Sonntag, 28. Juni 2020

das beste Projekt in dieser stillen Zeit

Es ist ziemlich kalt. Wir haben Winter in Namibia. Hier sitzen 25 Lehrer und Lehrerinnen aller APC's, die am Workshop-Project: Wie schaffen wir fruchtbare Lektionen? teilnehmen. Die Leute hier sitzen nicht etwa wegen der Corona etwas weit voneinander, sondern die Angst, der Nachbar könnte mit einer schnellen Bewegung das Hühnerbein aus meinem Teller stehlen, bestimmt hier diese Sitzordnung. Niemand redet. Es herrscht eine heilige Stille. Auch während des Fotografierens schaut niemand wie üblich in die Kamera, sondern in den zu schützenden Teller. Junis, der Gitarrenlehrer rechts auf dem Stuhl bemerkte am Schluss: Das war das beste Projekt und sprach den Wunsch aus, dieses Projekt um eine Woche zu verlängern.


Reis , Spinat und ein Hühnerbein werden von der Sekretärin Narisha und der Kursleiterin Ndatoolewe in die Teller geschöpft, und beim Hühnerbein wird von den beiden "Wächterinnen" den Namen des jeweiligen Kursteilnehmers ausgesprochen, sehr konzentriert geht das von sich. Meine Anwesenheit wurde direkt als störend empfunden. Hätte ich beim Eintreten gerufen, "Corona" käme rein, hätten sie auch nicht reagiert; denn das Verteilen des Essens ist ein heiliger Akt.

Mittwoch, 17. Juni 2020

Dank der Spenden wurde vieles möglich

Gestern beschrieb ich im Blog, wie unsere Lehrer, die zur Zeit nicht unterrichten dürfen, Verschiedene Arbeiten verrichten, um täglich ein gutes Essen  zu erhalten und all ihr Nötigstes bezahlen zu können. Es geht ihnen gut dank den Spenden.
Was dabei schön ist: Sie geben auch zu Hause etwas ab oder kaufen für Kindern auf der Strasse Brot.
Während des Arbeitens , sei es betonieren, Mosaic legen, malen, Masken erstellen etc. wird immer gelacht und gesungen.
Manchmal höre ich:"Lis, Du hast uns ein schönes Paradies gegeben, herzlichen Dank." Doch meine Antwort: "Nein, das war nicht ich, sondern das Paradies war nur durch die Spenderinnen und Spendern möglich geworden."

Dienstag, 16. Juni 2020

Das neue Leaflet vom APC





Wie überleben unsere Lehrer ohne Lohn ?

Kurze Übersicht in Bildern:
Relines und Martha erteilen Strassenkindern einen Workshop, wie sie für den jetzigen kalten Winter selber ihre Halsschleifen stricken können.

2 Lehrer erstellten diese Kasperle Bühne, um in den Armenvierteln Erziehung für ein kreatives Leben  den Kindern vorzuspielen.

Jackson erstellt aus Mehl und Zeitungspapier die 12 nötigsten Köpfe für die Kasperlitheater.

Diese 3 Musiklehrer bauen einen Zementboden für die neue Cafeteria im APC, die wir hoffentlich im August einweihen können. Der harte Lehmboden muss zuerst geebnet werden.

Diese 14 Lehrer üben täglich am sog. Covid19 Theater, das in 2 Tagen aufgenommen und über die Medien und Fernsehen ausgestrahlt wird.

Der Gitarrenlehrer Junias hat starke Muskeln und muss deshalb den Zement von Hand mixen, um das Fischmosaik vor dem Eingang zum APC zu erstellen

Diese grossen Tiermasken aus Zeitungen und Mehl gaben sehr viel Arbeit. Es sind nun 13 Masken erstellt für das COVID19 Theater.
Weitere Kurse : Ich erteile für die Visual Arts Lehrer aus den APC's Oshikuku und Tsumeb Zeichnungsunterricht jeweils am Vormittag: Ndatoolewe erteilt für alle Lehrer einen Methodikkurs. Da nehmen 8 Lehrer aus Oshikuku und 22 aus Tsumeb teil. Sie erscheinen alle gerne, weil es immer ein gutes Nachtessen gibt.
Die APC Zeitung wird vom Geigenlehrer Ronaldo erstellt.
Heute wurde das neue Leaflet fertig gedruckt.
Auch müssen alle Lehrer täglich für ihren nächsten Grad auf ihrem Hauptinstrument üben.

