Endlich wieder einmal ein Volunteer, der dem APC einen Meilenschritt in die Zukunft verhalf:
OSKAR SHULTHEISS aus Deutschland. Wir lernten diesen Klarinettenkünstler an der letzten internationalen Musikwoche in Swakopmund kennen. Er schätzte unsere schwarzen Spieler und versprach, diesen Sommer helfen zu kommen. Niemand glaubte mehr an dieses Versprechen, weil schon viele Dozenten uns vergebens Hoffnung machten. Aber siehe da: Oskar kam genau auf das versprochene Datum.
Morgens war er der erste, der jeweils am Eingangstor des APC's stand, den ganzen Morgen unterrichtete, mittags sich freute, mit den Lehrern zusammen zu essen. Am Nachmittag unterrichtete er weiter, ohne Unterbruch, und dies alles noch mit viel Humor, Witz und Abwechslung. Ich kam aus meinem Staunen nicht mehr heraus, als er sogar am Sonntag weiter unterrichtete, mit den Jugendlichen zu Fuss zu ihren Blechhütten spazierte, um zu sehen, wie sie wohnen und mit ihnen zusammen im Restaurant eine Pizza genoss. Mein Angebot, in die Etosha zu fahren, schlug er ab:" Ich bin nicht da, um Löwen und Elefanten zu sehen." Kein Wunder, weshalb die Kinder und Jugendlichen ihn FREUND nannten. Als er ging, waren alle traurig, doch die Hoffnung, er werde wieder kommen, machte sie fleissig. Kurz war er da, aber intensiv!
Heute feiert Namibia "Heros" Tag, wo all jener gedacht wird, die im Krieg gegen die Unterdrückung gefallen sind. Es ist an sich schulfrei, und doch kommen heute genau diese Jugendlichen ins APC, welche von Oskar profitierten.
Oskar war nicht wie die sogenannten freiwilligen "Entwicklungshelfer", welche kamen, um sich profilieren zu wollen, sich am Wochenende besoffen, ihre Boyfriends auswechselten wie ihr Hemd, kurz: Die nur sich selber sahen, welche weder materiell noch kulturell dem APC etwas brachten, sondern durch ihr schlechtes Vorbild dem Image ihrer Organisation schadeten, also ein altes Kolonialdenken wieder aufflackern liessen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen