigen- und Harfenspiel weiter erlernen darf, links davon der Celloschüler Jackson, ganz links Katolewe, welche für das Wohl von Michaela sorgt und im APC als Flötenlehrerin tätig ist.

Donnerstag, 31. August 2017

Der nutzlose Kerl

Vor 8 Jahren hupte ein Auto vor meinem Haus, ein wütender Mann stieg aus und zog hinter sich einen Jungen her. Er schrie zu mir: Mach aus dem Bengel, was Du willst; ich habe genug von ihm und warf ihn mit einer Wucht über wieder ins Auto stieg und wegfuhr, wischte der Bub die Tränen ab und begann meine Fragen zu beantworten.
Am liebsten wolle er Gitarre spielen, schluchzte er. Ich kochte ihm einen Kaffee.
Heute, nach 8 Jahren, ist er der beliebteste Lehrer im APC und Dirigent des Juniororchesters.
Als er kürzlich von einem Schulprinzipal aus dem Süden Namibias gefragt wurde, an seiner Schule Gitarre unterrichten zu kommen, verneinte er dieses Angebot, er wolle doch lieber bei seinen Leuten hier im APC bleiben.