Mittwoch, 30. Mai 2018

Teilnahme an der Tourismusmesse in Windhoek


Da sind wir wieder in Windhoek an der 4 tägigen Tourismus Messe.
Die Vielfalt der Natur , der Tiere und der Reisemöglichkeit scheint dieses Jahr weniger zu sein; aber was fast überall zum Vorschein kommt, ist der Aufruf zur Erhaltung der intakten Natur, deren Schönheit und vor allem der Schutz der gefährdeten Tiere, wie Rhyno, Elefant, Wildkatze(Löwe, Leopard, Gepard ) und dann vor allem das Pangolin ( ein Schuppentier), das für Medizin  für die Chinesen für Millionen  U$  gewildert wird. Dabei ist es längst schon bewiesen, dass die Horn-schuppen dieser Pangoline  nichts anderes ist als  das gleiche Material unserer Fingernägel. Der Aberglaube der Chinesen, diese Schuppen können schlimme Krankheiten heilen, ist mehr als dumm. Derweil verschlingt ein Pangolin per Tag Tausende von Insekten, Moskiten und Termiten.
Wir Menschen sind schon dumm: Wir schaden uns selbst viel mehr, wenn wir diese wertvollen Tiere umbringen.



Wir wollten dieses Jahr wegen finanzieller Not nicht mehr an der Touristenmesse in Windhoek teilnehmen. Doch die Leiterin bat uns immer wieder zu kommen, weil unsere Musik ideal zu dieser Messe passe. In der Nacht zuvor rief die Managerin nochmals an, dass wir dringend kommen müssen, denn uns werde der Stand (35.-N$) geschenkt. So arbeitete ich die halbe Nacht an den Postern , und heute morgen fuhr ich früh mit den Instrumenten, 5 Spielern und allem Material los. Um 15°° war dann die Eröffnung. Sie Jungen spielten  bis 21 °° mit kurzen Unterbrüchen

Montag, 28. Mai 2018

Kalter Winter und intensive Farben


Jetzt hat hier der richtige Winter begonnen. Der Himmel ist stets tiefblau, die Blumen strahlendere Farben intensiver, und einige einheimische Bäume , genannt Brautbaum, bringt jeden Morgen grosse weisse Blüten hervor. Für mich scheint es , als ob auf den Ästen Schnee liegen würde.

Musik Theorie wird praktisch

Nach jeder Musik Theorie Lektion kommen die Lernenden  mit ihren Musikinstrumenten zusammen und wenden die theoretische Kenntnis im gemeinsamen Spiel an, wie hier nach wenigen Wochen Musik Theorie Lesson. So erklärt sich dann später, warum die Musikanten hier einfach so unbekümmert und begeistert ihre Melodien zusammen spielen. Anfangs etwas einfach, später spielen sie dann sehr lebendig und mit viel Fröhlichkeit.


Sonntag, 27. Mai 2018

In Notlagen sind Namibier sehr hilfsbereit

Irgendwo auf der Strecke von Otjiwarongo und Otavi ging meinem linken Vorderrad die Luft aus. Ein platter Pneu wäre an sich kein Problem, wenn die entsprechenden Werkzeuge fürs Radwechseln vorhanden wären. Das Schraubenkreuz, die Pumpe, Abschleppseil und vieles mehr waren  weg. Nur das Ersatzrad war vorhanden. Das war Pech!
Zum Glück hielt die Verkehrspolizei an und wollte mir helfen. Sie hatte nicht den geeigneten Schraubenschlüssel. Ein nächster Wagen hielt an, auch dieser hatte keinen für meinen kleinen Ford passenden Schlüssel. Ein weiterer Wagen, dann noch einer etc, aber niemand hatte so einen blauen Kreuzschlüssel, der normalerweise für die verschiedensten PW passten.
Schlussendlich entschloss ich, meinen Wagen abzuschliessen und mit einem Fahrer bis zur nächsten Stadt Otavi mitzufahren.
Hier sitze ich nun in einem kleinen Restaurant bei der Tankstelle, und während ich auf einen Fahrer aus Tsumeb warte, nehme ich Zeit, um diesen Blog zu schreiben. Es ist inzwischen dunkel geworden. Die Leute wundern sich, was ich da so alleine tue. Da offerierte sogar ein Ehepaar eine Schlafgelegenheit bei ihm zuhause. Jemand offerierte mir, mich nach Tsumeb zu bringen. Leider muss och in diesem Moment die Hilfsangebote ablehnen; denn ich weiss nicht, ob dann am andern Tag mein Wagen noch dort sein wird; denn in der Nacht arbeiten andere Leute nach illegaler Manier.
So übe ich Geduld und warte bis der Helfer aus Tsumeb kommen wird.

