Samstag, 30. November 2019

Der alte Präsident Geingob hat wieder gewonnen

Das heisst, dass Namibia weiterhin so bleibt, wie es in den 4 letzten war: Die Reichen werden noch reicher und die Mittellosen noch ärmer.
Es tönt nach Naturgesetz, aber das ist es nicht. Hätten  alle möglichen Jugendlichen die Chance fürs Wählen- können wahr genommen, würde eine Veränderung beginnen. "Es ist halt einmal so, da kann man nichts machen!" Eine solche fatalistische Haltung ist für Afrika so typisch.

Freitag, 29. November 2019

Heute war Black Friday


Am heutigen sogenannten Black Friday waren die Kaufläden so voll, dass ich wegen eines Brotes nicht 3 Stunden an der Kasse anstehen wollte.
Warum strömten am heutigen Black Friday all die vielen Leute in die Kaufläden? Es wurde mir erklärt, dass heute alles sehr viel billiger als als an andern Tagen zu kaufen sei.
Aber warum denn das Wort Black Friday und nicht goldener Friday, wo doch alles billiger ist?
Ich bekam als Antwort dieses schreckliche Bild zu sehen :
" Am black Friday wurden die schwarzen Sklaven aus Afrika billiger an die Engländer, Franzosen und Spanier verkauft." Daher der Name! Schlimm, aber wer weiss das schon beim billigeren Brot kaufen?
Wer heute Afrika bereisen will, oder wer Afrika verstehen will, sollte unbedingt zuerst das kompetente Buch von Bartholomäus Grill "Ach, Afrika" lesen

afrikanischer Christbaum in der Hitze


Heute bestaunte ich am Eingang des grossen Einkaufszentrums in Tsumeb einen wunderbaren Christbaum, nicht eine Plastiktanne aus China importiert mit Discokerzen drauf, sondern von den Einheimischen eine ganz neue Kreation aus alten, weggeworfenen Radreifen erstellt. Der unterste stammte sicher aus einem Riesenlaster aus der Mine, dann einer aus einem grösseren Lastwagen, darüber ein Reifen eines Traktors usw,  bis zuoberst aus einem gewöhnlichen Personenwagen. Obendrauf ein solar-elektrifizierter Schneestern, der dann abends beleuchtet wird. Die Christbaumkugeln sind aus Glas, nicht aus Plastik.
Die Idee des Christbaumkünstlers finde ich wettbewerbsfähig für "Wie kann Weihnachten umweltschonend geschmückt werden?" Und "Wie kann das sog. gefühlsvolle Lichterfest vom Norden gerecht in die lähmende Hitze und blendende Sonne übertragen werden?" Hier, wo alle unter der brennenden Sonne leiden und sich nach etwas Kälte und  Regen sehnen? Namibia ist zwar ein christlicher Staat, aber was soll da ein weisses Baby in einer Futterkrippe?

