Es ist Sonntag Mittag, der 19.Februar 2012
Fünf junge Blasmusiker des APC's haben entschlossen, eine Stadtblasmusik zu eröffnen.
Hier spielen sie im Schatten des Feigenbaumes in der Nähe der alten Compounds, in einem Viertel, wo die Leute in den alten Baraken wohnen, welche damals, als noch die Gold-Silber -und Kupfermine voll in Betrieb war, einige Tausend Arbeiter vom Norden beherbergten.
Die Zuschauer: Einige Kinder und weiter hinten stehen wenige Erwachsene, die es noch nicht wagen, näher zu kommen
Dienstag, 28. Februar 2012
Sonntag, 26. Februar 2012
Samstag, 25. Februar 2012
Qualität statt Quantität
Bei 26 Arbeitern und Arbeiterinnen (eingeschlossen 3 Freiwillige aus Europa und ich) ist das APC Tsumeb beinahe ein Grossprojekt geworden, wo die Gefahr besteht, quantitativ statt qualitativ zu arbeiten. Das wäre nicht die richtige Entwicklungspolitik. Es ist gut, dass wir 20 Angestellten aus der ärmsten Schicht Namibias die Chance gegeben haben, durch das Einkommen ihrer Lehrtätigkeit ihr Leben nicht mehr vom Betteln oder Stehlen abhängig zu machen.
Aber jedem Dahergelaufenen, der musisches Talent aufweist, eine Lehrertätigkeit zu geben, würde in die falsche Richtung gehen.
Gestern brachte eine Frau einen Jungen, der die Matura abgeschlossen hatte, und der 10 von Zeitungsbildern abgezeichneten Portraits berühmter Menschen auf den Tisch legte und scheu nach einem Zeichnungslehrerjob fragte. Der Junge strahlte, als ich ihm ein Kompliment gab.
Für ein Weiterstudium hat er kein Geld; denn er ist Waise. Was soll ich da machen?
Oefters kommen junge Leute mit der Bitte, im APC arbeiten zu dürfen. Mein "NEIN" ist immer eine Enttäuschung, über die sie nicht so leicht hinwegkommen; denn das APC hat eine angenehme Atmosphäre uns sieht sehr schön aus. Aber die Grenze ist nun erreicht, wo wir einfach dank der Talente Leute einstellen dürfen. Es muss jetzt hart gearbeitet werden, um auf internationalem Niveau irgendwie mithalten zu können.
Hier im Bild: 6 Marimbaspieler , 2 Geigerinnen und ein Querflötenspieler üben schon seit Tagen an einer einzigen Improvisation für eine CD. Kein einziger Fehler wird mehr geduldet, und sie üben wirklich, bis das Stück zufriedenstellend klingt
Montag, 13. Februar 2012
Tsumeb, die Stadt der Verlorenen
Wer kann erraten, wo sich diese Landschaft befindet?
Nein, diesmal nicht in der Schweiz, sondern an der linken Strassenseite von Tsumeb nach Otjiwarongo: Ein gelbes Wunder! Jeden Tag prasselt ein Platzregen nieder mit Blitz und Donner verstärkt. Wenig später sticht die heisse Sonne, und schon beginnt der sonst so trockene Busch zu blühen. Mein Beifahrer bemerkte, dass diese Blumen nicht einmal künstlich sind, sondern nur von der Natur.
Ich konnte beim schnellen Vorbeifahren die Giraffen im Busch hinten nicht sehen, doch der Beifahrer bagann die Giraffen zu zählen.
Die Strasse von Tsumeb nach Otjiwarongo ist gefährlich, da kann ich kaum lange nach Giraffen Ausschau halten.
Normalerweise ist diese Strassenseite dürr und braun. Aber so etwas Schönes bringt die Globalwarming zustande!
Es sind noch 180 km zu fahren, denn wir müssen in Otjiwarongo neue Türschlösser fürs APC einkaufen gehen.
Plötzlich sah ich zwei Männer an der Strassenseite, welche riesengrosse weisse Pilze den Vorbeirasenden zum Verkauf hochhoben. Das sind Pilze, die während der Regenzeit auf den Termitenhügel wachsen und als delikate Speise dienen. Ich hielt an und kaufte zwei dieser Pilze. Einer der Pilzverkäufer hat mir empfohlen, auszusteigen, um die besten Pilze besser aussuchen zu können. Schnell reichte ich ihm das Geld hin: "Is okay", und angsterfüllt fuhr ich schnell weg. Aussteigen kann sehr gefährlich enden. Zu oft berichtet die Zeitung von
niedergeschlagenen Fahrern, die dann beim Aufwachen ihr Fahrzeug vermissen.
Aber diese Pilze sind eine selten gute Delikatesse.
Eine weitere Ueberraschung: Der linken Strassenseite entlang rennen junge Zebras um die Wette. Ich begann etwas langsamer zu fahren, um die Tiere besser sehen zu können. Ich konnte sogar noch fotografieren. Wieder einmal Glück: Plötzlich sah ich die Polizei , welche Geschwindigkeitskontrollen durchführte. Dank der Zebras fuhr ich nicht über 120 Tempo.
