Freitag, 23. Juni 2017

Ich trage meinen Bruder


Als ich heute Abend mit unserer neuen APC Sekretärin einen Kaffee trinken ging, rief mich ein Arbeiter des Musik Instrumenten- Workshops  vom APC an und bat mich dringend, zum Spital Eingang zu kommen und den Geldbeutel nicht zu vergessen. Ich fragte verwundert, was da mit ihm schon wieder los sei; worauf er antwortete, dass er seinen Bruder ins Spital trage. Seine Stimme tönte bedrückend und ernst. Also fuhr ich zum nächsten Bankautomaten, um das Loch im Portemonnaie etwas zu verkleben. Gerade als ich die Handtasche wieder schliessen wollte, stand ein Mann dicht neben mir und wollte mir angeblich helfen. Schnell schob ich meine rechte Hand nach hinten und machte jene Bewegung zur Schiessbereitschaft, und dann rannte der Mann weg. (Dieser Hand-Bewegungs-Trick verriet mir einmal die Polizei.) Im Spital angekommen, öffnete mir ein bewaffneter Wärter die Glastür. Am Boden lag ein junger Mann; rund um ihn standen viele Leute und der Arbeiter vom APC, der ihn hier her getragen hatte. Er bat mich um N$ 50.-, die er dann einer Nurse in die Hand drückte, und während diese ihn am Boden kniend wieder wach spritzte, erzählten mir die herumstehenden Leute folgende Geschichte: Dieser Mann da am Boden sei verdächtigt worden, einen Fernseher aus dem Nachbarhaus entwendet zu haben. Als ihm der Nachbar mit der Polizei drohte, sei er bewusstlos umgefallen. Aber er sei nicht der Dieb gewesen, sondern ein anderer Junge hätte den Fernseher  gestohlen." Ja, es war ein anderer," rief eine Frau, die den Vorgang beobachtet hatte.
Langsam begann der Mann am Boden die Augen zu öffnen und wurde mit Hilfe der Dabeistehenden wieder aufgerichtet und zum Auto geführt. Bevor ich zum Einsteigen kam, drängte sich eine Gruppe auf die hinteren Sitzreihen, und dann begannen alle im Chor zu danken. Der APC Worker vorne auf den Nebensitz wies mir den Weg zum Armenviertel, ein Weg wie ein Bachbett; und endlich schaffte ich es dorthin, wo alle ausstiegen und sich herzlich bedankten.

Dienstag, 13. Juni 2017

Bunter geht es nicht mehr

So etwas Buntes gibt es in Namibia nur selten:
4 bis 60 Jährige nehmen im APC Musik-Unterricht
Menschen mit den unterschiedlichsten Hautfarben, von pechschwarz bis kreideweiss, erfreuen sich an den Musik- Lektionen und am gemeinsamen Spiel,
Lektionen in allen klassischen und traditionellen afrikanischen Instrumenten werden erteilt und auch zusammen gespielt
Das ist das APC Tsumeb.
Wenn Mozart heute leben und das APC besuchen würde, wäre er sicher ein ständiger Gast und würde hier komponieren ohne Ende; denn hier pulsiert das Leben.

Samstag, 3. Juni 2017

Hotel Zimmer wie für Könige

Heute mussten wir 7 Marimba Spieler und ich aus dem Hotel Uhland ausziehen, weil es mit Touristen voll besetzt wurde. Ich bat die Hotel-Leitung eingehend, uns eine andere Unterkunft für diese letzte Nacht zu suchen; denn ich wage es nicht, nach Mitternacht mit all den Jugendlichen noch 500 km nach Tsumeb zu fahren. Die Strecke gilt als sehr gefährlich, und jedes Wochenende gibt es einige Verkehrstote auf dieser Strasse. So etwas kann ich mir unmöglich leisten.
Das war auch für die Hotel Leitung einleuchtend, worauf sie sehr beschäftigt war, uns eine Unterkunft in Windhoek zu suchen, nur noch für eine Nacht. Morgen müssen wir den Stand an der Tourismus Messe abräumen gehen. Die Messe endete zwar heute um 22°°; aber aus Sicherheitsgründen dürfen die Leute ihre Stände erst am Sonntag Morgen abräumen gehen.
Der Leiter des Uhland Hotels fand endlich eine Unterkunft im Gäste Haus Klein Windhoek. Er reservierte für uns 3 Zimmer: Eines für mich und 2 für die 7 Jugendlichen. Alles war schriftlich vereinbart, und ich erhielt einen klaren Reservierungszettel.
So fuhr ich einige Minuten vor 22°° zu diesem Gästehaus. Dieser Leiter an der Rezeption wusste von nichts und sagte, dass er für uns keine immer bereit gestellt hätte. Erst als ich ihm den Reservationszettel zeigte, musste er Zimmer suchen gehen, was sehr lange dauerte.
3 Zimmer gab er uns, wunderschöne Hotel Zimmer, die ich in Namibia noch nie gesehen hatte: Weinausladende Betten, Schränke und Tische  aus Edelholz. Böden aus weissem Marmor, alles nur grösster Luxus. UND DIES ALLES NUR FÜR SFR. 60..- PER ZIMMER und dann erst noch eine erstklassige , übergrosse Pizza für sfr. 6.- pro Person.
So etwas Grossartiges an Unterkunft-Service habe ich noch nie erlebt.

wunderbares Afrika


Das ist alles life, auf Videos und Prospekten an der Touristen Expo, wo unsere Marimba Spieler den besten Stand erhielten, zu sehen und zu erlaben.
Vielleicht machen wir dieses Jahr wieder den besten Preis, damit wir den guten Namen in Namibia behalten können und wiederum gratis den Stand bekommen.
Die Spieler sind gut, doch es ist sehr viel Arbeit, diese Pubertät Leute immer am Ball halten zu können. Es ist ermüdend, von 14°° bis 22°° andauernd zu spielen.
Trotzdem, es ist ein Erlebnis für alle Aussteller und Besucher, das wunderschöne Namibia wenigstens an einer Ausstellung erleben zu können.
Es scheint reich, erfolgreich , sozial und nutaur-und tierschützend zu sein; aber wer sich Zeit nehmen kann, zwischen den Ständen zu sehen oder die Zeitungen zu lesen, die an verschiedenen Ständen ebenfalls präsentiert werden, kann man die andere Wirklichkeit sehen, von der ich jetzt nicht schreiben kann; aber lest internationale Berichte über die Verteilung des Reichtums-- und dann