Dienstag, 25. August 2015

Melancholische Schönheit

 Als ich mit dem Klarinettisten Oskar Schultheiss, der als Freiwilliger im APC mithalf, in das Sindano Cafe etwas trinken ging, war er so überrascht, mitten in der Stadt Tsumeb so eine wunderschöne Gartenanlage vorzufinden. "In Berlin müsste man bei einem solchen Café Schlange stehen, und die Preise währen auch dementsprechend." Ausser uns war niemand da.

Auch heute nicht, nur die beiden Jungen, die ich für einen Milchshake einlud (hier sind sie im Bild zu sehen". Später erschienen noch einige Touristen.
Die Mac Donalds etc. mit ihren ungesunden Chips und schmierigen Sandwiches  haben sich leider auch schon in Tsumeb nieder gelassen.  Eng sind die Tische aus Plastic aneinander gereiht, und lauter amerik.Lärm dröhnt aus den Lautsprechern. Man sieht in diesen Fastfood Ecken meistens nur dicke ungesunde Menschen solch Junk food hinunterwürgen. Was tun eigentlich all diese amerikanischen fastfood Ketten den Afrikanern hier an?

Hier wird noch repariert

Oh Schreck, Peters i Pos geht nicht mehr.
Während Stunden repariert der Junge das Innere seines gebrochenen i Pod's. Sogar Feuer wird verwendet, wenn es ums Zusammenfügen von Drähten geht.
Während Stunden sitzt er da und flickt bis das i Pod wieder funktioniert.
Einmal warf ich den Wasserkocher in den Abfall. Doch nach wenigen Tagen stand ein Mann vor meiner Tür und fragte um einige Münzen, denn der Wasserkocher gingt wieder. Er hatte ihn aus dem Abfall gezogen und flickte ihn. Jemand schmiss eine billige Taschenlampe weg, weil sie einfach nicht mehr taugte trotz neuen Batterien. Auch sie wurde hervorgeholt und wieder leuchtbar gemacht.
Auch wenn die Leute kaum technisch geschult sind, machen sie vieles wieder funktionstüchtig.
Ich staune, wie so 50 jährige Klapperautos einfach immer gut voran kommen. Da wird getüftelt uznd probiert, bis es wieder geht.

Montag, 17. August 2015

Renovation

 Die Grasdächer im APC sehen zwar schön aus, geben aber immer wieder Arbeit. So müssen sie alle 2 bis 3 Jahre von Fachleuten gekämmt werden. Die Spitzen der Gräser werden abgehobelt und anschliessend werden die vorstehenden Gräser mit einem schweren Klopfer zurückgeklopft. Eine sehr harte Arbeit, 19 Dächer wieder schön glatt aussehen zu lassen. Die Arbeiter kamen aus Otjiwarongo, arbeiteten eine Woche lang von morgens früh bis abends nach Sonnenuntergang und waren dann anends so
müde, dass sie sich nach dem auf dem Feuer gekochten Essen, ein Maismehlmuss, im Tanzraum auf den Boden legten und einschliefen.
Und das jeden Tag.

Freitag, 14. August 2015

Ein Meister Werk

Ein Mosaik Bild, 2 m hoch, 3.5 m breit, erstellt von Jugendlichen, die nicht aus begüterten Hütten stammen. Das Thema ist klar: Es hat mit Musik und Tanz zu tun.
Links und rechts am Rand ist je ein Gesicht; diese beiden Gesichter sind weit voneinander getrennt. Sie schauen sich durch die Musik an.
So ist es im APC: Die Kinder und Jugendlichen, die ins APC kommen, um Musik, tanzen oder spielen zu lernen, treffen sich am Abend, auf den Strassen, auf dem Schulweg usw.  in jenen Gruppen, die sich im APC gebildet haben. Man sieht sie lachen, Geschichten erzählen oder auch mit dem Handy herum spielen.
Heute wurde dieses Mosaik fertig erstellt. Und nun beginnen 2 Wochen Schulferien; doch die 6 Jugendlichen, welche die Steine diesem Bild zementiert haben, wollen keine Ferien. Sie fragten mich, ob es irgendwo im APC noch eine freie Wand gibt, die sie auf diese Art bebildern dürfen.

Afrikanische Trommeln wieder begehrt

Einige Schüler und Lehrer im APC haben genug vom ewigen Bumm Bumm Schlag der elektronischen Geräte, der uns nachts kaum schlafen lässt; denn aus den Bierbuden ertönt überlaut dieser Hammerschlag, der Kunden animieren soll.
Ein guter Erfolg: Die Arbeiter in unserem Workshop bespannen die afrikanischen Trommeln wieder neu. Das ist keine einfache Arbeit; denn erstens muss ein gutes Fell gefunden werden, dann wird es mit Salz bestreut und an der Sonne keimfrei und hart gelagert, anschliessend wird es 2 Tage eingeweicht, um es über den Rand der Trommel gespannt, und am Schluss muss die Sonne das Fell total austrocknen, damit es straff und hart zum Schlagen wird. Jetzt erst trommelt es wieder je nach persönlichem, abwechslungsreichem, lebendigem Schlag. Ein Trommeln auf solchen Instrumenten passt gut zu den Marimben, zu Saxophon, ja sogar zu den Geigen und Flöten.

Montag, 3. August 2015

Ein ganz junger Dirigent

Der knapp 20 jährige Taleni Udeiko dirigiert das Kinder-und Junior Orchester  2 mal in der Woche.
Hier im Bild: Das Orchester übt für das Samstag Abend Konzert.

Highlights im APC

 Als am Abschlusskonzert letzten Samstag Abend 17 kleine Kinder (4 bis 6 ) 2 Lieder mit dem orffschen Instrumentariuwar ein langes Klatschen zu hörten. Die Lehrerin Rauna, die noch vor 4 Jahren als Ungelernte auf irgendwelche Arbeitssuche ging, entdeckte das APC. Sie wurde von Freiwilligen hier ausgebildet, und heute ist sie fähig, täglich mit diesen Kleinen einen Musiknachmittag zu gestellten und sie sogar an Konzerten auftreten zu lassen. Rauna bildet nun selber Lehrerinnen zur Frühmusik-Erziehung aus.

Der Stadtpräsident Ndangi Shetekela überreicht dem 4 Jährigen ein Attendance Zertifikat aus. Dieser Kleine hat seit Januar nicht ein einziges Mal in einer Lektion gefehlt.
Was wird wohl aus diesem Jungen in 20 Jahren werden, wenn er so diszipliniert weitermachen wird? Namibia dürfte sich jetzt schon auf grosse Persönlichkeiten freuen.
Und ich hoffe, dass alle, die das jetzt lesen, wissen dürfen, dass da in Afrika etwas im Gange ist, das unterstützungswürdig ist. Bitte, helft mit, so etwas Wertvolles nicht untergehen zu lassen.

Sonntag, 2. August 2015

Nam.Trauben in Berlin billiger als hier

Der Klarinettist Oskar Schultheiß aus Berlin, der hier im APC unterrichtete, wollte im Spar Trauben kaufen. Das Kilo kostete umgerechnet 6 Euro. Süsse, kernfreie Trauben aus Namibia. Zuhause in Berlin kostet zur gleichen Zeit 1 Kilo von der gleichen Sorte Trauben, die aus Namibia exportiert wurden, nur  2 Euro. Oskar verliess den Spar ohne Trauben und war etwas wütend auf die Wirtschaft.
Die Ärzte empfehlen der Bevölkerung, unbedingt mehr Früchte zu essen, damit sie gesünder wird. Aber wie soll sie das anstellen, wenn die Früchte so unmöglich teuer sind?