Mittwoch, 27. September 2017

Willst Du wirklich ein IS Kämpfer werden?

Ein junger Mann mit einem auffällig glänzenden Kahlkopf kam mit einer Bibel unter dem Arm zu mir, um sich für die Keyboard Stunde anzumelden. Nach dem Ausfüllen des Anmelde -Formulars bemerkte ich, dass er vor Jahren im APC Gitarre spielte. Ich wollte wissen, warum er seine schönen Locken wegrasiert habe. Er antwortete:"Der Pastor habe im Gottesdienst erklärt, dass Gott nur dann in das Gehirn steigen kann, wenn man die Haare wegschneidet, denn die Haare seien ein Hindernis für Gott." Ich fragte ihn, wer die Menschen erschaffen habe. "Gott!" Ich antwortete etwas laut, dass dieser Gott wirklich ein ganz schräger sei; denn er erschafft Dinge, die er später wieder korrigieren muss. "Nein", sagte der Mann und fuhr energisch weiter mit seiner Verteidigung:" Unser Gott ist der Richtige; denn er hat nachweislich eine AIDS-Kranke total geheilt,"und dann zog er ein Papier mit dem Spital Stempel hervor, worauf Rosa Kadhila HIV negativ stand. "Glaubst Du jetzt?" fragte er mich. "Zuerst möchte ich das Formular des Spitals sehen, worauf Rosa Kadhila HIV positiv steht, dann würde ich zuerst einmal staunen." Weiter bemerkte ich, dass er einmal all die armen Mitglieder seiner Sekte anschauen soll, und dann solle er die reiche Villa mit dem Swimmingpool und den teuren Autos  dieses Pastors bewundern gehen. Ich fragte ihn:"
Aus welchem Geld konnte der Pastor diesen Reichtum bezahlen??" Zuerst antwortete er nicht, aber dann sagte er:" Aus unserem Opfer-Geld!"
Nach einer Weile fragte er mich, wann er zur Keyboard Stunde kommen könne; denn er wolle jeden Abend in seiner "Kirche" zur Predigt des Pastors spielen. Nachdem ich ihn gefragt hatte, wieviel Lohn der Pastor ihm dafür bezahle, stotterte er : " Der Pastor habe ihm einen guten Platz im Himmel versprochen." Meine Antwort lautete:" So ein Pastor gehört ins Gefängnis! So machen es auch die Hintermänner der IS Attentäter.....Und Du darfst erst in die Keyboard Stunde kommen, wenn Du wieder Haare auf dem Kopf hast." Das schien hart für ihn zu sein, aber nach langem Nachdenken, sagte er: "Yes, I will do so!"

Hilfe, die Harfe ist kaputt

Selma hat eben ihre Stücke zu Ende gespielt, und als ich die nächste Lektion mit einem andern Mädchen begann, tönte die Musik ganz falsche. Ich probierte selber vorzuspielen, und es tönte noch falscher; denn die A Saite bewegte sich nicht mehr.
Ich hatte Angst, das angesagte Harfenkonzert, das im Oktober in Windhoek stattfinden sollte, absagen zu müssen. Eine Harfe gibt es in Namibia nicht zu mieten; es gibt nicht einmal ein Geschäft, wo man eine solche kaufen könnte. dazu würde mir auch das Geld fehlen.
So holte ich Gideon vom Musik Instrument Repair Workshop herbei und fragte ihn um Rat.
Kurz entschlossen legte er die Harfe auf den Tisch, um von unten her die Mechanik zu kontrollieren. Hier auf dem Bild sieht man gut, wo ein Stahlstück, das beim Pedalschalten brach, ersetzt werden muss.
Alle herumstehenden Mädchen fragten ihn  herausfordernd, ob er dies wirklich reparieren könne?
Nun war sein Stolz herausgefordert. Nach 3 Stunden stand die Harfe wieder am alten Spielort, und alle mussten herkommen, um ihn zu bejubeln. Er rief alle herbei, und alle klatschten, als die Harfe wieder  gespielt werden konnte.
 Gideon verliess mit hohlem Rücken den Raum.