Und schon ging die Sonne unter; wieder ein Tag, an dem ich etwas anderes hätte arbeiten können, statt 180 km in die nächste Stadt zu fahren, um passende Schrauben; Abflussrohre und Türschlösser zu kaufen. In Tsumeb ist nicht mehr viel zu finden, das Qualität hat.
Die Zahl der Armen nimmt täglich zu, die meisten von ihnen haben kein Geld, um an ihre Blechtüren die Türschlösser zu kaufen. Schnüre und Drähte, im Abfallplatz gefunden, tun es auch!
Am Himmel braut sich wieder etwas zusammen. Vielleicht wird es nachts wieder losdonnern.
Angekommen im APC Tsumeb: Die 4 Musikschüler haben nach dem Schlieesen um 17°° das APC bewacht, und jetzt, wo der Nachtwächter endlich um 20°° eingetroffen ist, können sie heimgehen; doch das wollen sie nicht; sie haben heute noch nichts gegessen und möchten mich dringend zur Küche heimbegleiten.
Nach der Pilz-und Spaghettimahlzeit sind sie wieder munter und gestärkt für den Heimweg.
Nein, diesmal nicht in der Schweiz, sondern an der linken Strassenseite von Tsumeb nach Otjiwarongo: Ein gelbes Wunder! Jeden Tag prasselt ein Platzregen nieder mit Blitz und Donner verstärkt. Wenig später sticht die heisse Sonne, und schon beginnt der sonst so trockene Busch zu blühen. Mein Beifahrer bemerkte, dass diese Blumen nicht einmal künstlich sind, sondern nur von der Natur.
Ich konnte beim schnellen Vorbeifahren die Giraffen im Busch hinten nicht sehen, doch der Beifahrer bagann die Giraffen zu zählen.
Die Strasse von Tsumeb nach Otjiwarongo ist gefährlich, da kann ich kaum lange nach Giraffen Ausschau halten.
Normalerweise ist diese Strassenseite dürr und braun. Aber so etwas Schönes bringt die Globalwarming zustande!
Es sind noch 180 km zu fahren, denn wir müssen in Otjiwarongo neue Türschlösser fürs APC einkaufen gehen.
Plötzlich sah ich zwei Männer an der Strassenseite, welche riesengrosse weisse Pilze den Vorbeirasenden zum Verkauf hochhoben. Das sind Pilze, die während der Regenzeit auf den Termitenhügel wachsen und als delikate Speise dienen. Ich hielt an und kaufte zwei dieser Pilze. Einer der Pilzverkäufer hat mir empfohlen, auszusteigen, um die besten Pilze besser aussuchen zu können. Schnell reichte ich ihm das Geld hin: "Is okay", und angsterfüllt fuhr ich schnell weg. Aussteigen kann sehr gefährlich enden. Zu oft berichtet die Zeitung von
niedergeschlagenen Fahrern, die dann beim Aufwachen ihr Fahrzeug vermissen.
Aber diese Pilze sind eine selten gute Delikatesse.
Eine weitere Ueberraschung: Der linken Strassenseite entlang rennen junge Zebras um die Wette. Ich begann etwas langsamer zu fahren, um die Tiere besser sehen zu können. Ich konnte sogar noch fotografieren. Wieder einmal Glück: Plötzlich sah ich die Polizei , welche Geschwindigkeitskontrollen durchführte. Dank der Zebras fuhr ich nicht über 120 Tempo.
Und schon ging die Sonne unter; wieder ein Tag, an dem ich etwas anderes hätte arbeiten können, statt 180 km in die nächste Stadt zu fahren, um passende Schrauben; Abflussrohre und Türschlösser zu kaufen. In Tsumeb ist nicht mehr viel zu finden, das Qualität hat.
Die Zahl der Armen nimmt täglich zu, die meisten von ihnen haben kein Geld, um an ihre Blechtüren die Türschlösser zu kaufen. Schnüre und Drähte, im Abfallplatz gefunden, tun es auch!
Am Himmel braut sich wieder etwas zusammen. Vielleicht wird es nachts wieder losdonnern.
Angekommen im APC Tsumeb: Die 4 Musikschüler haben nach dem Schlieesen um 17°° das APC bewacht, und jetzt, wo der Nachtwächter endlich um 20°° eingetroffen ist, können sie heimgehen; doch das wollen sie nicht; sie haben heute noch nichts gegessen und möchten mich dringend zur Küche heimbegleiten.
Nach der Pilz-und Spaghettimahlzeit sind sie wieder munter und gestärkt für den Heimweg.
Samstag, 11. Februar 2012
Auch Hunde hören mit
Jerome Cloete, der eben erfahren durfte, dass er letzten Dezember die Matura bestanden hatte, legt sich nun hart in die Arbeit des APC's. Er will Musik studieren, um einmal Komponist und Dirigent zu werden.
Hier dirigierte er am SamstagAbend das kleine APC Orchester, welches neben selbst komponierten Stücken auch klassische Werke spielte.
