Samstag, 23. Juli 2016

Ich kenne mein Haus nicht mehr

Heute Abend wurde vom APC eines der je besten Konzerte gegeben. Wir hatten auch den ganzen Vormittag geübt, wie man die Übergänge von einer Nummer zur andern ohne langen Pausen gestaltet, und zwar so kurz und interessant wie nur möglich. Dieses Proben ging nur harzig voran. Doch überraschenderweise klappte es heute Abend.
Die Zuschauer waren hell begeistert und mussten nur eine Stunde auf den kalten Zementbänken aushalten. Auf die Minute genau war das Konzert wie angekündigt zu Ende.
" Endlich," so dachte ich, " kann ich heute etwas früher heimgehen." Doch es kam anders: Viele Kinder standen bei meinem Auto und fragten mich, ob ich sie heimfahren könne; denn sie wohnen weit weg im Blechhütten Viertel. Da ich wusste, wie gefährlich nachts das Herumlaufen zwischen den Blech Hütten ist, lud ich den Bus voll und fuhr los. Der längste Weg war sicher nicht länger als 5 km, doch ich brauchte Stunden, um die Kinder am richtigen Ort abzuladen; denn sie kannten ihr Haus nicht mehr. Auf Rätselraten fuhr ich rechts, links , rückwärts, vorwärts und ringsum, dazu waren die Gassen so eng, steinig und voller herumliegenden Bierflaschen. Um Mitternacht fuhr ich endlich in meine Garage, wo ein halbes Dutzend Marimba Spieler auf mich warteten. Sie baten mich um Brot und Kaffee; denn sie hätten schliesslich das Konzert zu einem Höhepunkt gebracht. Wie konnte ich da nein sagen; also kochte ich Spaghetti.
Aber jetzt bin ich steinmüde.

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