Sonntag, 24. September 2017

Vielfältige Kunstobjekte im APC



Aus Serpentin - Stein gehauene Figur mit Solarlampe. Diese beiden Bilder stellen nur eine Figur dar: Rechte und linke Seiten sind hier fotografiert. Die Figur stellt den Konflikt zwischen wilden Tieren und den Menschen in Namibia dar. Auf der einen Seite wollen die Bewohner die schönen Tiere in Namibia behalten, auf der andern Seite zerstören die Elefanten die Felder und Hütten der Menschen.
Hier ist der Boden besät mit den violetten Blüten des zur Zeit blühenden Jakaranda Baumes. Unsere Schüler in der Bildhauer Klasse meisseln schon vom ersten Tag an schöne Kunstwerke, die wir in der Gallery zum Kauf anbieten.

Donnerstag, 21. September 2017

Darf ich wieder ins APC zurück kommen?

Linekela ist eines der Drillinge, die ohne Eltern in einer alten Militärbaracke aufwachsen. Das Essen bekommen sie vom Sozialamt: Täglich das gleiche Maismuss.
Sie nahmen damals vor 4 Jahren bei der grossartigen Harfenistin Nicola Hanck aus Basel Hafenstunden. Als Nicola wieder ind die Schweiz zurückkehren musste, verliessen sie das APC; und jetzt, wo sie gehört haben, dass unsere Nicola wieder kommt, erschienen die Drillinge plötzlich wieder und fragten mich, ob sie wieder kommen dürfen.
In diesen 4 Jahren Abwesenheit haben sie viel erfahren müssen; das verraten bereits ihre Augen.
Ich bin froh, dass sie, wo sie in ein gefährliches Alter kommen, sich wieder an die Harfe wagen. So fühlen sie sich etwas mehr sicher und werden auch viel an Zukunftsperspektive lernen.

Alle, welche diesen Blog lesen, möchte ich um eine Spende für diese Drillinge bitten.
Ich möchte Ihnen ein Bank Konto anlegen, damit sie später eine Berufslehre absolvieren können. Unser Konto: Standardbank / Tsumeb 847734
APC - Tsumeb / 041624157  /  Switch: fbnmnanx

Sonntag, 17. September 2017

Die materielle Gier Europas erzeugt die Flüchtlingsströme


Ich lese:"Wenn die afrikanischen Migranten in ihren eigenen Ländern eine Arbeit hätten, kämen sie gar nicht auf die Idee, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um nach Europa zu gelangen.Eigentlich sollte die Entwicklungspolitik dazu beitragen, die wirtschaftliche Entwicklung der afrikanischen Länder zu fördern und damit die Lage der ärmsten Bevölkerungsschichten zu verbessern. Diese Entwicklungshilfe stellt nur einen geringen Teil der Hilfe dar und wird wieder mit dem Freihandel kaputt gemacht; denn die afrikanischen Länder können nicht mit der EU-Importe konkurrenzieren."
Doch glaube ich, dass so etwas wie das APC den europäischen Musikschulen standhalten kann; denn hier wird mit Freude zusammen gespielt, und unsere Musiker und Maler könnten manchen Europäern eine unterhaltsame Darbietung bringen.
Doch auch hier sind wir abhängig von Spenden.Aber hier käme niemand auf die Idee, nach Europa zu rennen; denn gerade dank des APC bekommen die jungen Menschen hier in Namibia eine Arbeitsstelle. Eigentlich dank europäischen Spenden.

Mittwoch, 13. September 2017

Ein Steinmetz aus Zimbabwe im APC

Du musst den Stein lange betrachten, den Stein sprechen lassen, und dann siehst Du im Stein die Figur, die Du aus dem Stein herausmeisseln möchtest," erklärt uns der Steinmetz und beginnt gleich einen rötlichen Serpentin Stein  zu durchsägen.
Unsere beiden Zeichnungslehrer sägen, hämmern und meisseln begeistert.
Es entstehen bereits kleinere interessante Figuren:











Eine Frau in Form eines Bootes, das ihr Kind beschützt, aber doch frei sitzen lässt.

Diese Figur brachte der Steinmetz aus Zimbabwe mit. Er durfte vor 30 Jahren die Kunstschule in Harare besuchen, welche die Jesuiten aus der CH aufgebaut und so lange geführt hatten, bis Mugabe sie des Landes verwies.















Hier einige einfache Figuren, die gut in unsere Galerie passen, und heute wurden einige bereits von Touristen, welche das APC besuchten, abgekauft.
Der Steinmetz namens Nesto hatte schon in Amerika, Deutschland und vor allem in Italien Ausstellungen seiner Figuren organisiert.
In Italian hatte er nach der Ausstellung keine übrigen Figuren mehr; alles wurde gekauft.