Freitag, 25. Mai 2018

Unser neuer Zeichnungslehrer im APC

Rechts im Bild erklärt unser neuer Zeichnungslehrer  Nakale , wie man genauer beobachten kann und muss, um Ausdruck in die Bilder bringen zu können.
Natale wurde nach  Erhalt seines Kunst-Diplomas nach Schweden , Deutschland und Norwegen eingeladen, um an gemeinsamen Kulturprojekten teilzunehmen.
Als ich ihn nach seinem Eindruck über Europa fragte, erzählte er vom weissen Schnee, der von oben herab kommt, den Boden so dick bedeckt, dass man darauf Sport machen kann.
"Aber die Menschen sind gleich wie wir in Afrika, sie haben ein Herz, teilen und wollen auch zu essen haben und in Frieden leben."
Ich nehme an, dass Nakale gute Freunde getroffen hatte, oder als ein visueller Künstler sieht er wirklich tiefer in die Dinge hinein und denkt sich die Menschen so, wie sie sein sollten.

Schönes Land muss sauber sein


ORIGINELLE IDEE DES PRÄSIDENTEN ZUM AFRIKA TAG
Der Staatspräsident hat die ganze Nation aufgefordert, einmal einen Nationalfeiertag anders zu feiern als mit politischen, langen Reden, Bierfesten etc.nämlich NAMIBIA ZU SÄUBERN.
Die Quartiere in Städten und im Busch wurden aufgefordert, allen Müll, d.h. Plastiktaschen, Papiere, Kartons, Flaschen etc. einzusammeln und an Sammelstellen zu bringen.
Der Präsident betonte, dass dies nun der Anfang sei, das Volk zur Sauberkeit zu erziehen, damit Namibia wieder als das sauberste und schönste Land Afrikas werde.

Afrika Tag


Zum Auftakt des nationalen Feiertages "African Day" spielt die erste kleine Musiker Gruppe ein Lied  zur Einheit Afrikas, selbstgedichtet zusammen mit ihrem Gitarrenlehrer.
Inhalt: "Kein Krieg, kein Streit, keine Rassentrennung, kein Hunger, immer genügend zu essen.." das ist Afrika Tag", so singen und spielen die Kleinen.

E mail funktioniert wieder

Nachdem ich mich eine halbe Nacht durchgearbeitet und viele Tasten ausprobiert habe, funktioniert das Senden der Mails wieder.

Sonntag, 20. Mai 2018

Vorläufig erhält niemand eine E-mail von mir

An alle, die meinen Blog lesen, können meine Mail-sendungen aus technischen Gründen bis auf weiteres nicht mehr empfangen.
Mit freundlichen Grüssen   Lis Hidber

Montag, 14. Mai 2018

Das Sklavenmädchen



Heute morgen sass ein mir unbekanntes , in Lumpen gehülltes Mädchen am Eingang des APC. Ich begrüsste es, doch es schaute mich nur komisch an; ich fragte nach seinem Namen,  aber es starrte mich ohne Antwort weiterhin an.
Dieses Mädchen hat Penelao, die für die Galerie im APC arbeitet, vom Norden Namibias mitgebracht, weil sie es aus der Sklaverei retten will. Das Mädchen hat keine Eltern, ist 13 Jahre alt und viel zu mager und klein für sein Alter.
Die Familie, welche dieses Mädchen als Sklavin hält, will das Mädchen wieder zurück haben. Doch die Community dieser Region erklärte, dass es in Namibia nicht erlaubt sei, Sklaven zu halten, und jemand fand heraus, dass Penelao blutsverwandt sei und das Recht habe, dieses Mädchen mit nach Tsumeb zu nehmen.
Doch Penelao weiss nicht so recht, was sie tun soll. Ich glaube, dass sie ein wenig Angst vor dieser Familie hat und will es am Wochenende wieder zurück bringen. Ich erklärte Penelao, dass sie sich mitschuldig mache an dieser grässlichen Kriminalität und riet ihr, dieses Mädchen zu behalten und hier in eine Schule zu schicken. Ich versprach Penelao, ihr mit Kleidern und Nahrung dabei zu helfen.
Das Kind ist nur Haut und Knochen, zeigt einen grossen Hungerbauch, und der rechte Fuss , der mit einem dreckigen Lappen verbunden ist, hat eine grosse Wunde, die anscheinend nicht heilen will. Beim Arbeiten sei ihm vor einigen Monaten die scharfe Kante eines Wellbleches auf den Fuss gefallen. Die Frau, die den Unfall sah, schlug das Mädchen, anstatt es in eine Klinik zu bringen. Wir brachten es heute zum Arzt, der den Fuss pflegte und viele Tabletten mit gab.
Zum Glück traf heute auch ein Paket mit vielen schönen Kleidern aus der Schweiz ein.
Das Kind sagte danke .
Ich hoffe, dass es mit der Zeit wieder lachen lernt.

