Dienstag, 27. Februar 2018

Überfordert?


20 bis 30 Kinder, welche ihre Kunst-Lektionen beendet haben und noch nicht heim gehen können, sitzen oft im Kreis auf der Bühne, um Geschichten zu hören, welche der Cello-Spieler Gidon David erzählt. Erstaunlich ruhig geht es jeweils zu, wenn Gideon in Märchen oder eine vin ihm erfundene Geschichte erzählt
Manchmal, wenn ich nicht gerade Schulunterricht erteile, beginne ich Geschichten zu dichten; dann ist es mäuschenstill. Hier in Afrika liebt man das Narrative; man kann auch viel erzieherischer wirken als mit Moral.

Sonntag, 25. Februar 2018

Das Voluntarist von Xenia Schindler schon vorbei


Links Xenia Schindler. Nun ist sie wieder in der Schweiz gelandet und schreibt Folgendes zurück:
Was sie am meisten im APC beeindruckt hat, sind die strahlenden und dankbaren Kinder. Nach jeder Lektion sagten die Mädchen:"Danke für die gute Lektion!"
Im APC wird meist nur in Gruppen unterrichtet, auch tun sich die Schüler zum Üben zusammen, sogar bei schwierigen Passagen üben sie gemeinsam und helfen einander. Xenia meint: Wir in Europa könnten vom APC einiges lernen. Heute gehe ich stolz schlafen.

Mittwoch, 21. Februar 2018

Ein Mann, der seinem Alter davon rennt


Lennard Borg, von dem es in der Zeitung heisst, dass er schon 80 jährig ist, hat das Alter in der Hand.  Die Jahre können ihm nichts antun. Er bläst und unterrichtet Jugendliche in Zugposaune, als ob er noch nicht einmal die Hälfte der angegebenen Jahre erreicht hätte, ein Energiebündel mit Styl.
Und die Jugendlichen im APC möchten alle von ihm unterrichtet werden. Heute haben sie bereits im Orchester Posaune gespielt.

APC hat unerwartet viel Glück aus Schweden bekommen


Ich kann diese schwedische Sprache in der DALA-DEMOKRATEN nicht lesen; aber ich weiss sicher mehr als dieser Artikel beinhaltet:
"Die beiden Künstler Thomas Lindgren (links) und Lennard Borg helfen zur Zeit im APC auf solche Art, dass die Brass Band, die in letzter Zeit am Eingehen war, wieder mit vollen Tönen neu beginnen konnte. Wer glaubt, dass Pensionierte dem Leben bereits etwas entfernt sind, täuscht sich arg; denn die beiden Herren haben in kürzester Zeit im APC mehr fertig gebracht, als manche, die schon  Jahre lang hier eine Band leiten.

Schon nach 3 Tagen Einsatz der beiden Musiker aus Schweden beginnen unsere Kinder und Jugendlichen mit den Blasinstrumenten zu marschieren.

Samstag, 17. Februar 2018

Aus der Schiesserei entflohen


Nivaldo rannte ins APC und rief:"Hallo, ich bin zurück und werde wieder Marimba spielen!"
Vor 4 Jahren verliess er Tsumeb und seinen Grossvater, bei dem er hier aufwuchs. Er musste nach Onjiva (Angola) zu seinen Eltern zurück, um dort die Schule zu besuchen.
Ende letzten Jahres fand in Angola die Präsidentschaftswahl statt. Es gab böse Kämpfe zwischen der Oppositions- und der Regierungspartei. Eines Morgens rannten Uniformierte in das Pythagoras-Gymnasium Onjiva und erschossen wahllos einige Kinder. Lehrer und Schüler begannen um ihr Leben zu rennen. Der Principal war eben kein Freund dieser Oppositionspartei. Nivaldo's  Mutter drückte ihm Geld in die Hand und sagte, dass er nach Namibia zum Grossvater hiken solle. Und jetzt sei er wieder da im APC und wolle Marimba spielen.
Ich hatte Mühe, diese Geschichte von Nivaldo zu glauben. Doch die junge Dame, die jeden Tag den Zeichnungsunterricht im APC besucht und ebenfalls aus Angola stammt, erklärte, dass diese Geschichte wahr sei, denn solche Unfälle seien dort so alltäglich, dass sie nicht einmal mehr in den Zeitungen erwähnt werden. Auch sie sei von einer Schiesserei auf dem Schulhof weggerannt und  kam ins Flüchtlingslager nach Osire,(dieses Flüchtlingslager in Namibia wird an bestimmten Sonntagen von Hans Leu betreut). Hans Leu ist Schweizer und  Generalsekretär des APC- Bordes.
Die junge Dame zeichnet und malt den ganzen Morgen helle und bunte Blumen. Sie wolle einmal Zeichnungslehrerin werden, und zwar am liebsten im APC, träumt sie.

