Montag, 28. April 2025

Der "dumme" Frans bringt es weit

Am Sonntag Morgen holte unser Marimba-Lehrer, der zwar immer noch die Schule besuchen muss, den APC Schlüssel; denn er will nun neben Chalumeau, Trompete, Cello und Gitarre auch noch Geige lernen. Er hat einen Zwillingsbruder, der zuerst geboren wurde. Ganz früher wurden die Zweitgeborenen Zwillinge ausgesetzt, weil sie angeblich Unglück brachten. 
Doch nach neuem Gesetz gilt das Aussetzen als Mord und wird hart bestraft. So konnte Frans überleben, aber er muss immer wieder hören, dass er Schuld an vielen Unglücksfällen in der Familie sei. Er denkt, dass er deshalb in der Schule nicht so gut nach kommt, er bildet sich sein "Dummsein" ein. 
Frans ist im APC sehr geschickt und fleissig, weshalb ich ihn ins Peter Gruber Haus ( Lehrerhaus) aufnahm, wo er sich auch an den Esstisch setzen kann. Er sagte mir, dass für ihn das APC ein Paradies sei, er müsse nicht mehr hungern, dürfe alles Lernen und vor allem fühle er sich sicher und sehe Zukunft.
Er dankt sogar seiner Mutter für sein Leben und schickt ihr von seinem wenigen Geld, das er fürs Marimba-Unterrichten vom APC erhält.

 

Freitag, 18. April 2025

Karfreitiag ist Gegenwart (Bitte, nur für starke Nerven!)

 Meine Nachbarin kam zu mir, als ich mich aufmachte, eine Kirche zu besuchen; denn es ist Karfreitag.

Sie war mager und ganz grau im Gesicht. Ihre Freundin wurde enthauptet, zusammen mit über einem Dutzend anderer Kongolesinnen und lagen im Sumpf. Die Rebellen, welche dieses Massaker verübten, fuhren in Panzerwagen höhnisch lachend weiter. Dann herrschte Stille, und plötzlich wurde die Stille vom Schreien eines Kleinkindes unterbrochen. 

Ein Mann näherte sich dem Schreien, zündete die Taschenlampe an und sah ein Baby schreiend auf dem Rücken  der enthaupteten Mutter liegen. Er band es los und rannte mit ihm weg, rannte bis er die wegrennende Menschenmenge erreichte.

Alle rannten schweigend, einfach weg, dem Süden zu. Sie trafen auf Busse mit der Aufschrift UN, wo sie einsteigen durften.

Angola nimmt keine Flüchtlinge auf, und so fuhren die "Busse" durch Angola durch bis nach Katima Mulilo in Namibia.

Täglich kommen von der demokratischen Republik Kongo Flüchtlinge in Katima Mulilo an, wo jede einzelne Person gut nach Stammeszugehörigkeit, nach Gesundheit, Ausbildung etc.untersucht wird.

Der Polizist, der den Mann mit dem Baby untersuchte, gab ihm seinen Kaffee und sein Brot. Und sagte unter Tränen:"Freund, nimm das!"

Ser Polizist weinte.

Dienstag, 15. April 2025

Der kleine Prinz von St. Exupery

 Der kleine Prinz, eine Art von Märchen für alle Menschen, ist im letzten Jahrhundert das meist übersetzte Buch dieses Planeten, ursprünglich in Französisch geschrieben.

Ich habe diese Geschichte allen APC Lehrern und Schülern erzählt; und wie habe ich gestaunt, dass am Ende alle betroffen waren und sagten: So etwas Schönes und Wahres.

Sie habe schnell die Tiefgründigkeit dieses Märchens erfasst und nun üben wir es in einer Drama Form für ein eine Aufführung am 24.Mai im NationalTheater in Windhoek.

Montag, 7. April 2025

Sound-und Musik Therapie, nachweisbar besser als die Chemie!