Sonntag, 13. Mai 2018

Elefanten sind höflich



Letzten Samstag war ich mit 7 Jungen etwas zu früh in der Mokuti Lodge, wo wir abends ein afrikanisches Konzert für die Touristen geben werden.
Wir nutzten die Zeit, in die Etoscha Pfanne zufahren, um Tiere zu beobachten.
Hier etwas ganz Besonderes: Nachdem sich der Elefant links mit Wasser, das er in den Rüssel aufsog und  es dann wie eine Dusche über sich besprüht hatte, ging er ein wenig abseits, um die Gazellen und Zebras trinken zu lassen. Nach einer Weile stapfte von rechts her ein etwa gleichaltriger Elefant, der sich direkt vor den andern hinstellte. Die beiden Kolosse schauten sich einige Minuten lang wie versteinert an, und anschliessend begrüssten sie sich, indem sie die Rüssel gegenseitig umringten. Mit einem Kopfnicken liessen sie die Rüssel wieder hängen.
Da forschte ein amerikanisches Team während 10 Jahren die Sprache der Elefanten.
Z.B. Am Eingang zur Etoscha Pfanne, die übrigens so gross wie die Schweiz ist starb ein Elefantenbaby an Milzbrand. Die Mutter stand während Stunden neben dem Toten tags darauf
eilte eine Herde grosser Elefanten vom andern Ende der Etoscha herbei, umkreiste das tote Baby und betastete es mit den Rüsseln. Eine Abschiedszeremonie!
Die Frage ist, wie und wer brachte der Herde, die 250 km weit entfern war, die Todesanzeige?
Das Forscherteam fand heraus, dass der Elefant auf der Stirn zwischen den Augen eine Art Membran besitzt, durch die er  Gleichgenossen Impulse sendet.
Also ein natürliches Smart- Phone!

Wie können Menschen so dumm und gierig sein, nur wegen des Elfenbeins solch edle Tiere abzuschlachten.?


Montag, 7. Mai 2018

Künstliche Bäume


Dieser 6 m hohe Baum wiegt nicht mehr als 70 Kilo. Wir haben ihn aus Draht und Moskito Netzen gebastelt. Warum so ein Blödsinn, wenn Tsumeb wegen seiner schönen natürlichen Bäume bekannt ist?
Das kam so:
Im grossen neuen Einkaufszentrum befanden sich in der Halle 6 riesengrosse Bäume, umgeben von Bänken, wo sich die Kunden, die Geld haben, ausruhen und essen können. Das sind hier beliebte Treff Orte.
Eines Nachts fiel ein solcher Baum in der Halle um. Die Managerin war entrüstet als sie den Schwindel der Bauherren ( aus Süd Afrika kamen sie) entdeckte: Die Wurzeln, die den Baum halten sollten, waren abgesägt. Und weil es natürliche Bäume waren, begannen sich Käfer von unten her einzunisten , wodurch die Bäume unten brüchig wurden. So beauftragte die Managerin das APC, eine bessere Lösung zu finden. So eine Anfrage kam wegen unseres Geldmangels wie gewünscht. Ein Künstler aus Zimbabwe half uns, einen künstlichen Baum zu entwerfen und zu basteln. Für diese Arbeit brauchten wir 5 Wochen. Die Managerin des Einkaufszentrum kam, stand nahe am Baum und fragte, wo jetzt der selbstgebastelte Baum sei. Wir lachten und zeigten auf den Baum. Sie kam aus dem Staunen kaum heraus und gab uns den Auftrag, alle 6 Bäume zu machen, was uns ein gutes Geld einbringe. Sie nahm unseren Kostenvoranschlag dankend entgegen und hoffte, dass die Leitung in Süd Afrika damit einverstanden sei.
Namibia ist wirtschaftlich von Süd Afrika sehr abhängig.

