Montag, 30. April 2018

das zweite Gesicht

In unserer Gallerie werden auch aus Stein gehauene Figuren erstellt.
Ein nicht unbekannter Künstler namens Nesto aus Zimbabwe arbeitet zur Zeit im APC. Er arbeitet still und spricht kaum ein Wort.
Dafür sprechen seine Kunstwerke wie hier "Das 2. Gesicht." Nesto hat Das Schweigen gelernt in dieser traurigen politischen Situation unter der teuflischen Diktatur des Präsidenten Mugabe's.
Nesto meinte, dass es in Namibia wegen der freien Meinungsäusserungen gut geht. Auch die Zeitungen verstecken nichts. Namibia steht in Sachen Pressefreiheit auf Platz 2 im afrikanischen Kontinent.

Sonntag, 29. April 2018

Eine geniale Sache


Die wieder neu Eingestellte Penelao, die früher einmal die Kontrolleur -Arbeit im APC inne hatte, tauchte plötzlich wieder auf und wollte Arbeit.
Sie kam gerade im richtigen Moment; denn ich brauchte jemanden, die oder der unsere neu eröffnete APC Galerie führen kann. Sie ist zuverlässig und hat einen guten Umgang mit allen Besuchern, welchen sie unsere Kunstwerke erklärt und zum Kauf anbietet. So können wir mit unsern eigenen Sachen Geld fürs APC einholen.

Die Volontärin Hannah aus Feldkirch


Hannah Ederle's letzter Arbeitstag nach 3 Monaten Intensiv- Workshop für Cello und String-Ensemble .
Hanna zeigte sich nie unzufrieden trotz der  manchmal kargen Situation wie:
Manchmal keine Elektrizität,
das einfache Essen,
keinen freien Ausgang abends (zu gefährlich),
zu grosse Distanzen für Ausflüge,
und trotzdem gefiel es Hannah:
Das Geheimnis waren die zutraulichen Kinder und die fröhlichen, hilfreichen Jugendlichen im APC und zuhause,
und nicht zuletzt sie selbst als zufriedene und einfache Person mit hohem Niveau.
Tschüss Hannah und auf Wiedersehen!

Samstag, 28. April 2018

Der Heissgesuchte kam heute wieder


Der gesuchte Buschmann von gestern kam heute mitten in die Konzertprobe mit einem Straussenei und bat mich zu kommen und dieses Ei ihm abzukaufen.
Ich rief einen jungen San vom APC, dieses Ei für die Foto schön zu halten und mir die Neuigkeiten des Mannes zu übersetzen. Die San haben immer interessante Geschichten zu erzählen.
Der Buschmann fragte, ob wir ungestört unter einem Baum reden könnten. Der Übersetzer musste dabei sein; denn ich verstehe diese San-Sprache mit ihren 21 verschiedenen Klicks und Schnalzen nicht.
Er übersetzte: Der Buschmann wisse um die Heilkraft dieser geheimen Wurzel. Er wolle sie wirklich für die vielen Kranken hergeben; aber nicht direkt zu den Ärzten, sondern nur über mich; denn er wisse, dass ich kein Talent zum Ausbeuten habe. Der Ort, wo er diese Wurzel ausgrabe, wisse niemand, auch die Amerikaner nicht, sonst würden sie es gleich tun wie sie es mit unserem Hofdia  Kaktus getan haben. Die kamen mit Lastwagen, raubten tonnenweise aus der Kalahari Wüste, luden sie auf und fuhren weg. Wir verloren somit unser Geschäft.
Die San brauchten die Hoodia  zum Überleben, wenn sie tagelang auf Jagd gingen. Sie assen sie, wenn sie Hunger und Durst hatten. Das Hungergefühl verschwand, und so konnten sie lange ohne Nahrung überleben. Die fetten Amerikaner, die den ganzen Tag nur essen, wollten diese Hoodia in Pulverform zum Abnehmen haben, ein grosses Geschäft für jene.  
Da lachte der Buschmann lange.
Also, sagte er, wenn ich wisse, wieviel die Ärzte von dieser Wurzel zur Heilung der Kranken brauchen, solle ich ihm dies sagen. Ein wenig Geld müsse ich verlangen, soviel, dass er und seine Familie genug zum Essen haben, vielleicht N$ 200.- oder auch 500.- ($ 100.- sind 9 sfr.). Für einen Sack voll der getrockneten und in Scheiben zerschnittenen Wurzeln. Er käme wieder.
Er winkte freudig und ging.

