Samstag, 26. Oktober 2019

Wo das Ende der Armut beginnt


Wo Jugendliche beginnen, ihren Selbstwert zu erkennen  ( denn  die Schulen und oft auch die Eltern, sofern sie überhaupt welche haben, hatten ihn nicht erkannt und deshalb auch nicht gefördert), erwacht die Erkenntnis, ihres Glückes eigener Schmied zu sein. Dann tun sie sich in Gruppen zusammen und üben so lange, bis sie finden, gut genug zu sein, um an Hochzeiten, Beerdigungen, Graduations und andern Volksfesten aufzuspielen , um davon Geld für die Bewältigung ihres Alltags zu bekommen.
Manchen wird sogar einen bezahlten Job als Musik - oder Kunst-Lehrer angeboten.
Wenn ich das so sehe, wünschte ich, mehr Sponsorengelder zu erhalten, um mehr Jugendlichen und Kindern diesen Weg öffnen zu können.

Wenn ich wählen könnte, wäre es für mich klar, dass

ich den Minister für Sicherheit CHARLES NAMOLOH als Präsidenten wählen würde. Gestern warnte NAMOLOH die jungen Leute, korrekt, hart und respectvoll  zu arbeiten und nicht einfach hierher in ein Polizei Training zu kommen, um eure selbstverschuldete Armut  auf faule Art zu lösen.
Aber leider steht Namoloh  nicht auf der Präsidentschaft-Wahlliste.
Doch leider sind zu viele sog.Polizisten, die seine Anweisung nicht befolgen, die mit den Dienstwagen privates Business tun, und wenn man wirklich Hilfe benötigt, um z.B.eine Messerstecherei zu verhindern, sind angeblich keine Polizei Autos zur Verfügung, etc..
Gäbe es in allen Ortschaften einen Charles Namoloh, wäre Namibia ein Vorzeigeparadies für die Welt.

Donnerstag, 24. Oktober 2019

Ich verstehe gut, wenn man nicht in Afrika investieren will

Heute Mittag bekam ich von der Polizei einen Anruf, sofort auf den Posten zu kommen. Ich fragte höflich, ob ich auch morgen kommen könne; denn ich hätte gerade sehr viel zu tun. Nein, tönte eine barsche Stimme, ansonsten kämen sie mich einlochen. Wenn ich etwas verbrochen hebe, können sie mich ruhig einlochen kommen, war meine Antwort. Ich ging nicht hin; denn ich wusste, dass jemand Böses tun will. Kaum hatte ich mit den Kindern die Arbeit auf der Bühne begonnen, kommen 3 Uniformierte und hiessen mich in einen leeren Raum zu gehen. "Sorry, alle Räume sind besetzt", sagte ich. Hinter den Polizisten watschelte einer unserer  Arbeiter daher. Er hat von einem Tag auf den andern seine Arbeit gekündigt und wollte noch Lohn, was selbst gegen die Gewerkschaft verstösst. Doch die Polizei behauptete, dass sie über dem Labour Gericht stehe; aber ich konnte ihr das Gegenteil beweisen und sagte: Locht mich nun ein und hielt meine Hände hin. Aber niemand wagte mir die Handschellen anzulegen.
Nach langen Quereleien sagte ich, dass ich Besseres zu tun habe und schickte sie zum Labour Office, was sie auch nicht tun wollten. Da entdeckte ich, dass dieser Arbeiter, der ohnehin fürs APC nicht mehr viel Positives brachte, mit einer dieser Polizistinnen verwandt war.
Ich schickte sie weg, sie winkten dann freundlich und sagten, wenn ich morgen nicht bezahle, würden sie wieder kommen.
Aber ich werde morgen zuerst den Police Chef aufsuchen und fragen, woher er seine Angestellten beziehe.
Ich verstehe die Investoren, die lieber in andere Kontinente investieren gehen als in Afrika, wo einfach sehr vieles nach Willkür geht. Es fehlt eben an guten Schulen, an guten Erziehungsprojekten und an korruptfreie R....

