Sonntag, 28. Februar 2016

einfach gut

Die Tänzerinnen haben das Publikum in der Mokuti Lodge eingefangen, sei es mit Leoparden-, mit dem Geister-oder mit dem traditionellen Ovambo Tanz. Unermüdlich tanzen sie schon die 5. Nacht in dieser Woche, eine wirklich strenge Arbeit. Das tut eigentlich gut; denn dabei lernen sie Disziplin beim freudigen Tun. Auch wenn sie jeweils  am nächsten Morgen um 07°° in der Schule sein müssen. Auch für die 5 Marimba Spieler kein leichtes Spiel, während Stunden zu performen. Und dann die nachmitternächtliche Heimfahrt nach Tsumeb, 100 km auf einer unbeleuchteten Strasse ohne Randmarkierung, nie wissend, wann einem eine Giraffe, ein Kudu oder sonst so ein wertvolles Tier durch die Frontscheibe grüsst.
Das Mädchen mit der Tierbemalung namens Albertina erzählte mir heute , dass sie sich beim Tanzen wohl und befreit fühle. Sie möchte das Tanzen zu ihrem Beruf machen.

Und sie tanzten auf den Tischen

Die Marimba überraschten die russischen Gäste, die nicht mehr ruhig sitzen konnten. Sie begannen sich mit unsern Tanz Mädchen zu bewegen, und als die Marimba lauter und schneller zu spielen begannen, sprangen sie auf die Tische und begannen zwischen den Wein-und Schnapsgläsern zu tanzen. Einer hob sogar seine Frau in die Höhe, hopste dabei zwischen den eng aneinander stehenden Gläsern, und , kaum zu glauben: Kein einziges Glas kippte oder wurde verschoben.

Freitag, 26. Februar 2016

Hitze und Fernweh

6 Flugzeuge landeten auf dem Flugstreifen der Mokuti Lodge im Etoscha Nationalpark. Aus jedem Flugzeug stiegen ein paar Russen, die von den APC Trommlern begrüsst wurden. Bis jedes Flugzeug gelandet und richtig parkiert war, dauerte es  2 Stunden. Die Gäste freuten sich riesig über so einen unerwarteten Empfang im afrikanischen Busch.
Trotz Hitze und Schwielen an den Händen wollten die Trommler nicht zum Auto zurückkehren. Ich rief sie; doch aus lauter Staunen über diese richtigen Flugzeuge, die sie sonst  nur von Bildern her kennen und aus grösster Sehnsucht, auch einmal so ein Ding besteigen zu können, das einem irgendwo hin bringt, blieben sie noch lange stehen. Das Fernweh hat sie gepackt.

Donnerstag, 18. Februar 2016

Das Geheimnis, wie eine Gemeinde das Geld los wird

Im APC war eine Wasserleitung geplatzt. Das kommt hier in Tsumeb fast täglich irgendwo vor; denn die Wasserleitungen sind schon sehr alt. Eigentlich sollte die ganze Stadt neu saniert werden. Wir telefonierten vor einigen Tagen der Gemeindeleitung, dass sie ihren Fachmann für diese Reparatur so schnell wie möglich senden könnten. Da bis heute niemand kam, brachten wir der Gemeinde ein Bild von der zerplatzen Leitung, und eine halbe Stunde später kam nicht nur ein Arbeiter, sondern 7 Männer erschienen. 2 arbeiteten, und die andern 5 schauten zu. Als nach  einer Stunde die Leitung geflickt war, zogen alle 7 im Gänsemarsch wieder weg.
Der Gitarrenlehrer begann zu spotten:"Nun weiss ich, warum die Gemeinde nie Geld hat!!"

