Montag, 30. November 2015

Nur noch mit Solar Energie



 Andreas unterrichtete ein Mädchen , wie die Viola zu halten ist. Er hatte dabei viel Geduld; doch nach der ersten Stunde hatte er genug; denn der Bogen glitt ständig unter den nassen Fingern weg. Es sei einfach viel zu heiss hier drinnen in diesem Unterrichtshäuschen. Er wolle etwas gegen die Hitze tun, sagte er.
Am nächsten Tag begab  sich Andreas zum APC Workshop, um  Gideon beim Bau der Solaröfen  zu helfen. Die Buschmann Schule Mangetti hatte 6 solcher Solaröfen bestellt.
Andreas fühlte sich draussen etwas wohler, da der Wind etwas abkühlte.
Doch auch hier draussen war es so heiss. dass die Arbeit nur schleichend voran ging.
Eine Diskussion über den Grund dieser anhaltenden Hitze entstand. Am Ende erklärte Andreas, dass es sinnvoll wäre, sein ganzes Leben lang nur noch Solaröfen zu konstruieren, damit das Baumfällen für Brennholz aufhören würde; denn würden alle Namibier nur noch Solarenergie gebrauchen, könnte sich die Natur etwas erholen.
Wo vor 40 Jahren noch ganze Makalani-Palmwälder standen, ragen heute nur noch so vereinzelte Palmen aus der Wüste.
Dass eine Solarlampe, die ich heute morgen zu sehr billigem Preis kaufen konnte und dann von der Sonne einige Stunden aufladen liess, erstaunte alle, die hier vorbeigingen:"Woher kommt dieses Licht, wo kann man eine solche Lampe kaufen? Wie teuer ist sie?" etc.
Hoffentlich bringt der World-Summit, der diese Woche in Paris stattfindet, die nötige Wende zur Abkehr von fossilen Brennstoffen, sonst können wir Menschen nicht mehr überleben, auch die reichsten Milliardäre in der Schweiz nicht, ausser sie flögen mit Gasmasken auf den Mond, wo sie eigentlich hingehörten.

Graduation-Konzert im APC

Wegen der grossen Hitze, welche am letzten Samstag, den 28. November, den Performern auf der Bühne das Spielen zur Qual machte, musste niemand mehr die Uniform tragen, weshalb das Konzert etwas an Festlichkeit verlor. Trotzdem konnten die beiden Prominenzen Hans Leu und Alina Hamaseb 80 Zertifikate an die Schüler verteilen, welche letzte Woche die erforderlichen Musik-Prüfungen bestanden.

Mittwoch, 18. November 2015

So helfen wir uns selbst

Die letzte Zeichnungslehrerin, welche sich mit einem falschen Diplom für Visual Arts als Lehrerin  ins APC eingeschlichen hatte, konnten wir in keiner Weise positiv einsetzen. So haben wir seit Juni keine Lehrkraft mehr, die den Zeichnungs-und Mal Unterricht hätte weiterführen können.
Die Schüler der  früheren Visual Arts
Klassen helfen sich einfach selber, indem sie das APC verschönern wollen.Aus Zement wurden diese Tauben geformt und mit Ölfarbe angemalt. Jede Woche steht irgendwo im APC ein neues Kunstwerk.



Freitag, 13. November 2015

Die Musik trägt die Welt



Vor dem Eingang zum APC erhebt sich die Erde auf einem 4m hohen Eisengestell. Mit viel Mühe haben die Workshop Arbeiter während den Mittagspausen dieses Kunstwerk hergestellt. Die Erdkugel aus Drahtgeflecht und mit Fibroglass überzogen motiviert das APC.


 