Während das Orchester spielte, hörten die Gunde und Lausbuben noch friedlich und aufmeksam mit, auch während der Marimbaklängen und Trommelschlägen waren sie einigermassen ruhig, aber sobald die Hip-Hop Tänzer einsetzten, begann das Gebell und das Schreien der pubertierenden Mädchen und mitgeschleppten Babies.
Ein Krach, der nur noch mit einem drohenden Machtwort des Ansagers beendet werden konnte.
Hier dirigierte er am SamstagAbend das kleine APC Orchester, welches neben selbst komponierten Stücken auch klassische Werke spielte.
Während das Orchester spielte, hörten die Gunde und Lausbuben noch friedlich und aufmeksam mit, auch während der Marimbaklängen und Trommelschlägen waren sie einigermassen ruhig, aber sobald die Hip-Hop Tänzer einsetzten, begann das Gebell und das Schreien der pubertierenden Mädchen und mitgeschleppten Babies.
Ein Krach, der nur noch mit einem drohenden Machtwort des Ansagers beendet werden konnte.
Sonntag, 5. Februar 2012
Gefahren kennen sie kaum
Auch diese Arbeit gehört dazu:Der Tanzlehrer hackt gekonnt genau immer in den gleichen Schnitt, hat aber keine Ahnung , in welche Richtung der Ast fallen wird. Die Leiter steht wacklig schief.
Da wurde vor 8 Jahren ein Bäumchen gepflanzt, niemand kannte weder Namen noch Herkunft der Pflanze. Doch heute hat sie sich zu einem Riesenbaum entwickelt, der nur während 4 Monaten Blätter trägt und deren übermässig dicken Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche sich ausweitet und dabei Wasserleitungen knickt und Mauerwerke zerstört. So ein Baum gehört vermutlich in eine weite Fläche, weder in eine Schule noch in einen Garten.
Und auf welche Seite diese schwere Astgabel fallen wird, weiss auch keiner. Die Drei rütteln, ziehen und stossen, sie fällt auf die Seite des Tanzlehrers in den weissen Turnschuhen und streift ihm seitlich die Hose runter. Glück gehabt!
Zum Dank fürs Fällen wird gegessen fast ohne Ende.
Eine Nachricht lähmte die Fröhlichkeit der Jungen:
Die Polizei werde mogen einer von ihnen abholen. Entweder bezahlt er N$ 400.- oder er muss ein Jahr hinter Gittern verbringen. Zum Glück hat er eine Arbeit im APC gefunden, womit er diese Busse bezahlen kann. Andere müssen absitzen gehen, weil sie sich einfach das Bussgeld nicht leisten können.
Dieser Schuldige (einer im Bild) wollte vor 8 Jahren, als er noch trank, im Streit seinen Freund niederstechen und verletzte ihn schwer. Auch er selber lag mit vielen Schnittwunden im Spital. Diese Kämpfer waren damal erst 17 und wurden bis zum Gerichtsurteil auf freien Fuss gesetzt. Gestern erst wurde der Fall im Gericht behandelt. Entscheid: 1Jahr Gefängnis oder N$ 400.- Strafe. Glück gehabt: Er arbeitet im APC, bekommt Lohn, und , so sagt er immer wieder, habe er sich Dank des APC's vom Alkohol befreien können.
Da wurde vor 8 Jahren ein Bäumchen gepflanzt, niemand kannte weder Namen noch Herkunft der Pflanze. Doch heute hat sie sich zu einem Riesenbaum entwickelt, der nur während 4 Monaten Blätter trägt und deren übermässig dicken Wurzeln knapp unter der Erdoberfläche sich ausweitet und dabei Wasserleitungen knickt und Mauerwerke zerstört. So ein Baum gehört vermutlich in eine weite Fläche, weder in eine Schule noch in einen Garten.
Und auf welche Seite diese schwere Astgabel fallen wird, weiss auch keiner. Die Drei rütteln, ziehen und stossen, sie fällt auf die Seite des Tanzlehrers in den weissen Turnschuhen und streift ihm seitlich die Hose runter. Glück gehabt!
Zum Dank fürs Fällen wird gegessen fast ohne Ende.
Eine Nachricht lähmte die Fröhlichkeit der Jungen:
Die Polizei werde mogen einer von ihnen abholen. Entweder bezahlt er N$ 400.- oder er muss ein Jahr hinter Gittern verbringen. Zum Glück hat er eine Arbeit im APC gefunden, womit er diese Busse bezahlen kann. Andere müssen absitzen gehen, weil sie sich einfach das Bussgeld nicht leisten können.
Dieser Schuldige (einer im Bild) wollte vor 8 Jahren, als er noch trank, im Streit seinen Freund niederstechen und verletzte ihn schwer. Auch er selber lag mit vielen Schnittwunden im Spital. Diese Kämpfer waren damal erst 17 und wurden bis zum Gerichtsurteil auf freien Fuss gesetzt. Gestern erst wurde der Fall im Gericht behandelt. Entscheid: 1Jahr Gefängnis oder N$ 400.- Strafe. Glück gehabt: Er arbeitet im APC, bekommt Lohn, und , so sagt er immer wieder, habe er sich Dank des APC's vom Alkohol befreien können.
Abonnieren
Posts (Atom)