Frühmorgens füllten wir die Pass-Formulare aus. Als wir um 08 Uhr im Home-Affairs ankamen-war die übliche Warteschlange gar nicht so lang- nur etwa 20 Personen standen in der Reihe vor dem Passport Schalter für Namibier Ich hatte keine Geduld, so lange anzustehen, überliess Bongani diese 'Arbeit' und begab mich auf Schaufenstertour. So gegen Mittag kam er mit Gideon angerannt und bat mich um einen Kamm; denn für die Passport Foto darf man kein Käppi tragen, wie Bongani es sich jahraus jahrein gewohnt ist. Also musste er die Haare kämmen, sonst wird das Home Affairs keine Fotos machen. In Eile suchten wir in einem Kaufhaus einen Kamm. Nun war die Frage, wo Bongani sich ungesehen kämmen konnte; denn er schämte sich wegen seines grossen Kopfes. Die beiden Jungen suchten sich eine Ecke hinter einem Kaufladen aus. Während ich eine Foto knipste, rief eine Passantin, was diese beiden Schwulen da in der Öffentlichkeit treiben, geht zu weit. Vor lauter Lachen fiel mir die Fotomaschine zu Boden, und die beiden rannten wie wild auseinander. Gideon hetzte der Passantin nach und schrie ihr ins Gesicht, dass er kein Schwuler sei, er hätte eine Freundin und zwei Kinder. Ein lautes Gezanke zwischen den beiden brach aus, und ich weiss nicht, ob er die Frau geschlagen hätte, wäre ich nicht dazwischen gerannt. Nun gings zurück ins Home-Affairs. Hier wurde uns mitgeteilt, dass die Polizei zuerst zu unterschreiben habe, ob Bongani nie in einen kriminellen Akt verwickelt war.
Die Zeit wurde knapp, in einer Stunde war Schalterschluss. So rannten wir zur nächsten Polizeistelle, die uns mangels Stempels in eine andere Polizeistelle verwies. Wieder ein Gehetze. Da das ganze Spiel für mich langsam zu viel wurde, schob ich dem Polizisten eine Schweizerschokolade hin, und nun gings mit dem Stempeln schnell voran. 5 Minuten vor Schalterschluss erreichten wir das Home-Affairs.
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