Warum die Polizei mich auch noch für eine Zeugenaussage rief, war mir nicht verständlich. Okay, dann ging ich halt zum Posten hin. Die Floetenlehrerin war schon eine Stunde lang dort, um der Polizei beim Aufschreiben des Protokolls zu helfen. Ich sollte mithelfen, obwohl ich nicht dabei war, als einer der Guitarrenlehrer einer jungen Mitarbeiterin eine ganze Weile lang ins Gesicht schlug. Als sich der Klarinettenlehrer endlich zwischen die beiden stellte, wurde der Schlaeger machtlos: er rief nur noch, dass er sie in einem guenstigen Moment umbringen werde, und dann rannte er weg.
Die junge Frau ging zur Polizei, um gegen diesen Schlaeger zu klagen; denn sie hatte Angst, umgebracht zu werden.
Nach dem fast endlosen Aufnehmen des Protokolles bat mich die Polizei, ihr das Haus dieses Mannes zu zeigen, um ihn abholen zu können. Da ich nicht wusste, wo er wohnte, bat ich einen der Lehrer, mitzufahren, um uns das Haus zu zeigen. Niemand wollte ins Auto einsteigen. Alle hatten Angst. Schliesslich bemerkte einer: "Ich kann mein Leben nicht riskieren; denn dieser Schlaeger wuchs im Krieg in Angola auf, und diese Kriegsprodukte kennen keine Hemmungen." Doch endlich konnte ich Junias überreden, der Polizei den Weg zu zeigen. Er duckte sich im Auto; und als die Polizei den Schlaeger gefasst hatte, konnte Junias ungesehen in mein Auto umsteigen.
Warum begann dieser Lehrer so auf eine Frau reinzuschlagen? Die Frau hatte gesehen, wie er einem andern Lehrer das Pausenbrot wegessen wollte. Sie forderte ihn auf, dies nicht zu tun. Das war alles; und dann begann er, aus sie los zu schlagen.
Für uns alle war so eine Reaktion total unverständlich. Aber wie man ja weiss:
"Kriege machen Menschen zu Raubtieren."
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