Dienstag, 4. April 2017
Wichtiger Besuch aus der Schweiz
Ignaz, Rechts aussen, main Bruder,dann seine 3 Freunde aus Mels und Sargans, haben vor den Marimbaspielern Platz genommen. Die in der blauen Schürze wäre also ich, die Leiterin des ganzen Kulturzentrums APC in Tsumeb, nahe der Etoscha Pfanne.
Zu meiner Person: Ich wuchs in Meld auf, als eine der vielen Töchter von Ferdinand Hidber, der ein beliebter Lehrer in der Dorfschule war, und der auch die Konkordia Musik leitete und stets die nationalen Preise gewann. Er hatte sich überarbeitet und starb an den Folgen im Jahr 1975., so habe ich es noch in Erinnerung. Ich durfte selber noch den Schulbesuch meines Vaters geniessen. Wir waren damals 86 Erstklässler in einem Raum, und wir lernten sehr viel, die nächste 2 Jahre durfte ich bei Arthur Schmon in der 3.und 4.Klasse besuchen, anschliessend ging es dann zum Hobi, der sagte, dass ich nach der 6. Klasse viel zu dumm und viel zu fantasievoll sei, um die Sekundarschule zu besuchen. mein Vater war mit diesem Urteil nicht einverstanden, kratzte seine letzten Batzen zusammen , um mir das Internat in Melchtal zu bezahlen.Da lernte ich sehr viel, so viel, dass ein Lehrerseminar in Rorschach anschliessend drin lag. Mit 20 Jahren kam ich nach Mels und unterrichtete 4 Jahre lang die Mädchenrealschule. Eines schönen Nachmittags gönnte ich meinen 36 3.Realschülerinnen eine Velo Tour nach Bad Ragaz, wo es ein Schwimmbad gab. Sie trugen die gerade neu in Mode gekommenen Mini Bikinis. Wie es mit Pubertätsgäukeln normal ist, wenn sie Burschen antreffen, gäukeln sie . Doch dann mussten alle ins Wasser, und ich lehrte sie schnell schwimmen. Die Sonne schien bald unter zu gehen. Wir mussten an das 8km lange Heimradeln denken. Da ging ein Geschrei durch die Mädchenbande: Die Kleider waren verschwunden. So blieb uns nichts mehr anderes übrig, als in den Minibikinis die Landstrasse von Ragas nach Mels zu fahren, schön ein Mädchen hinter dem andern. Und dann kam es: Die meisten Autofahrer kabelten die Fenster runter, grüssten mit obszönen Sprüchen die hübschen Mädchen, hielten zum Teil an, und ich musste immer wieder eingreifen, manchmal mit den Fäusten. Das wars dann: Am andern Tag entliess mich der damalige Dorfpfarrer, der zugleich im Schulrat das letzte Sagen hatte. Ich trat anschliessend die Schulstelle in der Gesamtschule Weisstannen an und unterrichtete über 35 Kinder in 9 Klassen gleichzeitig. Ich kaufte ein kleines Auto, das aber bald auf dem Glatteis in Weisstannen das Rädchen machte, und in meiner Geistesgegenwart sprang sich aus der Tür. Ich selber hatte Glück gehabt, doch das Auto konnte nicht mehr repariert werden. So ging die 13 km Weg von Mels nach Weisstannen täglich zu Fuss.Nach einem Jahr verliess ich die Schule und machte mit andern Studien ernst: Musik und Malen .
In Kloten, Affoltern am Albis und schliesslich in Zug machte ich Jugendarbeit mit Schwerpunkt Musik, Malen und auch noch Religion, was mir letzteres allerdings nicht so lag. 1990 wurde ich vom Bischof und seinem Vikar Hans Leu animiert, dasselbe in Namibia für die kriegsversehrten Jugendlichen zu tun. 3 Jahre wollte ich höchstens bleiben, doch die Arbeit gefiel mir mit der Zeit immer besser, und aus den vorhergesehenen 3 Jahren sind es nun 27 Jahre geworden, mit den von der Sonne und dem Alter aufgehellten Haaren, die mal schwarz und lang waren. So sitze ich auf dem Foto vorne, und hinten sind einige meiner jungen Marimba Spieler.
Wir spielen Geige, Cello, Klarinette, Flöte, Klavier, Keyboard, Gitarre, wir malen, tanzen und singen.
Und für die Pre Primary Music Education (4 - 6 J.) allerlei Orff Instrumente. Manchmal kommen 200 Kinder und Jugendliche am Tag und lernen Kunst. Das macht sehr viel Sinn für all die Kinder, die materiell und auch seelisch verarmt sind, durch das Ausüben von Kunst sich zu guten Menschen zu entwickeln und auch gute Arbeitsstellen zu finden.
Zwischendurch kommen glücklicherweise junge Freiwillige aus Europa, die mir im Unterrichten helfen, und die hauptsächlich für die Lehrer Ausbildung zuständig sind.
Wenn jemand kommen möchte, melde sich unter artslis@mweb.com.na
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