Donnerstag, 12. Dezember 2019

Ein Kamel störte meine Mittagsruhe


Heute Mittag wollte ich mich draussen vor dem Bungalow auf einer Bank etwas ausruhen. Kaum war ich eingenickt, wurde ich von einem eigenartigen Geräusch aus der Ruhe geholt. "Träume ich, oder hat sich da wirklich ein Kamel verirrt?" Wir schauten uns lange an, des Tier von oben herab und ich von unten herauf , etwas ängstlich. Allmählich verging die Angst, und ich begann den langen Hals zu streicheln. Zum Glück hatte ich den Fotoapparat dabei, und als ich knipste, zwinkerte es mir mit seinen langen Augenwimpern zu. Sein Gesichtsausdruck schien mir immer mehr gemütlicher zu werden. Am liebsten würde ich dieses Tier nach der Musikwoche hier in Swakopmund nach Tsumeb als Haustier mitnehmen. Auf einmal entdeckte ich eine Herde solcher Tiere daher traben, und hintendrein ein Mann in einem blauen Overall und einem langen Seil, der versuchte, die Kamele in eine Reihe zu bringen, was ihm schwer gelang; denn sie begannen die frischen Äste der Tamariskia Sträucher am Gartenrand abzufressen. Als der Mann mich entdeckte, liess er es, die Tiere zu zügeln. Er kam mir näher und begann ebenfalls mit grossen schwarzen Augen  zu zwinkern, frass zwar keine Äste, sondern bettelte Geld, da er auch etwas hungrig sei. Ich gab ihm etwas, und dann begann er über jedes Tier eine Geschichte zu erzählen.
Das älteste Tier in dieser Herde hier sei schon 70 Jahre alt, erzählte er, und sei dazu erst noch ein Männchen. Da hielt er nochmals seine hohle Hand her, die ich dann mit einigen Münzen füllte, und dann verabschiedeten wir uns, denn ich sollte wieder arbeiten gehen.

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