Mittwoch, 1. Juni 2011

überfüllt

Kaum hatte ich im APC so halblaut bemerkt, dass ich einen Ersatzlehrer für den Zeichnungslehrer Julius suche, der von der Schule wieder zurückgerufen wurde, meldeten sich mehrere Zeichnungslehrer. Artofel, der mit dem blauen T-shirt, erschien mit einem Zeichnungsdiplom und legte schon am ersten Tag Hand an. Kaum hatte er hier im APC zu arbeiten begonnen, wurde er vom College for the Arts in Windhoek zurückgerufen mit der Begründung, dass niemand befähigt sei, ordentliche Ausstellungen für Künstler zu organisieren. Nur ungern verabschiedete er sich. Das ist auch eine Art, wie man Landflucht fördert: Man holt die Qualität vom Land und kümmert sich wenig um die ländliche Gegend.



Der Zeichnungsraum ist mit 26 Kindern völlig überfüllt, kommt dazu, dass die Kinder noch ihre Hunde mitführen, und somit ist eine Hütte schnell voll.



Es ist so plötzlich kalter Winter geworden, ohne Uebergang vom Sommer. Der sog. Schneebaum ist nicht vom Schnee, sondern von grossen weissen Blüten bedeckt. Hier halten sich die spielenden Kinder gern auf; denn es riecht so frisch. Die beiden Mädchen wollen mit Ueben einfach nicht aufhören. Der Kleine mit dem Hungerbauch daneben wartet schon die ganze Zeit auf eine Violinstunde und hofft, mit diesem Instrument einmal reich zu werden. Nächste Woche wird er eine Lektion erhalten.

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