Donnerstag, 11. Juni 2020

2 Tracks der neuentstandenen CD im APC

blog

2 Tracks der neuen CD, vor 2 Wochen aufgenommen

Neue Kreationen in der vor 2 Wochen aufgenommenen CD im APC

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2 Beispiele der neuen APC CD zum Anhören



Besuch im APC Oshikuku


Das APC Oshikuku erhält von der Gemeine mehr Boden und kann somit erweitert werden. Gegen Süden hin kann die Grenze um einige Meter mehr Boden erhalten. Als ich dort ankam, war ich erstaunt, wie sauber und gepflegt die Hütten und die Umgebung aussah.
Ein Beispiel ist dies dafür, dass sich Entwicklung oft auch sehr lohnen kann. Vor 18 Jahren haben wir das APC Oshikuku in die Hände der Einheimischen übergeben, und es entwickelt sich weiter.
Viele sehen, dass es besser ist, die Kinder und Jugendlichen dorthin zu schicken, wo sie von der Strasse mit ihren negativen Einflüssen weggeholt und in eine kreative, lebenswerte Bahn geleitet werden.
Ich war wirklich überrascht.

Montag, 8. Juni 2020

Neue nutzbringende Erfindungen

Alle 25 Angestellten haben die Aufgabe bekommen, an einem Projekt zu arbeiten, das dem APC in der Entwicklung weiterhilft, das auch Finanzen einbringt, das den Willen zum Lernen anregt und das die Gemeinschaft fördert und nicht zuletzt die Umwelt schont.
1.  So arbeitet Taleni an der Erfindung einer Solarella, der Name steht für einen Solar-Schirm, der wie folgt aussehen soll: Auf der oberen Sonnenseite eine Hülle mit Solarzellen, die aber beim Schliessen mit einem weissen Tuch bedeckt werden können, um sie vor Rissen etc. zu schützen. Ist der Schirm geöffnet, dreht sich innen eine Art Propeller, welche die Luft zirkulieren lässt, und somit wird das Gesicht des Schirmhaltenden schön abgekühlt. Hier in Namibia haben wir einfach 9 Monate lang Hitze; die Leute tragen dann zum Schutz gegen die brennende Sonne einfach einen Schirm, der etwas Schatten gibt, aber die Luft darunter nicht abkühlen lässt.
Da im heissesten Monat Dezember viele Feste, Hochzeiten etc. im Freien stattfindet, wäre so eine Solarzelle die meist begehrteste Schatten-und Kühlungspende, die Leute würden massenhaft dem APC die Solarzelle abkaufen.

2. Ndatoolewe hat die Aufgabe, allen APC Lehrern und Lehrerinnen einen Workshop darüber zu erteilen, wie man kreative, kindergerechte und freudige Lektionen für Musik und Kunst erteilt. Die Vorlage hatte Hans Leu vor 2 Jahren, bevor er zum Sternenstaub zurückkehrte, noch aufgeschrieben.
Er wollte den workshop selber  erteilen, doch er wurde Tage vorher aus der Erde weggeholt.

3. Mein Gärtner, der früher Bäcker beim Spar war, wo er bei Deutschen dieses Handwerk erlernte, bäckt Kuchen, der keinen raffinierten Zucker und kein Weissmehl mehr benötigt, weil er die hiesigen Datteln und Weinbeeren als Süssstoff benutzt. So backte er heute einen sehr schmackhaften Kuchen aus Hirsemehl, Reis und Datteln. Er wird noch mehr Rezepte erfinden, welche den Fleischverzehr reduzieren hilft.

4. Einer schreibt ein neues Leaflet.

5. Ein anderer kreiert eine APC Zeitung.

6. Unser Theater über die Erfindung und Abschaffung der COVID19 wird bereits mit dem Fernsehen organisiert

7. 2 Lehrer dekorieren den Eingang des APC mit Steinmosaik.

8. Der Cellospieler komponiert ein Stück für unser Orchester: Wir erneuern die Erde
 usw.

Donnerstag, 4. Juni 2020

Der Präsident hielt die Rede im Parlament:"Wie gehen wir weiter?"

Ich nahm mir heute Zeit, die Rede, die der Präsident mit den Parlamentariern hielt, anzuhören.
"Wie machen wir weiter, wie gehen wir weiter?"Immer wieder wurde behauptet, wie einer oder eine Partei die Sache besser machen würde als die andere. Solche Quereleien gehören einmal zu solchen Versammlungen; doch gegen Ende vernahm ich, wie der Präsident betonte, dass wir eigentlich keine Feinde sind, sondern Bekannte und dass wir alle nur einen Feind haben, nämlich "DIE ARMUT". Dann trat eine kurze, atemberaubende Stille ein.