So hoffe ich, dass wir im APC auch vieles verkaufen können, um unser Centre nicht schmälern zu müssen.

Montag, 4. September 2017

Dummer, arroganter Laptop

Liebe Blog Leser und Leserinnen

Vielleicht dent Ihr, dass die Lis in Namibia bereits an Alzheimer leidet; denn so komische Wörter und falsche Zusammenhänge kann ein gesunder Menschenverstand nicht produzieren. Dem ist aber nicht so. Wie z.B. habe ich im gestrigen Blog vom Harfenkonzert schreiben wollen; etwa 4 mal korrigierte ich das Wort, das der Laptop gegen meinen Willen falsch hinsetzte: Haufenkonzert statt Harfenkonzert, wie ich es haben möchte.
So kehrt er manchmal ganze Sätze nach seinem Willen um oder lässt Wörter aus, die ich an der richtigen Stelle hinplatzierte.
Ich möchte mich entschuldigen; ich bin noch nicht im Alzheimerstadium, doch der Laptop scheint es zu sein. Da müsst Ihr einfach selber raten, was mein Text meinen könnte.

Sonntag, 3. September 2017

am 21.Oktober ein Haufenkonzert im FNCC

Der Titel des Konzertes:
Die Haufenklänge führen uns in eine geheimnisvolle Welt.
Die Spieler und Spielerinnen:
Nicola Hanck aus Basel Harfe
.Selma Angela aus Namibia Harfe
Katja und Karina Francis aus Tsumeb Harfe
Lis aus Tsumeb Harfe
Michaela Eyberg aus Wien (Cello)
Ronaldo Kandume Universität Windhoek, früher aus dem APC , Geige


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Samstag, 2. September 2017

Solche Freiwilligen sind Diamanten

So einen Einsatz habe ich noch nie gesehen: Michaela Eyberg kam nach Mitternacht nach einer über 30 stündigen Fahrt von Wien nach Tsumeb an. Das war letzte Nacht vom Freitag auf heute Samstag. Schlaf aus , riet ich ihr; aber nein: Michaela sass heute schon früh im Cello Zimmer, wo sie zusammen mit den Jugendlichen die Musikinstrumente richtig spielbar machte. Es erschienen viele Jugendlichen und baten schon um die erste Lektion. Gerne wäre ich mit ihr morgens am Sonntag in die Etoscha gefahren, doch sie verneinte; denn sie sei nicht mit dem Touristenprospekt in der Tasche gekommen, sondern mit dem Willen, unsern Jugendlichen zu helfen.
Man muss nicht viel über die Volontärinnen oder Volontäre sagen: Hier spüren die Jugendlichen, wer es wirklich gut meint mit ihnen und wer ihnen Zukunftsperspektive vermittelt.
Es ist überhaupt interessant, wie die Kommunikation hier geht: Wenn es um Gutes geht, sind plötzlich viel da, ohne dass ich sie etwa gerufen habe. Geht es um Egoismus, erscheinen die Jugendlichen nur auf Befehl. Das ist meine Erfahrung in Afrika.

Freitag, 1. September 2017

Grosse Hilfe wieder angekommen

Lange haben wir auf die beliebte Michaela Eyberg aus Wien gewartet. Und endlich, um 01°° ist sie eben aus dem tiefgekühlten Intercape gestiegen, eine über 30 stündige Reise von Wien bis nach Tsumeb.
Viele ihrer letztjährigen Cello Schüler/innen wollten sie abholen kommen, doch die meisten hatten sich wahrscheinlich verschlafen. Michaela kam mit einem kleinen Rucksäckli an; die Koffern sind irgendwo in Süd Afrika auf der Strecke geblieben.
Die Hauptsache: Ihr Meisterkönnen für das Unterrichten ist nicht abhanden gekommen und ihre Fröhlichkeit ist trotz allem auch da.
Rechts im Bild: Michaela, hinten Selma Angala, eine Schülerin des Mining Technologie Institutes, die als Job Attachment dieses Institutes hier im APC  ihr Geigen- und Harfenspiel weiter erlernen darf, links davon der Celloschüler Jackson, ganz links Katolewe, welche für das Wohl von Michaela sorgt und im APC als Flötenlehrerin tätig ist.