Mittwoch, 27. November 2019

Geheimnisvolle Wahl für einen Präsidenten

Der APC Leiter Shangelao von Oshikuku mit der künftigen Geigenlehrerin und dem Cellolehrer erschienen im APC Tsumeb, um für eine gemeinsame Performance mit uns hier zusammen zu üben.
Als ich sie fragte, ob sie nicht am heutigen Wahltag teilnehmen sollten, schauten sie sich einander verlegen an und übten weiter.
Aber die Musik war alles eher als harmonisch, die Flöten überhaupt nicht gestimmt, der Cellospieler übersah dauernd Noten, die Harfenspielerin zupfte falsche Saiten und , und dieses Gedudel hörte sich  schrecklich an, bis es mir zu bunt wurde und ich sie alle aufforderte, zuerst alleine die Stücke zu üben. Doch sie wollten nicht, da sie vor irgend etwas Angst hatten. Sie wollten zusammen bleiben und so lange miteinander üben, bis es gut klingen würde.
Es lag wirklich etwas in der Luft; die Atmosphäre war gespannt. Als es nach 2 Stunden noch nicht so rein tönte, sagte ich, dass es besser sei, etwas miteinander trinken zu gehen.
Im Restaurant machte der Kellner seine Bemerkungen: "Heute müsst Ihr besonders viel trinken; denn morgen gibt es vielleicht nichts mehr. " In diesem Moment trat  der frühere Stadtpräsident an unseren Tisch und rief, dass nächstens die Spitäler und Gemeindehäuser brennen würden. Selma erschreck , und Schangelao sagte:"Blödsinn!" Dann fragte mich der Mann, ob den jungen Schweizern alles gratis in die Hände gegeben würde, um ein gutes Leben zu haben. "Nein, auch bei uns müssen wir arbeiten, um vorwärts zu kommen." Es wurde mir klar, dass der Mann auch etwas Angst hatte, seine Partei könnte nicht mehr die Mehrheit an Stimmen gewinnen. Nach langem Hin-und Her Raten bezahlte ich, und auf dem Heimweg fuhren wir an einem Wahllokal vorbei, vor dem noch immer lange Menschenkolonnen warteten. Gerne hätte ich geknipst, aber als Nichtjournalistin würde ich mich strafbar machen.
Nach einer Stunde gings wieder ans Musizieren.  Plötzlich ging das Licht aus. Die ganze Stadt war dunkel. Der Nachtwächter forderte uns auf, heim zu gehen.
Zuhause telefonierte ich unserer Marimba Spielgruppe, um zu wissen, wie es ihr in Windhoek, wo sie an einem Musikwettbewerb teilnimmt, ergehe. Das Essen sei fantastisch hier im Hostel, und viele Musikgruppen aus allen Regionen Namibias seien hier beisammen, erklärte mir der Leiter der Marimba Gruppe. Weiter wollte ich wissen, ob sie nicht an den Präsidentschaftswahlen teilnehmen würden. "No, we prefer to make music." (Wir machen lieber Musik) tönte es vom andern Ende.

Dienstag, 26. November 2019

Freche Zumutung

Unsere Marimba Gruppe hatte vor 3 Monaten in Tsumeb an einem regionalen Wettbewerb  für Musik gewonnen, und sie war heute eingeladen worden, in Windhoek an der nationalen Ausscheidung Teil zu nehmen . Die Organisation in Windhoek versprach den Transport, ein Hotel und alle nötigen Auslagen zu übernehmen. Um 14°° sollten unsere Jugendlichen mit Schlafsack etc. in Tsumeb bereit stehen, damit sie abgeholt werden können. Sie waren pünktlich, doch der versprochene Bus kam erst nachts um 22°°. Als ich anrief, weshalb eine solche Verspätung, hiess es einfach, dass sie sparen müssen. Vermutlich hat die Organisation das Geld, das sie vom Staat erhielt, veruntreut und haben kein Nachtessen mehr. Der Wettbewerb geht 10 Tage lang, von allen Regionen Namibias wurden die besten Performer eingeladen.

Sonntag, 24. November 2019

Überraschung des Jahres




Gestern fuhr ich wieder mit den Marimba Spielern in die Onguma Lodge bei der Etoscha Pfanne, um im traditionell hergerichteten Kraal für die Touristen zu spielen. Auch diesmal musste ich wieder meinen Bus im Busch so verstecken, dass man den Eindruck bekam,  die Spieler kämen direkt aus dem dürren Busch.
Das Thermometer zeigte bei der Hinfahrt 42°.

