Freitag, 30. März 2018

APC braucht dringend Geld

Wir Hirnen sehr viel darüber, wie wir das APC weiter führen können; denn wenn die Finanzen immer weniger werden, müssen wir sehr viel unternehmen, um Einnahmen zu machen. So üben wir im Moment für verschiedene Konzerte ausserhalb des APC, wie z. B. morgen Abend in der Mokuti Lodge ein Marimba Konzert für die Touristen. Oder nächste Woche ein spezielles Konzert in der berühmten Christus Kirche in Windhoek (siehe Plakat)

Ein weiteres Projekt:
I
Im nahegelegenen Einkaufszentrum fallen die dicken Bäume um, weil die Bauherren vor ca. 5 Jahren  die Hartholz-Bäume ohne Wurzeln eingesetzt hatten, und nicht wussten oder nicht wissen wollten, dass diese Stämme von innen her von Insekten aufgefressen werden. So kam es kürzlich vor, dass während der Nacht so ein dicker Baum niederschmetterte. Zum Glück war dies nicht tagsüber passiert, wo es vielleicht Passanten hätte treffen können. So hat der Manager das APC ersucht, anstelle dieser Bäume künstliche, stabile Baumstämme einzupflanzen, die sich nicht mehr verändern. Im Ganzen wäre 6 solch grosser Bäume zu "basteln". Wir sind im Moment beschäftigt, ein erstes Modell aus Draht herzustellen: Eine Riesenarbeit, aber hoffentlich auch ein Riesengewinn fürs APC.
So ergibt sich ein Projekt um das andere, aber alle ausserhalb vom APC. Das hat den Nachteil, dass der Unterricht im APC selber etwas leidet; denn einige Lehrer sind zu stark ausserhalb engagiert. Einige Kinder jammern bereits, weil sie die Lehrer im APC zu sehr vermissen.

Samstag, 24. März 2018

"We are free!"


Am 21. März feierte Namibia den Unabhängigkeits-Tag in Tsumeb.
APC war eingeladen, Musik zu spielen. Um 07"" mussten wir dort sein. Wir waren 42 Kinder und Jugendliche wie abgemacht um 07°° dort auf dem Fussballplatz. Es regnete. Viele Polizisten standen herum, aber kaum jemand vom Organisationskomitee war da. Wir warteten auf Platzanweisung. Plötzlich ein lautes Lachen: Ein Polizist fiel bäuchlings in den Match. Ich stellte mir vor, wenn dies dem Staats-Präsidenten, der um 10°° kommen sollte, passieren würde. Der Lehmboden war sehr schlipperig, nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte und es immer noch weiter regnete. Alle freuten sich über dieses köstliche Nass.
Es war 10°°, und es hiess, dass wir uns setzen sollten; doch da waren keine Stühle mehr da; die wurden uns einfach weggenommen. So fuhr ich ins APC und verpackte mühsam 40 Stühle in den Bus.. Die Polizisten staunten, wie ich da mit so viel Lehnstühlen in einem einzigen Wagen ankam. Da brummten Dutzende von Lastwagen auf das Fussballfeld und bedeckten die zu nassen Lehmstellen mit Kies. Wer wird das alles bezahlen?
Gegen Mittag erschien dann endlich der Präsident, aber nicht in einer der vielen schwarzen teuren Limousinen, sondern in einem ganz gewöhnlichen VW mit schwarzen Scheiben, eine vorgetäuschte Massnahme, falls ein Attentat gegen den Präsidenten geplant worden wäre.

Hier das APC Jugendorchester. Nach 4 stündigen Warten im Regen (also nicht mit den Instrumenten; denn diese durften wir in einem Zelt unterbringen) spielten wir den Gefangenen Chor von Verdi, der die Unterdrückung der damaligen südafrikanische Armee darstellte; der Übergang zur Freiheit
mit Sax und Marimba gelang nicht mehr trotz des vielen Übers; denn die Spieler hatten kalt, waren hungrig und unkonzentriert, vor allem der Dirigent.
Am Schluss der vielen politischen Reden und andern Vorführungen gabs dann für die vielen Tausend Zuschauer etwas zu essen.
Am Abend kamen die APC Spieler zurück, schmissen ihre Utensilien einfach in einen Raum und riefen:° Wer are free!° und gingen ohne aufzuräumen.