Sonntag, 13. Oktober 2019

Die Schönheit der Etoscha scheint vorbei zu sein


So sieht die Etoscha heute aus.
Was haben da die Giraffen, Elefanten, Büffel und alle andern Antilopen noch zu fressen? Die Elefanten kauen  die harten, dürren Äste , und ihre Zähne gehen dabei kaputt, was den Tieren viel Zahnschmerzen bereitet, und so essen sie nichts mehr und verhungern.
Die Schweiz ist einige Male kleiner als die Etoscha. Was könnte die Schweiz unternehmen, wenn das ganze Land nur noch so aussehen würde??? Kein einziges essbares Blatt oder Gras; alles verdorrt und braun.
Der Regen hätte schon längst kommen sollen. Am Himmel tauchen vielversprechende Wolken auf, aber kurz darauf fegen die Winde die Hoffnung wieder weg.

Tradition kann die Erde auch zerstören


Dieser Eingang in einen traditionellen Kraal sieht zwar schön aus, aber wer immer noch Bäume
fällt, um die Einhagung und Gänge in den Kraals aus solch edlen Baumstämmen zu benutzen, ist genau so schuldig an der Erd-Zerstörung wie die Auto-Plastic und Papier-und Acrylic Hersteller. Die Bäume sind nicht mehr da, um die vorbeiziehenden Wolken aufzuhalten, die dann regnen werden. Der aufwirbelnde Wind der sich wiegenden Palmen und Bäume gibt es nicht mehr, und so fegen die Wolken im Höllentempo vorüber, und es hinterlässt noch mehr Hitze.

performance in Onguma Lodge bei der Etosha


Susanne Rotordo vom Pfarreirat in Kloten steht da Parade mit der Marimba Gruppe und den Tänzerinnen, die von der Pfarrei eingeladen wurden, im nächsten Jahr in der Schweiz zu spielen.
Nun ist ein Anfang getan: Susanne ist begeistert von der afrikanischen Musik, die sie sich hier kritisch angehört hatte.

Freitag, 11. Oktober 2019

Die Wunder kommen unerwartet

All jene Schüler und Schülerinnen, welche wegen Matura-Prüfungen, Schulzeit-Verschiebungen und andern obligatorischen Kursen vom APC wegziehen mussten, tröpfeln langsam wieder zurück; denn einen Job zu finden, ist in Namibia zur Zeit fast aussichtslos, und das Mobben und die unmenschlichen Wohnungen und ausnützenden Situation, vor allem den Mädchen gegenüber lassen sie wieder ins "Paradies" zurück flüchten, wo sie wieder musizieren, malen, tanzen, Schach spielen und frei diskutieren dürfen.
All diese jungen Menschen sind gut ausgebildet, können durch die Freiwillen aus Europa noch besser werden  ,  und nun beginne ich wieder zu fantasieren wie damals vor 17 Jahren.

Etwas wie ein Neuanfang des APC


Pater Pius aus der Kath. Pfarrei Kloten und die beiden sympathischen Frauen Susanne und Albertina aus dem Pfarreirat  Kloten wagen einen grossen Neuanfang des APC:
Sie sind extra nach Namibia gereist, um uns mit einer Einladung der Marimbagruppe, Tänzerinnen und andern guten Instrumentalisten in die Schweiz zu holen, wo die Gruppen nächstes Jahr an verschiedenen Orten Konzerte geben können.
So hatte damals vor 17 Jahren das APC seinen Grundstein legen können, als das APC Oshikuku von der Pfarrei Sargaas und der Musikschule Feldkirch über meine Schwester Rita Varch   und Lucia Haselbacher auf eine europäische Konzert-Tournee eingeladen wurden. Dank Ihnen fanden wir viele Sponsoren, vor allem die Firma OMICRON aus Klaus im Vorarlberg, die uns 15 Jahre lang über einen Vertrag sehr grosszügig unterstützten.
Wohin die Grundsteinlegung geführt hatte, konnte ich noch nicht wissen, nur träumen von einem grossen Zentrum für Kultur, wo Kinder und Jugendliche aus allen Sozialschichten über die Sprache der Engel und der Visual Art zusammenfinden, in Frieden leben können und beste Aussichten für einen Beruf erlangen werden. So kam es auch, und ist es auch heute.
Viele Städte fragen uns, ihnen auch so ein Paradies auf die Beine stellen zu helfen. Wir wollen, Lehrkräfte haben wir dafür ausgebildet. Aber wir haben sie bis jetzt immer nur auf eine spätere Zeit vertröstet; denn da braucht es finanzielle und ideelle Hilfe, besonders wenn der namibianische Staat sich bankrott erklärt hat.
Hans Leu, der Mitbegründer des APC, ist mit seinem Körper nicht mehr da; aber warum wurde seine Asche nach dem Versinken im Kavangofluss zu strahlenden Sternen verwandelt, die zu mir zurückkamen, sogar auf meinem Kopf eine Krone bildeten, was einige gesehen  und Fotos geknipst hatten, die ich im July 2019 in einem Block veröffentlicht hatte. Hans Leu war viele Jahre auch in der Pfarrei Kloten tätig.
Ich beginne wieder zu träumen wie damals bei der Grundsteinlegung. Und ich weiss auch, dass alles, was man andern tut, zu einem wieder zurückkommt.