Beinahe hätte ich dieses elegante Tier übersehen, hätte einer im Auto nicht laut gerufen. Die untergehende Sonne blendete mich beim Fahren.
Ich versteckte den APC Bus im Busch so gut es möglich war. Während ich von weitem die Töne der Marimben und Trommeln hörte, begann ich im Auto die Tageszeitung beim Licht der Taschenlampe zu lesen. Die Hauptthemen handelten über die Zerstrittenheit de r regierenden Partei und die vielen Versprechungen, welche die am 27.November zu wählenden Gegen-Parteien für die Armutsbekämpfung  auflisteten.  Ich bin als Halbschweizerin hier nicht stimmberechtigt.
Auf einmal begann es zu blitzen und donnern. Ich wagte ein Fenster zu öffnen, um dem gewaltigen Feuerwerk zu zuschauen, ein langer, wunderschöner Anblick, dazu die Hoffnung, dass sich die aufeinanderprallenden Wolken nächstes entleeren würden.
Die Touristen wurden in Geländewagen in ihre Camps zurück gefahren; wir packten die Marimben schnell in den Anhänger während das Feuerwerk weiter zündete und fuhren los. Das Thermometer zeigte nur noch 35°. Auf der Heimfahrt begannen sich die Wolken zu entleeren; verzweifelt suchte ich nach dem Scheibenwischer, und keiner der Spieler konnte mir helfen, da sie alle im tiefen Schlaf versunken waren.
Endlich fand ich den richtigen Hebel und konnte die Weiterfahrt auf der nassen Strasse geniessen.
In Tsumeb angekommen, bemerkte einer, dass er heimlich lachen musste, als er sah, wie ich so verzweifelt den Hebel für die Scheibenwischer suchte. "Ach, warum hast Du mir denn nicht geholfen?" Er hätte gebetet, dass die Blitze endlich aufhören und der Regen auch für morgen und übermorgen anhalten würde, war seine Antwort und bat mich, alle heim zu fahren.


Freitag, 22. November 2019

Unser Elefant


Ein schönes, edles Tier, das heute nicht mehr lebt. Hier auf dem Bild hat der Elefant noch etwas Grün zwischen den Stacheln und dürres Gras. Aber heute auch das nicht mehr.
Wir Menschen haben den Tod dieser Riesen zu verantworten, danach sind wir Menschen an der Reihe.
Heute mussten wir den APC von 14°° bis 17°° einstellen; denn es war viel zu heiss. Wir verschoben ihn auf 17°°.
Um 21°° wurde der Himmel mir dicksten Kumulus Wolken bedeckt. Eine Hoffnung stieg bei den Menschen auf. Doch nach wenigen Minuten fegte ein heisser Wind die Hoffnung wieder weg, und der grosse Sternenhimmel zeigte sich wieder. Sterne sind ja schön, aber wir hätten lieber Regen.

Donnerstag, 21. November 2019

Solarpanel ausverkauft

Es scheint, dass Namibia es mit dem Kampf gegen die Erderwärmung ernst meint.
Ich ging heute in die Stadt und versuchte, in allen möglichen Elektro-Läden herauszufinden, wo man einen Installateur und auch die Solaranlagen bekommen kann. Immer dieselbe Antwort: "Alles ausverkauft!" Die Händler versuchen Neubestellungen aus Süd-Afrika und China. Kein Wunder; denn bei 360 Sonnentagen im Jahr ist es das Logiste, kostenfreie und dazu umweltschonende Energie zu haben, die man vergeuden und erst noch verkaufen kann. Das zieht hier. Ich sehe täglich mehr Hausdächer mit Solarpanels bedeckt, z.B. alle privaten Unternehmen, Geschäfte und vermehrt Privathäuser nehmen die Solar Energie ernst.
Heute wurde durchgegeben, dass an allen kommenden Sonntagen der Strom abgestellt wird.
Nun trinke ich den Kaffee kalt, bis ich Solarpanel erhalten werde, was bei dieser unmenschlichen Hitze auch gut ist.
Namibia ist eines der Länder weltweit, das die Folgen der Erderwärmung am meisten zu spüren hat.
Kein Wunder, dass Greta Thunberg als Heilige verehrt wird.