Montag, 12. März 2018

APC muss für eigenes Einkommen sorgen


Und da wären wir; der Anfang ist getan: Nach jahrelangem Betteln hat sich die Gemeindeverwaltung endlich zu einem JA  entschlossen, dem APC einen Raum zu geben, wo wir unsere Bilder nicht nur ausstellen, sondern auch verkaufen können.


Ao hängen Bilder von Jugendlichen und auch von Lehrern in dieser APC Galerie, welche vor allem bei Touristen beliebt sind und als Andenken an das schöne Land Namibia und an das APC gekauft werden können.

Sonntag, 11. März 2018

Gelungenes Konzert

Am Samstag Abend ging das APC wider Erwarten sehr gut über die Bühne.
Da tauchte ein Chor von einem Gymnasium auf und wollte unbedingt an unserem Konzert singen.
Der Chor zeigt höchste Disziplin. Die Fussstellung wird zuerst kontrolliert, dann die Händehaltung, Gesichtsausdruck und endlich wird mit Summen eines jeden Einzelnen den gemeinsamen "Nenner" gesucht, solange, bis sich alle genau auf 440 herz finden. Sind sich die Mitglieder einig im Ton, und ist die Dirigentin bereit, dann gehts endlich los.
Die Zuschauer waren während  der ganzen Chordarbietung mäuschenstill. Sogar die 4 Jährigen der PPME lauschten den Stimmen. Der Text in einer Bantusprache verbarg, etwas Geheimnisvolles, und die dunkeln Trommelschläge unterstrichen die Melancholie derLieder.

Samstag, 3. März 2018

Wertvolle Schenkung


Nachdem ich vor Monaten so ein Bild unserer abgegriffenen Musik Büchern als Zeichen des vielen Gebrauchs ins Internet gesetzt hatte, reagierte die Blog -Leserin Frau Claire Schmid aus der Schweiz und schenkte 2 grosse Schachteln voll von neuen Flöten Schulbüchern.
Lucia Haselbacher schickte sie mir weiter, und heute trafen sie unbeschädigt in Tsumeb ein.

Oben das alte vergilbte ALLEGRO, tausendmal von Kinderhänden geblättert und tausendmal gespielt, bis man die Noten auf den  Seiten nicht immer mehr lesen konnte. Trotzdem die Lehrerin die unleserlichen Noten wieder mit Kopien aufklebte, löste die Hitze und der Wind das Aufgeklebte wieder weg, manchmal sogar noch mehr; denn das Papier war mit den Jahren brüchig geworden.
Unten das neue ALLEGRO.

Lis Namwandi, eine Flötenspielerin, die alle 4 Bände dieser Flötenschulen mit Auszeichnung beherrscht, half mir beim Auspacken, und als sie den Stapel der ALLEGRO 1 sah, bestürmte sie mich regelrecht: Bitte, darf ich dieses Buch behalten; denn hier auf Seite 65 ist meine Mutter, als sie mit mir schwanger war, beim Flötenspielen abgebildet. Dann schlug sie die Seite auf. Stolz zeigte sie diese Seite im APC herum. Ein Schüler rief, dass sie damit aufhören soll, denn schon über ein Jahr zeige sie allen dieses Bild. Er kenne das Zululied ebenfalls auf Seite 65 auswendig.
Lis war stolz, auch wenn ich ihr eines der vergilbten Bücher gab.
Die neuen Bücher kann ich nicht weggeben; denn wir geben die Hälfte an das APC Oshikuku weiter, und die andere Hälfte benötigen wir selbst, da wir nun so viele neue Schüler aufgenommen haben.
Claire Schmid hat diese Flötenschulen selber gemacht und hat einen eigenen Verlag.
Was die Bücher so wertvoll machen: Der solide pädagogische Aufbau mit internationaler, überschweizerischer Aufmachung, die alle Kinder und Jugendliche anspricht, auch wenn die Erklärungen in Deutsch sind.