Freitag, 27. April 2018

Von Ärzten heiss gesucht


Vor etwa einem halben Jahr kam eine Ärztin ins APC und fragte, ob wir einen älteren Buschmann aus Tsumtsabis (60 km von Tsumeb entfernt) kennen, der sich in Heilkräutern auskennt. Wir fragten sie, weshalb sie diesen Mann bei uns suche. Sie bemerkte, dass hier gerne spezielle Leute hereinschauen, weil der APC Platz für alle einladend wirke.
Heute erschien dieser gesuchte Mann aus Tsintsabis, lächelte freundlich und winkte mich herbei. Er öffnete eine zerknüllte Zeitung und strich sie auf dem Boden glatt. Darauf legte er runde, getrocknete Pflanzenblätter und sagte, dass diese ein Geschenk für mich seien, da ich ihm immer wieder eine Halskette aus Strausseneier oder geschnitzte Vögel abkaufte.

"Diese runden, dekorativen Dinger können alle Krankheiten heilen, " meinte er stolz.
Ich versuchte ihm zu erklären, dass er von Ärzten gesucht wurde. Daraufhin lächelte er nur und sagte , dass diese Stücke mir gehören. Es sei sehr schwierig, diese Wurzel aus der Tiefe auszugraben, zu trocknen und dann in Scheiben zu schneiden, um sie als Tee kochen zu können. Er riet mir, täglich einen Tee zu trinken, damit ich nie krank werde.
Gut, so kochte ich mir heute Abend einen Tee. Er schmeckte bitter.
Ich habe hier von Ärzten gehört, dass sie nie Buschleute (San) behandeln müssen; denn entweder kurieren sie sich selber mit geheimen Pflanzen oder sie werden einfach nie krank.

Freitag, 20. April 2018

Diese Goldhennen legen keine Goldeier


Diese Goldhennen sind schrecklich undankbar. Sie befinden sich beim Eingang des APC und  dürfen  den ganzen Tag Musik hören. Da erwartet man doch, dass sie irgendwann als Dank Goldeier legen würden; gerade jetzt, wo wir uns alle Mühe geben müssen, um die anstehenden Rechnungen zu bezahlen.
Vielleicht erbarmt sich die deutsche Botschaft in Windhoek, die durch ihre Arroganz und Nachlässigkeit  auf der Schengen -Visa Abteilung dem APC  viel Schaden zugefügt hat. Sie sollte wenigstens anstandshalber einen Schadenersatz in Form von einigen Goldeiern leisten.
Wer dazu Fragen hat, melde sich bitte an mich : artslis@mweb.com.na

Das jüngste Kinder Orchester in APC Tsumeb


Rebecca, vorne als Dirigentin, klopfte vor wenigen Jahren an meiner Küchentür und bat mich um einen Haushalt-Job. Ich überliess ihr meine Unordnung in der Küche. Als ich nach einer Stunde zurückkam, war die Küche wie neu. "Diese junge Dame kann arbeiten," dachte ich und stellte sie gleich ein. Ich riet ihr an, nebenbei noch Flötenstunden zu nehmen. Sie übte sogar nachts. Nach einem Jahr gab ich ihr einen Job als Flötenlehrerin im APC für die Anfänger. Nebenbei nahm sie Trompetenstunden, und ein Jahr später stellte ich sie als Trompetenlehrerin ein. Bei Rebecca fehlen selten Kinder. Sie unterrichtet auch Erwachsene, vor allem Lehrer aus Primarschulen.
Heute hat sie das jüngste Kinder-Orchester organisiert und zu dirigieren begonnen.
Johanna Eberle, eine Volontärin für Cello aus Feldkirch (2. v. r.) bemerkte, dass selbst die Kinder in ihrem Heimatort nicht so sauber und konzentriert spielen, wie diese 8 bis 12 Jährigen hier.
Rebecca dirigiert sehr klar, bestimmt und ruhig, nicht so wie manche Dirigenten, die ihr Haar schütteln und allerlei Akrobatik ausüben und meinen, dass sie Begabte seien.