Volontärin Hannah Eberle


Hannah Ederle aus Feldkirch ist angekommen und wird für 3 Monate Cello unterrichten und die Lehrer weiterbilden.
So jung und schon so gut: Wenn sie nicht gerade unterrichtet, übt sie Klavier und Cello, damit sie in Europa den Anschluss nicht verpassen wird; denn 3 Monate sind lang, doch sehr abwechslungsreich und interessant in dieser so ganz anderen Kultur. Heute habe ich bereits Zettelchen von Kindern an der Wand hängen sehen mit der Aufschrift:" Dear teacher, I love you!"

Montag, 5. Februar 2018

Geburtstagsgeschenk?


Am 2.Februar, am Tag nach meinem Geburtstag, besuchte ich in Windhoek den grössten Musikladen, um mich nach Oboenröhrchen zu erkundigen.
Da hörte ich einen Künstler auf einem Piano spielen, der manchen Profis in Europa wett machen könnte. Ich setzte mich , hörte lange zu und vergass, weshalb ich in den Laden kam. Am Ende des Spiels begannen wir Zuhörer zu klatschen und ich bemerkte, wenn ich seine Finger hätte, wäre ich bereits im Himmel. Ich wollte ihm damit ein Kompliment machen. Er sagte daraufhin, dass diese Musik nicht aus seinen Fingern komme, sondern aus diesem wunderbaren Piano. Ich fragte nach dem Preis: N$ 45000.-. Ich erschrak und ging dann.
2 Tage später stand ein namibianischer Post-courier vor dem APC Gate, und rief nach 2 starken Männern, die ihm helfen sollten, ein Piano rein zu tragen. Wir packten es mit Neugier aus und schraubten es zusammen.
Es war das Piano, auf dem der Künstler vor 2 tagen so schön spielte. Da dachte ich, dass es ein Geburtstagsgeschenk sein müsste, da ich es ja gar nicht bestellt hatte. Doch am Schluss fand ich die Rechnung. Mir wurde es ganz heiss um die Ohren; denn wie bringe ich plötzlich die 3000.- Schweizer Franken auf?
Hier im Bild: Der neue Leiter des APC Oshikuku besuchte uns und war von diesem Yamaha Klavier kaum mehr zu trennen.

Quo vadis Namibia?



Nicht alle Kinder haben einen Stuhl. Es scheint, dass derer zu viele sind oder dem Ministerium für Erziehung das Geld ausgegangen ist.
Heute um 07°° spielte unsere Volontärin aus der Schweiz Xenia Schindler mit 2 unserer Musiklehrern zusammen Musik an der morgendlichen Schülerversammlung in einer der besten Primarschulen von Tsumeb. Kinder so weit ich sehen konnte bis zu hinterst, wo noch viele stehend an der Wand lehnten.
Es war mäuschenstill. Die Kinder waren ergriffen von dieser Musik mit Harfen und Klarinette.
Das war ein schönes Erlebnis. Und doch bedrückte mich der Anblick der vielen Gesichter.
Ich überlegte:
Wo doch letzten Dezember die Hälfte der Schulabgänger/innen (12.Klasse) weder einen Studienplatz, Lehrlingsplatz noch Arbeit fand, werden immer neue Kinder massenhaft in die Welt gesetzt, sogar von Kindern selbst.
Viele der Kinder kennen ihre Väter nicht.

Sonntag, 4. Februar 2018

Schulhäuser platzen aus allen Nähten


Kaum ist die Sonne aufgegangen stehen aberhunderte von Schülern vor ihrer Lehranstalt und hören geduldig die Melodien, welche eine Gruppe vom APC die Werbetrommel mit bunten Liedern spielt.

Die Schweizer Harfenistin Xenia Schindler unterrichtet in Afrika


Ungewöhnlicher Empfang am Wochenende:
Unsere Harfen Engel begrüssten Xenia mit Blumen und Harfenklänge auf der Busstation

Kaum ausgeschlafen von der langen Reise von Zürich nach Tsumeb (Namibia) unterrichtet sie schon die fleissigste Schülerin.

Das Cello auf dem Operationstisch



Der Cello Arzt hob vorsichtig den Cello Boden ab, um die vielen Risse, Löcher und Spalten zu flicken.
Der Arzt glaubt, dass er dieses schöne Instrument wieder spielbar machen kann.
Und die neue Viola?  Der Arzt meint, dass ich zuerst die Krankenkasse benachrichtigen soll; denn diese zu reparieren braucht sehr viel Zeit und Geld. Und die Geige ist wieder so weit, dass sie an Hochzeiten aufspielen kann. Sie hat sich sehr schnell erholt, dank der neuen Medizin.
Ich finde es gut, dass das APC auch noch Ärzte ausgebildet hat, die von Klangkörpern etwas verstehen.