Eine schräge Performance




Ca. 90 km von Tsumeb entfernt befindet sich die schöne und naturnahe Onguma Lodge, wo das APC eingeladen wurde, für die Touristen nachts zu spielen.
Hier in der Lodge angelangt, stiegen mehr Leute aus meinem Wagen aus, als ich beim Abfahren gezählt hatte. 8 Spieler wären eingeladen gewesen, doch es stiegen 12 aus. Wie konnte ich 4 übersehen? 2 lagen am Boden unter den Sitzen, und 2 versteckten sich im Gepäckraum, wo wir die Trommeln verfrachteten.


Ich war nicht gerade erfreut und schickte die Nichteingeladenen auf den Turm. Die andern bekamen einen Drink.
Hier im Bild eine Art "Aussichtsturm", von wo man Tiere beobachten kann.
Plötzlich rannten die 4 Jugendlichen die Leiter herunter und riefen."Dort draussen Jagd ein Löwe!"
Ich wusste, dass es nicht stimmen konnte: ansonsten würden die Gazellen schon längst verschwunden sein. Sie wollten doch auch einen Drink! Aber den gab es nicht.



Gazellen beim Grasen, Aussicht nach rechts;

Aussicht nach links: Eine besonders schöne Attraktion beim Sonnenuntergang




Die Spieler waren im Dunkeln, die Mädchen waren enttäuscht, nicht tanzen zu können; denn in der Dunkelheit konnten sie von den Touristen nicht gesehen werden, die auf der höher gelegenen Terrasse assen.  Ein kalter Wind kam auf und die Temperatur, die ständig sank, sagte den Winter an.
Die andern 4 hüllten sich in die von den Touristen hinterlassenen Badetüchern am Schwimmbad ein.
Plötzlich rannten sie herbei und riefen zitternd, dass sie das Raunen von Löwen hörten.
Ich begann aufmerksam zu lauschen, und tatsächlich hörte ich so etwas wie ein Raunen. Wahrscheinlich Leoparden; denn es ist bekannt, dass hier diese gefährlichen Wildkatzen herumgehen.
Gegen Mitternacht erhielten wir alle ein Doggy Bag mit feinstem Essen.
Um 24°° waren wir endlich wieder nach Hause.



Kleptokratie



Dieses Bild einer Black Mamba, der gefährlichsten Schlange Afrikas, habe ich im Etoscha Park aufgenommen.
Im APC haben wir manche Plätze, die genau diesem Platz auf dem Bild gleichen; und somit glauben alle, dass ich dieses Bild im APC aufgenommen habe. Gross hängt es am Anschlagbrett beim Eingang zum APC. Alle, die hereinkommen, können dieses Plakat mit der roten Aufschrift nicht übersehen :"Wenn Du diesen Platz mit der Absicht zu stehlen oder mit respektlosem Benehmen betrittst, wacht eine Schwarze Mamba, die gleich aktiv an Dir wird."
Nachts kann im APC nicht eingebrochen werden, da ein sehr aufmerksamen Nachtwächter
den Platz bewacht. Es war für die Einbrecher besser, an einem Sonntag Mittag, wo niemand sich im APC befindet, einige Eisenstangen an der Einzäunung durchzusägen. Das Werkzeug liessen sie am Ort liegen. Wahrscheinlich wurden sie von meinem unerwarteten Kommen überrascht und hauten ab.
Anschliessend kam mir die Idee in den Sinn, etwas Angstmachendes zu kreieren. Vor Schlangen und Hunden fürchten sich die Leute.
Hoffentlich habe ich mit diesem Plakat Erfolg.
Es scheint, dass Namibia eine Kultur des Stehlens inne hat.