Hat Europa aus der COVID19 Krise nichts gelernt?

Die Italiener dürfen wieder unbeschränkt in allen 20 Regionen herumfahren und die Luft von Neuem verpesten. Andere europäische Staaten machen dasselbe nach. Und die Umwelt geht mehr und mehr kaputt. Warum wird eigentlich Plastik nicht total verboten? Warum dürfen die Benzinautos weiter rollen wie vor der COVID19.
Wenn da nicht sofort Einhalt per Gesetz geboten wird, legt der COVID 20 bestimmt noch stärker los.
Die Technik ist so weit, dass alle Fahrzeuge mit erneuerbarer Energie den Menschen wieder dorthin bringen könnte, wohin er immer gerne reisen möchte. Er müsste im Winter gar nicht frieren. Es bräuchte lediglich mehr Geduld und mehr Einsatzgeld, sicher, aber die bösen Mächte der Geldhungrigen und daneben die grosse Masse der bequemen Mitläufer, die nicht einmal die Zukunft der eigenen Kinder überlegen. Das nenne ich Dummheit pur.
Und das Schlimme:
AFRIKA, das am wenigsten Schuld der Umweltzerstörung trägt, nämlich 4,7%, leidet am meisten unter dieser Globalwarming durch Dürren, Überschwemmungen, etc..
Zum Beispiel das wunderschöne Namibia: Im Jahr 2019 kein Regen, unmögliche Hitze, Tiere verdursteten, Kinder zur Hälfte unterernährt,
und heute wurde ich vom Chef des Spitals aufgefordert, 2 Temperaturmessgeräte für die beiden APC's zu kaufen, um den Lehrern am Eingang die Temperatur zu messen. Sicher gut gemeint, aber überflüssig; denn Namibia ist coronafrei. Die Medien übermittelten Bilder über die schlimme Lungenkrankheit, die nun totalen Menschen Kontakt Stop forderten. Und da in Namibia am Hafen wenige Herreisende mit dem Virus Corona entdeckt und geheilt wurden, und einer sich aus der Quarantäne davon machte, musste nun das ganze Land, das 32 mal grösser als z.B. die Schweiz ist, das Lockdown Theater mittanzen. Wir würden das noch einige Monate länger tun, wenn wir Gewissheit erhielten, keine Dürren, keine Überschwemmungen, keinen Hunger mehr durch stehen zu müssen.
Europa, China, Amerika hätten das Know-how und auch das Geld für die saubere Energie und die natürliche Landwirtschaft. Wenn sich diese Kontinente selber zerstören, tut es uns leid; aber noch dreckiger ist es , wenn wir hier in Afrika noch schlimmer mitleiden müssen.

Hat Europa aus der COVID19 Krise nichts gelernt?

Die Italiener dürfen wieder in allen 20 Regionen herumfahren und die Luft weiter verpesten.

Dienstag, 2. Juni 2020

Namibia und die COVID19

Heute rannte ich schnell in einen Handwerksladen, um Malfarbe zu kaufen. Ich musste am Eingang meine Passnummer, Meinen Namen und was alles zur Identität beiträgt, aufschreiben, und mich dann besprühen lassen.. Die Farbe gabs nicht, woraufhin ich eine andern Laden aufsuchte. Auch dort wieder die ganze Zeremonie der Identifizierung anschliessend wollte ich ein einem Trödlerladen nach einer chinesische Maske suchen, aber auch hier musste ich alle meine Daten in ein Buch einschreiben. Vor einem Esswarenladen wartete eine Menschenschlange; denn bis sich hier alle vor dem Eingang eingeschrieben hatten, verging eine lange Zeit. Ich hörte ein Kind die Mutter fragen, ob der böse Mann mit der Corona hier im Laden versteckt sei. Die Mutter antwortete mit "Vielleicht". Worauf das Kind kopfschüttelnd fragte, warum denn die Polizei nicht mit den starken Hunden hereinkomme und den Corona Mann jage. Die Mutter wusste es auch nicht und schrieb sich dann ins Buch ein; ihr Kind musste vor dem Eingang warten; denn es trug kein Maske.
Ich kaufte die Zeitung und las, dass ein Schiffsmann, der in Walvisbay aus der Quarantäne ausgebrochen sei und jetzt frei im Land herumlaufe. Hinweise würden belohnt.
Und bei den Bankeingängen wird auch noch die Temperatur gemessen.
Das sind alles Vorbeuge Massnahmen, denn Namibia will und muss coronafrei bleiben