Sonntag, 28. Juli 2019

Der Buschmann


Eine Gemeinschaftszeichnung, wie sie entstand:
Bea Maritz aus Wädenswil war vor einigen Wochen hier im APC, um den Lernenden das befreiende Malen nach der Methode von Arno Stern beizubringen. Unter die vielen Kinder mischte sich plötzlich ein Erwachsener, ein Buschmann (San), der auch zu malen begann. Das Bild war schön und einzigartig. Am Schluss sagte er, dass dieses Bild sehr schön sei. Dann ging er und winkte.  Da geschah das Unglück: Ein Junge riss das Bild von der Wand und zerstörte es während der Pause; sein Motiv war Eifersucht.
Bea sammelte die zerstörten Teile, konnte aber nur noch den braunen Vogel retten. So stellte sie zuhause in der Schweiz das Bild mit den geretteten Teilen der Buschmann-Zeichnung zu einem neuen Kunstwerk zusammen und sandte es mir gestern.
Der Buschman, übrigens namens Paul, den er sich nach dem alten Häuptling seines Stammes selbst gegeben hatte, freute sich riesig über dieses Bild und bemerkte, dass er es der Polizei und seiner Familie zeigen werde. Warum der Polizei? wollte ich wissen. Da wurde sein Blick ernst, und er begann zu erzählen:
Die Polizei wird mich heute nacht abholen, um mit ihr in die Etoscha zu fahren; denn es seien wieder 2 der wertvollen Rhynos auf brutalste Art getötet worden, die Hörner vom lebendigen Leib abgeschlagen, und die Tiere verendeten unter grässlichen Schmerzen. Die Polizei braucht mich, da ich als Buschmann die Spuren lesen kann, und somit werden wir gemeinsam die Wilderer aufspüren können. Chinesen heuern Arme an,  solche edlen Tiere um etwas Geld zu schlachten und ihnen die Hörner und Elefantenzähne oder von den Pangolinen die Schuppen zu geben.
Leider ist die Geschichte wahr.
Der Buschmann trank den Kaffee und verabschiedete sich etwas traurig.

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