Donnerstag, 1. März 2018

Schafft das APC den Durchbruch?

Am Dienstag läutete das Phone: "Morgen mit der Harfe in Windhoek an der Einweihung eines grossen Business-Centres und anschliessend privat bei einem Treffen des Präsidenten mit Botschaftern?" Ich glaubte diese Botschaft gehöre zum 1. April. Doch eine Weile später läutete es wieder mit der genaueren Botschaft, wo, wann und Personal-Ausweise nicht vergessen; denn die Sicherheitsvorschriften seien genau.
Ich glaubte es dann mit Freude, lud die Harfe  und Zubehör in den Wagen. Am nächsten Morgen weckte ich Selma, die Harfenspielerin und fuhr zuerst 180 km bis Otjiwarongo, wo ich Hans Leu bat, den Fahrer-Job bis zur Hauptstadt zu übernehmen. So konnte ich die nächsten 250 km auf dem Beifahrersitz weiterschlafen. Um 11°° suchten wir den Einweihungsplatz, wo auch Ronaldo, der frühere Geigenspieler vom APC Tsumeb freudig half, die Harfe auszuladen und vor den Gästen aufzustellen.

(Diese früher aufgenommene Foto zeigt Selma, die Harfenspielerin rechts)
Ich hörte, dass die Musik von Selma und Ronaldo die Herzen der Leute getroffen hat; denn die First Lady (Frau des Präsidenten) erwähnte, dass sie so eine Harfe nur im Film hatte sehen können und jetzt sehe sie so etwas in Namibia, von Namibianern gespielt. Sie war gerührt von dieser Musik und forderte die Leute auf, mit den Jug-Boxen aufzuhören und Musik Instrumente zu spielen. Worauf ein Gast, der APC kennt, laut rief:"Bravo APC!"
Und heute riefen einige Leute an, wie es möglich sei, ihre Kinder und Jugendlichen ins APC zu schicken, um Musik zu lernen.
Wir sind mit Schülern überfüllt, doch hätten wir mehr Geld, könnten mehr Hilfslehrer ausgebildet und angestellt werden.
Weil bekanntlich Hoffnung zuletzt stirbt, hoffe ich weiter auf Spenden.

Gegen dieses Feuer komme ich nicht an

Schon morgens früh hörte ich laute Worte von meinem Nachbarhaus.
Am späteren Vormittag holte mich meine Gärtnerin vom APC: Komm schnell, ein Feuer. Ich sah in meinen Gedanken mein Haus brennen und rannte los.
Eine unheimliche schwüle Hitze drückte . Als ich ankam, stand die Gartentür offen. Die Gärtnerin zog mich: Komm, komm...Hinter dem Haus kämpfte eine Gruppe  Frauen, ein Geschrei und Gefluche; zwei Frauen schlugen einander ins Gesicht; ein Mann schlug einer Hochschwangeren eine Schaufel über den Kopf.  Ich schrie: Hört auf, hört auf. Da zuckte die Schwangere ein Messer, die Gärtnerin riss mir das Phone aus der Hand, rief der Polizei; und da ich wusste, dass die Polizei, wenn es nicht gerade um Geld geht, nicht so schnell kommen wird, griff ich nach dem Arm, der das Messer hielt und wollte hin nach hinten ziehen, doch nichts gelang mir, ich verletzte mich etwas am Stacheldraht, und dann liess ich den Arm, dem das Messer entglitt,  ein anderer Mann schlug mit Fäusten auf den hochschwangeren Bauch.    Renn in mein Haus, rief ich der Frau zu. Doch sie hörte nicht zu und schlug hart zurück. Meine Gärtnerin weinte hilflos; ich fühlte mich so  ohnmächtig, schämte mich, solche Nachbarn zu haben, und als ich weggehen wollte, standen viele Leute da, auch die APC Lehrer, und einer meinte, dass gegen diesen Streit niemand an käme. Schliesslich fuhr  doch ein Streifenwagen vor, der wie ein Feuerlöscher wirkte.

Der Streit begann wegen des Zuckers, den sie einander beim Frühstück wegnahmen, und wegen angeblichen Nachspionierens, das Übliche--- ich ging.