Nun bin ich wieder zurück in Afrika. Ich flog nach 12 Jahren das erste Mal wieder in die Schweiz zu einer familiären Beerdigung.
Am nächsten Tag nach der Rückkehr lief ich wie gewohnt von meinem Haus ins APC. Zuerst fiel mir dieser Abfallkübel auf. Ich hörte in der Morgendämmerung das Rollen des Abfallkübels; schaute aus den Fenster und sah 2 Frauen verschwinden. Ich wusste, dass sie nach Nahrung suchten; sie mussten mich hinter dem Fenster gesehen haben und rannten aus Scham weg. Die Hungernden suchen nachts die Mülleimer auf. Auch die Räuber schleichen nachts hier vorbei.
Heute morgen sangen einige Strassenkehrer in schönen Harmonien und schoben dabei ihre Besen im Takt vorwärts. Als ich lachte , hoben sie die Besen hoch und wünschten mir einen schönen Tag. Mittags schlarpten Hunderte von blau uniformierten Schülern müde vorbei in Richtung Soweto, dem Armenviertel zu. Am Nachmittag hüpften Kinder und spielten Fussball mit Konservenbüchsen, und dazwischen hupten die Autos. Gegen Abend fuhren die Streifenwagen der Polizei und der verschiedenen Nachtwächterfirmen vorbei und taten so, als ob sie damit die Räuber vertreiben könnten. Nachts hörte ich Stimmen von vorbeilaufenden Menschen mit ihren Handys, einige schrien laut ins Telefon; denn die oder der Angerufene wohnt ja sehr weit weg.
Diese Nacht ging ich nicht ins APC, sondern musste beim Kaffee trinken die Unterschiede der Strassen in Chur (CH) und dieser in Tsumeb auf Papier bringen. Zwei Welten, die nicht zu vergleichen sind.
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