Das war eine grosse Überraschung:
Wir dachten, dass wir an der Musikwoche doch nicht teilnehmen konnten, weil uns die dortige Gemeinde die Bungalows, die wir jedes Jahr mieteten, absagte. Anscheinend bestellten viele Inländer, die schon seit Monaten unter der Hitze litten, für die Weihnachtsferien diese Bungalows schon sehr früh, welche am Benguelameer für Abkühlung sorgen werden.
Doch die Leiterin der Musikwoche, Christiane Berker, konnte für uns ein deutsches Schülerheim besorgen, das nicht nur eine grosse Küche, sondern auch viele Spiele wie Billard, Ping Pong etc. und dazu eine Lese-Ecke zur Abendunterhaltung bot, was meine Arbeit mit den Jugendlichen erleichterte.
Am Ende des Jugendorchesters wurde die Stadtpräsidentin von Swakopmund (Mitte) auf die Bühne gerufen; eine grosse Überraschung für die Jugendlichen und vor allem für die kleine Martha, die rechts an ihrer Seite stehen durfte, ein unvergessliches Erlebnis! Martha, die keinen einzigen Tag im APC abwesend war, trotz Hitze, Hunger und einem 5 km langen Weg von ihrer Blechhütte zum APC, durfte zum Dank für ihren starken Willen nach Swakopmund mitkommen.
In der Musikwoche gab es auch einen freien Nachmittag für jene im Jugendorchester. Den benutzten wir für einen Ausflug zum Cape Cross, wo Tausende von Robben am Strand ihre Brut pflegten.
Ein junger Robbe hatte sich auf den Steg gewagt. Vorsichtig wurde er von unsern Kindern gestreichelt. Das rechts stehende Mädchen ist Martha.
Unter dem Steg lagen Dutzende dieser Robben und gebaren ihre Babies.
Vermutlich hat sich so ein kleines Tier auf den Steg verirrt. Als wir es zu den Müttern tragen wollten, heulten sie so laut los, dass unsere Kinder ebenfalls mit ängstlichem Geschrei davon rannten.
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