Montag, 18. Februar 2013

Was fuer ein dreckiges Gesindel kommt denn da?


Es war am Valentins Tag, ein unmoeglich heisser Tag. Nach 4 stuendiger Autofahrt trafen wir im neuen Hotel HILTON in Windhoek ein. Es war 15 Uhr. Um 18 Uhr sollten wir mit dem Konzert (2 Geigen, 1 Cello und 1 Harfe) beginnen. Wir wollten zuerst die Instrumente im Saal des Hotels abladen und anschliessend unsere Unterkunft suchen gehen. Als wir die Instrumente die breite Einganstreppe hochschleppten, kam der Hotel-Manager entgegen, und statt eines freundlichen Grusses schielte er uns verlegen von oben bis unten an und fragte etwas leise, ob er fuer uns schnell ein T-shirt kaufen gehen solle. Bongani bejahte lächelnd und dankbar seine Frage. Doch ich sagte dem Manager, dass dies nicht noetig sei, da wir unsere Konzert Bekleidung noch in der Koffer haben, woraufhin er einen Kellner herbei rief, der uns den Platz fuer die Instrumente anweisen sollte. "Hat jetzt der Manager wirklich geglaubt, wir wuerden in diesen dreckigen und verschwitzten Shorts, offenen Hemden und Plastic-Latschen ein Konzert geben? " 
Um 18 Uhr kamen wir alle in schwarzer Bekleidung und stark parfümiert ins Hilton zurück. Wir begannen zu spielen. Es toente recht gut. Doch nach 2 Stunden hatten wir das Programm durchgespielt. Ein Kellner bemerkte, dass wir nicht aufhoeren können; denn die VIP haben noch nicht zu essen begonnen. Also begannen wir das Programm von vorne noch ein Mal zu spielen, dazwischen improvisierten wir einfach. Nach weiteren 2 Stunden waren wir sehr müde, und ich konnte kaum mehr Noten lesen. "Nur noch eine Stunde", sagte der Kellner und brachte uns feinen Sirup. Danach bat er Bongani, mit ins Praesidentenzimmer zu kommen, um dort den hoechsten Gästen  ein Staendchen zu geben. Und wir Zurueckgebliebenen improvisierten weiter. Ich hoffte, dass die Leute etwas besoffen wären, um unsere Fehler nicht zu bemerken. Doch dem war nicht so; einige kamen sogar naeher und applaudierten. Um 23 Uhr kam Bongani stolzen Schrittes daher. Vielleicht hat er dort geheimes Geld bekommen. Endlich durften wir die Instrumente ablegen und in einem schoenen Saal wurde uns Pommes-Frites mit einem kleinen Stueck Fleisch serviert. Der Teller war viel zu gross im Verhaeltnis zum Inhalt.

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