Die kleine Thando, zappelig und unruhig von morgens bis abends, kam mich heute besuchen und bat um 2 Schnitten Brot mit viel Butter dazwischen. Unruhig und gierig schlang sie das Brot hinunter und fragte mich anschliessend: "Und jetzt?" "Und jetzt könne sie wieder nach Hause gehen," riet ich. Worauf sie spöttisch antwortete, dass es dort so langweilig sei; sie müsse ganz ruhig sein, da die Mutter eben erst ein Baby geboren habe. Da begann sie sich vor meinem Haus draussen zu bewegen, machte Sprünge; warf sich zu Boden, um sich wieder aufzuwerfen und in kunstvollen Verrenkungen zu landen. Dies alles in schwungvollem Rhythmus.
Während ich ihr gespannt zuschaute, fragte ich mich, wohin man so ein Bewegungstalent schicken könnte, um daraus Höchstleistungen für die Weltbühne heraus zu locken.
Thando ist nicht die einzige mit hoher Begabung. Ich kenne Kinder mit grossem musikalischem Talent, doch es ist ihnen untersagt, das APC zu besuchen, weil sie zuhause die kleinen Geschwister hüten müssen, damit sich die Mütter in Bierbuden oder bei Freunden aufhalten können. So wird oft die Entwicklung der Mädchen durch die eigenen Mütter verhindert. Nachts suchen diese Mädchen Freunde auf, und bald darauf sind sie dann schwanger. Der Teufelskreis der Armut.
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