Samstag, 23. März 2019

Schwierige Entscheidung, das Richtige zu tun


Auf der Strasse traf ich Penelao, die junge Frau, die letztes Jahr unsere APC Galerie leitete und den Touristen den APC Betrieb vorführte.
Ende Dezember mussten sich alle APC Angestellten wieder neu für das nächste Jahr bewerben, ansonsten erhalten sie die Arbeitsstelle nicht mehr. Penelao bewarb sich nicht mehr, und so stellte ich  einen jungen Mann ein, der ihre Arbeit übernahm, die er aber nicht so attraktiv gestalten konnte. Penelao bewirtet mit ihren Eltern ein Hirsefeld, das mangels Regen brach liegt, und ihre 7 Ochsen haben weder Gras noch irgend Stauden zum Fressen; alles ist braun. Traurig zeigte sie mir auf ihrem Handy das abgemagerte Vieh. Unter dem Arm klemmte sie eine runde Sichel und einen Knäuel Schnüre. Sie war gerade auf dem Weg zu einem Grasfeld, das ihr erlaubte, 10 grosse Bündel des dürren, aber recht hohen Grases abzuhauen. Ihre Nachbarin stand daneben und bat mich um einen Moskito Spray; denn so ein Spray hätte doppelte Wirkung: Verscheuchen der Schlangen und aller versteckten Ungeziefer.

Penelao beharrte darauf, ihren alten Job wieder zu erhalten; sie wusste nicht, dass eine Dürre das Farmen unmöglich machte. Seit 7 Monaten kein Regen , nur die sengende Hitze. Aus dem Brunnen konnte sie nur noch den leeren Kübel hochziehen.
Ich fragte sie, ob es möglich wäre, die 7 Ochsen an die Metzgerei zu verkaufen, bevor es zu spät sei; denn für Skelette bekäme sie kaum noch etwas. Ihr Vater hätte bereits so einen Vorschlag gebracht. Doch wovon wird sich die Familie ernähren? Kein Mehl für das tägliche Hirse- Muss, und dazu auch noch kein Wasser.
Falls Penelao den Job im APC wieder erhält, kann sie wenigstens Trinkwasser  vom APC  und von einem Laden  Mehl nach Hause  schicken lassen. Ihr Gehöft liegt 100 km weit vom APC entfernt, und sie selber möchte wieder in ihrer alten Blechhütte in Tsumeb wohnen, oder falls noch Platz im Lehrerhaus, dann würde sie dies vorziehen.

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