Dienstag, 19. November 2019

der Himmel hängt voller kleiner Teufel

Der Gärtner kann es nicht verstehen, dass es einfach nicht regnen will, und es täglich heisser wird.
"Das hat mit dem Teufel zu tun," meinte er und führte mit einer verbitterten Miene aus:"Der Teufel hat voller kleiner Teufel gegen den Himmel geschickt, die jetzt über uns herumschwirren und die Wolken vertreiben." "Diese Teufel sind wir Menschen, die unsere Erde zerstören, "antwortete ich. Das verstand er nicht mehr und ging.

Er wollte auch nicht mehr hören, als einige sagten: "Wenn wir noch die letzten Bäume fällen, um deren Stämme für die Umhagungen der Kraals missbrauchen, müssen wir nicht mehr über die Hitze  klagen."

Und die Violinistin Martha, die für ihr fröhliches Lachen bekannt ist, lacht nicht mehr auf dem 3 km lagen Schulweg ohne Wasser . Das Geld ihrer Mutter reicht für das Wasser nicht mehr. Sie kommt aber ins APC, um Wasser trinken zu können, und dann mag sie 2 Stunden lang üben.

Sonntag, 17. November 2019

3 verschiedene Trommler


Der Mann lins ist mein Bruder Ignaz, der einen Kindergarten für San people im Südosten Namibias auf-bauen half, alles nur mit Solar-Panels betrieben. Rechts davon ein holländischer Schweizer, der ebenfalls half, den Kindergarten mit den Einheimischen aufzubauen . In der Mitte der stolze , ewig präsente Trommler aus reinem Kupfer, erstellt von einem Simbabwe-Künstler, der die ganze Figur nur aus weggeworfenen Kupferteilen zusammenschweisste. Dieser Trommler steht direkt hinter dem Eingangstor und kann somit alles beobachten, was da ein-und ausgeht, und was da alles so läuft.

Donnerstag, 14. November 2019

Eigenartiges Kunstverständnis


Eine junge Dame aus Zimbabwe hat sich im APC für die Stelle einer Kunstlehrerin.
Eines Nachts klopfte der Nachtwächter bei mir an und übergab mir eine Dame mit reichlich viel Gepäck. Das sei die neue Kunstlehrerin fürs APC. Sie ist scheu und spricht so leise. Doch als ich sie fragte, ob sie etwas gegessen hätte, wurde die Stimme laut:"NO!" So musste ich ihr etwas kochen, am liebsten Fleisch.
Am andern Tag gab ich ihr die Aufgabe, eine Wurst und ein Ice auf die Kiosk Tür zu zeichnen. Doch sie sagte entschieden, dass weder zeichnen noch malen könne, aber sie hätte Diplome für Singen und Theaterchoreographie.
"Ich brauche einen Zeichnungslehrer", sagte ich ihr. "Kein Problem, " meinte sie, " dann gehe sie in 2 Wochen wieder nach Bulawayo zurück, um ein Zeichnungsdiplom zu erwerben, aber jetzt könne sie doch für 2 Wochen Theater unterrichten. Also gut! Es blieb mir nichts anderes übrig angesichts der totalen Armut in ihrer Heimat.
Hier auf dem Bild kriechen Kinder und blöcken wie Schafe. Hinter her der gute Hirte mit einem langen Stock, der gerne die Schafe schlagen möchte. Aber jedes Mal, wenn der Junge den Stecken hebt, schreien alle genau auf die Sekunde laut auf. Er schlägt nicht, wenn ein Schaf ein positives Wort schreit z.B: Ehrlichkeit oder Verzeihen etc. Er schlägt aber, wenn ein Kind ein negatives Wort schreit wie Geiz, Zorn etc.
Am Schluss fragte sie die Kinder, was sie aus diesem Drama gelernt hätten, und die Kleinen zählten die guten Haltungen auf, die sie lernen sollten.
Und ich sagte, dass sie so ein Theater besser mit dem Mörderteam des Robert Mugabe hätte früher aufführen sollen, dann würden heute Millionen von Zimbabwern ein besseres Leben haben.

