Ein Kupferfest, die grösste Folklore 3 Tage im Jahr, soll das Fest der Begegnung sein. Am Donnerstag fuhr ich pünktlich, wie angesagt genau um halb vor 8 Uhr mit den Marimben und 8 Spielern ins Stadion ein. Ein roter Teppich war bereits ausgerollt, angeblich für einen Minister, der die Eingangsrede um 08°° halten sollte. Doch ich sah noch niemand im Stadion ausser einigen Dienstleuten.. Wir mussten um einen Schattenplatz für die Marimben kämpfen.
Ich fuhr ins APC zurück, um die Arbeit zu beginnen.
Eine elende drückende Hitze so früh schon. Der Regen sollte nach Internet schon seit 2 Tagen abkühlen. Dicke Wolken kamen, aber vom heftigen Wind, der die Wolken davon fetzte, wurde im Internet nichts bekannt gegeben. Man muss es so schreiben, ansonsten kommen die Touristen nicht mehr.
Etwa nach einer Stunde telefonierte mir ein Marimba Spieler, ob ich noch Kunstwerke von unserer Galerie und einige Tische bringen könne; denn die Organisatoren möchten, dass das APC auch etwas Geld machen kann, nicht nur die viele Dutzend Chinesenstände mit all den billigen Glittersachen, Plastikgewehren und Knallfrösche für die Kinder .
Nachdem ich Bilder und andere Kunstgegenstände brachte, stolperte der Stadtpräsident über den roten Teppich. Es fanden sich Leute ein, aber die meisten nur Erwachsene, die sich im Schatten der Zeltdächer niedersetzten. Und nun begann das Kabarett. Während wir unser Verkaufsstand einrichteten, hörte ich immer wieder ein schallendes Lachen der Leute. Einer der Marimba Spieler, der sich die Rede anhörte, sagte mir anschliessend, dass es so lustig gewesen sei, dem Redner zu zuhören. Die englische Sprache war nicht sein Talent, und immer, wenn er komische Wörter rausliess, mussten wir laut lachen. "Worüber hat er denn gesprochen?" fragte ich. "Ich weiss es auch nicht; denn ich habe einfach auf die Fehler geachtet, um wieder lachen zu können."
Die Schulen gaben allen Kindern am Freitag frei, damit sie das Kupferfest besuchen können. Ich fragte unsere APC Kinder am Donnerstag Abend, ob sie am Freitag ebenfalls frei haben möchten. jene, die JA riefen, durften gehen. Sie gingen, nur etwa 3 Dutzend. Die andern liess ich auf die Bühne setzen, und gleich nutzte ich diese Situation, um unsern Lehrern zu seinen, dass man sie gerne hat, und dass sie wichtig sind. Alle Kinder durften sich äussern , warum sie morgen im APC bleiben möchten. Die Flötenkinder schrieb, dass sie ihre Lehrerin Selma mehr lieben als die Knallerei dort drüben. Ähnliches wurde über die andern Lehrer gesagt. Ein Oboenschüler bemerkte, dass seine Töne ihn im Leben weiter bringen als das Gedränge, wo man hin und her geschupst und dann erst noch bestohlen wird. All die Äusserungen unserer Kinder stärkten das Selbstwertgefühl unserer Lehrer/innen.
Und dann kam derAbend, und dann auch der Samstag mit dem Schlussabend.
Ich sass im APC und versuchte Klavier zu spielen, was nicht ging, weil der Lärm von aussen mich übertönte, obwohl der Festplatz ein Kilometer weit entfern war. Eben wollte ich nach Hause gehen, hielt mich der Nachtwächter auf. Er war ziemlich traurig, weil seine Tochter heute gestorben war; der Magen habe nicht mehr funktioniert. Ich wollte ihn heimschicken, doch er verweigerte; denn er habe seine Pflicht hier. Die beiden Jugendlichen, die bei mir wohnen, brachten ihm ein Nachtessen und boten ihre Hilfe für diese Nacht als Wächter an. "Nein, ich tue meine Pflicht", beharrte er.
Einige Jugendliche kamen um Mitternacht zu mir : "So ein Kupferfestival, von dem wir kommen, ist etwas ganz Schlechtes. Die meisten sind total besoffen, darunter auch viele Kinder, 10 Jährige, die mit Bier herum trotteln, einander das Geld aus den Taschen reissen, sich schlagen und wie Idioten mit Leuchtringen auf dem Kopf herumbrüllen und stampfen. Wir halten so etwas nicht aus."
" Das nenne ich Degeneration, und so stelle ich mir die Hölle vor!" erklärte ich.
Die 16 jährige Hilma atmete leicht auf:"Zum Glück haben wir das APC!"
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