Montag, 7. Oktober 2019

Eisenbahn wäre die Lösung in Namibia


Zu heiss, allzu heiss und schamlos brennt die Sonne die Erde im ganzen Norden Namibias aus. Die Tiere stehen an den Strassenrändern und können nicht mehr über die Strasse laufen; denn die bis auf die Knochen abgemagerten und kraftlosen Körper schaffen das nicht mehr.
Unsere Lehrer, die heute das APC Oshikuku besuchten, kamen sehr traurig und überhitzt zurück:" Wir sind froh, in Tsumeb wohnen zu können; denn hier zeigt die Natur noch grüne Farbe.
Die zerplatzte Autoscheibe an meinem Bus ist direkt nichts mehr im Verhältnis zur Dürre. Gideon , der den Plastiksack auf den Rahmen klebte, meinte sogar, dass diese Farbe uns stets an Wasser erinnern möge, was doch gut sei.
Wenn ich mich erinnere, wie die Züge in der Schweiz in die Bahnhöfe fahren: Viele Leute steigen aus und viele eilen in; und schon gehts im Tempo wieder weiter. Hier warten Menschen während Stunden in der Hitze und wenn dann endlich die Busse (sog. Taxi) vollbeladen sind, wird losgefahren. Man sieht manchem die Angst an:"Komme ich am Ziel an oder nie mehr?"
Namibia hat eine der höchsten Todes Raten  durch Auto Unfälle.

Samstag, 5. Oktober 2019

Namibia mit 360 Sonntagen im Jahr

Die ewige Sonne brennt täglich neu von früh bis spät.
Heute in den Mittagsnachrichten, die ich übrigens täglich höre, machte die Wiettervorhersagerin die Bemerkung, dass es am Himmel einige Wolken gegeben habe, einfach noch um uns in Namibia zu erinnern, wie Regen ausschauen könnte, damit wir das nicht vergessen.

Und eine weitere gute Nachricht:
Namibia ist das erste Land Afrikas, das diese Woche Solarautos in Windhoek eingeführt hat.
Ein Traum der Menschheit geht langsam in Erfüllung.  Endlich: Die Regierungsleute werden zum Glück von der globalen Wasserknappheit auch betroffen, nicht nur die Armen, und somit tut sich endlich etwas.
Eine Chance für die Ärmsten: Sie schneiden überall, wo es möglich ist, das letzte dürre Gras und verkaufen es an die Bauern, die ihr letztes Vieh vor dem Hungertod retten wollen. So stehen Leute überall mit Grasballen an den Strassenrändern. Beim Verkauf solcher Ballen bekommen sie etwas Geld.

Grosses Zertifikat-Konzert im APC
Vor 2 Jahren war es noch Hans Leu, der unsern Kindern und Jugendlichen, die das jährliche Schlussexamen in den verschiedenen Musikinstrumenten bestanden haben, das Zertifikat überreichte. Heute Abend war es sein Nachfolger Herrn A. Neethling, der diese Aufgabe übernahm. Es waren 50 Auszeichnungen, die wir den Spielern übergeben konnten. Das Jüngste war 3 jährig, mit einem Xylophon Zertifikat, der Älteste 32 mit einem Gitarren Zertifikat.