Mittwoch, 6. April 2011
In der Wüste fischen
eben hat mir eine Frau aus dem Owamboland, dem überschwemmten Norden Namibias, angerufen, dass das Fischen so günstig sei, ohne Lizenz, ohne teure Fischerrute; denn sie werfe das Moskitonetz vor der Haustüre ins Wasser, und nach kurzer Zeit verfangen sich darin grosse Fische, welche für die nächsten Monate ihr Hunger stillen werde. Ob sie uns im APC Fische verkaufen könne, wollte sie gleich wissen.
Die Frau scheint recht froh über das Hochwasser zu sein. Ihr Aus steht in der Sandwüste, und jetzt ist es einfach ein bewohnbares Schiff geworden. Die gefangenen Fische wirft sie aufs Dach, wo sie von der Sonne gedörrt werden.
Der Erziehungsminister überlegt nun, ob es besser wäre, die Schulferien nicht mehr im Dezember und Januar anzusetzen, wie es war, sondern auf die Regenmonate Februar-März zu verlegen; denn zu dieser Zeit sind die meisten Schulhäuser vom Wasser umspült und für die Kinder nicht mehr erreichbar, weshalb sie zur Zeit geschlossen sind. Es scheint, dass durch diese Globalwarming das Unwetter jedes Jahr noch steigern wird. D.h. aus der trockenen Wüste wird ein See.
Es ist interessant hier: Der Fischlaich trocknet zur Sommerzeit im heissen Sand ein, und sobald der Regen und das Untergrunwasser kommen, quillt der Laich auf und wächst im Schnellgang zu einem grossen Fisch heran.
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