Sonntag, 10. November 2019

Das Gericht hat sich für das APC entschieden

Seit Anfang dieses Jahres hat ein Schurke von der Stadtverwaltung die Lizenz für eine Bierbude direkt gegenüber des APC erhalten. Er stellte seine überdimensionierten Lautsprecher draussen auf die höchste Volumenstärke auf, und dieser Dumm-Bumm Lärm raubte nicht nur den vielen Nachbarn den Schlaf, sondern störte unsern APC Betrieb, sodass wir kaum mehr imstande waren, zu unterrichten. Im unweit davon gelegenen Spital konnten die Patienten keine Ruhe mehr finden. Ich rief oft die Polizei nach Mitternacht um Hilfe an, diesen Lärm zu stoppen. Als das nichts half, schrieb ich Klagen an das Gericht. Auch dem Polizeichef schrieb ich, dass dieser unzumutbare Lärm die Entwicklung vieler Kinder und Jugendlichen verhindere und den Alkoholmissbrauch mit den kriminellen Folgen fördere.
Es dauerte lange, bis sich das Gericht zugunsten des APC entschied und dem Bierbudenbetreiber vorschrieb, die Lautstärke nur noch bis 4, d.h. Zimmerlautstärke einzustellen.
Doch es gibt Abende, an denen der Gerichtsentscheid vom Budenbesitzer ignoriert wird.
Der Richter erklärte klar, dass die Lizenz dem Schurken weggenommen wird, sollte er sich nicht an den Entscheid halten.
Ich warte noch ab, und wenn der Lärm des öfteren wieder unerträglich wird, werde ich wieder klagen gehen.
Interessant ist die Tatsache für mich, warum die Leute, für die der Lärm auch zu viel ist, mich bitten, Klage einzureichen. Die Leute haben Angst, kennen ihre Rechte zu wenig und versinken in den Fatalismus zurück. Eine Frau sagte mir: "Ich will doch nicht verhext werden."

Mittwoch, 6. November 2019

Endlich sind die meisten Pässe da

Der Marimba Lehrer erhielt von der Einwohnerkontrolle einen Anruf, die Pässe fürs APC in der nächsten Stadt abholen zu kommen. Bevor wir losfuhren, kauften wir ein gebratenes Huhn;denn der feine Fleisch-Geruch lässt die Person hinter dem Schalter der Passausgabe sicher schneller arbeiten. Da aber der Geruch den Schaltermann wegen der langen Warteschlange nicht erreichen konnte,; denn wir mussten hinten anstehen, wurde das Huhn von unsern Leuten in Sekundenschnelle hinunter verschmatzt;  das Fett tropfte ihnen über Lippen und Kinn, und dann wurden sie beim Namen aufgerufen, den Pass unterschreiben zu kommen. Der Mann hinter dem Schalter war allerdings nicht erfreut, als er die Fettfinger beim Unterschreiben sah. "Gibt es in der Schweiz keine Hühner?" "Es gibt dort auch Hühner, aber nicht so feine."
Wichtiger als Hühner sind die Pässe.


