Sonntag, 9. November 2014

Namibia, facing a Disaster?

Auf diesen Zuschauerbänken sassen die Kinder, die zur Hauptprobe antreten mussten. Es war sehr heiss, und die Hauptprobe ging mühsam voran, da der Wind nicht nur die Noten, sondern auch noch die Notenständer wegschleuderte.
Nach der Probe drückte ich jedem einen Brief für die Eltern, sofern vorhanden, oder für die Tante, den Onkel etc. in die Hand. Er soll sie auffordern,
durch ihren Konzertbesuch die wichtige Erziehung, die wir im APC bieten, zu schätzen.
Und wirklich: Sehr viele Erwachsene erschienen und freuten sich auch riesig am Konzert.
Das Konzert startete mit einem Einleitungs Drama folgenden Inhaltes. Ein alter Mann geht auf die Post, um seine monatliche Pension von N$ 500.-
( das sind ca. 52.- sfr) abzuholen. Auf dem mühsamen Heimweg mit Stock rannte eine Gruppe 10 jähriger Kinder auf ihn zu und bewarf ihn mit Steinen, bis er zu Boden fiel. Dann rissen ihm diese kleinen Gängster das Geld aus der Tasche und verschwanden.  Die Zuschauer waren betroffen, denn alle wussten, dass dies die Realität ist; denn vor wenigen Tagen geschah diese Szene im Blechhütten Viertel.
Hier das Spiel auf den Marimben. Das Konzert verlief äusserst gut; da merkte man deutlich das Resultat der beiden Freiwilligen, Judith Waldschütz aus Wien und Peter Leu aus Schaffhausen.
Der Applaus war auch dementsprechend gross; und am Schluss begab sich einer aus dem Zuschauerraum, zufällig ein Politiker, der sich überraschend positiv über diese Erziehungsarbeit äusserte.
Ich flüsterte ihm zu, dass er dies dem Chef des Kultur- oder Erziehungsministerium dringend melden sollte, um finanzielle Unterstützung zu erhalten; denn mit unserem Spendengeld vom Ausland können wir nur knappe Hungerslöhne an unsere "Lehrer" bezahlen. Er sprach immer leiserer, und ich glaubte, dass er sich schämte. Er wusste nicht, dass unsere APC's nur mit Spendengelder existieren.

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