Zum Nachtessen für 70 amerikanische Touristen
spielten und tanzten unsere APC Leute in der berühmten Mokuti Lodge.
Wie kam das?
Kurz nach dem ich das Werbeplakat fürs APC in der Mokuti Lodge angehängt hatte, bestürmte mich der Manager und bat, heute Abend doch ein Konzert mit den Marimben für diese vielen Amerikaner hier zu geben. Ich zögerte, denn ich dachte, dass es so unerwartet kaum möglich sei, die Spieler in Tsumeb zusammen zu trommeln. Da bekam der Manager Verstärkung von der Reiseleiterin, die mich dringend bat, ein afrikanisches Konzert, so wie es auf dem Plakat dort steht, für die vielen Gäste zu geben, nur eine halbe Stunde. Wir wollen gut bezahlen, versicherte sie. Dann fuhr ich die 110 km zurück, telefonierte dem Lehrer der Marimbagruppe. Ich bat ihn, mir beim Zusammenrufen der Spieler zu helfen. Das sei nicht nötig, denn sie seien schon längst im APC, um zu schwatzen und zu üben.
In Eile luden wir die Instrumente in den Anhänger, zogen die Uniformen an und fuhren zur Mokuti Lodge. Gerade hatten wir die Instrumente im Dinner-Raum aufgestellt und eingespielt, ging das Tor auf, und mit Staunen wippten die vielen Gäste zu den Trommeln und Marimba-Rhythmen herein, in den Händen gefüllte Weingläser haltend. Nach einer halben Stunde wollten wir eine Pause einschalten, doch der Applaus nahm kein Ende, und wir mussten weiterspielen. Nach einer weiteren Stunde, servierten uns die Kellner alle Delikatessen. Dann konnte der Applaus die Spieler nicht mehr weiter antreiben; denn sie stützten sich wie Raubkatzen zu den Tellern. Seit gestern hatten sie doch nichts gegessen. Ein Kellner fragte uns so heimlich, ob er die Marimba hinaustragen dürfe; denn er sei müde und wolle heim gehen. Ja, meinte der Marimba Lehrer, während wir den 2. Teller essen werden, könne er doch die Marimba hinaustragen. Ou, burumbumbu boys (Lumpengesindel), rief der Kellner zurück. Da kam die Reiseleiterin mit einem Couvert, das sie mir dankend überreichte und bat die Kellner um einen 2.Teller .
Nun waren die Spieler und Tänzerinnen satt und wollten sich auf die schönen Leder-Bänke hinlegen. Jetzt wird heimgegangen, befahl ich; denn ich wusste um die Schwierigkeit, die einmal Eingeschlafenen zu wecken. Das Verpacken der Marimben in den Anhänger war eine Qual; denn die abertausenden von fliegenden Termiten schwirrten einem um die Augen und krochen unter die Kleider, wir hatten mehr zu tun mit dem Abschütteln dieser Viecher als mit dem sorgfältigen Einladen der Instrumente. Nach langem gings endlich um Mitternacht dem Heimweg zu. Das Fahren war schwierig; denn im Regen bei dieser fettverschmierten Schutzscheibe zu fahren, war nicht ungefährlich. Diese fliegenden Moskiten surrten dem Auto -Licht nach, platzten mit ihren fetten Leibern gegen die Scheibe. Diese Strecke von der Etoscha nach Tsumeb ist bekannt wegen der überquerenden Wildtiere, und so musste ich die 110 km sehr langsam fahren. Die Geisterfahrt begann aber erst in Tsumeb selber, als ich jeden Spieler und jede Tänzerin bis zur sog.Haustüre im Blechhüttenviertel abladen musste; denn es ist sehr gefährlich, speziell für die Mädchen, sich durch die unheimlich dunklen und engen Gassen zu begeben. Einige kannten ihre Hütten nicht mehr, und so verloren wir noch mehr Zeit mit Hin-und Rückwärtsfahren, bis vielleicht die richtige Hütte gefunden wurde.
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