Donnerstag, 19. April 2018

Musik bringt selbst die Ärmsten weiter

Diese hohe Konzentration der Kinder beim Zusammenspielen bleibt nicht ohne Folgen:
Die Kinder haben plötzlich bessere Schulleistungen, leiden weniger unter Gemütsschwankungen und reden überlegter.

Diese Fähigkeiten bringen Kinder aus den Blechhüttenvierteln weiter im Leben.

Wenn Leute sagen, dass man solchen Kindern besser Brot  als Geigen geben sollte, ist das recht kurzsichtig; denn das Brot ist in wenigen Sekunden hinunter gewürgt, während die Geige im obigen Sinne mehr zu verdauen bietet.

Sonntag, 15. April 2018

todmüde, aber zufrieden

 sassen heute nachmittag 7 Jugendliche im Marimba Raum und konnten vor Müdigkeit weder spielen noch reden.
Gestern Nacht spielten sie in der Mokuti Lodge von 19°° bis 22°° ununterbrochen für die begeisterten Touristen. Anschliessend durften sie am Buffet teilnehmen , (oder sich einmal von guten Dingen vollstopfen.)  Um Mitternacht in Tsumeb angekommen, wollten sie nach Hause gefahren werden; denn vor lauter vollen Bäuchen konnten sie kaum laufen.
Da gibt es eine Geschichte von einer nördlichen Gegend Namibias, welche Folgendes erzählt:
Eine hübsche Tochter wird von verschiedenen Männern umworben. Die Tochter fragt die Mutter um Rat, welcher dieser Männer sich am besten für einen Bräutigam eignen würde. Die Mutter rät ihm, jedem einzelnen einmal heimlich nach zu schleichen, um fest zu stellen, wie gross sein Scheisshaufen   sei. Je grösser dieser sich auftürme, desto besser; denn es zeige, dass der Mann aus einem reichen Hause  stamme.







Wir können von Afrika lernen


Wenn ich am Nachmittag müde und überhitzt ins APC laufe, denke ich manchmal, wie es schön wäre, einfach zu Hause zu bleiben, um schlafen zu können.
Aber kaum bin ich am Eingangstor angelangt, rennen mir fröhliche Kinder entgegen und grüssen mich freudig, auch wenn manche von ihnen seit gestern Abend noch nichts gegessen haben. Diese Fröhlichkeit ist ansteckend.

Dieser genügsame uns stolze Blick nach einem Kompliment des Gitarren Lehrers, Vor der Gitarrenstunde fragte mich das Mädchen um etwas Brot; und jetzt, wo es so genügsam dreinschaut, wollte ich ihm ein Stück Brot geben. Aber es sagte, dass es zuerst tanzen möchte. Nachher gerne Brot!
Es ist diese Fröhlichkeit und Genügsamkeit der Kinder und Jugendlichen, was die Volontärinnen und Volontäre aus Europa so zufrieden macht, wenn sie hier sind und auf jeglichen Luxus verzichten müssen.

Was Du sagst, das bist Du selbst

Als Kinder hatten wir manchmal Streit.Wenn dann ein böses Urteil über jemanden ausgerufen wurde, so schrie der Betroffene oder riefen die Beteiligten zurück:"Was Du sagst, das bist Du selbst!" und somit endete der Streit oft ziemlich schnell; denn der Verurteilende begann sich zu schämen.
Wenn Trump öffentlich in der ganzen Welt behauptet, dass die afrikanischen Staaten Arschlöcher seien, dann weiss jeder nach dem Sprichwort der oben genannten Kinder, was dieser Trump eigentlich ist.
Schämt er sich eigentlich nicht? Und alle , die ihm folgen, auch nicht?