Mittwoch, 11. November 2015

Die verdammte Gier tötet alles



 Diese Foto habe ich vor einem Jahr aufgenommen, wo die Camelthornbäume noch etwas spärlich blühten. Diese gelben Pollen dienen den Giraffen als Nahrung. Und dieses Jahr: Vor 2 Wochen besuchte ich die Etosha: Keine Blühten. Die Tiere haben kaum noch etwas zu fressen. Die Jungen sind nur noch aus Haut und Knochen
Apathisch stehen sie am Wasserloch und haben kaum mehr die Kraft, ihre Vorderbeine zu spreizen, damit der lange Hals zum Wasser hinunterreicht.
Gestern hat eine Frau, welche die Gästefarm La Rochelle, ca.40 km von Tsumeb entfernt, zusehen müssen, wie Kudu, Giraffen, Elan und andere wertvolle Tiere ganz langsam mit gesenkten Köpfen zum Wasserloch herankamen. Einige tranken, frassen auch vom  Lucerne Gras, das ein Arbeiter ausgestreut hatte, und andere, welche die Kraft zum Trinken und Essen nicht mehr aufbrachten, fielen tot um. Viele dieser Tiere kamen von weit her, um Wasser zu suchen.
Nicht nur die Tiere leiden, auch viele Kinder, vor allem im Norden Namibias, wo sie km lange Strecken zu den Schulen zurücklegen müssen, oft keine Toiletten und Wasser im Schulhaus. Wie können sie da noch konzentriert lernen?
Ein Kind hat mich gefragt, warum Gott böse sei und kein Regen schicke. Da erklärte ich ihm, dass das Wetter mit Gott nichts zu tun habe, doch mit uns Menschen, mit all jenen, die alles abholzen,mit den verdammten Plastic-Verpackungsfirmen und vor allem mit jenen Menschen, die verhindern, dass wir Solarautos fahren und den Strom  von der Sonne beziehen.

Die Goldkugel steht, doch der Regen geht

Der Regen kam nicht. So jeder Tag dasselbe: Wolken ziehen auf, alle hoffen auf Regen, und dann fegt ein böenartiger  heisser Wind die Wolken wieder weg. Die Goldkugel wird von den beiden Arbeitern unserer Musikrepair -workshops auf die hohen Stangen geschweisst.
Ein attraktiver Punkt am Eingang zum APC.

Donnerstag, 5. November 2015

Es regnet auf unser Gold

Das APC soll verschönert werden, und voll Eifer beginnen einige zu gestalten . Aus Drahtgeflecht und Fibroglas entstand eine Kugel, die heute mit Gold bestrichen wurde. Diese Goldschicht muss lange trocknen, was hier in dieser Hitze kein Problem ist.
Doch heute kam der erste Regen in diesem Jahr, ausgerechnet jetzt, wo die Goldkugel trocknen sollte.
So schön, dass es endlich regnet und etwas abkühlt. Doch die Goldkugel: Wie wird sie morgen aussehen?

Sonntag, 1. November 2015

Ein Bild unserer Ausstellung

Unser neuer Staatspräsident. Mit ihm ist nun das Wahlversprechen nicht nur bei der Propaganda geblieben. Da ist etwas ins Rollen gekommen.
Heute las ich sogar in der Zeitung, dass 25% seines Lohnes, den er zudem offenlegte, an diejenigen Kinder geht, die ihre Schuluniform, etc nicht zu bezahlen vermögen und durch ihre Vernachlässigung kaum zu einer richtigen Schulbildung kämen. Wenn alle Staaten solche Präsidenten hätten, wäre unsere Erde dem Weltfrieden etwas näher gekommen.

Auch für die Tiere ist es zu heiss

Das APC "Orchester" durfte das sog.Copperfestival (das grösste jährliche Fest in Tsumeb) eröffnen. Gleichzeitig führten unsere Malschüler einen Stand, um ihre Kunstbilder zu verkaufen. Da habe ich recht gestaunt, als das Organisationskomitee verliess, dass unser APC den 2. Ausstellungspreis gewonnen hatte. Als Kriterium wurde Folgendes beachtet: Keine Plastic und Billigware, sondern aus Abfall Neues kreiert und natürliche Materialien verwendet.
Das hatte mich gefreut. Es wurde vom Stadtpräsidenten erwähnt, das Tsumeb die einzige Stadt in ganz Namibia sei, welche ein Jugendorchester hat.
Zum Dank für die grosse Arbeit, die einige im APC leisteten, lud ich sie heute zu einer Fahrt in die Etosha Pfanne ein. Zugleich konnte ich meinen neuen Bus ausprobieren. Es ging alles gut; denn wir nahmen genügend Wasser und Essen mit; nur die Tiere taten uns in dieser Hitze leid: Kein grüner Halm in der ganzen Etosha (und die ist so gross wie die CH). Nur einige Mopane Bäume trieben ihre hellgrünen, sauren Blätter auch ohne Regen hervor. Die Elefanten mussten sich damit begnügen:
Ein Meter neben dem Auto riss dieser Elefant die Äste dieses Mopane Baumes mit dem Rüssel herunter und schob sie mit den Blättern ins Maul. Weder der Elefant noch wir im Wagen hatten Angst voreinander; denn in dieser Hitze suchte jede Kreatur nur noch für sich etwas Kühles.