Sonntag, 3. November 2019

APC, eine Insel im Pool der Kontroverse

Ein Kupferfest, die grösste Folklore 3 Tage im Jahr, soll das Fest der Begegnung sein. Am Donnerstag fuhr ich pünktlich, wie angesagt genau um halb vor 8 Uhr mit den Marimben und 8 Spielern ins Stadion ein. Ein roter Teppich war bereits ausgerollt, angeblich für einen Minister, der die Eingangsrede um 08°° halten sollte. Doch ich sah noch niemand im Stadion ausser einigen Dienstleuten.. Wir mussten um einen Schattenplatz für die Marimben kämpfen.
Ich fuhr ins APC zurück, um die Arbeit zu beginnen.
Eine elende drückende Hitze so früh schon. Der Regen sollte nach Internet schon seit 2 Tagen abkühlen. Dicke Wolken kamen, aber vom heftigen Wind, der die Wolken davon fetzte, wurde im Internet nichts bekannt gegeben. Man muss es so schreiben, ansonsten kommen die Touristen nicht mehr.
Etwa nach einer Stunde telefonierte mir ein Marimba Spieler, ob ich noch Kunstwerke von unserer Galerie und einige Tische bringen könne; denn die Organisatoren möchten, dass das APC auch etwas Geld machen kann, nicht nur die viele Dutzend Chinesenstände mit all den billigen Glittersachen, Plastikgewehren und Knallfrösche für die Kinder .
Nachdem ich Bilder und andere Kunstgegenstände brachte, stolperte der Stadtpräsident über den roten Teppich. Es fanden sich Leute ein, aber die meisten nur Erwachsene, die sich im Schatten der Zeltdächer niedersetzten. Und nun begann das Kabarett. Während wir unser Verkaufsstand einrichteten, hörte ich immer wieder ein schallendes Lachen der Leute. Einer der Marimba Spieler, der sich die Rede anhörte, sagte mir anschliessend, dass es so lustig gewesen sei, dem Redner zu zuhören. Die englische Sprache war nicht sein Talent, und immer, wenn er komische Wörter rausliess, mussten wir laut lachen. "Worüber hat er denn gesprochen?" fragte ich. "Ich weiss es auch nicht; denn ich habe einfach auf die Fehler geachtet, um wieder lachen zu können."
Die Schulen gaben allen Kindern am Freitag frei, damit sie das Kupferfest besuchen können. Ich fragte unsere APC Kinder am Donnerstag Abend, ob sie am Freitag ebenfalls frei haben möchten. jene, die JA riefen, durften gehen. Sie gingen, nur etwa 3 Dutzend. Die andern liess ich auf die Bühne setzen, und gleich nutzte ich diese Situation, um unsern Lehrern zu seinen, dass man sie gerne hat, und dass sie wichtig sind. Alle Kinder durften sich äussern , warum sie morgen im APC bleiben möchten. Die Flötenkinder schrieb, dass sie ihre Lehrerin Selma mehr lieben als die Knallerei dort drüben. Ähnliches wurde über die andern Lehrer gesagt. Ein Oboenschüler bemerkte, dass seine Töne ihn im Leben weiter bringen als das Gedränge, wo man hin und her geschupst und dann erst noch bestohlen wird. All die Äusserungen unserer Kinder stärkten das Selbstwertgefühl unserer Lehrer/innen.
Und dann kam derAbend, und dann auch der Samstag mit dem Schlussabend.
Ich sass im APC und versuchte Klavier zu spielen, was nicht ging, weil der Lärm von aussen mich übertönte, obwohl der Festplatz ein Kilometer weit entfern war. Eben wollte ich nach Hause gehen, hielt mich der Nachtwächter auf. Er war ziemlich traurig, weil seine Tochter heute gestorben war; der Magen habe nicht mehr funktioniert. Ich wollte ihn heimschicken, doch er verweigerte; denn er habe seine Pflicht hier. Die beiden Jugendlichen, die bei mir wohnen, brachten ihm ein Nachtessen und boten ihre Hilfe für diese Nacht als Wächter an. "Nein, ich tue meine Pflicht", beharrte er.
Einige Jugendliche kamen um Mitternacht zu mir : "So ein Kupferfestival, von dem wir kommen, ist etwas ganz Schlechtes. Die meisten sind total besoffen, darunter auch viele Kinder, 10 Jährige, die mit Bier herum trotteln, einander das Geld aus den Taschen reissen, sich schlagen und wie Idioten mit Leuchtringen auf dem Kopf herumbrüllen und stampfen. Wir halten so etwas nicht aus."
" Das nenne ich Degeneration, und so stelle ich mir die Hölle vor!" erklärte ich.
Die 16 jährige Hilma  atmete leicht auf:"Zum Glück haben wir das APC!"