Freitag, 13. April 2018

Performance im tiefen Busch



Heute gaben unsere Marimba Spieler eine 2 1/2 stündige Performance in der ungewöhnlich grünen Etoscha Pfanne. Links gegenüber der Spieler sassen betuchte Touristen an elegant bedeckten Tischen zum Mittagessen. Einige Kellner trugen Schusswaffen, um eventuelle Reisspfoten fern zu halten. Auch die Marimba Spieler waren etwas unruhig und schickten jeweils einen der Musikanten etwas abseits, um Löwen, Hyänen oder Leoparden zu sichten. Um eine besseres Bild für die Touristen zu geben, musste ich meinen Bus etwas im Busch verstecken. Auch dieser Busch zeigte sich im tiefsten Grün. So habe ich die Etoscha noch nie gesehen. Ich wartete Zeitung lesend im Auto; wagte kein Fenster aufzumachen; denn die Blackmambas schnellen durch jede Öffnung. Und eben las ich in derselben Zeitung, dass gestern ein Tourist von einem durch das offene Autofenster skalpiert wurde. Er wollte die romantische Atmosphäre, indem er im Auto übernachtete, doch in Afrika geht das nicht einfach; denn die Gefahr der  blutrünstigen Vier-oder dann auch der geldgierigen Zweibeiner ist zu gross.
Am Schluss der Performance durften wir uns auch an den Tisch setzen und uns mit den feinsten Delikatessen ernähren. Einige kannten kein Mass und stopften sich so voll, dass sie sich kaum mehr zum Wagen bewegen konnten. Während der ganzen Heimfahrt schnarchten sie tief, und ich kämpfte mich mit Wachhalten am Steuer in der schwülen Hitze durch. Trotzdem allem war es ein eindrucksvolles Erlebnis

Donnerstag, 12. April 2018

In einem Paradies lernt man besser

E
Ein Junge übt schon seit über mehr als einer Stunde draussen vor dem Trompetenhaus. Es tönt etwas zu laut für die gegenüberliegenden Violinhütte, und der Geigenlehrer beschwert sich:" Dieser Bengel könne doch in die Trompetenhütte üben gehen." Doch der Junge wehrt sich heftig,; denn 1. sei das Haus, in welchem er übe , fad und leer, Er könne viel besser im schönen Garten üben. Dieser Junge kommt aus einer Blechhütte, die von Bierbuden und Kriminellen umgeben ist.
Zum Glück kommt er täglich hierher, wo er sich wohl fühlt und dabei noch viel lernen kann.
So ähnlich ergeht es vielen unsern Kindern und Jugendlichen.

Sonntag, 8. April 2018

Konzert der APC Spieler , sehr speziell


Die Frau links im schwarzen Dress ist die first Lady, d.h. hier die Frau des Staatspräsidenten, eine einfache Frau, die sich für die Jugend einsetzt, und die unsere jungen Spieler als Vorbild für all jene Jugendlichen darstellt, die anstelle von Herumhängen etwas Kreatives tun sollten.
Aber immer meine gleiche Frage: Wann hat das Ministerium Geld , um das APC zu unterstützen.?

Das Konzert in Windhoek ein Hit


Am 05. April gab das APC in der berühmten Christus Kirche, welche direkt neben dem Regierungsgebäude steht, einKoncert mit 2 Harfen, 2 Celli, einer Traversflöte und einer Geige ein eindrückliches Konzert. Die leider etwas wenigen Zuschauer waren sehr beeindruckt und wollten etwas über das APC hören. Das tat ich dann.
Anschliessend baten mich Zuschauer, im  Blechhüttenviertel ebenfalls ein APC aufzutun. Das Geld und den Boden hätten sie bereits.
Wir werden sehen, was die Zukunft vermag.