Sonntag, 4. September 2011

Wer war der Einbrecher?

Morgens früh standen die Teacher vor dem APC Office, waren wütend und traurig zugleich. Das Fenster und ein grosser Ziegelstein lagen am Boden. Elifas, der Klarinettenspieler klagte in weinerlichem Ton, dass all seine Kompositionen, die er während der ganzen Ferien auf dem Laptop eingeschrieben hatte, nun verschwunden seien. Ein anderer rief, dass der Nachtwächter den teuren Laptop, den Martin Pfanner geschenkt hatte, zu bezahlen habe. Bongani schrie, dass er den Nachtwächter abschlagen werde. Der Trompetenlehrer wollte gleich die Polizei holen, doch das musste ich verhindern und gab zu, dass ich selber eingebrochen habe; das kam so:
Ich hatte bis Mitternacht im APC Harfe geübt und gearbeitet, und als ich beim Verlassen des Raumes die Glastüre hinter mir zuschob und einklickte, merkte ich, dass mein Schlüsselbund noch drinnen auf dem Tisch lag. Mit dem Nachtwächter zusammen überlegte ich, wie ich nun in mein Haus gelangen könnte. Er meinte etwas spöttisch, dass ich mit ihm das APC bewachen sollte. Eine schlechte Idee bei diesem kalten Wind und ich in einer blossen Sommerbluse (tagsüber steigen die Temperaturen auf 36, nachts sinken sie auf 6°) ! Ich schlug seinen Vorschlag ab, mit ihm unter seinen Mantel zu kriechen. Da nahm ich einen Ziegelstein, und schleuderte ihn gegen das Officefenster. Nun konnte ich den Schlüsselkasten leicht herausfischen. Welches Pech: Kein einziger Schlüssel passte in das Schloss des Harfenraumes. Ich erinnere mich, dass in meinem Haus ein Ersatzschlüssel hängen muss.
Um mein Haus war es stockdunkel, und ein wenig fürchtete ich mich. Ich tastete alle Fenster ab, und als ich alle geschlossen vorfand, holte ich den Nachtwächter vom APC. Seine Taschenlampe hätte keine Batterien, die Strassenlampe war schon seit Monaten kaputt. Die Hunde der Nachbarn bellten in aller Lautstärke. Ich schleuderte gezielt einen Stein, und das Küchenfenster splitterte. Doch weder der Nachtwächter noch ich konnten reinklettern, da die Eisengitter an den Fenstern  zu engmaschig waren. Er gab mir den Rat, hier zu warten. Er ging und kam nicht, wie ich erwartete, mit einem Eisenbrecher zurück, sondern mit zwei kleineren Kindern, welche er in der Blechhüttensiedlung herumstreunen sah. Sie schienen den grössten Plausch zu haben, als wir sie durch die Eisengitter schoben. Erstaunlich schnell fanden sie die Ersatzschlüssel und boten sie mir durch das zersplitterte Fenster heraus. Sie warteten in meiner Küche, bis ich durch die, diesmal ordentlich geöffnete, Tür hereinkam. Da die Kinder Hunger anmeldeten, kochte ihnen Spaghetti, welche sie gierig hinunterschlangen. Beim Rausgehen lächelten sie vergnügt und meinten, dass sie morgen wieder kommen werden; denn es hätte ihnen Spass gemacht.

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