Donnerstag, 7. Mai 2015

Afrikanische Fantasie


Heute morgen, noch in der Dunkelheit, musste ich mein Auto einige Hundert km in eine zuverlässige Garage, die im Owambo liegt, bringen. Würde ich das Auto hier in Tsumeb in eine Garage bringen, wäre ich erfahrungsgemäss nicht sicher, welche Teile sie aus meinem Wagen mit alten auswechseln würden. Nun musste ich halt den ganzen Tag auf den Wagen warten. Was sollte ich da tun? Im kargen Busch spazieren gehen wäre zu heiss und auch nicht ungefährlich gewesen. So unternahm ich einen Spaziergang in das nächste Einkaufszentrum. Da stand ich dann vor einem grossen Einkaufskomplex und fotografierte zuerst diese Wand: Oben sind Reklamen der Geschäfte, die alle ungefähr dasselbe verkaufen, von Südafrika her diktiert. Doch das Bildband unterhalb der Reklamen interessierte mich: Rechts aussen die Hinterfüsse einer Antilope, gefolgt von 2 Menschen, hinter denen eine Ziegen
nachrennt, und danach ein Kind. Die Hauptbeine gehören sicher einem Elefanten, der glaub von einem Mann verfolgt wird. Kurz darauf schreitet eine Giraffe, der Frauen in Stöckelschuhen folgen. Dann scheint eine Raubkatz zu kommen, vielleicht ein Löwe..Das ganze Einkaufszentrum ist mit einem Dekorationband verziert, schön, wirklich interessant ist die Idee des Künstlers, nur die untere Hälfte, d.h. vom Bauchnabel ungefähr abwärts dazustellen. Aber alles ist in Bewegung, alles nach rechts herum.                                                                                                                                                                

Die Zeit des Wartens verbrachte ich auch in einem Hotel namens Protea. Die Leute sagen, dass dieses Hotel vom senilen Präsidenten aus Zimbabwe bezahlt wurde. Hier fotografierte ich eine grosse Innenwand. Diese typischen Figuren aus Zimbabwe stellen die verschiedensten Berufsgattungen dar. Ein Simbabwer sagte mir, dass in ihrem Land noch Disziplin herrsche, denn jeder Arbeiter und jede Arbeiterin müssen je eine betreffende Uniform bei der Arbeit tragen. "Hier in Namibia herrscht keine Disziplin, nur Unordnung und Nichtskönnen." Es ist wahr, dass diese Simbabwer gosse Künstler sind; denn die meisten Kunstwerke, die in Namibia gehandelt werden, stammen aus Zimbabwe; und ihr Können ist schon versierter, und ihr Englisch viel besser. Ich fragte den Simbabwer zurück:"Doch warum müssen die meisten Menschen, um überleben zu können, das Land verlassen? Er schrie: Die Politik!

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