Ja, so hatte es sich letzten Dezember in Swakopmund zugetragen. Unsere APC-SchülerInnen besuchten dort die Musikwoche, die jedes Jahr im Dezember stattfindet. Am letzten Abend wird jeweils das Schlusskonzert dargeboten; auch letzten Dezember. Als das Konzert zu Ende war, bat mich eine Dame, hinter die Bühne zu kommen, um von einem gewissen Leiter aus Deutschland eine Donation entgegenzunehmen.
Erwartungsvoll wartete ich hinter der Bühne, bereitete schon einen gebührenden Dankesspruch vor und wiederholte ihn immer wieder, um ja nicht zu verlegen und zu scheu zu wirken, wenn dann endlich der Mann mit dem dicken Couvert erscheinen sollte. Es dauerte lange. Ich dachte, dass der Mann vielleicht abwarten würde, bis die letzten Leute verschwunden waren; denn sicher wollte er nicht, dass so eine grosse Schenkung zu öffentlich werden durfte.. Ich wartete, lernte immer wieder den Dankesspruch auswendig; und als der gewisse Herr aus Deutschland nicht erschien und die Lichter langsam ausgelöscht wurden, fragte ich den Kulissenschieber nach diesem Leiter aus Deutschland. Da sprang die Dame von vorher auf die Bühne hinter den Vorhang und erklärte mir, dass ein gewisser Herr mir während der Pause ein Geschenk gegeben hätte.. Ja, er hatte mir ein Schächtelchen mit 4 gebrauchten Geigensaiten geschenkt . Ich starrte auf dieses Schächtelchen mit den Occasion- Saiten und konnte nun den auswendig gelernten Dankesspruch loswerden. Die Dame lachte verlegen und ging. Auch ich ging und schämte mich, wieder auf einen Hochstapler hereingefallen zu sein.
Er hatte mir vor wenigen Monaten zuvor angerufen, dass er mit dem Münchner Symphonie Orchester ein Benefiz Konzert zugunsten des APC Tsumeb veranstalten würde.
Als ich noch ein Kind war, konnte ich zuschauen, wie man einen Hochstapler im Rheinau Gebiet in einen Giessen warf.
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