Sonntag, 26. April 2020

Viele Armen verursachen selbst ihre Armut


Das ist ein Hirsefeld (Mahangufeld). Diese jungen Menschen hier auf dem Bild sind die Geschwister unseres Oboenlehrers. Sie pflücken hier die Hirsekolben und vieles mehr, wie Bohnen, Erdnüsse, Wassermelonen, Butternuts und Süsskartoffeln, das alles zwischen den hohen Hirsestängeln im Januar ausgesät wurden und jetzt kann die Ernte beginnen. Ein harmonisches Bild, und die 3 lachen zufrieden; denn sie wissen, dass sie mit dieser guten Ernte mehr als nur überleben können.
Das Hirsefeld ist kreisförmig angelegt und in der Mitte befindet sich die Wohnung, die aus verschiedenen Hütten mit Strohdach besteht: Eine Hütte als Küche, eine Hütte für den Empfang der Gäste, für jede Person eine eigene Hütte, eigentlich paradiesisch schön. Um das Feld laufen die Ziegen, Rinder etc. frei herum und nachts werden sie in einen Kraal geführt, um vor wilden Tieren und auch Räubern geschützt zu sein.
Nun hat es Jugendlich, welche die Arbeit im Felde scheuen und von einer Welt träumen, wo es einen Bürostuhl gibt, wo man mächtig hinter einem Pult sitzt und Arme verschränkend Leute empfängt, (eben all das , was man im Fernsehen als so billige Soapies bewundern kann). Diese Jugendlichen hiken vom Norden Namibias südwärts in die Städte, wo sie solche Jobs erhoffen, aber sie eben nicht finden. Aus dem wenigen Geld kaufen sie einige Wellbleche, die sie  an die schon bestehenden Wellblechsiedlungen anhängen, und fürs Überleben haben sie Hirse und einen Topf zum Kochen mitgebracht. Sie suchen sich Feuerholz zusammen, ergattern sich irgendwo eine Schaumgummi Matratze und schon beginnt ein neues Leben, ein Leben, das aus dem täglichen Kampf ums Überleben besteht. Arbeit gibt es keine, vielleicht für jene, die irgendwo Verwandte haben, gibt es einen Reinigungsjob oder sogar einen Hilfsjob als Kassier in einem Supermarkt. Aber kaum etwas, was sie sich erträumt haben.
Es gibt dann die Möglichkeit, sich in Banden zusammen zu schliessen, Einbrecherpläne zu schmieden, oder selber Alkohol zu brauen und zu verkaufen. Viele landen später im Gefängnis oder verenden im Alkohol etc.
Der Teufelskreis beginnt: Sie betteln und blamieren auch die Regierung, die ihnen keine besseren Häuser zur Verfügung stellt, sie stellen viele Kinder in die Welt, die sie selber kaum ernähren können.Manch einer sieht dieses Leben als sinnlos, begibt sich wieder in den Norden oder kommt auch ins APC, wo er etwas Schönes lernen möchte. Ich versuche zu helfen und sage täglich: Nur durch hartes Üben kannst Du es zu etwas bringen. Die meisten Lehrer, die sich im APC bewährt haben, Astammen aus diesen Sozialschichten

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