Die Schullehrerin Monalisa Danaseb erlitt 2 Hirnschläge und musste sich einer langen Operation unterziehen, um überleben zu können. Das war vor 7 Jahren. Seit dieser Operation nahm sie täglich 2 bis 3 starke Schmerztabletten, um das Kopfweh zu unterdrücken. Ohne Schlaftebletten konnte sie nachts keinen Schlaf finden.
Vor einem Monat kam sie ins APC, um von dieser Sound-und Musiktherapie, von der auf der Strasse gehört hatte, auch zu profitieren.
Heute nimmt sie weder Schlaf-noch Schmerztabletten; denn schon nach wenigen Sitzungen spürte sie keine Schmerzen mehr und fand, kaum war sie im Bett, tiefen Schlaf.
In der Schule ist sie wieder die von allen Kindern geliebte Lehrerin.

 

Sonntag, 6. April 2025

Feuer der SAN

Zwei Männer im Dorf Ombili zeigten uns heute, wie sie ohne Zündhölzer Feuer entfachen:
Dazu braucht es eine Hartholzstecken mit Löchern. Mit einem andern Hartholzstecken , der in ein Loch gesteckt und mit den flachen Händen gerieben wird, bis das dürre Gras darunter so heiss wird, dass es sich entzündet. Ein schönes Feuer begann zu lodern.

Nachts haben sie Licht in ihren Hütten und Gemeindesälen, gespeist von grossen Solarzellen.



 

Ombili und APC Partnerschaft

Etwa 70 km von Tsumeb nordwärts, mitten im Busch, befindet sich das berühmte Dorf der SAN (Buschmann) Leute. Nach dem Unabhängigkeitstag 1990 wurde von einer deutschen Gruppe in Zusammenarbeit mit der neuen Regierung ein Schutz-Dorf gegründet, um die SAN, die
während  des Krieges als Spurenleser für die kriegsführende Apartheids-Regierung gegen die schwarze Mehrheit missbraucht wurden, zu schützen. Das Dorf nennt sich OMBILI (Friedensdorf) und ist heute zu einem menschenwürdigen Gemeinschaft herangewachsen. Hier existieren gute Schulen. Was erstaunenswert ist: Die SAN, früher Jäger, betreiben Ackerwirtschaft. Sie pflanzen die verschiedenen Heilkräuter, haben eine Seidenraupenzucht und Maisfelder etc. Das Dorf wächst. Und heute besuchten wir  (einige vom APC) dieses Ombili Dorf. 
Das Beste: Der Leiter von Ombili machte den Vorschlag einer Partnerschaft mit APC. Er gab uns einige Broschuren mit, um den Touristen, welche das APC besuchen, auf einen wertvollen Besuch in Ombili hinzuweisen und umgekehrt. 

 

Donnerstag, 3. April 2025

Fruchtvolle Sitzung mit dem Leiter des APC Oshikuku, mir und der Chefin des Kulturministeriums.

 Es ging darum, ob wir tatsächlich das APC in 7 Monaten mangels Finanzen schliessen müssen: 38 Lehrer/innen und über 450 Kinder und Jugendliche auf die Strasse zurückversetzen müssen.  Die Sitzung begann traurig, doch allmählich fanden wir Wege, , die uns Hoffnung aufzeigten; aber wir haben sie zu gehen. Sie werden steil sein.

Am Abend hatte ich Hunger.  Dann liefen wir ziemlich lange der Independence Srasse entgegen, und es schien, dass es all die früheren kleinen Restaurants nicht mehr gab. Doch endlich am Schluss fanden wir das Siciliano mit den feinen italienischen Spezialitäten.. Drinnen waren alle Tische besetzt, doch draussen auf dem Trottoir gab es noch leere Plätze. Kaum hatten wir die scharfen , feinen Pizzas zu essen beginnen, prasselte ein heftiger Regen in die Teller und füllten die Weingläser bis zum Rand.