Samstag, 17. Februar 2018
Aus der Schiesserei entflohen
Nivaldo rannte ins APC und rief:"Hallo, ich bin zurück und werde wieder Marimba spielen!"
Vor 4 Jahren verliess er Tsumeb und seinen Grossvater, bei dem er hier aufwuchs. Er musste nach Onjiva (Angola) zu seinen Eltern zurück, um dort die Schule zu besuchen.
Ende letzten Jahres fand in Angola die Präsidentschaftswahl statt. Es gab böse Kämpfe zwischen der Oppositions- und der Regierungspartei. Eines Morgens rannten Uniformierte in das Pythagoras-Gymnasium Onjiva und erschossen wahllos einige Kinder. Lehrer und Schüler begannen um ihr Leben zu rennen. Der Principal war eben kein Freund dieser Oppositionspartei. Nivaldo's Mutter drückte ihm Geld in die Hand und sagte, dass er nach Namibia zum Grossvater hiken solle. Und jetzt sei er wieder da im APC und wolle Marimba spielen.
Ich hatte Mühe, diese Geschichte von Nivaldo zu glauben. Doch die junge Dame, die jeden Tag den Zeichnungsunterricht im APC besucht und ebenfalls aus Angola stammt, erklärte, dass diese Geschichte wahr sei, denn solche Unfälle seien dort so alltäglich, dass sie nicht einmal mehr in den Zeitungen erwähnt werden. Auch sie sei von einer Schiesserei auf dem Schulhof weggerannt und kam ins Flüchtlingslager nach Osire,(dieses Flüchtlingslager in Namibia wird an bestimmten Sonntagen von Hans Leu betreut). Hans Leu ist Schweizer und Generalsekretär des APC- Bordes.
Die junge Dame zeichnet und malt den ganzen Morgen helle und bunte Blumen. Sie wolle einmal Zeichnungslehrerin werden, und zwar am liebsten im APC, träumt sie.
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