Sonntag, 14. Februar 2016

Der sagenumwobene Tamboti Baum

Ein Knall, und die Hälfte des Tamboti-Baumes krachte genau auf den Platz im APC, wo noch vor wenigen Minuten einige Kinder Gitarre spielten. Das war am Freitag Abend. Am Samstag Morgen staunte ich, wie unaufgefordert die Lehrer herbeieilten und mit dem Aufräumen begannen. Ich bemerkte, dass die am Montag auch noch getan werden könnte."Nein, unmöglich. Wenn ein Tamboti nieder kracht, und das Geäst liegen bleibt,wird Unglück über uns kommen." Dieser Baum spendete Schatten über 3Musikhütten, und nun brennt die Sonne auch hier weiter.
Der Talboti enthält in seinen Ästen weisse Milch, die, wenn sie auf die Haut tropft, diese gleich verätzt. Man kann das Holz erst zum Kochfeuer verwenden, wenn es lange an der Sonne gelagert und total ausgetrocknet ist. Dann riecht es wunderbar. Das Holz ist in der Mitte rot. Reiche Leute lassen sich daraus Möbel anfertigen, und noch nach vielen Jahren riecht die ganze Wohnung noch frischer als Sandelholz. Ein Lehrer bekam einen Tropfen der weissen Milch auf ein Augenlid, das sofort hoch geschwollen wurde. Er rannte ins Spital. Alle bekamen etwas Angst und sagten, dass wir nicht schnell genug mit Aufräumen seien. Vor der Dunkelheit war immer noch viel Geäst am Boden, und so beschlossen sie, am Sonntag in der Früh, weiter zu arbeiten. Ich glaubte ihnen nicht und sagte mal zu.  Sogar der Bonnani, der Cellolehrer, der normalerweise den ganzen Sonntag mit Schlafen verbringt, stand mit einer Panga vor 8"" startbereit.
Dieser Baum ist gefährlich, sagte einer; denn er zieht die Black Mambas an. Diese Schlangen trinken diese Milch, was sie sehr aggressiv macht. Deswegen treiben die Bauern das Vieh unter dem Tamboti Baum weg; denn die Black Mamba ringelt den Schwanz um einen Ast und lässt sich herunterbaumeln. Kommt dann ein Tier oder ein Mensch vorbei, beisst sie schnell zu und bringt dieses Lebewesen in wenigen Minuten zum Tod.
Die beste Ehe gelingt, wenn die Braut an der
Hochzeit  einen Tamboti Baum in ihrem Garten vorzeigen kann.
Ich sah die Lehrer noch nie so schnell und kraftvoll arbeiten. Sie kletterten am Stamm hoch, um alle übrig gebliebenen Äste abzuhacken. "Diesen Stamm werden wir am Montag morgen wegsägen; denn wenn er brechen würde, könnte er das Bühnendach im Hintergrund oder das Gitarren Haus (vorne rechts) zerhauen. Es ist ein sehr schweres Holz".
Ich staunte wirklich, wie die unter der senkrecht heizenden Sonne so zu arbeiten vermochten.
Es scheint, dass der Aberglaube hier eine sehr starke Macht hat, die Leute zum Arbeiten zu bringen, vielleicht sogar mehr als das Geld es normalerweise tut.

Samstag, 13. Februar 2016

so kommt es billiger


Wie kann ich im APC die Ausgaben etwas vermindern? Die Löhne tiefer ansetzen, ist unmenschlich angesichts der täglichen Inflation. Aber überflüssige Arbeiter, d.h. jene Angestellten im APC, die nichts dazu lernen wollen, und dessen Arbeit mit der Zeit auch von den Schülern übernommen werden kann, nach Hause in den Busch zu schicken, wo es besser ist, auf ihren Feldern zu arbeiten. So kann ich Löhne einsparen und zugleich etwas gegen die Landflucht tun. Hier im Bild: Die Kinder können ihre Namensschilder beim Eintreten ins APC selber heraussuchen und vor dem Verlassen das Schild  wieder ins richtige Fach legen. Offensichtlich macht es ihnen auch Spass.
Vorher war eine Dame dafür angestellt, und sie hatte auch die Einhaltung der Stundenpläne kontrolliert und manchmal die Toilette geputzt.
Der Gärtner kann nebenbei die Stundenpläne kontrollieren; denn er kann lesen, und die Lehrer müssen den Kindern das richtige Benutzen der Toiletten beibringen.

Sonntag, 7. Februar 2016

Bongani wurde schon wieder gestohlen

Diese Cellofigur namens Bongani sass mit den andern Metall-Spielern zusammen im Garten Orchester. Als es Weihnachten war, brauchte jemand Geld, stahl den Cellozspieler aus dem Orchester, und als er ihn gerade zum Tor hinausschleppen wollte, entdeckten dies meine Nachbarn, die ihn beim Stehlen hinderten, und sie brachten ihn wieder zum alten Platz zurück. Doch tags darauf sass er unter einem Baum, ganz allein. Ich setzte ihn wieder zum Orchester hin.
Und gestern fand ich ihn im Garten seines Schülers, der mir erklärte, dass Bongani sein Vorbild sei und er mich bitten möge, ihn hier zu lassen. Er sitzt nun zwischen dem Cello-Haus und den farbigen Zierröhren. Der richtige Bongani stellte mit Stolz fest,  dass er nicht gewusst habe, dass er so beliebt sei.