Gestern Abend, als ich noch lange in die Nacht hinein im APC arbeitete, rief mir plötzlich der Nachtwächter zu, ich solle sofort mit ihm kommen. Ich rannte herzklopfend hinter ihm her. An der hintersten Ecke angelangt, zeigte er über den Haag und bat mich, diesem Schauspiel dort drüben zu
zusehen. Zwei vollbetrunkene Frauen schlugen schreiend gegeneinander ein, währenddessen viele Kinder die beiden Streitenden auseinander zu bringen versuchten, indem sie die beiden an den Röcken nach hinten zogen. Ein Junge schrie verzweifelt der Mutter zu, endlich heimzukommen; er werde schauen, dass der Vater sie nicht zusammenhaue. Er zerrte sie so nach hinten, dass sie aus den Schuhen flog, und dabei riss noch der Rock entzwei. Da begannen die Kinder zu lachen. Trotz des Alkohols musste sie das Lachen beschämend empfunden haben; denn sie gab nach und torkelte weg.
Der Nachtwächter bemerkte, dass die Nächte hier oft sehr spannend verlaufen. Aber mit trauriger Stimme sprach er weiter, dass er Angst habe, an die Zukunft zu denken; denn all diese Kinder werden einmal erwachsen sein. Ich fügte tröstend bei, dass er sicher nie arbeitslos werde. Darauf antwortete er nicht weniger ängstlich, dass er dann aber zu jener Kompanie wechseln werde, die es erlaube, während der Arbeit Pistolen zu tragen.
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