Dienstag, 14. Februar 2017

APC beginnt sich selber zu entwickeln

Einer fehlt noch auf diesem APC Teacher Foto.
Diese Lehrer, Lehrerinnen und Hilfslehrer haben in letzter Zeit begonnen, einander Anweisungen und Ratschläge zu geben, wie sie dies und jenes Problem in ihrem privaten Leben angehen können. Sie helfen auch einander finanziell aus, eine neue Entwicklung hat begonnen, die mich sehr freut.
Martha, die Trompetenlehrerin ganz links vorne, trägt schon seit Mitte Januar die gleichen schwarzen Kunstleder Stiefel, auch wenn die Temperaturen 40 ° erreicht haben.
Ich fragte sie mal, ob sie so nicht viel zu heiss habe. Sie sagte lächelnd nein. Heute aber hörte ich eine Lehrerin, wie sie Martha ihre alten Sandaletten gab, worüber sich Martha so freute, dass sie gleich die heissen Stiefel auszog.
Ein weiteres Beispiel, wie sie einander weiterbringen: Junias, der Gitarrenreinigen an.  So höre ich in letzter Zeit vermehrt, wie sie einander helfen und auch zueinander stehen.

Donnerstag, 9. Februar 2017

Eva Barmet aus der CH um Mitternacht

Es ist nun 01°°. Müde, aber gut gelaunt ist die hübsche und langerwartete Eva Barmet aus der Schweiz endlich in ihrem Zimmer hier im Lehrer Haus in Tsumeb angekommen.
Eine Mitbewohnerin hat aus Blumen den Willkommensgruss für Eva gebastelt.
Morgen wird sie ihren Einsatz als Animatorin für die beiden Lehrerinnen Sarah und Rauna der frühmusikalischen Erziehung im APC beginnen.

Einfach grossartig

Viele Kinder, die letztes Jahr die Pre-Primary-Music-Education abgeschlossen hatten, kamen dieses Jahr wieder zurück ins APC und meldeten sich für Musik Instrumente  an. So entdeckte ich heute auf meinem Rundgang im Geigenhäuschen 9 Kinder im Alter von 7 bis 8 J. Geige spielen. Sie  wurden von ihrem Lehrer Jeremia  (knapp 20 jährig) mit der Gitarre begleitet. Ungeachtet meines Erscheinens und des starken Gewitters draussen spielten sie konzentriert  und beharrlich weiter.
Hätte ich genügend Geld gehabt, hätte ich allen gerne eine Münze hingeworfen.




Und erst die kleine Tshihasche, die mit dem Glissando Üben nicht mehr aufhören wollte. Sie fragte, ob sie dieses Stück nicht am nächsten Konzert spielen dürfe. Ihre Mutter würde sicher zuhören kommen.
" Und der Vater?" fragte ich. " Nein, den kenne ich nicht." Dann spielte sie einfach weiter, ungeachtet der Blitze und des heftigen Donnerns.
Einfach spielen, das macht Freude.

Montag, 6. Februar 2017

Wir nennen das Segen

Die Lehrer-und Lehrerinnen wagen es nicht, in diesem Platzregen heimzugehen: Blitze und Donner fast gleichzeitig und Regen wie aus Gartenschläuchen. Es kommt vor, dass sich die Lehrer mal raufen und streiten, was ich gar nicht so schlecht finde, besser so als nur immer schweigen. Aber jetzt, wo nasse Gefahr droht, sind sie die besten Freunde und haben nur liebe Worte füreinander.







So sieht ein richtiger Platzregen aus.
Da nützen selbst Schirme nichts mehr. Wenn ich von einer Hütte zur andern renne, bin ich so nass, als wäre ich durch einen See geschwommen.
Hinter den Hütten über dem Hag fährt kein Auto mehr; denn die Strasse hat sich in Minuten zu einem Fluss verwandelt.










Unsere Lehrer hüllten sich heute in Abfallsäcke und sangen ein Spottlied über sich selber: Wenn wir morgen nicht mehr ins APC kommen, soll ich wissen, dass sie auf dem Weg nach Hause von der Müllabfuhr abgefangen wurden.



Sonntag, 5. Februar 2017

Gestohlene Postsendungen



Im Dezember 2016 verdankte ich all meine Spenden mit einem Brief oder Kalender aus Namibia. Auch wenn ich alles per Airmail geschickt hatte, kam die meiste Post bis heute gar nicht an. Als ich in der Post anfragte, warum die Sendungen die Schweiz und Österreich nicht erreichten, wurde ich mit folgenden Worten vertröstet: In Johannesburg werde viel gestohlen. Ich bezweifelte diese Antwort, da ich speziell die schönen Kalender nicht über Johannesburg geschickt hatte.
Heute las ich in der Zeitung " Allgemeine", dass in den Strassenböschungen von Windhoek zum Flughafen sehr viele Briefumschläge gesehen wurden; alles weggeworfene Postsachen, die schon längst in Europa hätten ankommen müssen.
Nun möchte ich den Hauptsponsoren des APC Tsumeb ( Lucia Haselbacher-Hidber  CH, Martin Pfanner AU, Charlotte Obrist CH, Judith Waldschütz AU, Judith Hidber -de Rocchi CH), denen ich einen Kalender anfangs letzten Dezember geschickt habe, nochmals danken und mich für diese Räuberei in Namibia entschuldigen.
Wir können nun sehen, wie das APC mit seiner Erziehung über das Medium Kunst,  Strassenkindern
die Möglichkeit gibt, sich zu guten und kreativen Menschen zu entwickeln.
Da Namibia eines der Länder mit der höchsten Jugendkriminalität, Prostitution und Alkoholmissbrauch ist, wurde eben heute in den Nachrichten ein Appell an die Jugend durchgegeben,  nicht mehr die Bars hinter jeder Hausecke zu besuchen, sondern sich an kreativen Aktivitäten und Sport zu das ideale Zentrum der interessantesten  Kreativität für Kinder und Jugendliche.
Doch es fehlt uns an Geld, das APC weiter auszubauen, und der Staat hat sich beinahe bankrott erklärt.    
Fortsetzung folgt nächstens